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:''Derselben (Englischen Anlage) drohte bald nach Eröffnung der Ludwigsbahn eine große Gefahr, indem ein Verein sich diesen Platz gegen ein zu bestimmendes Reichniß abtreten lassen wollte. Allein diesen Anforderungen trat Bürgermeister Bäumen energisch entgegen. "Diese schöne Anlage zerstören wollen, hieße eine Todsünde gegen guten Geschmack begehen; ihn aber gar gegen eine Rente von wenigen Gulden auf das Privateigenthum zu übertragen, würde eine empfindliche Verletzung des gemeindlichen Interesses zur Folge haben, da er nach dem durch die Zeitverhältnisse gesteigerten Werthe der Bauplätze dortiger Gegend einen Werth von 5-6000 fl. hat. Ein Verein als solcher kann vor dem größeren Publikum, welchem der Genuß der Annehmlichkeiten der Promenade zusteht, keine Begünstigung ansprechen." Dadurch wurde dem Ludwigsbahnhof die freundliche Nachbarschaft und den Einwohnern der Stadt eine segenbringende Anlage erhalten.''<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen, S. 245</ref>  
 
:''Derselben (Englischen Anlage) drohte bald nach Eröffnung der Ludwigsbahn eine große Gefahr, indem ein Verein sich diesen Platz gegen ein zu bestimmendes Reichniß abtreten lassen wollte. Allein diesen Anforderungen trat Bürgermeister Bäumen energisch entgegen. "Diese schöne Anlage zerstören wollen, hieße eine Todsünde gegen guten Geschmack begehen; ihn aber gar gegen eine Rente von wenigen Gulden auf das Privateigenthum zu übertragen, würde eine empfindliche Verletzung des gemeindlichen Interesses zur Folge haben, da er nach dem durch die Zeitverhältnisse gesteigerten Werthe der Bauplätze dortiger Gegend einen Werth von 5-6000 fl. hat. Ein Verein als solcher kann vor dem größeren Publikum, welchem der Genuß der Annehmlichkeiten der Promenade zusteht, keine Begünstigung ansprechen." Dadurch wurde dem Ludwigsbahnhof die freundliche Nachbarschaft und den Einwohnern der Stadt eine segenbringende Anlage erhalten.''<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen, S. 245</ref>  
 
Gemeint war wohl auch ein Wirt, der den Antrag stellte Tische und Bänke auf der Anlage aufstellen zu dürfen, da "''seit der Einrichtung der Nürnberg-Fürther Eisenbahn sich der Besuch meiner Wirtschaft auf diejenigen Personen, welche mit den Fahrten der Eisenbahn nach Fürth ankommen''" beschränken. Der Wirt erhielt die Erlaubnis inkl. Gartenanlagenerweiterung, allerdings mussten die Sitzgelegenheiten abends wieder abgebaut werden.
 
Gemeint war wohl auch ein Wirt, der den Antrag stellte Tische und Bänke auf der Anlage aufstellen zu dürfen, da "''seit der Einrichtung der Nürnberg-Fürther Eisenbahn sich der Besuch meiner Wirtschaft auf diejenigen Personen, welche mit den Fahrten der Eisenbahn nach Fürth ankommen''" beschränken. Der Wirt erhielt die Erlaubnis inkl. Gartenanlagenerweiterung, allerdings mussten die Sitzgelegenheiten abends wieder abgebaut werden.
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Am 20. April 1866 vermerkt das Fürther Tagblatt: "Dem Apotheker Merkel aus Nürnberg wird auf sein Ansuchen ein Platz in der Anlage, gegen die [[Mostgasse]] zu, zur Aufstellung einer Trinkhalle angewiesen."
    
== Bauland vs. Gartenanlage ==
 
== Bauland vs. Gartenanlage ==
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Die Verschönerungskommission des Stadtmagistrats beriet [[1886]] über eine Umgestaltung der Anlage. Die Kommission vertrat die Ansicht, dass ''"in der hiesigen Bevölkerung (sich)... der Wunsch verbreitet, dass die englische Anlage eine hübschere Gestaltung erhalte.'' Vor allem ''ein Springbrunnen sollte gebaut werden, um die Anlage wirklich zur Zierde der Stadt zu machen''.  
 
Die Verschönerungskommission des Stadtmagistrats beriet [[1886]] über eine Umgestaltung der Anlage. Die Kommission vertrat die Ansicht, dass ''"in der hiesigen Bevölkerung (sich)... der Wunsch verbreitet, dass die englische Anlage eine hübschere Gestaltung erhalte.'' Vor allem ''ein Springbrunnen sollte gebaut werden, um die Anlage wirklich zur Zierde der Stadt zu machen''.  
 
[[Datei:Kartenausschnitt 1908.jpg|miniatur|links|Lageplan der Anlage 1908]]
 
[[Datei:Kartenausschnitt 1908.jpg|miniatur|links|Lageplan der Anlage 1908]]
Auch ein Pavillon für Konzerte wurde auf Initiative und Kosten des [[Verschönerungsverein Fürth|Verschönerungsvereins]] in der Anlage gebaut.<ref name="Ohm-S.139"/> Er entstand im April [[1902]] im östlichen Teil der Anlage, wo sich heute der Kinderspielplatz befindet. Hier spielten vor allem Sonntag mittags die Kapellen der in Fürth stationierten Regimenter. Die Promenadenkonzerte erfreuten sich bei der Fürther Bevölkerung größter Beliebtheit, so dass die Englische Anlage stets gut besucht war. Das erste Konzert im neu errichteten Pavillon gab das hiesige 1. Bataillon des [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. Infanterieregiments]] unter dem Musikdirigenten Julius Schreck am [[6. April]] [[1902]].<ref>Käppner Chronik 1901 - 1910. Bearbeitet von Bernd Jesussek, Städtebilder-Verlag Fürth, 2003, S. 10</ref> Sie „boten den zahlreich anwesenden Musikfreunden wirklichen Kunstgenuss… Den in der Anlage und auf den Gehsteigen lustwandelnden Vertreterinnen des schönen Geschlechtes gaben und geben die Musikaufführungen willkommene Gelegenheit zu einem unterhaltenden Stelldichein.“<ref>Konrad Schlegel: Geschichte des Verschönerungsvereins Fürth und Umgebung. Ein Gedenkblatt zu seinem goldenen Jubiläum am 3. Juli 1929 (Stadtarchiv Fürth), S. 6</ref>
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Auch ein Pavillon für Konzerte wurde auf Initiative und Kosten des [[Verschönerungsverein Fürth|Verschönerungsvereins]] in der Anlage gebaut.<ref name="Ohm-S.139"/> Er entstand im April [[1902]] im östlichen Teil der Anlage, wo sich heute der Kinderspielplatz befindet. Hier spielten vor allem Sonntagmorgens von 11 bis 12 Uhr die Kapellen der in Fürth stationierten Regimenter. Die Zuhörer promenierten danach den Weg hinauf zur Hornschuch-Promenade. Die Promenadenkonzerte erfreuten sich bei der Fürther Bevölkerung größter Beliebtheit, so dass die Englische Anlage stets gut besucht war. Das erste Konzert im neu errichteten Pavillon gab das hiesige 1. Bataillon des [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. Infanterieregiments]] unter dem Musikdirigenten Julius Schreck am [[6. April]] [[1902]].<ref>Käppner Chronik 1901 - 1910. Bearbeitet von Bernd Jesussek, Städtebilder-Verlag Fürth, 2003, S. 10</ref> Sie „boten den zahlreich anwesenden Musikfreunden wirklichen Kunstgenuss… Den in der Anlage und auf den Gehsteigen lustwandelnden Vertreterinnen des schönen Geschlechtes gaben und geben die Musikaufführungen willkommene Gelegenheit zu einem unterhaltenden Stelldichein.“<ref>Konrad Schlegel: Geschichte des Verschönerungsvereins Fürth und Umgebung. Ein Gedenkblatt zu seinem goldenen Jubiläum am 3. Juli 1929 (Stadtarchiv Fürth), S. 6</ref>
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Am 4. April [[1904]] wurde in der Anlage der [[Königswarter-Gedenkstein]] zum Andenken an den 1887 verstorbenen Ehrenbürger der Stadt Fürth Dr. [[Wilhelm Königswarter]] aufgestellt: ''Der Gedenkstein – ein Felsblock ca. 100  Zentner schwer, aus Hohenstadt bei Hersbruck stammend – zu Ehren des Ehrenbürgers von Fürth, Dr. W. Königswarter mit dessen Reliefportrait ist heute in der [[Englische Anlage|englischen Anlage]] am [[Ludwigsbahnhof]]e aufgestellt worden.''<ref>Paul Käppner, Chronik der Stadt Fürth, S. 751</ref> Am 6. Januar [[1911]] beschloss der Stadtmagistrat den Gedenkstein in den neuen [[Stadtpark]] umzusetzen, ''… dies im Hinblick darauf, daß aus Mitteln Königswarter der neue Stadtpark geschaffen worden ist, somit das Gedächtnis Königswarters besser in diesem Teil der öffentlichen Anlagen geehrt wird.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/64: Errichtung eines Gedenksteines mit Ehrentafel zur Erinnerung an den + Ehrenbürger Dr. W. Königswarter</ref> Die Umsetzung an die Weggabelung zwischen Klostergarten und Wasserfall erfolgte am 15. März 1911.
    
Im September [[1911]] wurde das alte Wetterhäuschen abgebrochen und bis November ein neues fertiggestellt.
 
Im September [[1911]] wurde das alte Wetterhäuschen abgebrochen und bis November ein neues fertiggestellt.
 
[[Datei:1916 Anlage-Weinstraße.jpg|miniatur|links|Englische Anlage 1916, hier ist der Pavillon noch rechts (Osten), in der Mitte ein Springbrunnen]]
 
[[Datei:1916 Anlage-Weinstraße.jpg|miniatur|links|Englische Anlage 1916, hier ist der Pavillon noch rechts (Osten), in der Mitte ein Springbrunnen]]
 
[[Datei:Ludwigsbahnhof 1935 - A5887.jpg|miniatur|rechts|Blick vom Parkhotel auf die Anlage, rechts der Ludwigsbahnhof]]
 
[[Datei:Ludwigsbahnhof 1935 - A5887.jpg|miniatur|rechts|Blick vom Parkhotel auf die Anlage, rechts der Ludwigsbahnhof]]
Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] wurde am [[9. Juli]] [[1916]] eine [[Nagelsäule]] errichtet. Die Bevölkerung konnte hier mittels einer finanziellen Gegenleistung einen oder mehrere Nägel in die Holzsäule einschlagen. Der Erlös dieser Aktion ging an die Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete des Krieges.  In Fürth stand ein steinerner Reiter des Bildhauers Josef Mitterer, die Säule wurde von [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler]] entworfen und war mit folgenden Durchhalteparolen versehen: "Viel Feind, viel Ehr" und "Lieber Not, als Feindes Gebot".<ref name="Walther-S.69">Gerd Walther: Fürth - Die Kleeblattstadt. Städtebilder-Verlag Fürth, [[1991]], S. 69</ref> Bereits [[1917]] wurde die [[Nagelsäule]] wieder aus der Anlage entfernt.
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Am [[9. Juli]] [[1916]] wurde eine [[Nagelsäule]] errichtet. Die Bevölkerung konnte hier mittels einer finanziellen Gegenleistung einen oder mehrere Nägel in die Holzsäule einschlagen. Der Erlös dieser Aktion ging an die Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete des [[Erster Weltkrieg|Krieges]]Auf ihrer Spitze stand ein steinerner Reiter des Bildhauers [[Josef Mitterer]], die Säule wurde von [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler]] entworfen und war mit folgenden Durchhalteparolen versehen: "Viel Feind, viel Ehr" und "Lieber Not, als Feindes Gebot".<ref name="Walther-S.69">Gerd Walther: Fürth - Die Kleeblattstadt. Städtebilder-Verlag Fürth, [[1991]], S. 69</ref> [[1938]] wurde die Säule wieder aus der Anlage entfernt und an das damalige [[Stadtmuseum|Heimatmuseum]] übergeben.
    
== Veränderungen während der NS-Zeit ==
 
== Veränderungen während der NS-Zeit ==
[[Datei:Schlageterplatz NSDAP - A4852.jpg|miniatur|links|Im Hintergrund die Englische Anlage, bereits 1933 durch die NSDAP verunstaltet als Aufmarschplatz]] [[Datei:Hindenburganlage Eintopfsonntag.jpg|miniatur|NS-Propagandaveranstaltung "Eintopfsonntag", ca. 1942 - im Hintergrund der neue Pavillon]]
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[[Datei:Schlageterplatz NSDAP - A4852.jpg|miniatur|links|Im Hintergrund die Englische Anlage, bereits 1933 durch die NSDAP verunstaltet als Aufmarschplatz]] [[Datei:Hindenburganlage Eintopfsonntag.jpg|miniatur|NS-Propagandaveranstaltung "[[Wikipedia:Eintopfsonntag|Eintopfsonntag]]", ca. 1942 - im Hintergrund der neue Pavillon]]
[[1933]] wurde das Mittelstück der Anlage in einen kiesbestreuten Aufmarschplatz mit Pavillon umgewandelt. Zuvor stand hier noch ein Springbrunnen.<ref name="Walther-S.69"/> Im Ostteil entstand der heutige Kinderspielplatz und im Westteil der Fontänenhof.<ref>Adolf Schwammberger. Fürth A-Z, Fürth 1967, S. 154</ref> Vermutlich nutzte die [[NSDAP]] den Platz für Aufmärsche, bis sie [[1938]] den ehem. [[Ludwigsbahnhof]] abreißen und die heutige [[Fürther Freiheit|Freiheit]] als geeigneteres Aufmarschgelände nutzen konnte.
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[[1933]] wurde das Mittelstück der Anlage in einen kiesbestreuten Aufmarschplatz umgewandelt. Zuvor stand hier noch ein Springbrunnen.<ref name="Walther-S.69"/> Im Ostteil entstand der heutige Kinderspielplatz und im Westteil der Fontänenhof.<ref>Adolf Schwammberger. Fürth A-Z, Fürth 1967, S. 154</ref> Vermutlich nutzte die [[NSDAP]] den Platz für Aufmärsche, bis sie [[1938]] den ehem. [[Ludwigsbahnhof]] abreißen und die heutige [[Fürther Freiheit|Freiheit]] als geeigneteres Aufmarschgelände nutzen konnte.
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Die Akte "Umgestaltung der Hindenburg-Anlage, nun Freiheits-Anlage" beginnt mit der Niederschrift der Ergebnisse einer als geheim eingestuften Sitzung des [[Franz Jakob|Oberbürgermeisters]] mit den Ratsherren am 25. Februar [[1938]], bei der die Gestaltung des neuen Platzes am alten [[Ludwigsbahnhof]] sowie vor allem die Umgestaltung der Hindenburganlage besprochen wurden. Dazu sollte das Gutachten eines namhaften (Garten-)Architekten eingeholt werden. Unabhängig davon ordnete Oberbürgermeister Jakob schon für die Hindenburganlage an, die äußeren Einfriedungen der Anlagenbeete sofort zu entfernen, die [[Nagelsäule]] abzubrechen und ins Heimatmuseum zu überweisen und "''daß der Musikpavillon abgebrochen wird. Der Zeitpunkt des Abbruches wird von mir noch bestimmt.''"<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 6/438</ref> Wie damals weiter vorgegangen wurde, zeigt die Abfolge der Vermerke zum Abriss des Musikpavillons in einer weiteren Akte "Die sogenannte 'Englische Anlage', dann 'Hindenburg-Anlage', nun 'Freiheits-Anlage'".<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 6/409</ref> 15. September 1938: ''Nach mündlicher Anordnung des Herrn [[Franz Jakob|Oberbürgermeisters]] v. 15.9.38 soll mit dem Abbruch des Musik-Pavillons in der Hindenburg-Anlage sofort begonnen werden. Der Abbruch soll durch den städt. Bauhof vorgenommen werden.'' Vermerk des Tiefbauamts/Bauhof vom 16. September 1938: ''Nach fernmündlicher Mitteilung ... bricht den Pavillon die S. A. ab. Der Bauhof soll nur die Fundamente beseitigen.'' Notiz des Städt. Tiefbauamts vom 19. September 1938: ''In der heutigen Referentenbesprechung stellte der Oberbürgermeister in Aussicht auch das Fundament durch die SA abreißen zu lassen.'' Vermerk des städtischen Tiefbauamts vom 30. September 1938: ''In der am 26. September 38 stattgefundenen tiefbauamtlichen Betriebsbesprechung erteilte Herr Stadtrat [[Heinrich Schreyer|Schreyer]], nach Rücksprache mit Herrn Oberbürgermeister, Auftrag, den Unterbau des abgerissenen Musikpavillons zu beseitigen. Die Arbeiten wurden vom Bauhof in der Zeit vom 26.9.38 Mittag 1 Uhr bis 29. September 38 nachm. 3 Uhr durchgeführt ...''
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Am 31. März 1938 ging ein erster Vorschlag des Münchner Architekten und Gartengestalters Alwin Seifert für die Gestaltung der Hindenburganlage ein, es folgten weitere Korrespondenz und Treffen vor Ort in Fürth, immer wieder mit Korrekturen der Pläne. Dabei drängte OB Jakob stets auf einen Beginn der Arbeiten noch im Herbst. Das Stadtgartenamt begann am 31. Oktober 1938 mit vorbereitenden Arbeiten, z. B. Baumfällungen, während noch die weitere detaillierte Planung lief. Am 9. Dezember 1938 ordnete der Oberbürgermeister die Durchführung nach dem letzten Lage- und Kostenplan an: Die Umsetzung der gartentechnischen Vorschläge von Prof. Seifert wurde vom Stadtgartenamt unter Stadtgarteninspektor Dietlmeier geplant und durchgeführt, für Arbeiten und Material wurden 36.000 RM veranschlagt; die Planung zur Errichtung eines neuen Musikpavillons - dafür wurden 22.000 RM angesetzt - oblag dem Hochbauamt ebenso wie die zur Versetzung des Wetterhäuschens - Kosten mit neuem Sockel 2000 RM - und zum Bau eines Wasserbeckens 40 x 7 m sowie zweier Sandbecken für zusammen 17.700 RM; 26.300 RM waren für eine unterirdische Bedürfnisanstalt vorgesehen.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 6/438</ref>
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Am 12. August 1939 wurde die "neugerichtete" Hindenburganlage vom Oberbürgermeister der Öffentlichkeit übergeben, dies wurde entsprechend inszeniert: "''Die Anlage wird kurz vor 4 Uhr geräumt und dann von Werkscharmännern des Bauamtes abgesperrt werden. Um 4 Uhr versammeln sich die Herren Referenten und Ratsherren beim Musikpavillon. Es wird dann der Referent für das Bauwesen dem Oberbürgermeister Meldung machen und verschiedene Erläuterungen mitteilen. Hierauf übergibt der Oberbürgermeister die Anlage der Öffentlichkeit. Die Musik setzt ein und die Wasserspiele treten in Tätigkeit. Als Musik wurde der älteste SA-Musikzug Deutschlands unter der Leitung des Standartenführers Lobenhofer gewonnen."''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 6/438, Einladung vom 11. August 1939</ref>
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[[Datei:Luftaufnahme Innenstadt 210345.jpg|miniatur|rechts|Luftaufnahme März 1945 - gut zu sehen der Fontänenhof und der Pavillon]]
 
[[Datei:Luftaufnahme Innenstadt 210345.jpg|miniatur|rechts|Luftaufnahme März 1945 - gut zu sehen der Fontänenhof und der Pavillon]]
Der heute noch existierende Pavillon aus Stein muss bereits während der Zeit des [[NSDAP|Nationalsozialismus]] gebaut worden sein. Dafür spricht, dass der Pavillon bereits auf einem Foto zu sehen ist, das an einem sog. "Eintopfsonntag" entstanden ist - vermutlich im Jahr [[1942]]. Der Eintopfsonntag wurde ab dem [[1. Oktober]] [[1933]] als Propagandaaktion des NS-Regimes eingeführt, als ein Zeichen der Solidarisierung mit der Volksgemeinschaft. Zudem sollte die sog. Fettlücke, die nur durch devisenträchtige Importe ausgeglichen werden konnte, reduziert werden.<ref>Wikipedia: Eintopfsonntag. Online abgerufen am 3. August 18.03 Uhr - [http://de.wikipedia.org/wiki/Eintopfsonntag Wikipedia]</ref> Demzufolge muss der Pavillon nach [[1933]] (Umgestaltung der Englischen Anlage zu einem Exerzierplatz) entstanden sein, aber noch vor Februar [[1945]] - da die Gebäude in der Moststraße im Hintergrund des Fotos durch einen Luftangriff der US-Alliierten am [[21. Februar]] [[1945]] zerstört wurden.<ref>Fürther Geschichtswerkstatt: Kriegsjahre in Fürth 1939 - 1945. Städtebilder-Verlag & Verlag Fürth, Fürth, 2002, S. 27</ref>
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Der heute noch existierende Pavillon aus Stein stammt also aus der Zeit des [[NSDAP|Nationalsozialismus]] und wurde in der ersten Jahreshälfte 1939 errichtet.
    
== Umbenennung der Anlage ==
 
== Umbenennung der Anlage ==
[[1917]] erhielt die Englische Anlage anlässlich des 70. Geburtstages von Generalfeldmarschall [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Hindenburg Paul von Hindenburg] (2. Oktober) den Namen "''Hindenburg-Anlage''". Die Anlage wurde aus patriotischen Gründen umbenannt, zum einen, weil England zu den Kriegsgegnern gehörte, zum anderen, um Hindenburg zu ehren.
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[[1917]] erhielt die Englische Anlage anlässlich des 70. Geburtstages von Generalfeldmarschall [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Hindenburg Paul von Hindenburg] (2. Oktober) den Namen "''Hindenburg-Anlage''". Die Anlage wurde aus patriotischen Gründen umbenannt, zum einen, weil England zu den Kriegsgegnern gehörte, zum anderen, um Hindenburg zu ehren. Zeitgleich wurde die bisherige Weinstraße in "Hindenburgstraße" umbenannt.
    
Im April [[1946]] wurde die Anlage erneut aus politischen Gründen umbenannt. Sie hieß fortan "''Anlage an der Fürther Freiheit''", oder kurz "''Freiheitsanlage''". Die Benennung nach Hindenburg erschien nach [[1945]] politisch als nicht mehr opportun<ref>Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank (Fürth), September 2007</ref>, da dieser dem Nationalsozialismus maßgeblich zur Macht verholfen hat. Dies geschah einerseits durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler#Errichtung_der_Diktatur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler] (30. Januar 1933), andererseits durch die Verordnungen des Reichspräsidenten im Februar und März 1933,<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutze_des_Deutschen_Volkes Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz des Volkes] vom 4. Februar 1933, die [https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutz_von_Volk_und_Staat Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat] vom 28. Februar 1933 sowie das ebenfalls von Hindenburg unterzeichnete [https://de.wikipedia.org/wiki/Erm%C3%A4chtigungsgesetz#Erm.C3.A4chtigungsgesetz_vom_24._M.C3.A4rz_1933 Ermächtigungsgesetz] vom 24. März 1933</ref> mit denen verschiedene Grundrechte bis 1945 außer Kraft gesetzt wurden, was u. a. einige Aspekte des nationalsozialistischen Terrors formalrechtlich absicherte. Abgesehen davon ist Hindenburg maßgeblich verantwortlich für die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, die in den auch heute noch rechtsverbindlichen Versailler Friedensverträgen als völkerrechtswidrig eingestuft wird. In diesem Zusammenhang wurde es nur als Randnote angesehen, dass sich Hindenburg der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten - unter anderem aus persönlicher Abneigung gegen Hitler - zwischen Juli 1932 und Januar 1933 entgegenstellte.
 
Im April [[1946]] wurde die Anlage erneut aus politischen Gründen umbenannt. Sie hieß fortan "''Anlage an der Fürther Freiheit''", oder kurz "''Freiheitsanlage''". Die Benennung nach Hindenburg erschien nach [[1945]] politisch als nicht mehr opportun<ref>Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank (Fürth), September 2007</ref>, da dieser dem Nationalsozialismus maßgeblich zur Macht verholfen hat. Dies geschah einerseits durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler#Errichtung_der_Diktatur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler] (30. Januar 1933), andererseits durch die Verordnungen des Reichspräsidenten im Februar und März 1933,<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutze_des_Deutschen_Volkes Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz des Volkes] vom 4. Februar 1933, die [https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutz_von_Volk_und_Staat Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat] vom 28. Februar 1933 sowie das ebenfalls von Hindenburg unterzeichnete [https://de.wikipedia.org/wiki/Erm%C3%A4chtigungsgesetz#Erm.C3.A4chtigungsgesetz_vom_24._M.C3.A4rz_1933 Ermächtigungsgesetz] vom 24. März 1933</ref> mit denen verschiedene Grundrechte bis 1945 außer Kraft gesetzt wurden, was u. a. einige Aspekte des nationalsozialistischen Terrors formalrechtlich absicherte. Abgesehen davon ist Hindenburg maßgeblich verantwortlich für die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, die in den auch heute noch rechtsverbindlichen Versailler Friedensverträgen als völkerrechtswidrig eingestuft wird. In diesem Zusammenhang wurde es nur als Randnote angesehen, dass sich Hindenburg der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten - unter anderem aus persönlicher Abneigung gegen Hitler - zwischen Juli 1932 und Januar 1933 entgegenstellte.
    
Ihren heutigen Namen erhielt sie am [[17. Mai]] [[1967]] zum Gedenken an [https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Adenauer Dr. Konrad Adenauer], dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Adenauer war kurz zuvor (am [[19. April]] [[1967]]) verstorben, so dass die Stadt Fürth ihn auf diese Art und Weise ehrte.
 
Ihren heutigen Namen erhielt sie am [[17. Mai]] [[1967]] zum Gedenken an [https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Adenauer Dr. Konrad Adenauer], dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Adenauer war kurz zuvor (am [[19. April]] [[1967]]) verstorben, so dass die Stadt Fürth ihn auf diese Art und Weise ehrte.
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==Bombenfund 1996==
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1996 Fund einer amerikanischen Fliegerbombe in der Adenaueranlage ca. 10 Meter vom Milchhäusla Richtung Freiheit entfernt. Diese lag sehr flach nur ca. 50 cm unter der Oberfläche. Sprengmeister Karl-Heinz Hartmann entschärfte den Blindgänger mit zwei Zündern routiniert.  <ref>In:[[Fürther Nachrichten]]  vom 31. Oktober 1996  (Druckausgabe)</ref>
    
== Nutzung der Anlage heute ==
 
== Nutzung der Anlage heute ==
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Im Laufe ihres Bestehens erfuhr die Anlage mehrere Umgestaltungen. Die Gliederung in drei Teilbereiche hat jedoch seit jeher Bestand (im Westen der Springbrunnen, in der Mitte die Grünanlage und im Osten der Spielplatz). Auch die klare Abgrenzung zum städtischen Umfeld durch Einfassungen aus Stützmauern und Zaunfeldern, zumindest entlang der Seitenflügel, lassen sich ebenso wie das rationale, direkte Wegesystem historisch belegen.
 
Im Laufe ihres Bestehens erfuhr die Anlage mehrere Umgestaltungen. Die Gliederung in drei Teilbereiche hat jedoch seit jeher Bestand (im Westen der Springbrunnen, in der Mitte die Grünanlage und im Osten der Spielplatz). Auch die klare Abgrenzung zum städtischen Umfeld durch Einfassungen aus Stützmauern und Zaunfeldern, zumindest entlang der Seitenflügel, lassen sich ebenso wie das rationale, direkte Wegesystem historisch belegen.
 
[[Datei:Weihnachstssänger 1950 - A3673.jpg|miniatur|rechts|Weihnachtssänger 1950 im Pavillon]]
 
[[Datei:Weihnachstssänger 1950 - A3673.jpg|miniatur|rechts|Weihnachtssänger 1950 im Pavillon]]
Die Adenaueranlage beherbergte bis zu ihrer letzten Erneuerung das Heringsbraterdorf der [[Fürther Kirchweih]] sowie eine unterirdische öffentliche Toilettenanlage.
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Die Adenaueranlage beherbergte bis zu ihrer letzten Erneuerung das Heringsbraterdorf der [[Fürther Kirchweih]] sowie eine unterirdische öffentliche Toilettenanlage aus den späten 1930er Jahren.
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Die heutige Anlage besteht aus einer Springbrunnenanlage (Fontänenhof) mit Bänken im westlichen Teil, einer Grünanlage mit Wetterstation und Musikpavillon in der Mitte und einem Kiosk, einer unterirdischen Transformatorenstation (bis 2016) und einem Spielplatz im östlichen Teil, u. a. mit einer dem [[Ludwigseisenbahn|Adler]] nachempfundenen Kletter-Holzeisenbahn. Bereits [[1949]] wurden erste Veränderungen an der Anlage vorgenommen, [[1968]] wurde der in die Jahre gekommene Pavillon renoviert.<ref>Beschriftung an einer der Säulen des Pavillons: Renov. 1968 Robert Bohn</ref> [[1952]] wurde im Pavillon das [[Kriegsgefangenendenkmal]] des Fürther Künstlers [[Karl Dörrfuß]] aufgestellt, das an die aus dem Kriege nicht Heimgekehrten bzw. in Kriegsgefangenschaft gestorbenen Fürther erinnern sollte.<ref name="Walther-S.69"/> Das Mahnmal wurde [[2004]] in den [[Stadtpark]] versetzt, da man eine andere Nutzung für den Pavillon vorsah. Angefragt hatte in diesem konkreten Fall die [[Tucher Bräu|Brauerei Tucher]], noch unter der Führung des Münchner Brauereibesitzers Dr. Inselkammer. Er beabsichtigte, an der Stelle des Pavillons einen Biergarten zu eröffnen, musste allerdings nach den ersten Planungen von seiner Idee Abstand nehmen, da sich aufgrund wirtschaftlicher und ökologischer Gründe zu große Bedenken ergaben.
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Die heutige Anlage besteht aus einer Springbrunnenanlage (Fontänenhof) mit Bänken im westlichen Teil, einer Grünanlage mit Wetterstation und Musikpavillon in der Mitte und einem Kiosk, einer unterirdischen Transformatorenstation (bis 2016) und einem Spielplatz im östlichen Teil, u. a. mit einer dem [[Ludwigseisenbahn|Adler]] nachempfundenen Kletter-Holzeisenbahn.
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Der Kiosk beim östlichen Zugang zur Anlage von der Moststraße hat die Adresse Moststraße 34 und wird "Milchhäusla" genannt. Im Fürther Adressbuch von 1935 wird es schon aufgeführt als "Trinkhalle" mit dem Betreiber Bayerische Milchversorgung.
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Bereits [[1949]] wurden erste Veränderungen an der Anlage vorgenommen, [[1968]] wurde der in die Jahre gekommene Pavillon renoviert.<ref>Beschriftung an einer der Säulen des Pavillons: Renov. 1968 Robert Bohn</ref> [[1952]] wurde im Pavillon das [[Kriegsgefangenendenkmal]] des Fürther Künstlers [[Karl Dörrfuß]] aufgestellt, das an die aus dem Kriege nicht Heimgekehrten bzw. in Kriegsgefangenschaft gestorbenen Fürther erinnern sollte.<ref name="Walther-S.69"/> Das Mahnmal wurde [[2004]] in den [[Stadtpark]] versetzt, da man eine andere Nutzung für den Pavillon vorsah. Angefragt hatte in diesem konkreten Fall die [[Tucher Bräu|Brauerei Tucher]], noch unter der Führung des Münchner Brauereibesitzers Dr. Inselkammer. Er beabsichtigte, an der Stelle des Pavillons einen Biergarten zu eröffnen, musste allerdings nach den ersten Planungen von seiner Idee Abstand nehmen, da sich aufgrund wirtschaftlicher und ökologischer Gründe zu große Bedenken ergaben.
 
[[Datei:Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage.jpg|miniatur|rechts|Adenauer-Anlage heute]]
 
[[Datei:Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage.jpg|miniatur|rechts|Adenauer-Anlage heute]]
Einen neuen Vorstoß zur Nutzung der Anlage machte in den 2000er Jahren die [[CSU]]-Frauenunion mit dem Vorschlag, hier einen Marktplatz zu etablieren. Auch diese Pläne verliefen im Sande, bis im April [[2014]] der Geschäftsmann [[Jochen Schreier]] einen neuen Vorschlag zur Nutzung der Anlage der Fürther Bevölkerung präsentierte. Er schlug vor, die Anlage als "[[Schnabuliermarkt]]" zu nutzen, eine Mischung aus Gastronomie und festen Marktständen.
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Dennoch wurde die [[Adenaueranlage]] im Juli [[2003]] für einen Umbau vollständig gesperrt.<ref>In:[[Fürther Nachrichten]]  Martin Möller vom 18. April  2003  (Druckausgabe)</ref><ref>In:[[Fürther Nachrichten]]  Martina Hildebrand vom 25. Juli  2003  (Druckausgabe)</ref> Einen neuen Vorstoß zur Nutzung der Anlage machte in den 2000er Jahren die [[CSU]]-Frauenunion mit dem Vorschlag, hier einen Marktplatz zu etablieren. Auch diese Pläne verliefen im Sande, bis im April [[2014]] der Geschäftsmann [[Jochen Schreier]] einen neuen Vorschlag zur Nutzung der Anlage der Fürther Bevölkerung präsentierte. Er schlug vor, die Anlage als  
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"[[Schnabuliermarkt]]" zu nutzen, eine Mischung aus Gastronomie und festen Marktständen. Ein Schnabuliermarkt entstand zwar nicht, allerdings setzte die Stadt ähnliche Pläne für einen [[Wochenmarkt]] um, der jedoch nur kleine Teile der Adenaueranlage belegt. Spätestens seit der Eröffnung des Wochenmarktes im Jahr [[2019]] gab es immer wieder Anregungen, die Anlage für weitere Events zu nutzen, sei es für Lesungen oder einen erweiterten Weihnachtsmarkt. Dies stieß jedoch auf Bedenken, dass damit irreparable Schäden an der Natur entstehen.<ref>Julia Ruhnau: Entsetzen über Pläne: „Adenaueranlage ist tabu”. In: Fürther Nachrichten vom 18. Februar 2023</ref>
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Im Jahr [[2022]] hat das Grünflächenamt der Stadt Fürth im Bereich des Fontänenhofs drei neue Bänke aufgestellt und das marode gewordene Lärchenholz der umlaufenden Sitzbänke durch Hölzer regionaler Eiche ersetzen lassen. Die Hölzer lieferte die Holzwerkstatt der mudra-Drogenhilfe.<ref>''Aufgemöbelte Bänke zum Verweilen''. In: [[INFÜ]], Nr. 12 vom 22. Juni 2022, S. 14</ref>
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Nachdem beim Weihnachtsmarkt im Jahr 2023 die Anlage als Standort der Weihnachtspyramide diente, wurden seitens des Bundes Naturschutz erheblich hinterlassene Spuren und ein unzureichender Schutz der Grünflächen und Bäume kritisiert. Wenngleich das städtische Grünflächenamt diese Schäden weniger dramatisch sieht, so mahnt es aber auch ein Nutzungskonzept an, um zu intensive Nutzungen Einhalt zu gebieten. Auch Grünflächen brauchen Erholungszeiten.<ref>Wolfgang Händel: Wie groß ist der Schaden fürs Grün? In: Fürther Nachrichten vom 7. März 2024</ref>
    
== Umbenennungen im Überblick ==
 
== Umbenennungen im Überblick ==
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==Lokalberichterstattung==
 
==Lokalberichterstattung==
* Wolfgang Händel: ''Allianz zum Schutz der Adenaueranlage''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 11. August 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/allianz-zum-schutz-der-adenaueranlage-1.1423842 online abrufbar]
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* Wolfgang Händel: ''Allianz zum Schutz der Adenaueranlage''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 11. August 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/allianz-zum-schutz-der-adenaueranlage-1.1423842 online]
* Birgit Heidingsfelder: ''Adenaueranlage so schick wie lange nicht''. In: Fürther Nachrichten vom 31. Mai (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 1. Juni 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/adenaueranlage-so-schick-wie-lange-nicht-1.7648492 online abrufbar]
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* Birgit Heidingsfelder: ''Adenaueranlage so schick wie lange nicht''. In: Fürther Nachrichten vom 31. Mai (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 1. Juni 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/adenaueranlage-so-schick-wie-lange-nicht-1.7648492 online]
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* ''Aufgemöbelte Bänke zum Verweilen''. In: [[INFÜ]], Nr. 12 vom 22. Juni 2022, S. 14 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2022/2022-12-infue.pdf PDF-Datei]
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* Julia Ruhnau: ''Entsetzen über Pläne: „Adenaueranlage ist tabu”''. In: Fürther Nachrichten vom 18. Februar 2023 (Druckausgabe)
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* Wolfgang Händel: ''Wie groß ist der Schaden fürs Grün?'' In: Fürther Nachrichten vom 7. März 2024 (Druckausgabe)
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
* [[Gärten, Parks und öffentliche Anlagen]]
 
* [[Gärten, Parks und öffentliche Anlagen]]
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* [[Milchhäusle]]
 
* [[Ludwigsbahnhof]]
 
* [[Ludwigsbahnhof]]
 
* [[Rudolf-Breitscheid-Straße]]
 
* [[Rudolf-Breitscheid-Straße]]
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* [[Dr.-Konrad-Adenauer-Straße]]
 
* [[Dr.-Konrad-Adenauer-Straße]]
 
* [[Verschönerungsverein Fürth]]
 
* [[Verschönerungsverein Fürth]]
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* [[Josef Mitterer]]
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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