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U n s e r e

THEATERKRITIK 2 V Teil

Inspektor Schaidt und seine zwei Skatkuapane werden von einem Fremden überrascht, der eine scheinbar unangenehme, Frage ah den. Polizisten stellt, und sie mit Pistolen bedroht.Es kommt zum Hand gemenge.dör Fremde schießt.da', geht. das. licht ausjfcr noch leises ' Stöhnen ist zu hören,..und ^ine seltsames Gebrumm, das,anscheinend vor Anstrengung, auf- und abschwillt. Entschlüsselt etwa so: "saogribbeleeelendicher...soojooho..deshäbmaä" .'..dann knarrt leise eine Tür. Draußen trommelt der Kegen,Han J e i n e so große elektr.Spannungylaß sen, Stellvertreter vön Inspek - r ein Körper,der" zwischen den beitor Schmidt, duckt sich wütend den Polen geht,sofort einen Fun­ unter seinen Mantelkragen. Mit ken überspringen lü.ßtund dadurch ihm 10 weitere "Kriminaler." Ein die Alarmanlage einschaltet.)Die anonymer Anruf vor einer Stunde se besteht aus einer Sirene, die hatte ihn und seine Männer aus mit der nächsten polizeis-tation demSchlaf gerissen."Der Dieb und (von Schmidt) verbünden ist. Das Mörder ist in der Hafengasse 28! Ein- und Ausschalten Oer Alarman­ beeilen sie s i c h !!"..aus! Natür­ lage besteht im Verschließen der lich war der kaum 25jährige Han­ kleinen Hausapotheke im Flur, mit sen dem Hinweis gefolgt, denn deren Schloß ein Kontaktschalter bisher war man in der ganzen Ge­ gekoppelt ist.Das System war tot­ schichte nicht einen einzigen sicher, vor demMann mit demStrumpf Schritt weitergekommen.Weder hat mußte also schon jemand die Alarm te man einen Anhaltspunkt über anlage ausgeschaltet haben.Ihr Ge den Verbleib der Juwelen,nochvon heimnis aber wußten nur drei:Chodem Kord an dem kleinen Privatde stji selbst, sein Vorgesetzter tektiv und über das Verschwinden Schmidt und er! Von wem hatten es eines zweiten,von dem aber Fin die Diebe erfahren? Doch warum gerabdrücke und Lichtbild vorhan mußten sich die einen erst durch den waren. Die Ermittlungen!über die Türen schweißen,wenn ihre Ge­ diesen Fall widersprachen einan­ sellen schon im Hau6 waren? Nein, der auch nochl Einmal zeigte der es waren zwei verschiedene. Grup­ Aufnahmefilm nur einen Mann, mit pen, von denen die eine eben der Strumpf über den Augen, und dann fotografierte kann war. Aber wie v/arön alle l8Sicherungsschlösper kamen die beiden Parteien wieder aufgebrochen. Das sprach für den aus dem j aden, wenn beim Eintref­ Langnasigen.Doch was war mit der fen der 1-olizei alle Türen nach vollsynchronisierten Alarmanlage, außen zu 'waren? Es mußte also ei­ die an jedes Fenster,jedesSchloß nen .geheimen Ausgang aus dem Haus angeschlossen ist?Von der " Jachs geben!...bis jetzt hatten sie ihn sicherung"(ein mit .Vachs isolier noch nicht gefunden(Außerdem,wel­ ter elektr, Kontakt wird durch che Bande hatte nun den idhatz??? Schmelzen desviachses,infolge war ...nun, ,.ir werden ja sehen,"been det Hansen schnell seine Gedanken, meentwicklung vonSchneidbrennern oddr Bohrern,'.viederhergestellt} denn es kommt Bewegung in seine Männer. Er kommt... — bis zum "Geigerzähler"( zwischen den metallischen Zirnrnerwänden ist

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Am 17. .Februar brachten die Städtischen Bühnen die Mozart-Oper •Die Hochzeit des Figaro" etwa zum 3o. Male innerhalb dieser Spielzeit zur Aufführung.Der ehemalige Kölner Regisseur Wolfgang Blum gestal­ tete eine gelungene Neuinszenierung, bei der ein Ausgleich zwischen klassischer Gefühlswärme und spritziger opera buffa zustande kam, wozu es einer sich in Gleichgewichten haltenden Regieüirung bedurf­ te. Dieser Stilisierung paßten sich die entzückenden Bühnenbilder Otto Stichs voll von strahlender Lebendigkeit in vortrefflicher Ma­ nier an. Dazu kam die spitzbübische Vitalität des Baßbuffos Peter Prohaska, der es an witzigem Humor ebensowenig fehlen ließ wie an stimmlicher Pracht in seinen Arien. Allerdings verließ er in einigen Szenen in­ folge seines unbekümmerten Übermutes den stilistischen Rahmen, was jedoch einen seltenen Vorzug für die "Figaro-Partie" bedeutete. Der vorbildlich dargestellte "Graf Almaviva" Raimund Grumbachs mit be­ stechender Bariton-Wärme stand den "Figaro" wenig nach. Die Rolle der "Susanne" war mit der Gastsängerin Eva Bober aus Karlsruhe sehr zufriedenstellend besetzt; mit Ausnahme einiger unumgänglicher Re­ giefehler. Allein die Arie "0 säume länger nicht" im 4» Akt liaß den zartweichen Sopran wirkungsvoll zur Geltung kommen. Bei dex Dar­ stellung der "Gräfin* Kathryn Harveys ist eigentlich nur die manch­ mal ausländisch akzentierte Aussprache zu bemängeln. Sie brillierte mit beseeltem Sopran, besonders in der Arie "Dove sone" in 3. Akt, die sie nach dem echten Mozartschema sang. Hervorragend sang sich Barbara Wittkowsky in die Rolle des Pagen "Cherubino". Ihre heraus­ fordernde Spielgewandtheit und ihr forcierter Sopran in der Arie ■Sagt holde Frauen, die ihr sie kennt" im 2, Akt verhalfen ihr zu erstrangigem Erfolg. Den Hintergrund bildeten die Baß—Seriosität Arthur Bards als "Bartolo" und "Marcellina" von Frl. Matthias, bei der allerdings die Stimme am Mozart'sehen Wohlklang noch einiges zu wünschen übrig ließ. Richter "Don Curzio" mit Pavel Mirov, Musik­ meister "Basilio" mit Alfons Graf und "Barbarina" aliao Jadwi^t Miclavic ergänzten das Personal im Schloß des Grafen Almaviva, Wilfried Emmert Deitete das Orchester mit achtungsvoller Sicherheit, das von Dr. Riede mit geistvollem Charme einstudiert war. Trotz des "da capo" für "Figaro" Prohaska hielt sich das Publikum mit dem Szenenapplaus sehr zurück, und auch am Schluß stürmte der größte Teil der Zuschauer unverzüglich die Garderoben,so daß es nur einige wenige Begeisterte waren, die eine Anzahl von Vorhängen er­ zwangen. Vielleicht ist diese alte Fürther Unsitte auf ein wenig ausgeprägtes Opernverständnis zurückzuführen. Vielleicht wäre es gerade für uns eine Aufgabe, mit dieser Taktlosigkeit aufzuräumen und den Spielern die Würdigung und den Dank zu zeigen, die sie sich wirklich ehrlich verdient haben. Gerhard Strauß

Die Reihe der kulturellen Veranstaltungen an der OR fand am Donners tag.4 .Februar i960 mit einem Klavierwerk ihre Fortsetzung, das Frau Edith Maar-Horvath in der Aula den Freunden der OR darbot. Auf dem Programm standen folgende Werke: ., Silhouetten Ton Mai Reger, ein Opus mit stark expressionistisoh« Charakter, ein Spätwerk Beethovens, die Klaviers°na*•>°P«!! *1 1 ♦ dem der Meister die eigentliche Sonatenform bereits ve r l e s e n hat, und eine teohnisoh sobwere und virtuose Klaviersonate in -

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