Änderungen

854 Bytes entfernt ,  17:22, 14. Jun. 2022
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 63: Zeile 63:     
Die Orgel (mechanische Traktur) datiert aus dem Jahr 1979, sie umfasst 45 klingende Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal (Rückpositiv, Hauptwerk, Schwellwerk) und besteht aus 12.000 Pfeifen. Sie stammt aus der Orgelbauwerkstatt Simon, Landshut. (Vorgängerorgel: Steinmeyer 1904)
 
Die Orgel (mechanische Traktur) datiert aus dem Jahr 1979, sie umfasst 45 klingende Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal (Rückpositiv, Hauptwerk, Schwellwerk) und besteht aus 12.000 Pfeifen. Sie stammt aus der Orgelbauwerkstatt Simon, Landshut. (Vorgängerorgel: Steinmeyer 1904)
  −
'''Ziffernblatt-Renovierung 1997'''
  −
  −
Bei der Renovierung der fünf Zifferblätter, die Kosten von 45.000 Mark verursachten (25.000 Mark mehr als veranschlagt), wobei sich der Altstadtverein mit 15.000 Mark beteiligte, wurde eine gründliche Untersuchung der alten Farbschichten durch die Nürnberger Restaurierungswerkstatt Wiedl vorgenommen. Dabei wurde als erste eine jahrhundertealte Farbschicht mit einem hellblauen Hintergrund aus Erdfarben mit plastisch aufgemalter Sonne freigelegt. Darüber kam ein bemaltes Zifferblatt aus dem Jahr 1881 zum Vorschein, auf dem auch eine Sonne im Zentrum innerhalb des Ziffernkreises stand. Danach folgte eine neugotische Bemalung der Zifferblätter, die jetzt alle erneuert wurden.<ref>In: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 1997 (Druckausgabe)</ref>
  −
  −
'''Kirchturm Renovierung 2006 und Urkundenfund'''
  −
[[Datei:Kirchenturm St. Michael.jpg | mini | rigth |Turmknopf St. Michael]]
  −
Bei der Abnahme des vergoldeten Turmknopfes und des darüber befindlichen Kreuzes zur Restaurierung wurden bei der Öffnung der Kugel zwei alte Dokumente gefunden, die nach altem Brauch nach jeder Öffnung neu eingelegt wurden. Die beiden Pergamentstücke wurden in einem innen verzinnten Blechbehälter aufbewahrt. Beschriftet hatten sie einst die Pfarrer [[Carl Friedrich Lochner]] und [[Friedrich Theodor Eduard Lehmus]]. Im Jahre 1694 vermerkte Lochner nicht nur, dass die Kugel zuletzt 1594 in Stand gesetzt worden ist und er selbst seit fast 35 Jahren schon als Pfarrer in Fürth wirkte, er fügte auch folgende eigene Verse hinzu:  „Fast 100 Jahre sind vergangen / als dieser Knopf ward abgenommen / komm Jesu stille das Verlangen / verkürz die Plag und Tage der Frommen.“  Er war damals schon von chronischen Krankheiten wie Gelbsucht, Nierensteinen und Fieber gezeichnet und starb am 3. März 1697. Sein Sohn [[Daniel Lochner]]  trat in seine Fußstapfen und legte in der [[Theaterstraße 33]] einen wunderbaren Garten an und errichtete um 1700 das [[Lochnersches Gartenhaus]], das heute noch steht. Von Lehmus, dem Gründer des ersten Fürther Kindergartens in der [[Königstraße 110]], stammt die zweite Urkunde aus dem Jahre 1867. Aus ihr geht hervor, dass Fürth damals 21.484 Einwohner zählte von denen wiederum 18.369 Protestanten waren und dass der Landesherr seit 1864 König Ludwig II von Bayern hieß. Fünf Pfarrer waren damals an St. Michael tätig, zwei mehr als heute (Stand 2006). Am 23. September 1867 hatte Schlossermeister Johann Adam Frank das Blechkästchen für die beiden Urkunden hergestellt, wie eine Gravur auf der Innenseite vermerkte. Mit den beiden alten Urkunden wird laut Dekan Höchstädter eine aktuelle Urkunde mit Angaben zur jetzigen Situation der Gemeinde, der Stadt und des Staates mit hinzugefügt. Das alte Blechkästchen soll in einem weiteren Behälter gesteckt werden bevor es wieder in die Kugel am Fuß des Kreuzes kommt. Das Kreuz befindet sich zum Vergolden in einem Spezialbetrieb in Rothenberg und soll in zwei Wochen mit dem Turmknopf wieder montiert werden. Die Renovierung des 45 Meter hohen und rund 600 Jahre alten Turms kostet rund 400.000 Euro. Da der Staat nur 100.000 Euro Zuschuss leistet, werden Spenden weiterhin dringend benötigt.
  −
<ref>Volker Dittmar in:[[Fürther Nachrichten]]  vom 12. September 2006 (Druckausgabe)</ref>
  −
      
<br clear="all" />
 
<br clear="all" />
Zeile 102: Zeile 92:  
* [[1978]]: Umbaumaßnahmen und Renovierung<ref>Dr. Hans Eberhardt: "Die Geschichte baut mit" in: "[[Sankt Michael zu Fürth (Buch)|Sankt Michael zu Fürth]]", Festschrift zum Abschluß der Renovierung am 1. Oktober 1978, Seite 45 - 50. Eberhardt schreibt dort: ''... die Bausünden vergangener Jahrzehnte und vor allem des letzten Jahrhunderts wieder gutzumachen ...'' - '' ... die falsch verstandene Monumental-Architektur der äußeren Treppenaufgänge wurde ohne schmerzhafte Empfindungen beseitigt.'' - Dies geschah "''eigentlich nur, das Südportal freizulegen und falsche Anfügungen aus dem Jahr [[1886]] im Sinne der Stilreinheit zu entfernen.'' U.a. wurde der dreigeschossige Emporen-Einbau mit dem wiederentdeckten Malereien aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Steinmaßwerk versehen. Auch das vorhandene Orgelgehäuse im ''neugotischen Gewand'' (wenn auch mit Abwandlungen) konnte für die neue Orgel wiederverwendet werden. Das frühere Gefälle vom Westen zum Chorraum hin wurde eingeebnet, sodass die [[wikipedia:Lettner|Lettnerstufe]] entfiel. Im Umgriff der Kirche wurde die Asphaltierung des Kirchenplatzes entfernt und mit einer Pflasterung ersetzt. Pfarrer [[Johannes Dietz]] setzte sich bei der Stadt Fürth dafür ein, das alte Straßenpflaster der Schwabacher Straße zu verwenden, die damals asphaltiert werden sollte.</ref>  
 
* [[1978]]: Umbaumaßnahmen und Renovierung<ref>Dr. Hans Eberhardt: "Die Geschichte baut mit" in: "[[Sankt Michael zu Fürth (Buch)|Sankt Michael zu Fürth]]", Festschrift zum Abschluß der Renovierung am 1. Oktober 1978, Seite 45 - 50. Eberhardt schreibt dort: ''... die Bausünden vergangener Jahrzehnte und vor allem des letzten Jahrhunderts wieder gutzumachen ...'' - '' ... die falsch verstandene Monumental-Architektur der äußeren Treppenaufgänge wurde ohne schmerzhafte Empfindungen beseitigt.'' - Dies geschah "''eigentlich nur, das Südportal freizulegen und falsche Anfügungen aus dem Jahr [[1886]] im Sinne der Stilreinheit zu entfernen.'' U.a. wurde der dreigeschossige Emporen-Einbau mit dem wiederentdeckten Malereien aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Steinmaßwerk versehen. Auch das vorhandene Orgelgehäuse im ''neugotischen Gewand'' (wenn auch mit Abwandlungen) konnte für die neue Orgel wiederverwendet werden. Das frühere Gefälle vom Westen zum Chorraum hin wurde eingeebnet, sodass die [[wikipedia:Lettner|Lettnerstufe]] entfiel. Im Umgriff der Kirche wurde die Asphaltierung des Kirchenplatzes entfernt und mit einer Pflasterung ersetzt. Pfarrer [[Johannes Dietz]] setzte sich bei der Stadt Fürth dafür ein, das alte Straßenpflaster der Schwabacher Straße zu verwenden, die damals asphaltiert werden sollte.</ref>  
 
* [[1979]]: Einbau der neuen Simon-Orgel
 
* [[1979]]: Einbau der neuen Simon-Orgel
* [[1997]]: Renovierung aller 5 Zifferblätter der Turmuhr
+
* [[1997]]: Renovierung aller fünf Zifferblätter der Turmuhr<ref>Die Renovierung der Zifferblätter  verursachte Kosten von 45.000 Mark (25.000 Mark mehr als veranschlagt). Der [[Altstadtverein]] beteiligte sich mit 15.000 Mark. Bei der Untersuchung alter Farbschichten durch die Nürnberger Restaurierungswerkstatt Wiedl wurden als unterste jahrhundertealte Farbschicht ein hellblauer Hintergrund aus Erdfarben mit plastisch aufgemalter Sonne freigelegt. Darüber kam ein bemaltes Zifferblatt aus dem Jahr 1881 zum Vorschein, auf dem ebenso eine Sonne im Zentrum des Ziffernkreises stand. Als oberste Schicht folgte eine neugotische Bemalung der Zifferblätter. Siehe dazu: [[Fürther Nachrichten]] vom [[11. Juni]] [[1997] (Druckausgabe)</ref>
* [[2006]]: Restaurierung des Turms
+
 
 +
* [[2006]]: Restaurierung des Turms<ref>
 +
Bei der Restaurierung des vergoldeten Turmknopfes und des darüber befindlichen Kreuzes wurden in der Kugel zwei alte Dokumente gefunden, [[Datei:Kirchenturm St. Michael.jpg | mini | right |Turmknopf St. Michael]] die nach altem Brauch nach jeder Öffnung neu eingelegt wurden. Die beiden Pergamentstücke befanden sich in einem innen verzinnten Blechbehälter. Beschriftet hatten eines Pfarrer [[Carl Friedrich Lochner]], ein weiteres [[Friedrich Theodor Eduard Lehmus]]. Im Jahre 1694 vermerkte Lochner nicht nur, dass er seit fast 35 Jahren als Pfarrer in Fürth fungiere, die Kugel zuletzt 1594 in Stand gesetzt worden war, er fügte auch folgende eigene Verse hinzu: „''Fast 100 Jahre sind vergangen / als dieser Knopf ward abgenommen / komm Jesu stille das Verlangen / verkürz die Plag und Tage der Frommen.''“ (womöglich unter dem Eindruck von chronischen Krankheiten wie Gelbsucht, Nierensteinen und Fieber die am [[3. März]] [[1697]] zu seinem Tod führten. Von [[Friedrich Theodor Eduard Lehmus|Lehmus]] stammt die zweite Urkunde aus dem Jahre 1867. Aus ihr geht hervor, dass Fürth damals unter den 21.484 Einwohnern 18.369 Protestanten zählte und der Landesherr seit 1864 König Ludwig II von Bayern hieß. Laut einer Gravur auf der Innenseite das Blechkästchens hatte dies Schlossermeister Johann Adam Frank am [[23. September]] [[1867]] für beide Urkunden hergestellt. 2006 wurde laut Dekan [[Michael Höchstädter]] eine aktuelle Urkunde mit Angaben zu Gemeinde, Stadt und Staat hinzugefügt. Die Renovierung des 45 Meter hohen und rund 600 Jahre alten Turms kostetr rund 400.000 Euro, davon der Staat nur 100.000 Euro Zuschuss leistete. Siehe dazu: Volker Dittmar in: [[Fürther Nachrichten]] vom [[12. September]] [[2006]] (Druckausgabe)</ref>
 
* [[2008]]: Restaurierung des Kirchenschiffs
 
* [[2008]]: Restaurierung des Kirchenschiffs
 
* [[2009]]: Grundreinigung der Simon-Orgel zum 30-jährigen Jubiläum
 
* [[2009]]: Grundreinigung der Simon-Orgel zum 30-jährigen Jubiläum
17.816

Bearbeitungen