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==Die Fürther Feuerwehr-Gebäude - Eine Reise durch vier Jahrhunderte==
 
==Die Fürther Feuerwehr-Gebäude - Eine Reise durch vier Jahrhunderte==
 
Vorwort
 
Vorwort
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1858 sollen laut Marx vier Gebäude zur Aufbewahrung der Feuerlöschgeräte vorhanden gewesen sein. Wo aber waren diese?
 
1858 sollen laut Marx vier Gebäude zur Aufbewahrung der Feuerlöschgeräte vorhanden gewesen sein. Wo aber waren diese?
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1. Die frühen Feuerlöschgerätschaftsmagazine und Leiterhäuslein
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==Die frühen Feuerlöschgerätschafts-Magazine und Leiterhäuslein==
 
Über ein „Feuer- und Wächterhäuslein“, erbaut 1600 zur Aufbewahrung von zwei in Nürnberg gekauften Feuerkufen, berichtet Marx . 1620 kam ein „Leiterhäuslein“ dazu. Der Chronist Wunschel vermerkt in seinem Häuser- und Straßenbüchern zum Königsplatz, dass dort vor den Häusern an der nördlichen Seite (heute steht dort das Sozialrathaus) bis zum Jahr 1821 ein Feuerlöschgerätschaftsmagazin stand. Ende des 18. Jahrhunderts findet sich auf einem Grundrissplan (1790) die dortige Bezeichnung „Beim Leiterhaus“. 1807 werden die den Platz umsäumenden Anwesen „Beim Feuerhäuslein“ genannt.  
 
Über ein „Feuer- und Wächterhäuslein“, erbaut 1600 zur Aufbewahrung von zwei in Nürnberg gekauften Feuerkufen, berichtet Marx . 1620 kam ein „Leiterhäuslein“ dazu. Der Chronist Wunschel vermerkt in seinem Häuser- und Straßenbüchern zum Königsplatz, dass dort vor den Häusern an der nördlichen Seite (heute steht dort das Sozialrathaus) bis zum Jahr 1821 ein Feuerlöschgerätschaftsmagazin stand. Ende des 18. Jahrhunderts findet sich auf einem Grundrissplan (1790) die dortige Bezeichnung „Beim Leiterhaus“. 1807 werden die den Platz umsäumenden Anwesen „Beim Feuerhäuslein“ genannt.  
 
Zur Rednitzstraße vermerkt Wunschel: Für die Gegend bei Rednitzstraße 30 ist „um 1819“ die Lage „Beim Spritzenhaus“ üblich.
 
Zur Rednitzstraße vermerkt Wunschel: Für die Gegend bei Rednitzstraße 30 ist „um 1819“ die Lage „Beim Spritzenhaus“ üblich.
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Rathaus-Wache (ab 1884 ständig) mit Garagen und einem Turmwächter (ab 1857).
 
Rathaus-Wache (ab 1884 ständig) mit Garagen und einem Turmwächter (ab 1857).
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==Die Feuerwehrzentrale Helmplatz 2/Königstraße 103==
3. Die Feuerwehrzentrale Helmplatz 2/Königstraße 103
   
Im September 2008 feierte die Berufsfeuerwehr Fürth das 100-jährige Bestehen ihrer Feuerwehrzentrale. Eine Ausstellung im Stadtmuseum Ludwig-Erhard mit historischen Uniformen, Geräten und Dokumentationen, Fotos usw. würdigte dieses Jubiläum.  
 
Im September 2008 feierte die Berufsfeuerwehr Fürth das 100-jährige Bestehen ihrer Feuerwehrzentrale. Eine Ausstellung im Stadtmuseum Ludwig-Erhard mit historischen Uniformen, Geräten und Dokumentationen, Fotos usw. würdigte dieses Jubiläum.  
 
Diese Abhandlung soll die Baugeschichte aufzeigen, aber auch der Personen gedenken, welche den Bau ermöglichten und die im Laufe der bewegten Zeit maßgeblich darin gewirkt haben. Und am Schluss soll ein Ausblick auf den kommenden Neubau gegeben werden.
 
Diese Abhandlung soll die Baugeschichte aufzeigen, aber auch der Personen gedenken, welche den Bau ermöglichten und die im Laufe der bewegten Zeit maßgeblich darin gewirkt haben. Und am Schluss soll ein Ausblick auf den kommenden Neubau gegeben werden.
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Die Eröffnung  
 
Die Eröffnung  
 
In seiner Chronik der Stadt Fürth vermerkt Paul Käppner unter dem 26. September 1908: „Eröffnung des Feuerwehrhauses an der Königstraße (…). Nach einer größeren Übung an den Gebäuden Maxstraße/Friedrichstraße 24/26 rückte die Feuerwehr unter Vorantritt der Stadtkapelle in das neue Haus ein.“  
 
In seiner Chronik der Stadt Fürth vermerkt Paul Käppner unter dem 26. September 1908: „Eröffnung des Feuerwehrhauses an der Königstraße (…). Nach einer größeren Übung an den Gebäuden Maxstraße/Friedrichstraße 24/26 rückte die Feuerwehr unter Vorantritt der Stadtkapelle in das neue Haus ein.“  
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Stadtbaurat Otto Holzer preist den Bau der Feuerwehrzentrale 1908 mit folgenden Worten: „Schon die mächtigen Ausfahrtstore deuten auch dem Stadtunkundigen den Zweck des Hauses an. Ein reizendes Steinrelief, mit den Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehr spielende Knäbchen, wird die Zweckbestimmung des Hauses wohl allen Zeiten erhalten. (…) Die guten Verhältnisse des Gebäudes, die kräftige Rustika des Erdgeschosses, der sinnige plastische Schmuck, die einfachen aber großen Dächer, die sich den älteren Gebäuden in der Nachbarschaft gut anpassen, verfehlen ihre Wirkung nicht.“ Damit meint er die Schule Helmplatz 4 aus 1881 in klassischen Neurenaissance-Formen.
 
Stadtbaurat Otto Holzer preist den Bau der Feuerwehrzentrale 1908 mit folgenden Worten: „Schon die mächtigen Ausfahrtstore deuten auch dem Stadtunkundigen den Zweck des Hauses an. Ein reizendes Steinrelief, mit den Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehr spielende Knäbchen, wird die Zweckbestimmung des Hauses wohl allen Zeiten erhalten. (…) Die guten Verhältnisse des Gebäudes, die kräftige Rustika des Erdgeschosses, der sinnige plastische Schmuck, die einfachen aber großen Dächer, die sich den älteren Gebäuden in der Nachbarschaft gut anpassen, verfehlen ihre Wirkung nicht.“ Damit meint er die Schule Helmplatz 4 aus 1881 in klassischen Neurenaissance-Formen.
 
Und Holzer ergänzt nicht uneigennützig: „Auch bei diesem Plan lag Projektierung und Ausführung in den Händen des Stadtbauamtes.“ Zuzustimmen ist ihm auf jeden Fall mit seiner Feststellung, dass der Neubau im Zusammenhang mit dem städtischen Eichamt am Helmplatz (1907 erbaut) eine „positive Änderung des früher unfertigen Platzbildes“ ergeben hat.
 
Und Holzer ergänzt nicht uneigennützig: „Auch bei diesem Plan lag Projektierung und Ausführung in den Händen des Stadtbauamtes.“ Zuzustimmen ist ihm auf jeden Fall mit seiner Feststellung, dass der Neubau im Zusammenhang mit dem städtischen Eichamt am Helmplatz (1907 erbaut) eine „positive Änderung des früher unfertigen Platzbildes“ ergeben hat.
Spätere bauliche Änderungen
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==Spätere bauliche Änderungen==
 
1921 beginnt die Motorisierung: Eine Magirus-Motorspritze vom Typ „Rottweil“ wird beschafft. 1929 folgt die zweite Motorspritze vom Typ „Ulm“. Sie wird später der FF Fürth-Vach überlassen und existiert noch heute. Die Stallung wird ab Januar bis Mai 1929 in eine Autogarage umgebaut.
 
1921 beginnt die Motorisierung: Eine Magirus-Motorspritze vom Typ „Rottweil“ wird beschafft. 1929 folgt die zweite Motorspritze vom Typ „Ulm“. Sie wird später der FF Fürth-Vach überlassen und existiert noch heute. Die Stallung wird ab Januar bis Mai 1929 in eine Autogarage umgebaut.
 
10 Jahre später muss dem Luftschutz Genüge getan werden. Neben dem Einbau einer Sammelheizungsanlage und einer Schlauchwäsche im Keller wird zugleich ein Luftschutzraum unmittelbar unter der Einstellhalle für die Feuerwehrfahrzeuge geschaffen. Die Pläne und Berechnungen vom Mai 1938 zeigen auf, dass dazu eine Eisenmenge von 660 kg benötigt wird. Dieser Bedarf muss ausführlich beim Arbeitsamt Nürnberg, Abteilung Vierjahresplan, begründet werden. Nach Genehmigungen im Dezember 1938 werden dann die neuen Einrichtungen bis August 1939 geschaffen.
 
10 Jahre später muss dem Luftschutz Genüge getan werden. Neben dem Einbau einer Sammelheizungsanlage und einer Schlauchwäsche im Keller wird zugleich ein Luftschutzraum unmittelbar unter der Einstellhalle für die Feuerwehrfahrzeuge geschaffen. Die Pläne und Berechnungen vom Mai 1938 zeigen auf, dass dazu eine Eisenmenge von 660 kg benötigt wird. Dieser Bedarf muss ausführlich beim Arbeitsamt Nürnberg, Abteilung Vierjahresplan, begründet werden. Nach Genehmigungen im Dezember 1938 werden dann die neuen Einrichtungen bis August 1939 geschaffen.
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