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Elftc Periode (1883).

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nach Jahreskursen geordnete höhere Töchterschule geschaffen. — Mehrere Mitglieder einer hiesigen Familie sind am 31. Mai plötzlich unter Vergiftungszufällen erkrankt, durch rasche ärzt­ liche Hilfe jedoch bald wieder hergestellt worden. Dem Ver­ nehmen nach soll der Genuß von Milch, die in einem nicht grünspanfreien Gefäße gekocht worden war, die Veranlassung gewesen sein. — G. W. Leonh. Borsch, früher Polizeiofficiant, wird seit Juni 1883 Verwalter der Mailänder'schen Brauerei. — Am 1. Juni eröffnete der Jugenderziehungsverein unter Leitung des Rechtsanwalts Dr. Schmidt seine Erziehungsanstalt, zu welcher der Magistrat ein mit Spielplatz versehenes Lokal dem Vereine unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat. Als Erzieher in der Anstalt sind drei Lehrer der Volksschule thätig; 61 Kna­ ben frequentiren die Anstalt. — Der Verlagsbuchhandlung von Friedr. Eßmann, welcher kürzlich eine Schrift, „Die französische Invasion in Franken im Jahre 1796" von Dr. Christian Hutzel­ mann, Kgl. Reallehrer dahier, zur Ausgabe brachte, ist aus dem Sekretariat Sr. Majestät des Königs folgendes Schreiben zugegangen: „Ew. Wohlgeboren theile ich im Allerhöchstem Auftrage mit, daß Se. Majestät der König die in Ihrem Ver­ lage erschienene Schrift über die französische Invasion in Franken im Jahre 1796 von Dr. Christian Hutzelmann huldvoll ent­ gegenzunehmen geruhten und dem Verlage mit bestem Dank erwidern lassen. Hochachtungsvoll Landgerichtsrath Schneider, Berg, den 8. Juni 1883." — Im Saale des grünen Baumes fand am 12. Juni eine von nahezu 300 Schreinergehilfen be­ suchte Versammlung statt, in welcher Schubart von Nürnberg über die dortige Lohnbewegung referirte und um eventuelle Unterstützung die hiesigen Bundesgenossen bat. Es handelte sich um Verkürzung der Arbeitszeit und Lohnaufbesserung. Die hiesigen Berufsgenossen gaben die Versicherung, daß die Nürn­ berger im Nothfalle auf ihre Sympathie und Unterstützung rechnen könnten. — Die aus der letzten Schenkung des Ehren­ bürgers unserer Stadt vr. Königswarter disponiblen 200 M. wurden am 14. Juni vom Magistrate dem Grundstock der „Königswarterstiftung für humanitäre und gemeinnützige Zwecke" einverleibt. — In einer zweiten Versammlung der hiesigen Schreinergesellen vom 20. Juni wurde von den Nürnberger Arbeitsgenoffen berichtet, daß, da die Unterhandlungen mit den