Wolfgang Schneider (Stadtbaurat)
- Namenszusatz
- Dipl. Ing.
- Vorname
- Wolfgang Curt
- Nachname
- Schneider
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 17. Januar 1922
- Geburtsort
- Nürnberg
- Beruf
- Architekt, Stadtbaurat, Regierungsbaumeister
Dipl. Ing. Curt Wolfgang Schneider (Stadtbaurat) (geb. 17. Januar 1922 in Nürnberg/Sebald) war von 1961 bis 1987 Fürther Stadtbaurat.
Leben und Wirken
Curt Wolfgang Schneider absolvierte im März 1940 das Abitur am Hans-Sachs-Gymnasium Nürnberg. Anschließend begann seine Wehrzeit während des 2. Weltkrieges, zunächst in der 2. Nachtjagd-Division ab Mai 1942 in Stade bei Hamburg bzw. anschließend ab Juni 1944 in der 6. Fallschirm-Division zwischen Metz und Amiens in Frankreich. Nach seiner Internierung in Ostfriedland Ostfriesland von Mai 1945 bis Oktober 1945 kam er wieder in den fränkischen Raum zurück. Zu seinen ersten beruflichen Aufgaben gehörte es, die Restaurierung des Schlosses Wiesenthau von Oktober 1945 bis Oktober 1946. Es folgte ein Studium der Architektur und Städtebau an der TU München von Oktober 1946 bis April 1951. Das Studium schloss er erfolgreich als Dipl.-Ing. ab.
Nach einigen Monaten Anstellung im Architekturbüro Wesche in Nürnberg begann er im Oktober 1951 am Staatlichen Bauamt zu Nürnberg sein Referendariat für den Staatsdienst. Im Dezember 1953 schloss er das Referendariat ab mit der 2. Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister. Es folgten Tätigkeiten 1953 - 1955 für das Universitätsbauamt Erlangen sowie 1955 - 1960 als Stadtbaurat in Kitzingen am Main.
Wechsel nach Fürth
Im Oktober 1960 übernahm er die Leitung des Städtebauamts Fürth, um dann ab August 1961 als Stadtbaurat in Fürth tätig zu werden. Diese Amt hatte er bis 1987 inne und ist somit aktuell (Stand 2021) der dienstälteste Stadtbaurat mit 26 Dienstjahren. Lediglich sein Amtsvorgänger Simon Vogel (25 Dienstjahre), Hermann Herrenberger (25 Dienstjahre) und Joachim Krauße (24 Dienstjahre) hatten ähnliche lange Dienstjahre in dieser Funktion.
Aktionen des Baureferats der Stadt Fürth von 1961 - 1987[1]
In Schneiders Amtszeit fiel die Entscheidung zur Flächensanierung der Gänsberg-Altstadt, sowie der Bau der U-Bahn.
Auch der Abbruch zahlreicher stadtbildprägender Baudenkmale fiel in seine Amtszeit, so unter anderem des Geleitshauses, des Alten Krankenhauses, der Pfründe, der Brauerei Geismann sowie der Villen Sahlmann, Engelhardt, Lehrieder und des Seyfried'schen Gartenhauses.
Einige Gebäude, bei denen ein Abriss durch die Bauherren geplant/beantragt war, konnten auf Initiative von Schneider bzw. des Baureferats erhalten werden, z. B. Hornschuchpromenade 8 und Hirschenstraße 24.
Weitere städtebauliche bzw. bauwerktechnische Aktivitäten während der Amtszeit Schneiders:
- Stadterweiterung und Flächennutzung Hardhöhe West, Schwand, Oberfürberg, Unterfürberg, Vach und Burgfarrnbach West
- Erweiterung des Stadtparks nach der Renaturierung der Pegnitzzuläufe mit Anlage eine großen Teiches, der für Zugvögel als Raststelle dient.
- Erweiterung der Fürther Freiheit um die sog. kleine Freiheit im Osten mit Anpflanzung der Bäume und Ansiedlung eines Brunnens.
- Erschließung des Main-Donau-Kanals mit dem Bau von 12 Brücken über den Kanal und deren Zu- und Abfahrtstraßen.
- Bau des Hafens am Main-Donau-Kanal in Atzenhof.
- Anbindung an den auf dem Stadtgebiet errichteten Frankenschnellweg, inkl. sechs Brücken und weiteren Kanal-Unterquerungen
- Schaffung der Nordspange zur Entlastung der Ludwigsbrücke und Billinganlage
- Umgestaltung des Bahnhofplatzes als Verkehrskontenpunkt und Bau der U-Bahn
- Umgestaltung des Hauptbahnhofs und der fussläufigen Erschließung zur Südstadt
- Gestaltung der stützenfreien U-Bahnhaltestelle Jakobinenstraße
- Anbindung der Südwesttangente an die B8 und das Autobahnkreuz Nürnberg-Süd, sowie die Haupterschließung der Gewerbegebiete Nürnberg-West und Fürth-Süd
- Bau der Stadthalle
- Bau des Hallenbades
- Bau der Schulen: Berufsschule, Helene-Lange-Gymnasium, Grundschule Oberfürberg, Erweiterung Schliemann-Gymnasium
- Restaurierung des Stadttheaters (Zuschauerraum), Umbau Bühnenhaus inkl. Hebebühne, Neubau Kasse, Intendanz und Verwaltung
- Restaurierung des Schloss Burgfarrnbach inkl. Schloßpark
- Neubau Haupthaus Klinikum Fürth und Umbau des Bestandsgebäudes sowie der Neubau des Nathanstifts auf dem Gelände des Klinikums
- Baubegleitung Autohaus Pillenstein am Stadtrand im ersten privaten Bauwettbewerb in der Stadt Fürth
- Ausbau der Kläranlage sowie die Abdeckung der Klärbecken
- Bau der Deponie an der Vacher Straße
Einzelnachweise
- ↑ Manuskript Wolfgang Schneider, 15. August 2021
Bilder
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979, links der Fürther Stadtbaurat Wolfgang Schneider, in der Mitte Willy Prölß, rechts OB Kurt Scherzer
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979, im Bild Kurt Scherzer, links daneben der Fürther Stadtbaurat Wolfgang Schneider
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979. Links der Fürther Stadtbaurat Wolfgang Schneider, danach Willy Prölß, dahinter Kurt Scherzer
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979, im Bild (von links nach rechts): Wolfgang Schneider, Willy Prölß und Kurt Scherzer
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979. Rechts im Bild der Fürther Stadtbaurat Wolfgang Schneider
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979, im Bild Kurt Scherzer, am Rednerpult der Fürther Stadtbaurat Wolfgang Schneider
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979, im Bild links Kurt Scherzer, in der Mitte Willy Prölß, rechts der Fürther Stadtbaurat Wolfgang Schneider
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979. Rechts im Bild der Fürther Stadtbaurat Wolfgang Schneider
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979, im Bild Kurt Scherzer, ganz links daneben der Fürther Stadtbaurat Wolfgang Schneider
Baubeginn U-Bahn Fürth, Festakt an der Jakobinenstraße, 9. Juli 1979. Links im Bild der Fürther Stadtbaurat Wolfgang Schneider
Grete und Gustav Schickedanz sowie Wolfgang Schneider auf dem Gelände der Brauerei Humbser-Geismann. Ganz links Hans Dedi. ca. 1970
Grete und Gustav Schickedanz, Hans Dedi (links neben Grete) und Wolfgang Schneider (zweiter von links) auf dem Gelände der Brauerei Humbser-Geismann, ca. 1970
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