David Strauss (David Strois, geb. 1681 in Frankfurt am Main, gest. 21. Mai 1762 in Fürth), war Oberrabbiner in Fürth von 1748 bis zu seinem Tod 1762.

Leben[1]

Beruflicher Werdegang

  • 1714 Rabbiner von Holleschau/Mähren, in einer der größten, jüdischen Gemeinde in Mähren.
  • 1723 (? unleserlich) Rückkehr nach Frankfurt als Rabbinatsassessor für 20 Jahre
  • 1743 Rabbiner von Worms[2]
  • 1748 Oberrabbiner von Fürth

Nach dem Tode Baruch Rapaports 1746 gab es zunächst eine zweijährige Vakanz in Fürth. 1748 ergab die Neuwahl:

  1. Jonathan Eibeschütz: 32 Stimmen
  2. David Strauss: 30 Stimmen
  3. Samuel Heimann: 16 Stimmen
  4. die Kandidaten 4, 5, 6, sind lediglich nach ihren Rabbinatsstellen[3] bekannt.

Der berühmte Jonathan Eibeschütz wäre gerne nach Fürth gekommen. Ihm waren 150 fl. Jahresgehalt angeboten worden, außerdem versprach er sich, dass seine Werke durch die Fürther Druckereien veröffentlicht werden könnten und er im Gedankenaustausch mit anderen hier profitieren könnte. Aber Eibeschütz konnte die Stelle in Fürth trotz der Wahl aus vertragsrechtlichen Gründen seine Metzer Anstellung nicht antreten.[4]
So kam David Strauss 1748 in Fürth zum Zuge. Ihm wurde in Fürth ein ehrenvoller Empfang zuteil. Der Gemeindevorstand schickte ihm eine Abordnung[5] in zwei Kutschen 12 Meilen von Fürth entgegen. Außerdem genehmigte man dem neuen Rabbiner 50 Dukaten für Reisekosten, für die Hauseinrichtung 175 fl. und als Deraschageschenk einen silbernen Becher im Wert von ungefähr 50 Tlr.; am ersten Sabbath sollte nach dem Nachmittgsgebet (מנחה - Mincha) ein Essen auf Kosten der Gemeinde mit allen Vorstehern, den Kassierern und den zwei Rabbinatsassessoren stattfinden.[6]

Familiäre Notizen[7]

 
Besoldung des Rabbiner David Strauss

Er war seit 1719 mit Sara Mitwitz verheiratet, und hatte mit ihr drei Söhne und vier Töchter. Aufgrund der großen Familie, schien er mit seinem Gehalt nicht auszukommen und bat die Gemeinde ihm eine jährliche Zulage von 200 fl. zu machen.[8]

Rabbiner David Strauss starb am 21. Mai 1762 und wurde im alten Jüdischen Friedhof[9] beigesetzt, sein Grab wurde aber in der Nazizeit zerstört.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. alle Angaben nach Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 186 ff
  2. dies wird auch in der Fronmüllerchronik, Seite 760 aufgeführt
  3. Rabbiner von Dukla, Charkow und Tiktin
  4. Carsten Wilke: "Landjuden und andere Gelehrte", in Michael Brenner, Daniela F. Eisenstein: "Die Juden in Franken", 2012, Seite 81 und Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Seite 187
  5. zu der Abordnung zählten die zwei neuen Vorsteher, die zwei Rabbinatsassessoren (Josel Rindskopf und Seligmann Dinkelspühl) und zwei Kantoren
  6. Leopold Löwenstein, Seite 188
  7. Biografische Angaben nach Gisela Naomi Blume: "Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007", Seite 118 f; Rabbi David Strauss Geni, und Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Seite 188 - 190
  8. siehe Andreas Würfel: "Historische Nachricht Von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth", 1754, Seite 59
  9. Gisela Naomi Blume: "Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007", Seite 118 f

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