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==Bedeutung==
 
==Bedeutung==
Heute hat der Bahnhof noch drei Durchgangsgleise, die über zwei Bahnsteige erreicht werden können. Diese sind mit einer Unterführung miteinander verbunden.
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Dem 1876 eröffneten Bahnhof fehlte anfangs eine direkte Straßenverbindung nach Vach. Bereits im Jahr [[1877]] wurde um die Summe von 6637 Mark die Verbindungsstraße l. Klasse zwischen [[Mannhof]] und Bahnhof Vach angelegt.<ref>{{BuchQuelle|950 Jahre St. Matthäus in Vach (Buch)|Seite=141}}</ref>
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Eine wichtige Rolle spielte der Bahnhof Vach für die Stadt Nürnberg. Sie verkaufte die Fäkalien aus den städtischen Gruben an die Bauern in der Umgebung als begehrten Dünger. Da dies im Winter nicht möglich war, errichtete sie mehrere Sammelgruben, darunter eine südlich des Vacher Bahnhofs mit einem Fassungsvermögen von 850 m<sup>3</sup>, die sogenannte ''Fäkalienanstalt'' oder im Volksmund ''Die Odelgrube''. Diese erhielt einen eigenen Gleisanschluss, weil der Odel in Spezialwaggons angeliefert wurde, oft über 1000 im Jahr. Dort konnten die Bauern den Odel dann bei Bedarf übernehmen.
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=== Zeitzeugenbericht ===
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''Es war die Umladestation für die Bauern. Ich weiß von meiner Mutter, die hatte einen Bauernhof in Großgründlach und sie holte immer wieder mit dem Odelfass, gezogen von einer Kuh, den Odel zur Düngung ihrer Äcker. Sie war schon früh, meistens um 6:00 in Stadeln, damit sie noch was bekam und evtl. ein 2. Mal was bekam. Sie musste mit einer Handpumpe den Odel in den Wagen pumpen und dann auf dem Acker die Brühe mit der Schöpfe auf das Feld verteilen. Leider wünschen sich heute wieder viele die frühere Romantik zurück, aber dafür wird man niemanden mehr finden.''
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Die Zukunft des Bahnhof Vach ist ungewiss. Im Zuge des [[S-Bahn|S-Bahn-Ausbaus]] nach Forchheim wurden die Bahnsteige provisorisch erhöht, wodurch der Bahnhof temporär als S-Bahn Haltepunkt genutzt werden kann. Da die Planungen der DB AG jedoch vorsehen, die S-Bahn künftig auf einer neu zu errichtenden Trasse über Steinach zu führen, droht dem Bahnhof Vach entgegen dem Willen der Stadt Fürth die Auflassung.
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In der Nähe des Bahnhofs befand sich lange Jahre auch die Bahnhofswirtschaft [[Zur Eisenbahn (Stadeln)|Zur Eisenbahn]].
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Bis nach [[2000]] befanden sich noch weitere Gleise zum Güterumschlag am Bahnhofsgelände. Diese banden unter anderem ein Lagergebäude der [[Kunstmühle Vach]], einen Güterschuppen, ein Freiladegleis mit Laderampe sowie das Gelände der ehemaligen Firma [[BIG]]-Spielwaren (heute Simba-Dickie-Group). Heute zeugen davon nur noch das Einfahrtstor im Zaun des Firmengeländes und Gleisreste in der Fahrbahn des Bahnübergangs an der Steinacher Straße. Zudem verfügte die Firma [[Schricker & Co.]], später [[Leistritz]] über einen eigenen Gleisanschluss auf Höhe des ehemaligen Güterschuppens nahe der heutigen Bahnsteigunterführung. Hier gab es auch eine holzbeplankte, manuell bediente Wagen-Drehscheibe, um die Herboldshofer Straße im annähernd rechten Winkel zu überqueren. Diese wurde in den 1990er Jahren versehentlich von einer Rangierlok befahren und dadurch zerstört.
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Bis nach [[2000]] befanden sich noch weitere Gleise zum Güterumschlag am Bahnhofsgelände. Diese banden unter anderem ein Lagergebäude der [[Kunstmühle Vach]], einen Güterschuppen, ein Freiladegleis mit Laderampe sowie das Gelände der ehemaligen Firma [[BIG]]-Spielwaren (heute Simba-Dickie-Group). Heute zeugen davon nur noch das Einfahrtstor im Zaun des Firmengeländes und Gleisreste in der Fahrbahn des Bahnübergangs an der Steinacher Straße. Zudem verfügte die Firma [[Schricker & Co.]], später [[Leistritz]], über einen eigenen Gleisanschluss auf Höhe des ehemaligen Güterschuppens nahe der heutigen Bahnsteigunterführung. Hier gab es auch eine holzbeplankte, manuell bediente Wagen-Drehscheibe, um die [[Herboldshofer Straße]] im annähernd rechten Winkel zu überqueren. Diese wurde in den 1990er Jahren versehentlich von einer Rangierlok befahren und dadurch zerstört.
    
Die beiden [[Bahnquerungen|Bahnübergänge]] an der Steinacher und der Herboldshofer Straße sowie die Weichen und Signale im Bahnhof waren bis in die 1990er Jahre noch durch mechanische Stellwerke bedient worden. Das südliche Stellwerk an der Steinacher Straße (Stw1) ist inzwischen verschwunden, das nördliche, ehemalige Fahrdienstleiterstellwerk (Stw2) ist dem Verfall preisgegeben.
 
Die beiden [[Bahnquerungen|Bahnübergänge]] an der Steinacher und der Herboldshofer Straße sowie die Weichen und Signale im Bahnhof waren bis in die 1990er Jahre noch durch mechanische Stellwerke bedient worden. Das südliche Stellwerk an der Steinacher Straße (Stw1) ist inzwischen verschwunden, das nördliche, ehemalige Fahrdienstleiterstellwerk (Stw2) ist dem Verfall preisgegeben.
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Heute hat der Bahnhof noch drei Durchgangsgleise, die über zwei Bahnsteige erreicht werden können. Diese sind mit einer Unterführung miteinander verbunden.
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Die Zukunft des Bahnhof Vach ist ungewiss. Im Zuge des [[S-Bahn|S-Bahn-Ausbaus]] nach Forchheim wurden die Bahnsteige provisorisch erhöht, wodurch der Bahnhof temporär als S-Bahn Haltepunkt genutzt werden kann. Da die Planungen der DB AG jedoch vorsehen, die S-Bahn künftig auf einer neu zu errichtenden Trasse über Steinach zu führen, droht dem Bahnhof Vach entgegen dem Willen der Stadt Fürth die Auflassung.
    
==Lohbauersche Land-Chronik==
 
==Lohbauersche Land-Chronik==