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== Militärlazarett und Internierungslazarett vom April 1945 bis April 1947 ==
 
== Militärlazarett und Internierungslazarett vom April 1945 bis April 1947 ==
 
Zum Ende des [[2. Weltkrieg|2. Weltkrieges]] wurde das Schulgebäude nach Angaben eines Zeitzeugen als Lazarett der Wehrmacht und anschließend als Lazarett für Kriegsgefangene genutzt. Zuerst belegt wurde es folglich von der deutschen Wehrmacht, anschließend von den Amerikanern als Lazarett für Angehörige der SS verwendet und streng bewacht. Ab Mai [[1946]] war das Lazarett mit einem Wall aus Stacheldraht umgeben. Jeder Verkehr mit der Außenwelt wurde durch strenge Bewachung abgeschnitten. Ab Ende November 1946 diente es als Internierungslager für pflegebedürftige Zivilgefangene, so dass es nach Kriegsende mehr als zwei Jahren nicht mehr als Schulgebäude genutzt werden konnte.
 
Zum Ende des [[2. Weltkrieg|2. Weltkrieges]] wurde das Schulgebäude nach Angaben eines Zeitzeugen als Lazarett der Wehrmacht und anschließend als Lazarett für Kriegsgefangene genutzt. Zuerst belegt wurde es folglich von der deutschen Wehrmacht, anschließend von den Amerikanern als Lazarett für Angehörige der SS verwendet und streng bewacht. Ab Mai [[1946]] war das Lazarett mit einem Wall aus Stacheldraht umgeben. Jeder Verkehr mit der Außenwelt wurde durch strenge Bewachung abgeschnitten. Ab Ende November 1946 diente es als Internierungslager für pflegebedürftige Zivilgefangene, so dass es nach Kriegsende mehr als zwei Jahren nicht mehr als Schulgebäude genutzt werden konnte.
Franz von Papen, ehemaliger deutscher Reichskanzler, weilte kurz im Lazarett. Er saß zusammen mit den anderen Angeklagten 17 Monate lang im Nürnberger Gerichtsgefängnis. Franz von Papen sowie Hjalmar Schacht und Hans Fritzsche sprach die Alliierten Anklagebehörde in Nürnberg frei. Eine Nürnberger Spruchkammer verurteilte Schacht aber im Februar 1947 zu achten Jahren Arbeitslager. Als Vizekanzler 1933/34 habe er die Politik der Nationalsozialisten gedeckt.  
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<ref>Zeitzeugengespräch Peter Frank, 3. Dezember 2012, mit einem Zeitzeugen, dessen Eltern das Volksbad (Brause- und Wannenbad) an der Frauenstraße verwalteten. Dorthin ging auch von Papen, natürlich unter Bewachung. VHS</ref>
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[[wikipedia:Franz von Papen|Franz von Papen]], ehemaliger deutscher Reichskanzler, weilte nach dem 2. Weltkrieg kurzzeitig im Lazarett. Daneben nutze er auch unter Aufsicht das Volksbad in der Frauenstraße in Fürth.<ref>Zeitzeugengespräch Peter Frank, 3. Dezember 2012 mit einem Zeitzeugen, dessen Eltern das Volksbad (Brause- und Wannenbad) an der Frauenstraße verwalteten.</ref> Er war zusammen mit den anderen Angeklagten 17 Monate lang im Nürnberger Gerichtsgefängnis inhaftiert. Franz von Papen sowie [[wikipedia:Hjalmar Schacht|Hjalmar Schacht]] und [[wikipedia:Hans Fritzsche|Hans Fritzsche]] sprach die Alliierten Anklagebehörde in Nürnberg frei. Auf Weisung der Landesregierung von Württemberg-Baden wurde Schacht nach dem Freispruch erneut festgenommen. Ihm wurde vorgeworfen, als "Führungspersönlichkeit" des Dritten Reiches mehr Schuld auf sich genommen zu haben, als zunächst beim Nürnberger Kriegsprozess in Nürnberg angenommen wurde. 1947 wurde Schacht, nach Protesten aus der Bevölkerung, in der Entnazifizierungskammer Stuttgart als "Hauptschuldigen" zu acht Jahren Arbeitslager in der Nähe von Ludwigsburg. Nach seiner Berufung 1948 wurde er allerdings wieder als sog. "Entlasteter" freigesprochen und aus der Haft entlassen.<ref>n.n:Hjalmar Schacht: Abrechnung mit Hitler. In: Zeit vom 16. September 1948 - [https://www.zeit.de/1948/38/hjalmar-schacht-abrechnung-mit-hitler online abgerufen]</ref>
    
Damit das Gebäude wieder als Schulhaus genutzt werden konnte, setzte sich der Stadtrat mit einem Protestschreiben an die Ministerien in München ein, damit die Schule alsbald von den Häftlingen wieder geräumt würde. Als dies vermutlich Ende 1946 erfolgte, musste das Gebäude zunächst umfassend instandgesetzt werden, so dass ein Schulbetrieb ab Mai 1947 wieder möglich war.
 
Damit das Gebäude wieder als Schulhaus genutzt werden konnte, setzte sich der Stadtrat mit einem Protestschreiben an die Ministerien in München ein, damit die Schule alsbald von den Häftlingen wieder geräumt würde. Als dies vermutlich Ende 1946 erfolgte, musste das Gebäude zunächst umfassend instandgesetzt werden, so dass ein Schulbetrieb ab Mai 1947 wieder möglich war.
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