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Elfte Periode (1879).

ersten Male die Bürgerzeitung unter der Redaktion von Gabriel Löwenstein. — Am 2. Jan. war hier eine Kommission des K. Staatsministeriums der Justiz, um sich zu informiren, ob die nöthigen Räumlichkeiten für ein Landgericht neuer Forma­ tion vorhanden seien. — 6. Jan. Die Ludwigsbahngesellschaft hat, einem längst gehegten Wunsche des Publikums Rechnung tragend, eine Heizung der Coupes eingeführt. — In der Sitzung des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten vom 7. Januar trat der erste Ersatzmann Geißelbrecht statt des zum Magistratsrath gewählten Königsberger ein. Zum ersten Vor­ sitzenden wurde Dr. Landmann, zum zweiten Dr. Aldinger, zum ersten Schriftführer Dr. Degen, zum zweiten I. Mohr gewählt.

— Die an der Realschule erledigte Lehrstelle für die neuen Sprachen wurde dem Lehramtskandidaten Dr. Arnold Debetaz aus Fey verliehen. (Derselbe war früher Instruktor bei dem Vizekönig von Egypten). — Der zum Behufe der Herstellung einer städtischen Wasserleitung angelegte Brunnenschacht hatte zu keinem günstigen Resultate geführt, da er zu nahe am Ab­ hange einer Höhe hergestellt worden war und man bald auf Felsen kam; da man jedoch bei Anlegung eines zweiten, mehr in der Nähe des Flusses hergestellten 8 Meter tiefen Schachtes auf einen Grundwafserstrom stieß, der nach dem Ausspruche der für die Wasserversorgung niedergesetzten Kommission mächtig genug ist, die Stadt Fürth mit Wasser zu versorgen, so beschloß der Magistrat in der Sitzung vom 9. Januar den Schacht aus­ zumauern, ihn gegen Hochwasser zu schützen und das Wasser

selbst chemisch untersuchen zu lassen. — Am 17. Jan. fand unter zahlreicher Betheiligung der Bürgerschaft die Beerdigung des am 16. plötzlich verstorbenen Kaufmannes Salomon Kolb statt. Er war in verschiedenen Vereinen für das allgemeine Beste vielfach thätig gewesen. — In der Sitzung des Magistrates vom 23. Januar geschah von Seite des Bürgermeisters ehrende Erwähnung eines neuen edelmüthigen Aktes des Ehrenbürgers unserer Stadt Dr. Wilhelm Königswarter, der zum Beginne des Jahres der Stadt eine Summe von 2400 M. überwiesen hat, wovon 400 M. als Kapitalzuschuß von je 100 M. den von ihm dahier bereits begründeten vier Stiftungen zugewendet werden sollen, während über Verwendung des Restes von 2000 M. eine in dem Schreiben des Gebers näher bezeichnete Kommission