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Elfte Periode (1878).

Am 18. September wurde das Stadttheater mit dem Trauerspiel „Graf Essex" eröffnet. Elisabeth: Fr. Feyer-Herrlinger, Essex: Krüger, Burleigh: Benda, Gräfin Rutland: Frl. Haffner. — In der am 19. September abgehaltenen Ma­ gistratssitzung kam die in Betreff der Verlegung des gemeind­ lichen Friedhofs schon am 6. Juli eingelaufene, mit 1806 Unter­ schriften versehene Ott'sche Petition zur Verlesung und Berathung. Es waren darin alle Gründe für Erhaltung des bestehenden Friedhofes zusammengefaßt. Beigeschloffen war ein Protest der Gemeinden Höfen, Dambach und Großreuth mit 120 Unter­ schriften wegen weiter Entfernung vom projektirten Friedhofe, sowie ein Protest von Seite der protestantischen Pfarrgeistlich­ keit wegen der zu geringen Zahl der Geistlichen mit Rücksicht auf den weiten Weg zum Ronhöfer Wald. Der Bürger­ meister widerlegte, zunächst mit Bezugnahme des Gutachtens der Sachverständigen-Kommission, welche sich zu Gunsten des neuen Friedhofes ausgesprochen hatte, die vorgebrachten Ein­ wendungen in ausführlichem Vortrage, auch die der betreffen­ den ländlichen Gemeinden und die der Geistlichen. Es erfolgte hierauf der einstimmige Beschluß des Magistrats für die Ver­ legung des Friedhofes. Zur Mittheilung kam auch der Stand der Vergleichsverhandlungen mit der Gemeinde Ronhof, welche die benöthigten 30 Tagwerk Gemeindewald zum Preise von 900 M. per Tagwerk käuflich abtrat, mit der Berechtigung, das Holz, Streu und Wurzelzeug zu entfernen. Die Kosten des Expropriationsverfahrens habe theilweise die Gemeinde Fürth zu tragen. Die Gemeindebevollmächtigten schloffen sich am 19. September den Magistratsbeschlüssen an. — Bei der am 24. September Morgens 4 Uhr bei Nancy stattgefundenen Ent­ gleisung des Paris-Straßburger Schnellzuges, wobei mehrere Personen getödtet wurden, sind leider auch drei Passagiere aus Fürth verwundet worden, der Landtagsabgeordnete Dr. Gunzen­ häuser, dessen Gattin und Frau Nathan. Glücklicher Weise waren die Verletzungen keine lebensgefährlichen. — Am 28. Sep­ tember ist der freiresignirte Kgl. Advokat und Wechselnotar I)r. Sigmund Grünsfeld im Alter von 81 Jahren gestorben. Durch sein umfassendes, gründliches Wissen in seinem Berufe und sein eifriges Streben für das Wohl der Gemeinde erfreute er sich der Achtung und Liebe seiner Mitbürger. Er war der