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Eine eigenartige Verwilderung der kirchlichen Sitten im ausgehenden Mittelalter stellt die Pfründenjagd dar. Sie ist auch ursächlich dafür, dass in der vorreformatorischen Kirche schon 10-Jährige Bischof werden konnten. Durch den Erwerb verschiedener Pfründen – wie Pfarreien, Propsteien, Kanonicate und dergleichen – konnten höhere Kanzleibeamte auf eine einfache Weise ihren Lebensunterhalt sichern. In die Kategorie der „Pfründenjäger“ kann getrost auch der '''Poppenreuther Pfarrer Heinrich Leubing''', der vermutlich St. Peter und Paul höchst selten von innen gesehen hat, gerechnet werden. Leubing gehört zu den Pfarrern, welche die beiden unierten Pfarreien St. Sebald in Nürnberg und St. Peter und Paul in Poppenreuth erhalten haben.  
 
Eine eigenartige Verwilderung der kirchlichen Sitten im ausgehenden Mittelalter stellt die Pfründenjagd dar. Sie ist auch ursächlich dafür, dass in der vorreformatorischen Kirche schon 10-Jährige Bischof werden konnten. Durch den Erwerb verschiedener Pfründen – wie Pfarreien, Propsteien, Kanonicate und dergleichen – konnten höhere Kanzleibeamte auf eine einfache Weise ihren Lebensunterhalt sichern. In die Kategorie der „Pfründenjäger“ kann getrost auch der '''Poppenreuther Pfarrer Heinrich Leubing''', der vermutlich St. Peter und Paul höchst selten von innen gesehen hat, gerechnet werden. Leubing gehört zu den Pfarrern, welche die beiden unierten Pfarreien St. Sebald in Nürnberg und St. Peter und Paul in Poppenreuth erhalten haben.  
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Dem aus Nordhausen stammenden Heinrich Leubing<ref>Die Grabmonumente im Dom zu Meißen, Hg. Matthias Donath, online abgerufen am 21. März 2017 | 16:43 Uhr - [https://books.google.de/books?id=81kw4pPrKN4C&pg=PA345&lpg=PA345&dq=Heinrich+Leubing,+Pfarrer+N%C3%BCrnberg&source=bl&ots=It_c-79OwG&sig=T3k6pXCx2vpH1FI8cYSe3J-C8OQ&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwihutK17OfSAhVFkywKHdLoBdQQ6AEIHzAB#v=onepage&q=Heinrich%20Leubing%2C%20Pfarrer%20N%C3%BCrnberg&f=false online abrufbar]</ref> glückte es, nach und nach Pfründen in Meißen, Naumburg, Erfurt, Heiligenstadt, in Mainz und mehrere in Nürnberg - darunter auch Poppenreuth - in Regensburg, Forchheim und wer weiß wo noch zu erlangen. Seine Poppenreuther Amtszeit wird von 1444 bis 1464 angegeben. Zuvor war er als kurmainzischer Kanzler und Vertrauter des mainzischen Bischofs aufgetreten. In dieser Eigenschaft kam er wohl auch zu Reichstagen nach Nürnberg. Eine höher dotierte Stelle als Protonotar des Königs mit entsprechendem Einfluss ließ Leubing zu Friedrich III. wechseln. Mit dem Kaiser zog er auch am [[29. April]] [[1442]] in Nürnberg zum Reichstag ein, und war zugegen als Friedrich durch die Schautüre die Sebalduskirche betrat und vor dem Altar betete. Ein Pfarrer las die Kollekte, zündete Flachs und Werg an und sprach „Allerdurchlauchtigster König! Sic transit gloria mundi.“ (so vergeht der Ruhm der Welt)
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Dem aus Nordhausen stammenden Heinrich Leubing<ref>Die Grabmonumente im Dom zu Meißen, Hg. Matthias Donath, online abgerufen am 21. März 2017 | 16:43 Uhr - [https://books.google.de/books?id=81kw4pPrKN4C&pg=PA345&lpg=PA345&dq=Heinrich+Leubing,+Pfarrer+N%C3%BCrnberg&source=bl&ots=It_c-79OwG&sig=T3k6pXCx2vpH1FI8cYSe3J-C8OQ&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwihutK17OfSAhVFkywKHdLoBdQQ6AEIHzAB#v=onepage&q=Heinrich%20Leubing%2C%20Pfarrer%20N%C3%BCrnberg&f=false online]</ref> glückte es, nach und nach Pfründen in Meißen, Naumburg, Erfurt, Heiligenstadt, in Mainz und mehrere in Nürnberg - darunter auch Poppenreuth - in Regensburg, Forchheim und wer weiß wo noch zu erlangen. Seine Poppenreuther Amtszeit wird von 1444 bis 1464 angegeben. Zuvor war er als kurmainzischer Kanzler und Vertrauter des mainzischen Bischofs aufgetreten. In dieser Eigenschaft kam er wohl auch zu Reichstagen nach Nürnberg. Eine höher dotierte Stelle als Protonotar des Königs mit entsprechendem Einfluss ließ Leubing zu Friedrich III. wechseln. Mit dem Kaiser zog er auch am [[29. April]] [[1442]] in Nürnberg zum Reichstag ein, und war zugegen als Friedrich durch die Schautüre die Sebalduskirche betrat und vor dem Altar betete. Ein Pfarrer las die Kollekte, zündete Flachs und Werg an und sprach „Allerdurchlauchtigster König! Sic transit gloria mundi.“ (so vergeht der Ruhm der Welt)
    
Schließlich wurde Leubing [[1444]] zum Pfarrer von St. Sebald und von [[Poppenreuth]] gewählt. Schon vor der Wahl gab es etliche Briefwechsel mit dem Rat Nürnbergs, der sich den einflussreichen Kanzler gewogen machen wollte. Nach dem Tod [[Albrecht Fleischmann]]s (dem entscheidenden Motor für die Heiligsprechung Sebalds) konnte Heinrich Leubing vom Bamberger Bischof als Nachfolger präsentiert werden. <br />[[1455]] bestätigte er die Stiftung der Vikarie St. Bartholomäus in Wöhrd.<ref>Friedrich Wachter: General-Personal-Schematismus der Erzdiözese Bamberg 1007-1907; Bamberg 1908; Seite 295 -  [http://digital.bib-bvb.de/view/bvbmets/viewer.0.6.2.jsp?folder_id=0&dvs=1540298140724~501&pid=6933102&locale=de&usePid1=true&usePid2=true online]</ref>  
 
Schließlich wurde Leubing [[1444]] zum Pfarrer von St. Sebald und von [[Poppenreuth]] gewählt. Schon vor der Wahl gab es etliche Briefwechsel mit dem Rat Nürnbergs, der sich den einflussreichen Kanzler gewogen machen wollte. Nach dem Tod [[Albrecht Fleischmann]]s (dem entscheidenden Motor für die Heiligsprechung Sebalds) konnte Heinrich Leubing vom Bamberger Bischof als Nachfolger präsentiert werden. <br />[[1455]] bestätigte er die Stiftung der Vikarie St. Bartholomäus in Wöhrd.<ref>Friedrich Wachter: General-Personal-Schematismus der Erzdiözese Bamberg 1007-1907; Bamberg 1908; Seite 295 -  [http://digital.bib-bvb.de/view/bvbmets/viewer.0.6.2.jsp?folder_id=0&dvs=1540298140724~501&pid=6933102&locale=de&usePid1=true&usePid2=true online]</ref>  
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