Seite:Pennalen Jg 26 Nr 1 1979.pdf/5

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m m wird man sich fragen, wo blieben die "wachsame, progressive" jugend, die nimmermüden aktivitäten, die "kritischen massen" ... bekommen, weil ich die begriffe "Selbständigkeit, Solidarität unter schülern und lehrern" und "rechte der schüler" verwendet

nun, sie wurden resignierend, auch vom ström der Schweiger

und anpasser still und unauffällig erfaßt; radfahren kam wieder in mode, buckeln war wieder schick, spitze absätze und eilenbogen

habe, was der la-4 wohl gehört und sofort gemeldet hat. la-4 ist

(auch und gerade gegenüber mitschülern) waren der neueste schrei,

unser lateinlehrer; seinen richtigen namen haben wir noch nicht

und keiner nahm das alles richtig wahr, und die, die es merkten

herausfinden können; vor ein paar Jahren haben sie allen lehrern

. . ., nun, es gab geeignete "pädagogische maßnahmen"! die stereo­

anonyme abkürzungen gegeben,

type antwort, die folgte, wenn einer fragte, was man denn nun

"weil die kenntnis des persönlichen

namens seines lehrers den abstand zur lehrerautoritut nicht ge­ nügend wahrt", naja, da können dio lehrer wohl auch nicht unbe­ dingt was dafür; "anweisungen", sagen sie, "riehtlinien von oben" . . .

gegen den sich immer höher schraubenden druck unternehmen wolle, war* "ja, da kann man halt nichts machen, da muß man sich halt anpassen",

oben! wo ist das? . . . wor zum teufol ist das? . . . und danach kamen immer neuere Schulgesetze (oder wie man sie sonst auch immer bezeichnete) und schoben sich wie knebel, nur viel zarter und unmerklicher in die münder von schülern ( und lehrern) und hatten ein derartiges gewicht, daß die rücken immer runder und runder wurden . . . vor ein paar jahren.

nun, so fing es wohl an, . . .

aus der pforzheimer schülerzeitung "fettnäpfchen"

Politpanorama

tja, angefangen hat diese entwicklung vor oin paar Jahren, als die kultus-obersten sich mannigfaitigo maßnahmen oinfullen ließen oder einfallen Lassen mußten, um "den lernoifer der Jugend zu stoppen" (oder wie soll m a n 1s sich sonst orkläron?) oder kannten die 'Verwalter des kultus* vielleicht den satzs "wissen ist macht" imd hatten daher angst um ihre ämter, wenn eine neue, "wissendere" generation käme und setzten sich schnell mit anderen "gofährdeten" herren von geld, industrie und parteien zusammen und brachten endlich ordnung ins chaos: durch gesetze und beschlüsse, wie z. b. den numerus clausus, das neue schulverwaltungsgesetz, radikal» lonerlässe, verschärfte lehrpläne, höhere durchfallsraten bei

Prüfungen und zahlreiche kleinere inoffizielle maßnahmen der förderer dieser atmosphäre. diese "maßnahmen zur förderung der jugend" (denn die herren wollen ja nur unser bestes) konnten sie dann auch, ohne allzuvieL aufsehen zu erregen, durchbringen.

Das Uasser ist trüb, die Luft ist rein, Franz Josef muS ertrunken sein Otto Uaalkea

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