Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"

Aus FürthWiki
Version vom 22. Mai 2017, 07:55 Uhr von Zonebattler (Diskussion | Beiträge) (Abschnitt »Zeitverschiebung« hinzugefügt.)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Karte wird geladen …
Kirche zu unserer lieben Frau
Erbaut: 1824/28
Weihe: 1828
katholisch
Baustil: Klassizismus
Architekt: Johann Brüger
Besonderheiten:

Die Kirche "Zu Unserer Lieben Frau" ist eine katholische Kirche in der Fürther Innenstadt.

Entstehung

Außenansicht von Westen

Sie ist die erste katholische Kirche in Fürth nach der Reformation.

Bereits 1812 hatte der kgl. Kämmerer und Oberzollamtskontrolleur Baron Wilhelm Friedrich von Nordegg zu Rabenau darauf gedrungen, dass die Fürther Katholiken einen eigenen Priester und einen eigenen Raum für den Gottesdienst bekommen sollten. Er provozierte die protestantische Gemeinde, indem er seine Tochter von einem Nürnberger Priester in seiner Wohnung taufen ließ. Zu dieser Zeit zählte die katholische Gemeinde in Fürth 546 Mitglieder von denen 381 in Fürth selbst lebten. Im April 1820 riefen aber sogar die Vorsteher der jüdischen und der protestantischen Gemeinde zu einer Sammlung auf. Es kamen 1300 Gulden zusammen und die jüdische Gemeinde stiftete später noch einmal 300 Gulden für den Unterhalt eines katholischen Priesters. Das erzbischöfliche Vikariat in Bamberg startete darauf hin eine breite Spendenaktion, die die beachtliche Summe von 33600 Gulden erbrachte. Die bayerische Regierung stiftete den Baugrund am östlichen Ende der Stadt an der frequentierten Straße nach Nürnberg, heute Königstraße 126.

Der protestantische Kaufmann Johann Leonhard Büttner stiftete mit 1000 Gulden eine 16 Zentner schwere Glocke. Diese trug die Aufschrift "Aus Achtung für Religion und ohne Rücksicht des Glaubensbekenntnisses gestiftet". [1]

Die Fürther Glaubensgenossenschaften zeigten mit vielen Beiträgen zum Bau dieser Kirche eine seltene Eintracht und Toleranz.

»Zeitverschiebung«

Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:

  • Foto alt: historische Postkarte
  • Foto neu: Aufnahme von 2008 (Foto und Anpassung: Robert Söllner)

Beschreibung des Baudenkmals

Sandsteinquaderbau mit Satteldach, Chorapsis, Fassadenturm mit Satteldächlein und Portikus am Hauptportal, Saalbau mit eingezogenem Altarraum, flach gewölbter Decke und Orgelempore, klassizistisch, von Johann Brüger, 1824-28; mit Ausstattung; Teil des Ensembles Alexanderstraße/Hallplatz.

Sonstiges

Die Kirche wurde 1824-28 erbaut, der Entwurf soll von Leo von Klenze stammen. Dessen Urheberschaft ist jedoch umstritten, die Pläne könnten auch vom kgl. Bauinspektor Johann Brüger aus Nürnberg erstellt worden sein, einem Schüler Leo von Klenzes. In jedem Fall entspricht die Kirche den "Anweisungen zur Architektur des christlichen Cultus" von Klenze, die dieser 1822 für das bayerische Staatsbauwesen erstellt hatte.

Pfarrer

  • 1837 - 1868 Theobald Zahnleiter
  • 1868 - 1886 Franz Müller
  • 1886 - 1896 Friedrich Specher (1889 beurlaubt)
  • 1898 Konrad Stahl (Stadtpfarrvikar)
  • 1900 Friedrich Specher
  • 1900 - 1914 Edmund Stenger
  • 1914 - 1918 Moritz Übel
  • 1918 - 1942 Philipp Knapp
  • 1942 - 1955 Raimund Trauner
  • 1956 - 1963 Adolf Schlereth
  • 1964 - 1984 Josef Beyer
  • 1984 - 2008 Günter Leis
  • 2008 - heute Andreas Joseph Eckler

Frühere Adressbezeichnung

  • 1846: "Königsstraße" Nr. 402[2]

Siehe auch

Literatur

Lokalberichterstattung

Einzelnachweise

Bilder