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[[Bild:ruag.JPG|thumb|right|Blick auf das Werksgelände]]
 
[[Bild:ruag.JPG|thumb|right|Blick auf das Werksgelände]]
Die [[2004]] aufgelöste '''Dynamit Nobel''' war ein deutsches Chemie- und Rüstungsunternehmen mit einer Niederlassung in Fürth in der [[Kronacher Straße]] 63. Der Hauptzweig der Fürther Produktion besteht unter dem Namen ''RUAG Ammotec GmbH'' fort. Das Werksgelände erstreckt sich auf ca. 85ha zwischen der [[Seeackerstraße]] im Süden, der Kronacher Straße im Osten, der [[Stadelner Hard]] im Norden und der [[Erlanger Straße]] im Westen.
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Die [[2004]] aufgelöste '''Dynamit Nobel''' war ein deutsches Chemie- und Rüstungsunternehmen mit einer Niederlassung in Fürth in der [[Kronacher Straße]] 63. Der Hauptzweig der Fürther Produktion besteht unter dem Namen ''RUAG Ammotec GmbH'' fort. Das Werksgelände erstreckt sich auf ca. 85 ha zwischen der [[Seeackerstraße]] im Süden, der Kronacher Straße im Osten, der [[Stadelner Hard]] im Norden und der [[Erlanger Straße]] im Westen.
    
'''Zur allgemeinen Thematik rund um das Thema [http://de.wikipedia.org/wiki/Dynamit_Nobel Dynamit Nobel] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''
 
'''Zur allgemeinen Thematik rund um das Thema [http://de.wikipedia.org/wiki/Dynamit_Nobel Dynamit Nobel] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''
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===1919 - 1932 Inflation & Weltwirtschaftskrise===
 
===1919 - 1932 Inflation & Weltwirtschaftskrise===
[[1926]] wird ein neuartiger, quecksilberfreier Zündsatz und dem Namen ''SINOXID'' als Schutzmarke eingetragen. [[1931]] wird die RWS mit der ''Dynamit-Nobel AG'' verschmolzen. Unter Anderem wurde in Zusammenarbeit mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Heinkel Ernst Heinkel] hier  in Fürth auch das sog. [https://de.wikipedia.org/wiki/Sprengniet Sprengniet]-Verfahren entwickelt.
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[[1926]] wird ein neuartiger, quecksilberfreier Zündsatz unter dem Namen ''SINOXID'' als Schutzmarke eingetragen. [[1931]] wird die RWS mit der ''Dynamit-Nobel AG'' verschmolzen. Unter anderem wurde in Zusammenarbeit mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Heinkel Ernst Heinkel] hier  in Fürth auch das sog. [https://de.wikipedia.org/wiki/Sprengniet Sprengniet]-Verfahren entwickelt.
    
===1933 - 1945 Stadeln im Dritten Reich===
 
===1933 - 1945 Stadeln im Dritten Reich===
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Produktion von Zivilmunition zugunsten von kleinkalibrigen Militärpatronen stark reduziert. Auch wurden die Fabriken gezielt bombadiert, das Stadelner Werk (mit der militärischen Produktionskennung ''"dnf"'')<ref>''Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Muntition und Gerät''. Berlin 1944, unveränderter Nachdruck, Pawlas Verlag 1977, ISBN 3-88088-214-2</ref> blieb jedoch weitgehend unbeschädigt.
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Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Produktion von Zivilmunition zugunsten von kleinkalibrigen Militärpatronen stark reduziert. Auch wurden die Fabriken gezielt bombardiert, das Stadelner Werk (mit der militärischen Produktionskennung ''"dnf"'')<ref>''Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Muntition und Gerät''. Berlin 1944, unveränderter Nachdruck, Pawlas Verlag 1977, ISBN 3-88088-214-2</ref> blieb jedoch weitgehend unbeschädigt.
    
===1945 - 1952 Wiederbeginn, Demontage und Ersatzfertigungen===
 
===1945 - 1952 Wiederbeginn, Demontage und Ersatzfertigungen===
Nach Kriegsende erfolgte die Demontage der Produktionsanlagen durch die U.S.-Amerikaner. 1948/49 erfolgte die Gründung eines eigenständigen, vom Hauptsitz Troisdorf abgetrennten Industriebetriebs - das ''Nürnberg-Fürther Industriewerk''. Dieser Zustand wurde aber bereits 1952 wieder revertiert und die vor dem Krieg gültige Rechtsform hergestellt.<ref>''Das Werk Stadeln der Dynamit Nobel AG''. In: Deutsches Waffen-Journal Nr. 12, Dezember 1968, S. 904 - 910</ref>
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Nach Kriegsende erfolgte die Demontage der Produktionsanlagen durch die US-Amerikaner. 1948/49 erfolgte die Gründung eines eigenständigen, vom Hauptsitz Troisdorf abgetrennten, Industriebetriebs - das ''Nürnberg-Fürther Industriewerk''. Dieser Zustand wurde aber bereits 1952 wieder revertiert und die vor dem Krieg gültige Rechtsform hergestellt.<ref>''Das Werk Stadeln der Dynamit Nobel AG''. In: Deutsches Waffen-Journal Nr. 12, Dezember 1968, S. 904 - 910</ref>
    
===1952 - 1997 stetiges Wachstum===
 
===1952 - 1997 stetiges Wachstum===
 
[[Bild:Briefkopf Dynamit I.jpg|thumb|right|Historischer Briefkopf von 1955]]
 
[[Bild:Briefkopf Dynamit I.jpg|thumb|right|Historischer Briefkopf von 1955]]
 
[[Bild:Briefkopf Dynamit II.jpg|thumb|right|Historischer Briefkopf von 1962]]
 
[[Bild:Briefkopf Dynamit II.jpg|thumb|right|Historischer Briefkopf von 1962]]
[[1960]] verfügte das Werk Stadeln der Dynamit Nobel Aktiengesellschaft über ca. 3000 Arbeitnehmer. Bereits einige Jahre vor der Eingemeindung Stadelns im Jahr 1972 ist die von den Fürthern ''"Pulver''" genannte Fabrik zu Fürth zugehörig. Weithin sichtbares Kennzeichen der ist der sog. ''Pulverturm'', welcher u. A. zur Produktion von Schrotkugeln dient. Mit ''SINTOX'' schafft Dynamit Nobel [[1982]] eine weitere Weltneuheit: den blei- und bariumfreien Zündsatz. [[1996]] kann das 100 jährige Jubiläum gefeiert werden.<ref>''Dynamit Nobel - 100 Jahre Werk Stadeln'', Troisdorf, 1996, S. 5 - 51</ref>
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[[1960]] verfügte das Werk Stadeln der Dynamit Nobel Aktiengesellschaft über ca. 3000 Arbeitnehmer. Bereits einige Jahre vor der Eingemeindung Stadelns im Jahr 1972 ist die von den Fürthern ''"Pulver''" genannte Fabrik zu Fürth zugehörig. Weithin sichtbares Kennzeichen ist der sog. ''Pulverturm'', welcher u. a. zur Produktion von Schrotkugeln dient. Mit ''SINTOX'' schafft Dynamit Nobel [[1982]] eine weitere Weltneuheit: den blei- und bariumfreien Zündsatz. [[1996]] kann das 100-jährige Jubiläum gefeiert werden.<ref>''Dynamit Nobel - 100 Jahre Werk Stadeln'', Troisdorf, 1996, S. 5 - 51</ref>
 
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* [[ZEIKRA]] (Zeilein & Kraft Kofferfabrik)<ref>''Dynamit Nobel - 100 Jahre Werk Stadeln'', Troisdorf, 1996, S. 95</ref>
 
* [[ZEIKRA]] (Zeilein & Kraft Kofferfabrik)<ref>''Dynamit Nobel - 100 Jahre Werk Stadeln'', Troisdorf, 1996, S. 95</ref>
 
==Produkte (Auswahl)==
 
==Produkte (Auswahl)==
Die Produktion umfasste Jagd-, Sport-, Schreckschuss- und militärische Munition sowie verschiedene Sorten von Zündmitteln und Patronen bei denen die Pulverkraft als Treibmittel genutzt wird (z. B. Kartuschen für Bolzensetzgeräte in der Bauindustrie, Airbags im KFZ-Bereich, usw.)
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Die Produktion umfasste Jagd-, Sport-, Schreckschuss- und militärische Munition sowie verschiedene Sorten von Zündmitteln und Patronen, bei denen die Pulverkraft als Treibmittel genutzt wird (z. B. Kartuschen für Bolzensetzgeräte in der Bauindustrie, Airbags im KFZ-Bereich, usw.)
 
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Bild:Dynamit-Produkte I.jpg|Historische Verpackung für Flobert-Munition, noch mit Utendoerffer-Logo
 
Bild:Dynamit-Produkte I.jpg|Historische Verpackung für Flobert-Munition, noch mit Utendoerffer-Logo
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==Literatur==
 
==Literatur==
* Werner Sprung: ''Die Geschichte der Gemeinde Stadeln. Die Rheinisch-Westfälische Sprengstoff A.G.''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1961/1, S.37 - 41
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* Werner Sprung: ''Die Geschichte der Gemeinde Stadeln. Die Rheinisch-Westfälische Sprengstoff A.G.''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1961/1, S. 37 - 41
    
* ''Dynamit Nobel Aktiengesellschaft, Werk Stadeln''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 100
 
* ''Dynamit Nobel Aktiengesellschaft, Werk Stadeln''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 100
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