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[[Bild:Gesetzblatt 1818 ABI 71.JPG|mini|right| Gesetzblatt für das Königreich Baiern vom 20. Mai 1818; mit diesem Gemeindeedikt wurde Fürth eine Stadt Erster Klasse.]]
[[Bild:Gesetzblatt 1818 ABI 71.JPG|thumb|right| Gesetzblatt für das Königreich Baiern vom 20. Mai 1818; mit diesem Gemeindeedikt wurde Fürth eine Stadt Erster Klasse.]]
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Mit der Erhebung einer Gemeinde zur Stadt werden ihr gleichzeitig die '''[[Wikipedia:Stadtrecht|Stadtrechte]]''' verliehen. Diese unterscheiden sich je nach geltendem Rechtsbezirk und beschränken sich im Wesentlichen auf das Recht, die Bezeichnung ''Stadt'' zu führen. <ref>{{Quelle Wikipedia|Stadtrecht}}</ref>
Mit der Erhebung einer Gemeinde zur Stadt werden ihr gleichzeitig die '''Stadtrechte''' verliehen. Diese unterscheiden sich je nach geltendem Rechtsbezirk und beschränken sich im Wesentlichen auf das Recht, die Bezeichnung ''Stadt'' zu führen. Die Stadterhebung vollzog sich in zwei Etappen:
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* Zum Samstag, den [[24. September]] 1808, zur Stadt Fürth, "Stadt Zweiter Klasse", mit Verwaltung durch königlich-bayerische Staatsbeamten.
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* Zum Jahre [[1818]], zur Stadt Fürth, "Stadt Erster Klasse", mit eigener Stadtverwaltung mit zwei [[Bürgermeister]]n, einem [[Magistrat]] und einem [[Stadtrat|Gemeindekollegium]]. Das Fürther [[Kleeblatt]] erhielt nun den Rang eines [[Stadtwappen]]s.
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'''Zu allgemeiner Thematik rund um das [http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtrecht ''Stadtrecht''] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''
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Die Stadterhebung vollzog sich in drei Etappen. Am Samstag, den [[24. September]] 1808, wurde Fürth zur "Stadt Zweiter Klasse" erhoben. Damit verbunden war eine eigene Verwaltung. legitimiert durch königlich-bayerische Staatsbeamte unter Leitung des Polizeikommissärs [[Eberhard Faber]]. Die nächste Etappe vollzog sich am [[1. Oktober]] [[1810]], unter Mitwirkung eines [[Munizipalrat]]s aus fünf Bürgern bei der Verwaltung der Stadt. Die „Municipal-Commune Fürth“ war damit formiert. Es gibt neun Stadtviertel mit je einem Viertelmeister, vier Walddeputierte und weitere aus der Kämmereikasse besoldete Personen mit gemeindlichen Funktionen. Ein Kommunaladministrator (Advokat [[Konrad Zimmermann]]) fungiert als [[Stadtkämmerer]] und brachte Ordnung in das bisher desolate Finanzwesen. Die letzte Etappe der Stadterhebung fand im Jahr [[1818]] statt, als Fürth zur "Stadt Erster Klasse" ernannt wurde. Das bedeutete: die Stadt hatte eine eigene Stadtverwaltung unter Leitung von zwei [[Bürgermeister]]n, einem [[Magistrat]] und einem [[Stadtrat|Gemeindekollegium]]. Das Fürther [[Kleeblatt]] erhielt nun den Rang eines [[Stadtwappen]]s.  
    
== Vorgeschichte zur Stadterhebung ==
 
== Vorgeschichte zur Stadterhebung ==
Bis in das späte 18. Jahrhundert war der ''Marktflecken Fürth'' unter der Verwaltung von drei Herren gestanden, der sog [[Dreiherrschaft]]. Die Verwaltung für die [[Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach|Ansbacher]] Untertanen geschah im [[Geleitshaus]] an der unteren [[Königstraße]] (seinerzeit hieß sie „Frankfurter Straße“). Für die [[Bistum Bamberg|Bamberger]] Untertanen in Fürth war das Dompropsteiliche [[Bambergisches Amtshaus|Amtshaus]] zuständig, welches am [[Marktplatz]], Ecke [[Gustavstraße]] (seinerzeit noch „Bauerngasse“) steht. Außerdem wohnten etliche Fürther Untertanen in Häusern, die [[Nürnberg|Nürnberger]] Korporationen und Familien gehörten und an die sie somit den Zins zu zahlen hatten. Als Gemeindevorsteher gab es drei dompröpstische, drei Nürnberger und zwei Ansbachische Bürgermeister.  
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Bis in das späte 18. Jahrhundert war der ''Marktflecken Fürth'' unter der Verwaltung von drei Herren gestanden, der sog [[Dreiherrschaft]]. Die Verwaltung für die [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Ansbacher]] Untertanen geschah im [[Geleitshaus]] an der unteren [[Königstraße]] (seinerzeit hieß sie „Frankfurter Straße“). Für die [[Bistum Bamberg|Bamberger]] Untertanen in Fürth war das Dompropsteiliche [[Bambergisches Amtshaus|Amtshaus]] zuständig, welches am [[Marktplatz]], Ecke [[Gustavstraße]] (seinerzeit noch „Bauerngasse“) steht. Außerdem wohnten etliche Fürther Untertanen in Häusern, die [[Nürnberg|Nürnberger]] Korporationen und Familien gehörten und an die sie somit den Zins zu zahlen hatten. Als Gemeindevorsteher gab es drei dompröpstische, drei Nürnberger und zwei Ansbachische Bürgermeister.  
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[[Bild:Carl August v Hardenberg.jpg|mini|right| Carl August v Hardenberg]]
 
Als Fürth [[1792]] unter [[Königreich Preußen|preußische]] Herrschaft geriet und [[Karl August von Hardenberg|Hardenberg]] die konkurrierenden Herrschaften Zug um Zug zurückdrängte, kam es erstmals zu einer einheitlichen Verwaltung in einem geschlossenen Territorium mit einer Landeshoheit. Nach [[1796]] gab es keine unterschiedlichen Gerichtsbarkeiten von grundherrschaftlichen Verbänden mehr. Stattdessen war eine ''flächenhafte Hoheit'' geschaffen worden. Die gemeindliche Verwaltung durch 8 [[Bürgermeister]] endete [[1799]]. Die jährlichen Neuwahlen der Bürgermeister, zuletzt durchgeführt im Dezember [[1798]], setzte Ansbach durch Anweisung vom [[1. Juni]] [[1799]] aus. Als Begründung wurde angeführt, ''das gemeindliche Rechnungswesen solle erst geordnet werden''.
 
Als Fürth [[1792]] unter [[Königreich Preußen|preußische]] Herrschaft geriet und [[Karl August von Hardenberg|Hardenberg]] die konkurrierenden Herrschaften Zug um Zug zurückdrängte, kam es erstmals zu einer einheitlichen Verwaltung in einem geschlossenen Territorium mit einer Landeshoheit. Nach [[1796]] gab es keine unterschiedlichen Gerichtsbarkeiten von grundherrschaftlichen Verbänden mehr. Stattdessen war eine ''flächenhafte Hoheit'' geschaffen worden. Die gemeindliche Verwaltung durch 8 [[Bürgermeister]] endete [[1799]]. Die jährlichen Neuwahlen der Bürgermeister, zuletzt durchgeführt im Dezember [[1798]], setzte Ansbach durch Anweisung vom [[1. Juni]] [[1799]] aus. Als Begründung wurde angeführt, ''das gemeindliche Rechnungswesen solle erst geordnet werden''.
 
Ab [[1800]] gab es neben der kgl. preußischen Polizeikommission eine ''Gemeindedeputation''. Engagierte und sozial eingestellte Fürther Bürger kümmerten sich um den Feuerschutz bzw. Löschanstalten, um die Anlegung eines neuen gemeindlichen [[Friedhof|Friedhofs]] (an Stelle des überfüllten kirchlichen um die [[Kirche St. Michael|St. Michaelskirche]]). Sie gründen eine [[Armenversorgung|Privat-Armen-Anstalt]] und eine [[Aussteuerungs-Anstalt|Aussteuerungsanstalt]]. Und Bürger stellten sich als Viertelmeister zur Verfügung, als der Ort in zunächst 8 Viertel eingeteilt wurde. Sie überwachten die neu hinzugekommenen und die wegziehenden Personen, wussten somit Bescheid über die Bewohner in ihrem Viertel. So kannten sie die Hausbesitzer und die Mietsbewohner, die ihre Abgaben an die Gemeindekasse zu leisten hatten. Dabei halfen sie mit, die nötigen Einnahmen zu vermehren, damit eine kommunale Administration auch finanziell verkraftet werden konnte.
 
Ab [[1800]] gab es neben der kgl. preußischen Polizeikommission eine ''Gemeindedeputation''. Engagierte und sozial eingestellte Fürther Bürger kümmerten sich um den Feuerschutz bzw. Löschanstalten, um die Anlegung eines neuen gemeindlichen [[Friedhof|Friedhofs]] (an Stelle des überfüllten kirchlichen um die [[Kirche St. Michael|St. Michaelskirche]]). Sie gründen eine [[Armenversorgung|Privat-Armen-Anstalt]] und eine [[Aussteuerungs-Anstalt|Aussteuerungsanstalt]]. Und Bürger stellten sich als Viertelmeister zur Verfügung, als der Ort in zunächst 8 Viertel eingeteilt wurde. Sie überwachten die neu hinzugekommenen und die wegziehenden Personen, wussten somit Bescheid über die Bewohner in ihrem Viertel. So kannten sie die Hausbesitzer und die Mietsbewohner, die ihre Abgaben an die Gemeindekasse zu leisten hatten. Dabei halfen sie mit, die nötigen Einnahmen zu vermehren, damit eine kommunale Administration auch finanziell verkraftet werden konnte.
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In Fürth dauerte es immerhin zwei Jahre bis der Munizipalrat zustande kam. Er hatte aber keinerlei Kompetenzen. Die Regierung der Stadt lag allein bei der königlichen Regierung, die ihren Sitz in Ansbach hatte. Aufgrund des Gemeindeedikts vom 24. September 1808 wählten 10 Wahlmänner am [[6. Mai]] [[1810]] einen Munizipalrat aus fünf ''angesehene Bürgern'':  
 
In Fürth dauerte es immerhin zwei Jahre bis der Munizipalrat zustande kam. Er hatte aber keinerlei Kompetenzen. Die Regierung der Stadt lag allein bei der königlichen Regierung, die ihren Sitz in Ansbach hatte. Aufgrund des Gemeindeedikts vom 24. September 1808 wählten 10 Wahlmänner am [[6. Mai]] [[1810]] einen Munizipalrat aus fünf ''angesehene Bürgern'':  
 
* Johann Nikolaus Reichold, Prozessrat und Justizkommissär
 
* Johann Nikolaus Reichold, Prozessrat und Justizkommissär
* Friedrich Adam Billing, Kaufmann
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* [[Friedrich Adam Billing]], Kaufmann
 
* Georg Heinrich Lederer, Kupferschmied
 
* Georg Heinrich Lederer, Kupferschmied
 
* Jakob Maximilian Andreas Barthel, "Bürger" und Apotheker
 
* Jakob Maximilian Andreas Barthel, "Bürger" und Apotheker
* Johann Löhe, Kaufmann
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* [[Johann Löhe]], Kaufmann
 
Sie hatten nur beratende Funktion und mussten jeden Beratungsgegenstand genehmigen lassen.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 153, Nr. 2; Fach 129, Nr. 1</ref>
 
Sie hatten nur beratende Funktion und mussten jeden Beratungsgegenstand genehmigen lassen.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 153, Nr. 2; Fach 129, Nr. 1</ref>
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== Die Ereignisse des Jahres 1818 ==
 
== Die Ereignisse des Jahres 1818 ==
Umso bedeutender war es, dass der bayerische König Max. I. Joseph eine Verfassung erließ, die für damalige Verhältnisse sehr fortschrittlich war. 1817 war Montgelas vom König entlassen worden und ab 1818 galt eine neue Verfassung, in der es dann nicht nur Vertretungen in München gab, sondern auch in den Städten eine bessere Bürgervertretung in Kollegien des Magistrats und der Gemeindebevollmächtigten. Im neuen Gemeindeedikt ''Verordnung, die künftige Verfassung und Verwaltung der Gemeinden im Königreiche betreffend'' vom 17. Mai 1818 in Verbindung mit der Verfassung vom 26. Mai 1818 wurde den Städten ein größerer Handlungsspielraum in der Verwaltung eingeräumt.  
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Umso bedeutender war es, dass der bayerische König Max. I. Joseph eine Verfassung erließ, die für damalige Verhältnisse sehr fortschrittlich war. [[1817]] war Montgelas vom König entlassen worden und ab [[1818]] galt eine neue Verfassung, in der es dann nicht nur Vertretungen in München gab, sondern auch in den Städten eine bessere Bürgervertretung in Kollegien des Magistrats und der Gemeindebevollmächtigten. Im neuen Gemeindeedikt ''Verordnung, die künftige Verfassung und Verwaltung der Gemeinden im Königreiche betreffend'' vom [[17. Mai]] [[1818]] in Verbindung mit der Verfassung vom [[26. Mai]] [[1818]] wurde den Städten ein größerer Handlungsspielraum in der Verwaltung eingeräumt.  
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Für ihre Verkündigung in Fürth wurden neben den Beamten auch der Stadtpfarrer, der Stadtarzt, der Aktuar (Schreiber) und die Offizianten der Polizeikommission eingeladen. Dann wurde ihnen die Verfassung vorgelesen, auf die dann der Eid geleistet werden musste.<ref>nach Benno Hubensteiner: Bayerische Geschichte. Staat und Volk, Kunst und Kirche, München 1977, S. 300</ref>
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Für die Verkündigung in Fürth wurden neben den Beamten auch der [[Stadtpfarrer]], der Stadtarzt, der Aktuar (Schreiber) und die Offizianten der Polizeikommission eingeladen. Dann wurde ihnen die Verfassung vorgelesen, auf die dann der Eid geleistet werden musste.<ref>nach Benno Hubensteiner: Bayerische Geschichte. Staat und Volk, Kunst und Kirche, München 1977, S. 300</ref>
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Fürth war damit eine ''Stadt Erster Klasse'' und durfte nun auf Grund seiner Größe einen eigenen Magistrat und ein Kollegium von Gemeindebevollmächtigten wählen. Regierungsrat Bezold war von der Regierung des Rezatkreises in Ansbach als Kommissär bestellt worden, um die Wahlen in Fürth zu leiten. 1820 zeigten die Fürther ihre Dankbarkeit, indem sie ihn und den Regierungspräsidenten Graf von Drechsel zu Ehrenbürgern ernennen.
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[[Bild:Geleitshaus 1967 A3077.jpg|mini|right| Das Geleitshaus war der erste Sitz des Magistrats der Stadt Fürth]]
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Fürth war damit eine '''Stadt Erster Klasse''' und durfte nun auf Grund seiner Größe einen eigenen [[Magistrat]] und ein Kollegium von Gemeindebevollmächtigten wählen. Regierungsrat [[Daniel August Bezold]] war von der Regierung des Rezatkreises in Ansbach als Kommissär bestellt worden, um die Wahlen in Fürth zu leiten. [[1820]] zeigten die Fürther ihre Dankbarkeit, indem sie ihn und den Regierungspräsidenten [[Karl Josef Graf von Drechsel|Graf von Drechsel]] zu Ehrenbürgern ernennen.
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Der am 17. November eingesetzte Magistrat laut Bekanntmachung vom 14.11.1818 bestand aus zwei Bürgermeistern, zwei berufsmäßigen Rechtsräten und 12 bürgerlichen (ehrenamtlichen) Magistratsräten. Die 30 Gemeindebevollmächtigten (als zweite Kammer, zuständig für die städtischen Finanzen und die Wahl der Magistratsmitglieder) kamen aus der begüterten Bürgerschaft. Der Munizipalrat und das Polizeikommissariat unter Faber waren nun hinfällig und wurden aufgelöst.<ref>Peter Frank: [[200 Jahre Stadt Fürth (Broschüre)|200 Jahre Stadt Fürth]], Fürth 2009, S. 10</ref>
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Der am [[17. November]] eingesetzte Magistrat laut Bekanntmachung vom [[14. November]] [[1818]] bestand aus zwei Bürgermeistern, zwei berufsmäßigen Rechtsräten und 12 bürgerlichen (ehrenamtlichen) [[Magistratsrat|Magistratsräten]]. Die 30 Gemeindebevollmächtigten, als zweite Kammer zuständig für die städtischen Finanzen und die Wahl der Magistratsmitglieder, kamen aus der begüterten Bürgerschaft. Der Munizipalrat und das Polizeikommissariat unter Faber waren nun hinfällig und wurden aufgelöst.<ref>Peter Frank: [[200 Jahre Stadt Fürth (Broschüre)|200 Jahre Stadt Fürth]], Fürth 2009, S. 10</ref> Der Magistrat war in den ersten Stock des [[Geleitshaus|Geleitshauses]] eingezogen und nutzte das Geschäftszimmer des Gerichtsvorstandes als Sitzungszimmer.
    
== Die weitere Entwicklung der Stadtverwaltung ==
 
== Die weitere Entwicklung der Stadtverwaltung ==
Erst im Jahr 1869 wurde mit der geänderten Gemeindeordnung die besondere Aufsicht und der Kuratel des Staates durch einen staatlichen Kommissär abgeschafft. Es wurde den Gemeinden ein weitgehendes Selbstverwaltungsrecht eingeräumt. Ab 1919, in der Weimarer Republik, gab es nur mehr den Stadtrat anstelle der bisherigen zwei Kammern (Magistrat mit 1. Bürgermeister an der Spitze, Kollegium der Gemeindebevollmächtigten, gewählt von den Bürgern, die das Stimmrecht besitzen). In der NS-Zeit ab 1933 war die Selbstverwaltung der Gemeinden abgeschafft.
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[[Bild:Urkunde Bürgerrecht.jpg|mini|right| Urkunde des Magistrats der Stadt Fürth - Erteilung des Bürgerrechts 1908 an Karl Holzmeiner.]]
Nach dem Neuaufbau der Demokratie in Bayern nach 1945 bestimmte die bayerische Verfassung von 1946, dass die Demokratie von unten nach oben aufgebaut sein sollte. In der Gemeindeordnung von 1952 wurde festgelegt: ''Die Gemeinden bilden die Grundlage des Staates und des demokratischen Lebens''.<ref>Peter Frank: [[200 Jahre Stadt Fürth (Broschüre)|200 Jahre Stadt Fürth]], Fürth 2009, S. 11</ref>
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Erst im Jahr [[1869]] wurde mit der geänderten Gemeindeordnung die besondere Aufsicht und der Kuratel des Staates durch einen staatlichen Kommissär abgeschafft. Es wurde den Gemeinden ein weitgehendes Selbstverwaltungsrecht eingeräumt. Ab [[1919]], in der Weimarer Republik, gab es nur mehr den [[Stadtrat]] anstelle der bisherigen zwei Kammern (Magistrat mit 1. Bürgermeister an der Spitze, Kollegium der Gemeindebevollmächtigten, gewählt von den Bürgern, die das Stimmrecht besitzen). In der NS-Zeit ab [[1933]] war die Selbstverwaltung der Gemeinden abgeschafft.
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Nach dem Neuaufbau der Demokratie in Bayern nach [[1945]] bestimmte die bayerische Verfassung von [[1946]], dass die Demokratie von unten nach oben aufgebaut sein sollte. In der Gemeindeordnung von [[1952]] wurde festgelegt: ''Die Gemeinden bilden die Grundlage des Staates und des demokratischen Lebens''.<ref>Peter Frank: [[200 Jahre Stadt Fürth (Broschüre)|200 Jahre Stadt Fürth]], Fürth 2009, S. 11</ref>
    
== Nachtrag ==
 
== Nachtrag ==
Im Stadtarchiv Fürth gibt es noch eine Akte mit dem Titel ''Die Erhebung Fürths zur Stadt, Jahrhundertfeier (1905)'', Fach 230 Nr. 8. Sie enthält aber nur wenige Seiten, hat doch eine Feier 1905 nicht stattgefunden.
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Im [[Stadtarchiv]] Fürth gibt es noch eine Akte mit dem Titel ''Die Erhebung Fürths zur Stadt, Jahrhundertfeier (1905)'', Fach 230 Nr. 8. Sie enthält aber nur wenige Seiten, hat doch eine Feier [[1905]] nicht stattgefunden.
Zu einem Gesuch der Stadt Fürth an die Regierung von Mittelfranken (liegt der Akte nicht bei!) teilte die Regierung am 25. März 1905 mit, dass es nach einem Bericht des Kammerassessors Freiherr von Seefried vom 30.9.1807 erst 1807 Vorarbeiten über die Organisation der Munizipal-Verfassung der''Stadt'' Fürth gegeben hat. Die Bildung eines Munizipalrates konnte ab 1808 erfolgen. Der von Ansbach beauftragte Freiherr von Seefried hatte 1807 festgestellt, dass Fürth noch zu keiner Stadt durch ein förmliches Privilegium erhoben ist, obwohl es schon ''alle städtischen Vorrechte hat''.
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Zu einem Gesuch der Stadt Fürth an die Regierung von Mittelfranken (liegt der Akte nicht bei!) teilte die Regierung am [[25. März]] [[1905]] mit, dass es nach einem Bericht des Kammerassessors Freiherr von Seefried vom [[30. September]] [[1807]] erst 1807 Vorarbeiten über die Organisation der Munizipal-Verfassung der "Stadt" Fürth gegeben hat. Die Bildung eines Munizipalrates konnte ab [[1808]] erfolgen. Der von Ansbach beauftragte Freiherr von Seefried hatte 1807 festgestellt, dass Fürth noch zu keiner Stadt durch ein förmliches Privilegium erhoben ist, obwohl es schon ''alle städtischen Vorrechte hat''.
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Der Stadtmagistrat unter Vorsitz des 1. Bürgermeisters Theodor Kutzer fasste daraufhin am 30. März 1905 folgenden Beschluss: ''Da nicht genau feststeht, ob Fürth schon 1806 oder auch früher oder erst 1808 zur Stadt erhoben wurde, ist von einer Jahrhundertfeier aus diesem Anlasse abzusehen.''<ref>Peter Frank: [[200 Jahre Stadt Fürth (Broschüre)|200 Jahre Stadt Fürth]], Fürth 2009, S. 31</ref>
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Der Stadtmagistrat unter Vorsitz des 1. Bürgermeisters [[Theodor Kutzer]] fasste daraufhin am [[30. März]] [[1905]] folgenden Beschluss: ''Da nicht genau feststeht, ob Fürth schon 1806 oder auch früher oder erst 1808 zur Stadt erhoben wurde, ist von einer Jahrhundertfeier aus diesem Anlasse abzusehen.''<ref>Peter Frank: [[200 Jahre Stadt Fürth (Broschüre)|200 Jahre Stadt Fürth]], Fürth 2009, S. 31</ref>
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== Stadträtsel ==
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[[Datei:Fürther Stadträtsel Geschichtsverein Fürth 2018.pdf|miniatur|rechts|Fürther Stadträtsel 2018]]
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Der [[Geschichtsverein Fürth e. V.]] hat in Zusammenarbeit mit [[Barbara Ohm]] und [[Rolf Kimberger]] erneut ein Stadträtsel erarbeitet, dass der Öffentlichkeit am [[20. Juli]] [[2018]] vorgestellt wurde. Schwerpunkt des Rätsels ist dieses Mal der erste [[Bürgermeister]] Fürths, [[Franz Joseph von Bäumen]] bzw. der Anlass der [[200 Jahre Stadterhebung|200jährigen Stadterhebung]] [[1818]].
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==Lokalberichterstattung==
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* FN: ''Im Jahr 907 "Fürth" schon erwähnt''. In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2000, S. 44 (Druckausgabe)
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* FN: ''Den Ort verschenkt''. In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2000, S. 44 (Druckausgabe)
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* [[Günter Scheuerer]]: ''Kuriositäten aus zweihundert Jahren Stadtgeschichte''. In: [[Fürther Kärwazeitung]], Ausgabe 2018, S. 6
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==Literatur==
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== Literatur ==
 
* [[Johann Gottfried Eger]], Adreßbuch der Königlich Bayerischen Stadt Fürth, 1807
 
* [[Johann Gottfried Eger]], Adreßbuch der Königlich Bayerischen Stadt Fürth, 1807
 
* {{BuchQuelle|Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Seite=743}}
 
* {{BuchQuelle|Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Seite=743}}
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* Barbara Ohm: ''1818 - ein wichtiges Jahr für Fürth. die Ereignisse, ihre Ursachen und Auswirkungen''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/2018, S.35 - 64
 
* Barbara Ohm: ''1818 - ein wichtiges Jahr für Fürth. die Ereignisse, ihre Ursachen und Auswirkungen''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/2018, S.35 - 64
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==Siehe auch==
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== Siehe auch ==
 
* [[Gemeindeordnung]]
 
* [[Gemeindeordnung]]
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* [[Ortsrecht]]
 
* [[Bürgermeister]] und [[Oberbürgermeister]]
 
* [[Bürgermeister]] und [[Oberbürgermeister]]
 
* [[Markterhebung]]
 
* [[Markterhebung]]
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* [[Gedenktaler 200 Jahre Eigenständigkeit]]
 
* [[Gedenktaler 200 Jahre Eigenständigkeit]]
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==Weblinks==
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== Weblinks ==
 
* Stadtjubiläum 2018 "200 Jahre eigenständig" - [http://www.200-jahre-stadt.de/ offizielle Website]
 
* Stadtjubiläum 2018 "200 Jahre eigenständig" - [http://www.200-jahre-stadt.de/ offizielle Website]
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==Einzelnachweise==
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== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
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==Bilder==
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{{Bilder dieses Ereignisses}}
 
{{Bilder dieses Ereignisses}}
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== Videos ==
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[[Kategorie: Geschichte]]
 
[[Kategorie: Geschichte]]
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