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=== Herren der unteren und oberen Siedlung ===
 
=== Herren der unteren und oberen Siedlung ===
Die Besitzverhältnisse der Siedlung Burgfarrnbachs war eine sehr wechselhafte Geschichte. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselte der Eigentümer mehrmals, zum Teil innerhalb von nur wenigen Jahren. Der erste Wechsel wird im Oktober [[1016]] beschrieben, als der Eichstätter Bischof Gundekar I ein, den nördlichen Teil seiner Diözese und damit auch Burgfarrnbach, an das vom Kaiser Heinrich II. am [[1. November]] [[1007]] neu geschaffene Bistum Bamberg abtritt - und damit erstmals Burgfarrnbach und der Marktfleck Fürth geopolitisch "zusammmengeführt" wurden.  
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Die Besitzverhältnisse der Siedlung Burgfarrnbachs war eine sehr wechselhafte Geschichte. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselte der Eigentümer mehrmals, zum Teil innerhalb von nur wenigen Jahren. Der erste Wechsel wird im Oktober [[1016]] beschrieben, als der Eichstätter Bischof Gundekar I ein, den nördlichen Teil seiner Diözese und damit auch Burgfarrnbach, an das vom Kaiser Heinrich II. am [[1. November]] [[1007]] neu geschaffene Bistum Bamberg abtritt - und damit erstmals Burgfarrnbach und der Marktfleck Fürth geopolitisch "zusammengeführt" wurden.  
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Der nächste Wechsel vollzieht sich [[1303], als der Ort aus zwei [https://de.wikipedia.org/wiki/Halbbauer Halbhöfen], sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften bestand. Burggraf Konrad von Nürnberg übergibt die Vogtei über die Hofmarkt Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach an das Domkapitel Bamberg ab. Im 14. und 15. Jahrhundert werden als Eigentümer des oberen und unterem Sitz Burgfarrnbachs die Reichsministerialen von Külsheim benannt. Der untere Sitz kam von den [[Rapoto von Külsheim|Külsheimern]] [[1422]] an die Volkamer. Nur kurze Zeit später, [[1449]], erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort. [[1468]] wechselt der Ort an die Paumgartner und [[1478]] schließlich an die Merkel-Nürnberger. Ab [[1514]] wechselt der Eigentümer erneut, jetzt wird Michael Schneider aus Ansbach als Eigentümer genannt. Noch im gleichen Jahr wird die Siedlung weiterveräußert an Hans Behaim. [[1493]] erwarb das fränkische Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] die untere Siedlung und siedelte sich langfristig an, bis heute findet man noch eine Grablege der Familie. Die Familie baute [[1522]] sogar ein [[Wasserschloß]], dass bis [[1830]] im Familienbesitz blieb. Allerdings wurde der Ort trotzdem weiter veräußert bzw. weitergegeben, denn [[1605]] erwirbt die Familie Crailsheim das gesamte Rittergut Burgfarrnbach, also den oberen und unteren Sitz. Nur zehn Jahre später, [[1615]], kauft David Kresser der Familie diesen Besitz wieder ab. Erst ab dem 18. Jahrhundert bleiben die Besitzverhältnisse konstant, denn ab [[1711]] tritt die Familie um den [[Grafen von Pückler und Limpurg]] in Erscheinung.<ref>Burgfarrnbach: Adolf Schwammberger, Fürth von A bis Z, Eigenverlag, 1968, S. 81 ff.</ref>
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Der nächste Wechsel vollzieht sich [[1303], als der Ort aus zwei [https://de.wikipedia.org/wiki/Halbbauer Halbhöfen], sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften bestand. Burggraf Konrad von Nürnberg übergibt die Vogtei über den Hofmarkt Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach an das Domkapitel Bamberg ab. Im 14. und 15. Jahrhundert werden als Eigentümer des oberen und unteren Sitz Burgfarrnbachs die Reichsministerialen von Külsheim benannt. Der untere Sitz kam von den [[Rapoto von Külsheim|Külsheimern]] [[1422]] an die Volkamer. Nur kurze Zeit später, [[1449]], erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort. [[1468]] wechselt der Ort an die Paumgartner und [[1478]] schließlich an die Merkel-Nürnberger. Ab [[1514]] wechselt der Eigentümer erneut, jetzt wird Michael Schneider aus Ansbach als Eigentümer genannt. Noch im gleichen Jahr wird die Siedlung weiterveräußert an Hans Behaim. [[1493]] erwarb das fränkische Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] die untere Siedlung und siedelte sich langfristig an, bis heute findet man noch eine Grablege der Familie. Die Familie baute [[1522]] sogar ein [[Wasserschloss]], dass bis [[1830]] im Familienbesitz blieb. Allerdings wurde der Ort trotzdem weiter veräußert bzw. weitergegeben, denn [[1605]] erwirbt die Familie Crailsheim das gesamte Rittergut Burgfarrnbach, also den oberen und unteren Sitz. Nur zehn Jahre später, [[1615]], kauft David Kresser der Familie diesen Besitz wieder ab. Erst ab dem 18. Jahrhundert bleiben die Besitzverhältnisse konstant, denn ab [[1711]] tritt die Familie um den [[Grafen von Pückler und Limpurg]] in Erscheinung.<ref>Burgfarrnbach: Adolf Schwammberger, Fürth von A bis Z, Eigenverlag, 1968, S. 81 ff.</ref>
    
=== Siedlungsentwicklung ===
 
=== Siedlungsentwicklung ===
Neben dem ländlich geprägten Ort im 13. Jahrhundert wird bereits [[1287]] die Kirche [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach als "Filiale" der Gemeinde [[St. Martin]] urkundlich erwähnt. Die Wehrkirche wird in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert und umgebaut und existiert heute noch im Ortskern von Burgfarrnbach. Die erste Zäsur der Siedlungsentwicklung entstand im 15. Jahrhundert während des ersten [https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Markgrafenkrieg Markgrafenkrieg]es ([[1449]]-[[1450]]) zwischen dem Markgrafen Albrecht [https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Achilles Achilles von Brandenburg-Ansbach] und der Reichsstadt Nürnberg. Während des Kriegsverlaufes, bei dem Albrecht Achilles vergeblich die Festung Nürnberg mit 7.000 Soldaten belagerte, wurden viele Ortschaften die sich in seinem Besitz befanden durch die Nürnberger Soldaten weitgehend verwüstet bzw. gebrandschatzt. Am [[10. Juli]] [[1449]] erreichten schließlich die Nürnberger Soldaten Burgfarrnbach, so dass der Ort vollständig verwüstet wurde. Danach folgt die Wiedererrichtung der zerstörten St. Johanniskirche, und [[1522]] errichte das Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] ein [[Wasserschloß]].  
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Neben dem ländlich geprägten Ort im 13. Jahrhundert wird bereits [[1287]] die Kirche [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach als "Filiale" der Gemeinde [[St. Martin]] urkundlich erwähnt. Die Wehrkirche wird in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert und umgebaut und existiert heute noch im Ortskern von Burgfarrnbach. Die erste Zäsur der Siedlungsentwicklung entstand im 15. Jahrhundert während des ersten [https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Markgrafenkrieg Markgrafenkrieg]es ([[1449]]-[[1450]]) zwischen dem Markgrafen Albrecht [https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Achilles Achilles von Brandenburg-Ansbach] und der Reichsstadt Nürnberg. Während des Kriegsverlaufes, bei dem Albrecht Achilles vergeblich die Festung Nürnberg mit 7.000 Soldaten belagerte, wurden viele Ortschaften die sich in seinem Besitz befanden durch die Nürnberger Soldaten weitgehend verwüstet bzw. gebrandschatzt. Am [[10. Juli]] [[1449]] erreichten schließlich die Nürnberger Soldaten Burgfarrnbach, so dass der Ort vollständig verwüstet wurde. Danach folgt die Wiedererrichtung der zerstörten St. Johanniskirche, und [[1522]] errichte das Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] ein [[Wasserschloss]].  
    
Im Jahre [[1528]] wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrnbach eingeführt, die Neufassungen erfolgten [[1592]] bzw. [[1616]]. Im Jahre [[1623]] wird in Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichspostanstalt im Fränkischen Ritterkreis eingerichtet. Sie existiert von [[1806]] bis zum [[30. Juni]] [[1808]] unter der Führung des Fürstliche Thurn und Taxis-Lehenspostanstalt im Königreich Bayern. 1698 wird berichtet, dass der obere Sitz, der alte Burgstall - der auch Freihof genannt wird - seit über 100 Jahren öd liege und nur noch ein unbewohnbarer Steinhaufen sei.  
 
Im Jahre [[1528]] wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrnbach eingeführt, die Neufassungen erfolgten [[1592]] bzw. [[1616]]. Im Jahre [[1623]] wird in Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichspostanstalt im Fränkischen Ritterkreis eingerichtet. Sie existiert von [[1806]] bis zum [[30. Juni]] [[1808]] unter der Führung des Fürstliche Thurn und Taxis-Lehenspostanstalt im Königreich Bayern. 1698 wird berichtet, dass der obere Sitz, der alte Burgstall - der auch Freihof genannt wird - seit über 100 Jahren öd liege und nur noch ein unbewohnbarer Steinhaufen sei.  
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Um [[1700]] entstand das evangelisch Pfarrhaus, [[1734]] erstellte Ing. [[Johann Georg Kuchen]] die erste Vermessungskarte von Burgfarrnbach. Der Ort besaß [[1734]] unter anderen neben Schloss, Marschall, Brauerei, Mühle und Kirche rund ca. 90 Häuser und ca. 50 Scheunen. Im Jahre [[1747]] erhielt die Gemeinde durch den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach die hohe Gerichtbarkeit. [[1792]] wurde Burgfarrnbach preußisch, bis der Ort am [[28. Mai]] [[1806]] das Königreich Bayern das Fürstentum Ansbach in Besitz nahm und damit Burgfarrnburg auch bayerisch wurde. [[1826]] wird schließlich der Friedhof angelegt, darin befindet sich u.a. auch eine Gruftkapelle der Familie Pückler, die der Nürnberger Baurat Solger [[1860]] bis [[1862]] dort bauen lies. Die Weihe der Gruft erfolgte am 20. Juli 1862. Der Bau einer Leichenhalle erfolgte 1880, die 1901 bereits vergrößert werden musste. Bereits [[1825]] wurde das Mesnerhaus als Schulhaus erbaut und am 25. Mai 1879 eingeweiht, während das Wasserschloß von [[1522]] um [[1830]] wieder abgerissen wurde, da es wohl in einem baulich schlechtem Zustand befand. Stattdessen wurde das heute noch existierende [[Schloss Burgfarrnbach]] errichtet. Im gleichen Jahr wurde auch eine Kinderschule für die arme Jugend des Ortes durch die Stiftung der Grafen der Grafen von Pückler-Limpurg errichtet.  
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Um [[1700]] entstand das evangelische Pfarrhaus, [[1734]] erstellte Ing. [[Johann Georg Kuchen]] die erste Vermessungskarte von Burgfarrnbach. Der Ort besaß [[1734]] unter anderen neben Schloss, Marschall, Brauerei, Mühle und Kirche rund ca. 90 Häuser und ca. 50 Scheunen. Im Jahre [[1747]] erhielt die Gemeinde durch den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach die hohe Gerichtsbarkeit. [[1792]] wurde Burgfarrnbach preußisch, bis der Ort am [[28. Mai]] [[1806]] das Königreich Bayern das Fürstentum Ansbach in Besitz nahm und damit Burgfarrnbach auch bayerisch wurde. [[1826]] wird schließlich der Friedhof angelegt, darin befindet sich u.a. auch eine Gruftkapelle der Familie Pückler, die der Nürnberger Baurat Solger [[1860]] bis [[1862]] dort bauen lies. Die Weihe der Gruft erfolgte am [[20. Juli]] [[1862]]. Der Bau einer Leichenhalle erfolgte [[1880]], die [[1901]] bereits vergrößert werden musste. Bereits [[1825]] wurde das Mesnerhaus als Schulhaus erbaut und am [[25. Mai]] [[1879]] eingeweiht, während das [[Wasserschloss]] von [[1522]] um [[1830]] wieder abgerissen wurde, da es wohl in einem baulich schlechtem Zustand befand. Stattdessen wurde das heute noch existierende [[Schloss Burgfarrnbach]] errichtet. Im gleichen Jahr wurde auch eine Kinderschule für die arme Jugend des Ortes durch die Stiftung der Grafen der Grafen von Pückler-Limpurg errichtet.  
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=== Infrasturktur ===
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=== Infrastruktur ===
Im Herbst [[1837]] wurde anstelle der bisherigen Furt durch die Farrnbach die Regelsbacher Brücke errichtet. Die Brücke wurde erst 1959 durch einen Fußgängersteg verbreitet bzw. 1978 neu gebaut. 1875 hatte die Siedlung Burgfarrnbach bereits 160 Wohnhäuser und 180 Nebengebäude. Insgesamt wurden die Bevölkerung mit knapp 1.400 Einwohner angegeben.
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Im Herbst [[1837]] wurde anstelle der bisherigen Furt durch die Farrnbach die Regelsbacher Brücke errichtet. Die Brücke wurde erst 1959 durch einen Fußgängersteg verbreitet bzw. 1978 neu gebaut. 1875 hatte die Siedlung Burgfarrnbach bereits 160 Wohnhäuser und 180 Nebengebäude. Insgesamt wurde die Bevölkerung mit knapp 1.400 Einwohner angegeben.
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Im Jahre 1899 wurde Burgfarrnbach an das Stromnetz angeschlossen. Der Anschluss an das Wassernetz lies aber noch auf sich warten, der Anschluss des Ortes erfolgte erst 1925. Im Sommer 1925 wurden in Burgfarrnbach die Straßen benannt, sofern noch keine Bennung vorhanden war, und dementsprechend neu durchnumeriert.
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Im Jahre 1899 wurde Burgfarrnbach an das Stromnetz angeschlossen. Der Anschluss an das Wassernetz lies aber noch auf sich warten, der Anschluss des Ortes erfolgte erst 1925. Im Sommer 1925 wurden in Burgfarrnbach die Straßen benannt, sofern noch keine Benennung vorhanden war, und dementsprechend neu durchnummeriert.
    
Die Einführung der städtischen Müllabfuhr erfolgte am 15. Mai 1950, der Anschluß an das Gasnetz der Stadtwerke Fürth am 19. November 1951.  
 
Die Einführung der städtischen Müllabfuhr erfolgte am 15. Mai 1950, der Anschluß an das Gasnetz der Stadtwerke Fürth am 19. November 1951.  
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Am 3. Dezember 1923 erfolgte die Eingemeindung nach Fürth. Am 15. September 1929 fand der erste katholische Gottesdienst seit über 400 Jahren in Burgfarrnbach in der früheren Turnhalle beim Gasthaus Krone statt, als Filialkirche Zu unserer Lieben Frau in Fürth.
 
Am 3. Dezember 1923 erfolgte die Eingemeindung nach Fürth. Am 15. September 1929 fand der erste katholische Gottesdienst seit über 400 Jahren in Burgfarrnbach in der früheren Turnhalle beim Gasthaus Krone statt, als Filialkirche Zu unserer Lieben Frau in Fürth.
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Am 3. Februar 1950 Eröffnung des Kinos "Weißbräu-Lichtspiele" mit 198 Sitzplätzen in Burgfarrnbach.Zuvor gab es in Burgfarrnbach seit dem 23. Juli 1948 nur das sog. Wanderkino "Dreiklang-Lichtspiele". Die Weißbräu-Lichtspiel mussten allerdings 1964 geschlossen werden - als Folge der Kinokrise im Rahmen der sich immer mehr durchsetztenden Fernseher in den privaten Wohnungen.
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Am 3. Februar 1950 Eröffnung des Kinos "Weißbräu-Lichtspiele" mit 198 Sitzplätzen in Burgfarrnbach. Zuvor gab es in Burgfarrnbach seit dem 23. Juli 1948 nur das sog. Wanderkino "Dreiklang-Lichtspiele". Die Weißbräu-Lichtspiel mussten allerdings 1964 geschlossen werden - als Folge der Kinokrise im Rahmen der sich immer mehr durchsetzenden Fernseher in den privaten Wohnungen.
    
1952 zählt Burgfarrnbach rund 3.800 Einwohner, davon 850 Heimatvertriebene, und rund 300 Gebäude. Im Juni 1952 erhielt Burgfarrnbach erstmals einen Gehsteig (teilweise entlang der Würzburger Straße im Ortskern).
 
1952 zählt Burgfarrnbach rund 3.800 Einwohner, davon 850 Heimatvertriebene, und rund 300 Gebäude. Im Juni 1952 erhielt Burgfarrnbach erstmals einen Gehsteig (teilweise entlang der Würzburger Straße im Ortskern).
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Am 3. September 1957 wurde die neue Schule an der Hummelstraße eingeweiht. Am 16. Juli 1969 wurde das Jugendbad eröffnet.  
 
Am 3. September 1957 wurde die neue Schule an der Hummelstraße eingeweiht. Am 16. Juli 1969 wurde das Jugendbad eröffnet.  
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am 7. Oktober 1923 das Kriegerdenkmal an der Würzburger Straße enthüllt.
      
=== Verkehr ===
 
=== Verkehr ===
Am 4. Juni 1864 wurde der Bahnhof in Burgfarrnbach feierlich eröffnet, zuvor wurde 1863 die Eisenbahnbrücke (Viadukt) fertig gestellt. Die Verbindung Fürth - Würzburg wurde aber erst am 19. Juni 1865 in Betrieb genommen. Seit diesem Zeitpunkt hielt die Eisenbahn auch in Burgfarrnbach, ab 1892 sogar doppelgleisig. Knapp 100 Jahre später konnte im Oktober 1961 der neue Bahnhof in Burgfarrnbach in Betrieb genommen werden.  
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Am [[4. Juni]] [[1864]] wurde der Bahnhof in Burgfarrnbach feierlich eröffnet, zuvor wurde 1863 die Eisenbahnbrücke (Viadukt) fertig gestellt. Die Verbindung Fürth - Würzburg wurde aber erst am 19. Juni 1865 in Betrieb genommen. Seit diesem Zeitpunkt hielt die Eisenbahn auch in Burgfarrnbach, ab 1892 sogar doppelgleisig. Knapp 100 Jahre später konnte im Oktober 1961 der neue Bahnhof in Burgfarrnbach in Betrieb genommen werden.  
    
Die erste Autobuslinie Fürth-Burgfarrnbach, unter Regie Straßenbahn Nürnberg-Fürth, wurde am 24. Mai 1925 eröffnet. Seit dem 10. Juni 1919 bestand bereits eine private Kraftwagenverbindung der Mittelfränkischen Kreis-Darlehenskasse den öffentlichen Nahverkehr, die allerdings am 1. Juli 1921 einstellt werden musste. Am 2. Mai 1949 fuhren wieder Omnibusse der städtischen Verkehrsbetriebe Nürnberg nach Burgfarrnbach, diese Linie wurde am 1. November 1931 ebenfalls wieder eingestellt. Heute bedient die VAG/ infra den Ort mit der Buslinie 172 vom Fürther Hauptbahnhof.  
 
Die erste Autobuslinie Fürth-Burgfarrnbach, unter Regie Straßenbahn Nürnberg-Fürth, wurde am 24. Mai 1925 eröffnet. Seit dem 10. Juni 1919 bestand bereits eine private Kraftwagenverbindung der Mittelfränkischen Kreis-Darlehenskasse den öffentlichen Nahverkehr, die allerdings am 1. Juli 1921 einstellt werden musste. Am 2. Mai 1949 fuhren wieder Omnibusse der städtischen Verkehrsbetriebe Nürnberg nach Burgfarrnbach, diese Linie wurde am 1. November 1931 ebenfalls wieder eingestellt. Heute bedient die VAG/ infra den Ort mit der Buslinie 172 vom Fürther Hauptbahnhof.  
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Die Bundesstraße 8 wurde am 13. Oktober 1970 - Umgehung des Kieselbühls - halbseitig für den Verkehr freigegeben (vierspurig zwischen Hardhöhe und Ortseinfahrt Burgfarrnbach am 14. Juli 1972 eröffnet). Am 19. Oktober 1979 wurde die Südumgehung um Burgfarrnbach für den Verkehr eröffnet, um die Würzburger Straße durch den Ort vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Die Fußgängerunterführung unter der Bahnlinie wurde am 21. März 1980 zur Benutzung freigegeben. Früher war dort an der Stelle ein Bahnübergang mit Schranke und Schrankenwärterhaus. Die Brücke über die Bahnlinie am Breiten Steig wurde am 16. Juli 1981 für den Verkehr freigegeben.<ref>Altstadtbläddla Nr. 37 - Burgfarrnbach</ref>
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Die Bundesstraße 8 wurde am [[13. Oktober]] [[1970]] - Umgehung des Kieselbühls - halbseitig für den Verkehr freigegeben (vierspurig zwischen Hardhöhe und Ortseinfahrt Burgfarrnbach am 14. Juli 1972 eröffnet). Am 19. Oktober 1979 wurde die Südumgehung um Burgfarrnbach für den Verkehr eröffnet, um die Würzburger Straße durch den Ort vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Die Fußgängerunterführung unter der Bahnlinie wurde am 21. März 1980 zur Benutzung freigegeben. Früher war dort an der Stelle ein Bahnübergang mit Schranke und Schrankenwärterhaus. Die Brücke über die Bahnlinie am Breiten Steig wurde am 16. Juli 1981 für den Verkehr freigegeben.<ref>Altstadtbläddla Nr. 37 - Burgfarrnbach</ref>
    
=== 2. Weltkrieg ===
 
=== 2. Weltkrieg ===
Während der 1. Weltkrieg in Burgfarrnbach keine Spuren hinterlies, mit Ausnahme der gefallenen Soldaten aus dem Ort, hatte der 2. Weltkrieg durchaus Schäden hinterlassen. Der erste Bombenangriff erfolgte am 17. August 1940 am Rande des Ortes - der erste Angriff auf Fürther Boden überhaupt - der sich aber im nachhinein allerdings als ein "Versehen" entpuppte. Die Allierten Streitkräfte hatten Fürth garnicht als Ziel vorgesehen, vielmehr hatte man über vermeintlich unbewohnten Gebiet die nicht verwendeten Bomben abgeworfen, um für den Rückweg nach England leichter, und damit schneller sein zu können. Dennoch wurde eine Scheune in Burgfarrnbach getroffen. In den folgenden Tagen gab es einen regen "Tourismus" der Schulustigen Fürther, die den ersten Bombenangriff auf Fürth bestauenen wollten. Der zweite Luftangriff - dieses Mal mit Absicht - erfolgte in der Nacht vom 10. auf den [[11. August]] [[1943]], in deren Folge drei Menschen starben. Burgfarrnbach war als militärisches Ziel für die Allierten nicht "kriegswichtig", auch wenn Teile des Rüstungsbetriebes [[Bachmann, von Blumenthal & Co|Bachmann, von Blumenthal]] in Burgfarrnbach untergebracht waren. Allerdings lag der Ort geografisch realtiv nahe an den beiden Flughäfen in Fürth, so dass immer Kollateralschaden gerechnet werden musste. Demzufolge wurde Burgfarrnbach erneut am 25. Februar 1944 getroffen, als die Allierten Bomberverbände Fürth angriffen. Dabei starben in Burgfarrnbach insgesamt sieben Menschen. Der vierte und letzte Luftangriff erfolgte am 10. September 1944, dass ein Großfeuer nach sich zog mit erneut sieben Toten Menschen aus Burgfarrnbach. Die Allierten kamen schließlich am 17. April 1945 über Bad Windsheim/ Neustadt Aisch nach Burgfarrnbach. Einige Mitglieder der Hitlerjugend aus des sog. Volkssturms hatten noch versucht Panzerbarrieren aufzubauen, die allerdings für die vorrückenden Truppen kein wirkliches Hindernis darstellten. Von Burgfarrnbach aus wurde der Stadtwesten eingenommen, bis die Truppen am 19. April 1945 die Stadt durch die Kapitulation des kom. Oberbürgermeisters Häupler übernahmen. Nach dem Krieg wurde die ersten Flüchtlinge und sog. Heimatvertriebene nach Burgfarrnbach verbracht, hier zunächst im Schulhaus an der Lehenstraße, sowie in den Sälen der Gastwirtschaften "Zur Krone", "Gelber Löwe" und "Flory". Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Flüchtlinge auch im Schloßgebäude untergebracht, diese Nutzung endete allerdings [[1953]]. Auch die im Schloßhof errichteten Barackenlager wurden [[1954]] aufgelöst.
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Während der 1. Weltkrieg in Burgfarrnbach keine Spuren hinterlies, mit Ausnahme der gefallenen Soldaten aus dem Ort, hatte der 2. Weltkrieg durchaus Schäden hinterlassen. Für die Opfer des [[1. Weltkrieg]]es wurde am [[7. Oktober]] [[1923]] an der [[Würzburger Straße]] ein Kriegerdenkmal enthüllt.
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Der erste Bombenangriff erfolgte am 17. August 1940 am Rande des Ortes - der erste Angriff auf Fürther Boden überhaupt - der sich aber im nachhinein allerdings als ein "Versehen" entpuppte. Die Allierten Streitkräfte hatten Fürth garnicht als Ziel vorgesehen, vielmehr hatte man über vermeintlich unbewohnten Gebiet die nicht verwendeten Bomben abgeworfen, um für den Rückweg nach England leichter, und damit schneller sein zu können. Dennoch wurde eine Scheune in Burgfarrnbach getroffen. In den folgenden Tagen gab es einen regen "Tourismus" der Schulustigen Fürther, die den ersten Bombenangriff auf Fürth bestauenen wollten. Der zweite Luftangriff - dieses Mal mit Absicht - erfolgte in der Nacht vom 10. auf den [[11. August]] [[1943]], in deren Folge drei Menschen starben. Burgfarrnbach war als militärisches Ziel für die Allierten nicht "kriegswichtig", auch wenn Teile des Rüstungsbetriebes [[Bachmann, von Blumenthal & Co|Bachmann, von Blumenthal]] in Burgfarrnbach untergebracht waren. Allerdings lag der Ort geografisch realtiv nahe an den beiden Flughäfen in Fürth, so dass immer Kollateralschaden gerechnet werden musste. Demzufolge wurde Burgfarrnbach erneut am 25. Februar 1944 getroffen, als die Allierten Bomberverbände Fürth angriffen. Dabei starben in Burgfarrnbach insgesamt sieben Menschen. Der vierte und letzte Luftangriff erfolgte am 10. September 1944, dass ein Großfeuer nach sich zog mit erneut sieben Toten Menschen aus Burgfarrnbach. Die Allierten kamen schließlich am 17. April 1945 über Bad Windsheim/ Neustadt Aisch nach Burgfarrnbach. Einige Mitglieder der Hitlerjugend aus des sog. Volkssturms hatten noch versucht Panzerbarrieren aufzubauen, die allerdings für die vorrückenden Truppen kein wirkliches Hindernis darstellten. Von Burgfarrnbach aus wurde der Stadtwesten eingenommen, bis die Truppen am 19. April 1945 die Stadt durch die Kapitulation des kom. Oberbürgermeisters Häupler übernahmen. Nach dem Krieg wurde die ersten Flüchtlinge und sog. Heimatvertriebene nach Burgfarrnbach verbracht, hier zunächst im Schulhaus an der Lehenstraße, sowie in den Sälen der Gastwirtschaften "Zur Krone", "Gelber Löwe" und "Flory". Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Flüchtlinge auch im Schloßgebäude untergebracht, diese Nutzung endete allerdings [[1953]]. Auch die im Schloßhof errichteten Barackenlager wurden [[1954]] aufgelöst.
    
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
 
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
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