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Elfte Periode (1880).

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Zustimmung der Anwesenden ein begeistertes Hoch aus, dem sich die Königshymne anschloß. Bezirksamtmann Freiherr von Feilitzsch schloß sich im Namen der Landbevölkerung den Aus­ führungen des Vorredners an und brachte ein Hoch auf die Königin Mutter aus. Um 3 Uhr marschirten die beiden Ve­ teranenvereine unter Musik in den Hohlwegsgarten, wo Vor­ stand Krauß in einer herzlichen Ansprache feinen patriotischen Gefühlen Ausdruck gab und dem Könige, dem Protektor der Veteranenvereine, ein feierliches Hoch ausbrachte, in welches die Anwesenden enthusiastisch einfielen und stehend die Königshymne sangen. Von 4 Uhr an bis 10 Uhr Abends war Musikproduk­ tion in der englischen Anlage und am späteren Abend festliche Beleuchtung derselben. Eine große Volksmenge bewegte sich da­ selbst und Umgebung in heiterer Stimmung und das Ganze gestaltete sich zu einem wahren Volksfeste. Rühmend ist hervor­ zuheben, daß trotz der großen Ansammlung von Menschenmassen nirgends Störungen der öffentlichen Ordnung und Ruhe vor­ kamen. — Zu der projektirten Heißwasserheizung für die beiden protestantischen Kirchen sind bereits von einem kleinen Kreise von Freunden der Sache 15,OM M. gezeichnet worden. — Am 31. August wurde einer unserer besten und wackersten Mitbürger, Kaufmann Emil Rosenthal unter allgemeiner Trauer beerdigt. Er war, 54 Jahre alt, nach kurzer Krankheit, am Vorabend seiner silbernen Hochzeit, aus dem Leben geschieden. Als treuer, aufopfernder Bürger war er überall am Platz, wo es galt, für die Stadt und in weiteren Kreisen für die Allgemeinheit etwas zu leisten. Die vielen Ehrenämter, die er bekleidete, bezeugen, daß er auch überall, wo ihm ein Amt anvertraut war, dasselbe auf das Gewissenhafteste ausfüllte. Neben dem von ihm seit 1869 bekleideten Posten als Gemeindebevollmächtigter, war er noch Vorstandsmitglied der israelit. Kultusgemeinde, Armenpfleg­ schaftsrath, zweiter Vorstand des Handelsgremiums, Ausschuß­ mitglied des Gewerbvereins und einer größeren Anzahl anderer Vereine und Korporationen. Liebevoll und hilfreich gegen Jedermann, wurde er von Allen, die ihn kannten, geschätzt und hochgeachtet. — Die Sedanfeier wurde in üblicher Weise vom Bürgerverein und den beiden Veteranenvereinen festlich be­ gangen. — In der Magistratssitzung vom 2. September sprach der Kommandant des 3. Bataillons des 15. Infanterieregiments Fronmüller, Chronik von Fürth.

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