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DIE AKTUELLE SCHALLPLATTE Man Wann nicht verlangen,daß die Diskothek eines Schülers nur aus klassischer Musik besteht.Da bisher jedoch nur Jazz- bzw. Schlagerplatten diskutiert wurden,kommt diesmal eine Aufnahme aus dem klassischen Repertoire dran. Es handelt sich dabei um eine Aufnahme des deutsch-russischen Pianisten Sviatoslav Richter.Er spielt auf einer Platte der Deutschen Grammophon Gesellschaft (LPM "18766) ein Programm, das sich von der Klassik bis zum Expressionismus erstreckt! Eine kleine,2-sätzige Sonate von Joseph Haydn,die As-dur-Ballade von Frederic Chopin, 3 Preludes von Claude Debussy und die große B-dur-Sonate von Serge Prokofieff. Diese Aufnahme hat gewissermaßen einen dokumentarischen Wert, denn sie zeigt, wie vielseitig dieser enorme, von allen Fachgroßen anerkannte Pianist ist:sein Repertoire umfaßt Musikli— teratur von Bach bis Schostakowitsch,und,was das bedeutendste an Richter ist,er hat kein Spezialfach,d.h. er spielt Werke aus allen Stilepochen gleich gut.Dies kommt bei dieser Platte besonders gut zum Ausdruck. Richter,1914 in der Ukraine geboren,stammt aus einer Musiker­ familie (komponierte selbst schon kleinere Opern,studierte in Odessa,wollte zuerst Dirigent werden,doch ließ er sich bald am Moskauer Konservatorium zum Pianisten ausbilden.Seit er im Jahre i960 sein amerikanisches Debüt mit einem Konzertabend (wo er Beethovens C—dur,und Brahms' B—dur Klavierkonzert zu Gehör brachte),und einem Klavierabendean dem er fünf Sonaten von Beethoven spielte)gegeben hatte,wurden laufend neue Plat­ ten mit ihm herausgebracht,von denen bereits mehrere mit dem "Grand Prix Du Disque" ausgezeichnet wurden.

GUSTAV GRÜNDGENS IN MEMORIAM Am 7. Oktober verstarb Gustav Gründgens in Manila. Damit ver­ lor die Bühnenwelt einen ihrer Größten, der durch seine FaustInszenierung und seine Rolle als Mephisto weltbekannt wurde. Vor knapp 64 Jahren, am 22. Dezember 1899, wurde Gründgens in Düsseldorf geboren. Mit 18 Jahren meldete er sich ohne beson­ dere Ausbildung zum Fronttheater. Nach dem Kriege studierte er an der Düsseldorfer Theaterakademie bei Luise Dumont. Schon im Jahre 1922 bekam er Engagements und errang an der Hamburger Kammerbühne seine ersten Erfolge als Regisseur. Seine schau­ spielerische Glanzzeit begann 1928 in Berlin, wo er mit Max Reinhardt zusammenarbeitete.1932 brachte er seine erste FaustInszenierung auf die Bühne des Staatlichen Schauspielhauses in Berlin, wo er 1937 Generalintendant wurde. Nach Kriegsende be­ gab er sich 1947 nach Düsseldorf, wurde dort Chef der Städti­ schen Bühnen und 1949 zum Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins gewählt. 1952 gründete er die Schauspielhaus-GmbH in Düs­ seldorf; 1955 ging er als Leiter an das Schauspielhaus Hamburg, von dem er sich im Juni dieses Jahres verabschiedete. Von da an führten ihn Gastspielreisen durch die ganze Welt. Seine größten Erfolge waren u. a. die Inszenierungen von "Wallen­ stein", "Don Carlos", "Dantons Tod", "Gyges und sein Ring", "Cäsar und Kleopatra". Mit seiner Faust-Aufführung gastierte er u. a. in Edinburgh, New York und zusammen mit Kleists "Der zerbrochene Krug" und Schillers "Wallensteins Tod" triumphierte er in Moskau und Leningrad. Als Hamlet, Mephisto, Wallenstein und König Kandaules war er ein unerreichter Schauspieler. Da er sich dazu als tüchtiger Intendant einen Namen gemacht hatte, trafen bei ihm drei große Begabungen zusammen: als Schauspieler, Regisseur und Intendant. Zu einem Theaterphänomen wurde er, da er noch drei außergewöhn­ lich stark ausgeprägte Eigenschaften besaß: Wahrheitslieb e , Kühnheit und Temperament. Mit seinem Tode geht ein Stück Theatergeschichte zu Ende und gleichzeitig entstand im deutschen Theaterleben eine Iücke, die wohl nicht mehr ausgefüllt werden kann. -Wk.~

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