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LEICHTATHLETIK

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LEICHTATH

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V.’ie jedes Jahr,so fand auch heuer ein Leichtathletikvergleichskampf der ORF mit einer anderen Schule statt. Die SMV wählte die OR Erlangen als Gegner aus,und nachdem sich die Sportreferenten der ORF über die Mannschaftsaufstellung im Klaren war,konnte der Vergleichskampf auf dem 186o Sportplatz stattfinden. Es sei vorweg gesagt,die SMV der OR hatte den Kampf vorbildlich organisiert.Zwar verzögerte sich der Beginn etwas,doch dann ging es Schlag auf Schlag.Zu erwähnen ist noch die Lautsprecher anlage,die in Kürze aufgestellt werden konnte. Die OR Erlangen,als kampfstarke Mannschaft bekannt - in ihren Reihen der mittelfränkische Zehnkampfmeister Gajewski,der fünf Wettbewerbe gewann - siegte schließlich mit 61 : 6o,also äußerst knapp. Nur ein zweiter Platz mehr für die OR,die insgesamt in der Breite besser war,und der Sieg wäre den Fürthern nicht zu nehmen gewe­ sen. Herzlichen Dank an die Herren Sportlehrer und die Herren StPr. Hock und SBtRef.Rheinfelder (beide sportlich vorbelastet),die als Zeitnehmer fungierten. Ansonsten sprechen die Ergebnisse für sich. 1oo m

2oo m

4oo m 8oo m

Oberhof (ORF) 11.3 Volkert (ORF) 11.6 Loos (ORF) 11.6 Oberhof (ORF) 23.3 Dennerlein (OHE) 24.1 Baresel (ORF) 24.3 Volkert (ORF) Koschunk (ORE) 2: 0 5 .8

80 m Hürden

4 X 1oo m

Beyer (ORF) 2:o75 Gajewski (ORE) 1o.7 Volkert (ORF) 11.2

Baresel (ORF) ORF : 46.8

11.3 ORE : 49.4 .

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Die aufhebung der Wohnraumbewirtschaftung bewegte in der letzten zeit in Fürth viele gemüter,ausgelöst durch eine protestversammlung der Haus- und Grundbesitzer unserer stadt im Geismannsaal.— Seit man in Bonn den LUokeplan im kabinett u. in den ausschüssen zur diskussion gestellt hat, wurde in der bundesrepublik von al­ len seiten dagegen protestiert. Die SPD, der DeutscheMieterbund und die Gewerkschaften wiesen darauf hin, daß dieses gesetz ein­ fach verfrüht und dessen durchführung eines der unsozialsten Un­ ternehmungen der deutschen bundesregierung nach dem kriege ist. In Fürth jedoch traten die hausbesitzer auf den plan, als ob es um ihre existenz ginge!Man schwang das kriegsbeil und sparte nicht mit sich selbst mut machenden drohungens Die mehrhelt des FUrtha: stadtrats habe mit "fadenscheinigen gründen u. roßtäuschertricks" den entschluß gefaßt,für die stadt die beibehaltung der wohnraum bewirtschaftung zu beantragen und zwar in München bei der bayeri sehen landesregierung, also bei der zuständigen stelle. Nachdem München dem wünsche Fürths entsprach, habe es "das bundesgesetz und die rechtsstaatlichkeit verletzt",und man wolle mit einer feststellungsklage, einer verfassungsbesehwerde oder ähnlichen maßnahmen vorgehen. - Fest steht jedenfalls, daß Fürth mit rund 1oo 000 einwohnern 12 756 Wohnungssuchende mit etwa 32 7o9 perso nen hat, außerdem sind im zuge der altstadtSanierung 4318 wohnun gen abbruchsreif. Trotzdem ist jeder, der diese zahlen sprechen läßt und aus ihnen ersieht, daß in Fürth tatsächlich noch Wohn­ ungsnot herrscht ein "Marxist" und ein "Sozialromantiker",wie es MdB Stiller (CSU) im Geismannsaal nannte. - Wenn man weiß, daß seit Juli 63 die geschäftssteile des FUrther Mietervereins immer wieder ungesetzliche kündigungen und mieterhöhungen zu bearbeiten hatte, obwohl das neue gesetz überhaupt noch nicht in kraftgetreten war, kann man solchen übereifrigen Verfechtern des Lücke-gesetzwerkes genauso gut einen rückfall in den ausbeuterischen Wirtschaftsliberalismus des 19. Jahrhunderts vorwerfen. Wollte denn das Nürnberger MdB Stiller seine Fürther Parteifreunde der CSU ebenfalls als "Marxisten und Sozialromantiker" bezeichnen,die im gegensatz zur CSU im bundestag, sich gegen den "Weißen Kreis"für Fürth aussprach und somit gesunden menschenverstand zeigte und Fürths Wohnverhältnissen rechnung trug. - Die CDU/CSU hätte sich in Bonn bei verabscheidung dieses gesetzes gar keine marxistische Zwangsjacke anlegen, sondern sich lediglich, wie es ihr name sagt,"sozial" zeigen brauchen: ein 35&-iger wohnungsunterschuß soll eine gesunde wohnungswirtschaft garantieren. Die SPD,Gewerk schäften und Mieterbund dagegen, forderten einen 2- oder 3%-igen Überschuß. Warum konnte man sich nicht wenigstens auf einen kompromiß einigen, nämlich, daß wohnungsangebotlund -bedarf sich die waage halten? Doch eine mehrheit zusammen mit der FDP macht anscheinend kurzsichtig; denn sollte es der SPD gelingen ein ähn lieh unsoziales gesetz wie die krankenkassenreform bis kurz vor die nächsten bundestagswahlen hinauszuzögern, so wird die "Ära Erhard" im umgekehrten Verhältnis zu der Adenauers gestanden ha­ ben, so leid es uns als Fürthern vielleicht tun wird... -eau-