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Da auch a;a Montag der Wettergott keine bessere Laune hatte,fuh ren wir mit dem Bus zum Spitzingsee, um dort den Aufstieg

zur

etwa 1300 m hoch gelegenen Oberen Firstalm zu beginnen. Dort lag ausgezeichneter Schnee auf den Pisten,- ein herrlicher lag schien sich anzubahnen. Doch um 14.25 passierte es: Unser Herr Klaßleiter stürzte so unglücklich, daß er sich das rechte Bein brach. Erst um 17.00 wurde er nach vorheriger behelfsmäßiger Bergung von der Bergwacht abgeholt, und ins Krankenhaus Bausham eingeliefert. Später erfuhren wir, daß er sich einen

kompli­

zierten Drehbruch, der allein drei Wochen Streckverband erfor­ dert, zugezogen hatte. Nach diesem bedauerlichen Ereignis fuhren wir viel vorsichti ger; dies olieb auch der einzige ernstliche Unfall. Auch der Dienstag führte uns zur Firstalm, und am Mittwoch fiel endlich im Tal Schnee. Dieser Tag war für die meisten

ein Ruhetag,nur

die erste Gruppe gönnte sich keine Pause: sie meisterte die schwierige Roßkopfabfahrt. Hier zerbrach auch der erste und letzte Ski, doch nicht wegen ungenügenden Könnens, sondern we­ gen eines Materialfehlers. Am Donnerstag begauen sich die"0ber skihaserln" mit Steigfellen

zur Rotwand, einem der höchsten

rerge in der Umgebung. Eisiger Wind und tiefer Schnee, in den manche bis zum Hals einsanken, erschwerten die Tour. Doch gera de dadurcn wurde sie zum einmaligen Erlebnis. Die Anfänger ab­ solvierten eine kleinere Skiwanderung, die allerdings auch ihre Tucken hatte: unter der lockeren Schneedecke war spiegelglatte Eis. Besonders bei einem steilen Aufstieg führte dies zu so vielem Rutschen, daß einer uns boshafterweise mit einem mittel alterlichen Wallfahrerzug verglich. Der Freitag war schließlich der Höhepunkt unseres Skikurses. Bei Herrlichstem Wetter - fast wolkenloser Himmel - brachte uns der Eus zum Sudelfeld bei Bayrischzell. Der Wendelstein prasen tierte sich in strahlender Pracht, die Skipisten lockten zu rasanten Abfahrten, und die Sonne bräunte die begeisterten Ge­ sichter. Nach diesem krönenden Abschluß kamen wir am Samstag wohlbehalten wieder in Furth an.

u/S-

HAT MAN DAS RECHT, EINEM OFEN EINEN TRITT ZU VERSETZEN, WENN MAN SICH AN IHM DIE FINGER GEBRANNT HAT ?___________________ Wie oft passiert es, daß man fluchend den Hammer in die nach ste Ecke feuert, wenn man mit ihm den Daumen anstatt den Na­ gel getroffen hat! Diese Reaktion auf das eigene Mißgeschick verleitet direkt zu obiger "Aphorisme" ä la Christian Morgen stern. Freilich - sie soll nur ein (nicht einmal geistvoller) Blödsinn sein, wenn sie auch gewissermaßen ein menschliches, allzumenschliches Problem, oder besser gesagt, eine Schwache trefflich zum Ausdruck bringt. Es dreht sich vor allem um das Problem der Beherrschung und der mangelnden Einsicht; erstes als charakterliche Mangelerscheinung, zweites als geistige. Wollen wir aber den tierischen Ernst - als menscnlicnen wage ich ihn nicht zu bezeichnen - in ein etwas humorvolleres Ge­ wand kleiden. Denn ohne Zweifel handelt es sich, in diesem Stadium zwar um ein kleines, auer immerhin um ein Problem , das einen dazu veranlaßt, es zu bagatellisieren oder es auen mit Humor zu nehmen. Nun - der Schlüssel, um diese Frage zu durcnleuchten, liegt, glaube ich, in dem Begriff "Recht". Dieses Recht ist weder juristisch noch sittlich noch moralisch aufzufassen - wenn man "Recht", wie es hier angewandt wird, genau definiert fiat, hat man das "Recht", darüber zu lachen. Im täglienen Leben fällt oit die Floskel: Du hast recht, wenn du das und jenes tust. Bei diesem Recht handelt es sich um ein persönlicnes Recht, das man sich herausnehmen darf, um sicn selbst nutzen zu können, ohne Anderen zu schaden. Ist es denn nocn Recht im herkömmlicnen Sinn? Man sollte im obigen wie in jenem Fall stilistisch gesehen, besser sagen: Du hast richtig gehandelt. Nun wieder zuruck zu unserer Mißgeburt von "Recht".Sagen wir also: Handelt man richtig, wenn man ...? Es kann geiunlsge maß und verstandesmäßig erfaßt werden - es kommt einem als kleine Schwäche vor, mit der man sich vor sich selbst lächer lieh macht - wohlgemerkt, wenn man es erfaßt! Macht man sicn keine Gedanken darüber, fühlt man sich durchaus im Recht yjdßr