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Pürth , eine stadt mit fast 100 O00 einwohnern , hat auch seine Jugendprobleme.In Pürth gibt es fast keine tanzcafes oder gemütliche lokale , wo sich junge leute treffen,tan­ zen und sich unterhalten können.Aus diesem gründe gin­ gen einige von ihnen auf die suche nach einem eigenen raum der ihnen ganz allein gehören sollte.Solch einen Zufluchts­ ort fanden sie endlich in der theaterstrasse . Zwar nur ein keller,aber besser ala gar nichts.Dort machte man musik, tanzte und unterhielt sich un gestört.Bis zum 19. Januar.An diesem abend erschienen um 1/2 11 uhr nachts acht herrsn in zivil und ein herr in uni­ form. Sie machten sich an die arbeit und durchsuchten den keller . Sie sprachen nichts, nur wenn man genau hinhörte , konnte man etwas von landeeverrat und' steuerhinterziehJrting verstehen.Aha,d** herren waren von der polizei. Und da sie gewissenhafte beamte wa­ ren , schrieben sie sich noch die namen aller anwesenden auf Und da sie auch freundliche beamte waren,Hessen sie eini ge müdchen,die gerade erst l£ waren , ruhig weitertanzen.Ks war ja erst 1/2 11 uhr . Nun, die herren von der polizei gingen sehr bald wieder . Sie versprachen nicht,wiederzukSm men. Pür den verdacht der landes­ verräterischen umtroebe und der Steuerhinterziehung wird die polizei ihre begründung haben.Bleibt nur noch zu fra­ gender an dem stein rüttelte der so donnernd ins rollen kam . Der staatssieherheits“ dien8t?Sicher nicht. -riv

DUTCH SWING COLLEGE BAND

AND

ALBERT N IC H O L A S

Zum vierten male gastierte am 18.1. die DSC-band im Nürnber­ ger messehaus . Dieses konzert war leider auch das schwächste. Viele jazzfreunde schienen das geahnt zu haben , denn der saal war alles andere als ausver­ kauft. Ks dauerte lange bis die DSCband zu ihrer tagesform gefun­ den hatte . leider erst,als das letzte stiick angekündigt wurde: the sheik of Äraby. Auch Albert Nicholas , der star des abends, konnte erst hier richtig über­ zeugen. Kr hatte zwar schon vor der pause in royal garden blues und c-jam blues sein brillantes technisch ausgereiftes klarinet tenspiel,das auch einige gesun­ de improvisationen aufwies,zei­ gen können,doch passte das ragtime piano von Peter Schilperoort und das swingende Schlagzeug von I.ou Ssanet gar nicht recht dazu.

s

Als neuer mann in der band, für Oskar Klein, überzeugte der kleine Ray Kaart Mit seinem grossen solo in "bei mir biste scheen". Die rhythmusgruppe mit Lou Ssanet , Bob van Oven und Arie ligthart ist im augenblick der beste teil der band. Beson­ ders Arie Ligthart hatte es dem Publikum angetan . Sein auf dem banjo gespielter bye, bye blues wurde so eifrig beklatscht,dass er den st.louis blues als Zuga­ be brachte. In den Südamerikanisch instru mentierten stücken vermischte die DSC-band jazz mit show recht gut. Man hätte sich-zumal im fasching- ausnahmsweise mehr davon gewünscht. -dk-

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