Weißengarten: Unterschied zwischen den Versionen
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* 1807: Wenning, Johann Wolfg., Bierwirth und Gärtner<ref>[[Adressbuch von 1807]]</ref> | * 1807: Wenning, Johann Wolfg., Bierwirth und Gärtner<ref>[[Adressbuch von 1807]]</ref> | ||
* 1819: Wenning, Johann Wolfgang, Gärtners und Gastwirths Relikten<ref>[[Adressbuch von 1819]]</ref> | * 1819: Wenning, Johann Wolfgang, Gärtners und Gastwirths Relikten<ref>[[Adressbuch von 1819]]</ref> | ||
* 1838: | * 1838: Wening J. bzw. Wening, Georg<ref>"Fürther Tagblatt", 1838, S. 247 u. S. 259</ref> | ||
* 1846: Wening, Cath., Wirths-Wittwe<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref> | * 1846: Wening, Cath., Wirths-Wittwe<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref> | ||
Version vom 9. Februar 2017, 18:31 Uhr
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Weißengarten | |
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Adresse: | Theaterstraße 5
bzw. Rosenstraße 21 |
Eröffnung der Tanzschule Streng: | 1889 |
Um- & Neubau der Tanzschule Streng: | 2006/2007 |
Daten | |
Biere: | St. Georgen Bräu |
Spezialitäten: | Pizza & Pasta |
Küche: | italienisch / deutsch |
Plätze: | 30 - 500 |
Der Weißengarten befindet sich in der Fürther Innenstadt in der Theaterstraße 5 - es handelt sich um einen sehr geschichtsträchtigen Boden. Seit langer Zeit hat die Tanzschule Streng dort ihre Räume. Das hauseigene Restaurant "Weißengarten" verwöhnt die Gäste mit italienischen und deutschen Spezialitäten.
Geschichte
Gaststätte
„Anno 1725 kaufte der Kunstgärtner Andreas Weis einige Morgen Veldt am Dambacher Weg (heute:Theaterstraße) vom benachbarten Gutshof der Frau van Lierd (vergl. Fraveliershof) welche er, Weis zu einem Gartten angelegt und vorne ein Haus und einen Brunnen* erbaut.“
Auf dem Grundrissplan von 1789 steht (bei der Nummer 44) fälschlicherweise der Name "Meisengarten".
Zuerst entstanden Pavillons zum Bierausschank, eine große Kegelbahn, ein Café und ein Restaurationsgebäude (s. unten hohes Haus). Mitten durch den Garten lief die heutige Rosenstraße, die damals Weißengartengäßlein hieß.
Beim Weißengarten handelt es sich in kultureller Hinsicht um einen sehr geschichtsträchtigen Boden. So wurde später auf dem Biergarten ein Holzbau, das „Fürther Sommertheater“ errichtet. Heute: Schulhof der Fürther Rosenschule.
Im Laufe der Zeit wurden vom Garten Teile für Bauland (1.Fürther Theater und zuletzt 1881 für die Rosenschule) verkauft, sodass nur noch der ca.120 qm große Biergarten, den es jetzt auch noch gibt, übrig blieb.
1816 wurde gegenüber des hohen Restaurationsbaus an der Ecke Rosen- & Theaterstraße (damals Ecke Weißengartengäßlein & Dambacher Landstraße) das 1. Fürther Theater auf Weißengarten-Grund erbaut.
1871 wurde der neue Ballsaal im Weißengarten fertiggestellt. Das Tanzorchester, mit Geige, Kontrabaß, Tuba, Trompete, etc. saß damals (wie im Zirkus) über der Bühne, also oben auf der Galerie mit ‚Sprechtrichter’, es gab ja noch kein Mikrofon!
Neben zwei kleineren Lüstern gab es einen Kronleuchter, der 5 Zentner wog. Er hatte einen Durchmesser von 2,2 m, wurde mit Gas betrieben und erst wesentlich später (kurz vor dem 2. Weltkrieg) auf Elektrizität umgerüstet.
Tanzschule
Johannes Streng (1879-1953), den die Fürther liebevoll „Papa Streng“ nannten, ging zusammen mit seiner Frau Franziska im Jahre 1919 ein für die damalige Zeit sehr großes Wagnis ein. Ohne viel Geld, nur auf die eigene Arbeitskraft und Fleiß vertrauend, kauften sie den bei der Fürther Bevölkerung so beliebten Weißengarten.
1945 rückten die Amerikaner in Fürth ein, beschlagnahmten den Weißengarten und benützten den großen Ballsaal für Feste der Mannschaftsdienstgrade. Wände, und Tische wurden mit blauer Ölfarbe gestrichen und die Decke mit tarngrünen Fallschirmen abgehängt. Der wertvolle Steinwayflügel zu dessen Klängen Generationen von Fürthern das Tanzen gelernt hatten, wurde weiß lackiert und darauf getanzt. Die amerikanische Militärregierung gestattete Johannes Streng erst im Herbst 1945, wieder Tanzunterricht zu geben. Der Weißengarten-Saal aber blieb beschlagnahmt und so mussten die Schlussbälle in Gasthaussälen stattfinden.
Erst 1949 räumten die Amerikaner den großen Saal. Der prächtige Ballsaal war total verwahrlost, der herrliche Kronleuchter demontiert und die Einrichtung in ganz Fürth und Umgebung verstreut. Klaviere, die man damals für die Musik im Unterricht brauchte, waren ruiniert.
Johannes Streng musste mit nunmehr 70 Jahren von vorn anfangen und es blieben ihm nur noch vier Jahre, um den Weißengarten wenigstens notdürftig zu renovieren. Er starb 1953 und musste praktisch bis zu seinem letzten Tag arbeiten.
Im Jahre 1961 übernahm sein Enkelsohn Manfred Streng zusammen mit seiner Frau Ingrid den völlig maroden Betrieb und das total verwahrloste Anwesen. Im Weißengarten regnete es durch sämtliche Dächer. Es blieb nichts anderes übrig, als die „Ärmel hochzukrempeln“ und in mühevoller Arbeit, die sich über Jahre erstreckte, das Anwesen wieder in Schuss zu bringen.
1985 wurde der neue Tanzkeller eingeweiht und seither hat der Weißengarten nach 50jähriger Pause wieder einen gastronomischen Betrieb.
1990 konnte der älteste Teil des Weißengartens zurückgekauft werden. Das alte Eckhaus wurde abgebrochen und darauf der Tanzschul-Parkplatz eingerichtet.
In den Jahren 2006 und 2007 wurde der alte kleine Saal abgebrochen, an seiner Stelle entstand ein moderner Neubau mit zwei großen, lichtdurchfluteten Sälen.
Und wie früher strahlt heute der alte Weißengarten-Ballsaal - jetzt mit vielen Lichteffekten und modernster Technik ausgestattet - und beeindruckt die Ballbesucher wie eh und je mit seinem ganz besonderen Flair!
frühere Adressbezeichnungen
- 1807: "Im Weisengarten" Haus-Nr. 499[1]
- 1819: "In der Theatergasse" Haus-Nr. 499a, Gartenwirthschaft[2]
- 1846: "Theatergasse" Nr. 245[3]
Eigentümer/Wirte
- 1807: Wenning, Johann Wolfg., Bierwirth und Gärtner[4]
- 1819: Wenning, Johann Wolfgang, Gärtners und Gastwirths Relikten[5]
- 1838: Wening J. bzw. Wening, Georg[6]
- 1846: Wening, Cath., Wirths-Wittwe[7]
Siehe auch
Weblinks
- Tanzschule Streng - im Internet
- Weißengarten - im Internet
Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch von 1807
- ↑ Adressbuch von 1819
- ↑ Adressbuch von 1846
- ↑ Adressbuch von 1807
- ↑ Adressbuch von 1819
- ↑ "Fürther Tagblatt", 1838, S. 247 u. S. 259
- ↑ Adressbuch von 1846