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Elfte Periode (1877).

Reform der deutschen Orthographie für dringend nöthig und zwar mit Zugrundelegung des phonetischen Princips, „wo kein Laut, da kein Buchstabe" und mit der Einführung der inter­ nationalen (lateinischen) Schrift. Es erfolgten hierauf leb­ hafte Debatten über die verschiedenen orthographischen Systeme. Schließlich nahm die Versammlung den Antrag von Bohm aus Berlin an: „Es soll über die Beschlüsse der Berliner Konferenz hinaus (!) für die Schule am phonetischen Princip festgehalten werden." In der dritten Hauptversammlung, am 24. Mai, lief ein Telegramm von Seite Sr. Majestät des Königs von Bayern ein, in welchem er für die dargebrachte Huldigung der Versammlung seinen Dank aussprach. Die Dampfbleistiftfabrik von Jos. Jllfelder machte jedem der Theilnehmer der Versamm­ lung einen Carton mit einem Dutzend feiner Bleistifte zum Geschenke, was im Ganzen 11,520 Stücke ausmachte. Sodann referirte Franz Mathes, Redakteur der „Neuen deutschen Schul­ zeitung" in Berlin über „Die Statistik und Hebung der deut­ schen Volkszeitung" in einem weniger vorbereiteten Vortrag. Nachdem über dieses Thema mehrfach debattirt und der motivirte Antrag des Seminarlehrers Halben aus Hamburg, die Ver­ sammlung möge erklären, „daß eine nach gleichen Grundsätzen und gleichen Rubriken entworfene Unterrichtsstatistik wünschenswerth sei", angenommen worden war, hielt Präsident Hofmann die Schlußrede, in welcher er für das herzliche Entgegenkommen der Einwohnerschaft den Dank der Versammlung aussprach und hiebei schließlich bemerkte, daß Fürth in Hinsicht auf freund­ liche Aufnahme jede andere Stadt übertroffen habe. — In der Magistratssitzung vom 24. Mai wurden als Lokal zur Aufnahme der Filialpost die Parterrewohnungen des Zeiser'schen Hauses bestimmt. Am 25. Mai bräunte ein von Lohnkutscher Bergold als Stallung benützter Stadel der Wittwe Anna List, Nr. 48 der Gustavsstraße, ab. Die Gefahr für die sehr gedrängt stehenden alten Häuser der Nachbarschaft wurde durch die wirksame Thätig­

keit der Feuerwehr bald beseitigt. — Magistratsrath Schild­ knecht referirte in der Magistratssitzung vom 31. Mai über die Berathungen und Anträge der zum Behufe der Hebung der Gewerbe vom Magistrate mit Zuziehung der Gewerbvereinsvorständc niedergesetzten Kommission. Dieselbe machte nach