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Rückgebäude des Parkhotels, ehem. Festsaal, Walmdachbau mit dreigeschossiger Sandsteinfassade mit Eckrisaliten, im [[Neurenaissance]]-Stil, von [[Georg Weidenbach]] und [[Anton Käppler]], [[1887]]/88.
 
Rückgebäude des Parkhotels, ehem. Festsaal, Walmdachbau mit dreigeschossiger Sandsteinfassade mit Eckrisaliten, im [[Neurenaissance]]-Stil, von [[Georg Weidenbach]] und [[Anton Käppler]], [[1887]]/88.
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Aufgrund des fast vollständigen Abrisses für das Projekt [[Neue Mitte II]] entzog das Landesamt für Denkmamlpflege im Juli 2014 dem Anwesen die Denkmaleigenschaft.<ref>Rundbrief des Stadtheimatpflegers Nr. 87 ([http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-87.pdf online abrufbar])</ref>
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Aufgrund des fast vollständigen Abrisses für das Projekt [[Neue Mitte II]] entzog das Landesamt für Denkmalpflege im Juli 2014 dem Anwesen die Denkmaleigenschaft.<ref>Rundbrief des Stadtheimatpflegers Nr. 87 ([http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-87.pdf online abrufbar])</ref>
 
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==Geschichte==
 
==Geschichte==
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===Bewertung durch das Landesamt für Denkmalpflege===
 
===Bewertung durch das Landesamt für Denkmalpflege===
Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bestätigte mit einer ausführlichen Stellungnahme vom [[24. November]] [[2011]] nochmals ausdrücklich die Denkmaleigenschaft des Saales. Das Landesamt für Denkmalpflege urteilte: ''"Das Fürther Festsaalgebäude steht exemplarisch für diesen Bautypus der Gründerzeit. Der einstige Glanz, Luxus und Komfort lässt sich bis heute nachvollziehen. Trotz aller Veränderungen handelt es sich bei dem Festsaalgebäude um eine der selten erhaltenen, künstlerisch anspruchsvoll in Formen der Neurenaissance gestalteten Bauten des späten 19. Jahrhunderts, der beispielhaft die Entwicklung großstädtischer Architektur veranschaulicht. [...] Hervorzuheben ist darüber hinaus die Tragwerkkonstruktion des Saales. Den beiden  Planern gelang es, einen stützenfreien Raum mit großer Spannweite zu schaffen. Eine Dachkonstruktion aus Stahlfachträgern überspannt den Raum, zur Belichtung des Saales diente vor der Kinonutzung das Glasdach. Diese Konstruktionsweise war für ein Festsaalgebäude zu seiner Bauzeit sehr modern und war von Industrie- und Ausstellungsbauten abgeleitet. Obwohl die Saaldecke heute mit Spanplatten abgeschlossen ist, ist die Eisenkonstruktion mit den Glasoberlichtern von 1887/88 erhalten geblieben und stellt eines der selten erhaltenen Stahlfachwerke des späten 19. Jahrhunderts dar"''.<ref> Schreiben von Dr. Detlef Knipping, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, an die Stadt Fürth, Bauaufsicht/Denkmalpflege, vom 24.11.2011, S. 4 f.</ref>
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Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bestätigte mit einer ausführlichen Stellungnahme vom [[24. November]] [[2011]] nochmals ausdrücklich die Denkmaleigenschaft des Saales. Das Landesamt für Denkmalpflege urteilte: ''"Das Fürther Festsaalgebäude steht exemplarisch für diesen Bautypus der Gründerzeit. Der einstige Glanz, Luxus und Komfort lässt sich bis heute nachvollziehen. Trotz aller Veränderungen handelt es sich bei dem Festsaalgebäude um eine der selten erhaltenen, künstlerisch anspruchsvoll in Formen der Neurenaissance gestalteten Bauten des späten 19. Jahrhunderts, der beispielhaft die Entwicklung großstädtischer Architektur veranschaulicht. [...] Hervorzuheben ist darüber hinaus die Tragwerkkonstruktion des Saales. Den beiden  Planern gelang es, einen stützenfreien Raum mit großer Spannweite zu schaffen. Eine Dachkonstruktion aus Stahlfachträgern überspannt den Raum, zur Belichtung des Saales diente vor der Kinonutzung das Glasdach. Diese Konstruktionsweise war für ein Festsaalgebäude zu seiner Bauzeit sehr modern und war von Industrie- und Ausstellungsbauten abgeleitet. Obwohl die Saaldecke heute mit Spanplatten abgeschlossen ist, ist die Eisenkonstruktion mit den Glasoberlichtern von 1887/88 erhalten geblieben und stellt eines der selten erhaltenen Stahlfachwerke des späten 19. Jahrhunderts dar"''.<ref> Schreiben von Dr. Detlef Knipping, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, an die Stadt Fürth, Bauaufsicht/Denkmalpflege, vom 24.11.2011, S. 4 f.</ref>
    
===Ankündigung des Abrisses einschließlich Saal und Fassaden===
 
===Ankündigung des Abrisses einschließlich Saal und Fassaden===
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===Proteste gegen Abrisspläne===
 
===Proteste gegen Abrisspläne===
 
[[Bild:Festsaal I.jpg|thumb|right|Fassade des Festsaals von der Moststr. aus gesehen (2012)]]
 
[[Bild:Festsaal I.jpg|thumb|right|Fassade des Festsaals von der Moststr. aus gesehen (2012)]]
Die Abrisspläne zum Saal führten zunächst zu einem Protest seitens des Stadtheimatpflegers [[Alexander Mayer]] in Form eines Leserbriefes an die [[Fürther Nachrichten]], in dem aber die Entscheidung zugunsten MIB unter dem Strich nicht in Frage gestellt wurde. Einzelne Aussagen aus dem Leserbrief wurden jedoch isoliert zu einem redaktionellen Artikel verwendet, in dem in erster Linie Stadtbaurat Krauße und Verteter von MIB zu Wort kamen und zudem noch behaupteten, sie seien überrascht vom Vorstoß des Stadtheimatpflegers. Stadtbaurat Krauße bezeichnete Diskussionen um den Saal und damit um die rechtlich vorgesehene Beteiligung des Denkmalschutzes bei Abrissanträgen als "Nachkarten" (später behauptete er jedoch, sich schon immer für den Saal eingesetzt zu haben, s. u.).<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 Fürther Nachrichten v. 15.03.2012]</ref>  
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Die Abrisspläne zum Saal führten zunächst zu einem Protest seitens des Stadtheimatpflegers [[Alexander Mayer]] in Form eines Leserbriefes an die [[Fürther Nachrichten]], in dem aber die Entscheidung zugunsten MIB unter dem Strich nicht in Frage gestellt wurde. Einzelne Aussagen aus dem Leserbrief wurden jedoch isoliert zu einem redaktionellen Artikel verwendet, in dem in erster Linie Stadtbaurat Krauße und Vertreter von MIB zu Wort kamen und zudem noch behaupteten, sie seien überrascht vom Vorstoß des Stadtheimatpflegers. Stadtbaurat Krauße bezeichnete Diskussionen um den Saal und damit um die rechtlich vorgesehene Beteiligung des Denkmalschutzes bei Abrissanträgen als "Nachkarten" (später behauptete er jedoch, sich schon immer für den Saal eingesetzt zu haben, s. u.).<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 Fürther Nachrichten v. 15.03.2012]</ref>  
    
Die Bürgerinitiative "Eine Bessere Mitte für Fürth" schloss sich mit einer entsprechenden Erklärung<ref>[http://www.bessere-mitte-fuerth.de/ Erklärung vom 22.03.2012]</ref> dem Protest an und verwies - wie der Stadtheimatpfleger - darauf, dass sie immer für den Erhalt des Saales eingetreten sei und von daher der Protest nicht überraschend sein könne.
 
Die Bürgerinitiative "Eine Bessere Mitte für Fürth" schloss sich mit einer entsprechenden Erklärung<ref>[http://www.bessere-mitte-fuerth.de/ Erklärung vom 22.03.2012]</ref> dem Protest an und verwies - wie der Stadtheimatpfleger - darauf, dass sie immer für den Erhalt des Saales eingetreten sei und von daher der Protest nicht überraschend sein könne.
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