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*Franz von Epp<ref>{{BuchQuelle|Fürth 1933 - 1945 (Buch)|Thema=Ehrenbürgerrecht|Seite=23}}</ref>
 
*Franz von Epp<ref>{{BuchQuelle|Fürth 1933 - 1945 (Buch)|Thema=Ehrenbürgerrecht|Seite=23}}</ref>
 
: Beschluss [[27. April]] [[1933]]
 
: Beschluss [[27. April]] [[1933]]
* Adolf Hitler<ref>{{BuchQuelle|Fürth 1933 - 1945 (Buch)|Thema=Ehrenbürgerrecht|Seite=23}}</ref>
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* [[Adolf Hitler]]<ref>{{BuchQuelle|Fürth 1933 - 1945 (Buch)|Thema=Ehrenbürgerrecht|Seite=23}}</ref>
 
: Beschluss [[27. April]] [[1933]]
 
: Beschluss [[27. April]] [[1933]]
 
* Paul von Hindenburg<ref>{{BuchQuelle|Fürth 1933 - 1945 (Buch)|Thema=Ehrenbürgerrecht|Seite=23}}</ref>
 
* Paul von Hindenburg<ref>{{BuchQuelle|Fürth 1933 - 1945 (Buch)|Thema=Ehrenbürgerrecht|Seite=23}}</ref>
 
: Beschluss [[27. April]] [[1933]]
 
: Beschluss [[27. April]] [[1933]]
* Hermann Göring
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* [[Hermann Göring]]
 
: Beschluss [[1. Juni]] [[1933]]
 
: Beschluss [[1. Juni]] [[1933]]
 
* Julius Streicher<ref>{{BuchQuelle|Fürth, eine verkannte Stadt (Buch)|Thema=Ehrenbürgerrecht|Seite=24}}</ref>
 
* Julius Streicher<ref>{{BuchQuelle|Fürth, eine verkannte Stadt (Buch)|Thema=Ehrenbürgerrecht|Seite=24}}</ref>
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*[[Albert Forster]]<ref>Stadtarchiv Fürth, Bildarchiv, Bild Nr. A3443</ref>
 
*[[Albert Forster]]<ref>Stadtarchiv Fürth, Bildarchiv, Bild Nr. A3443</ref>
 
: Beschluss [[26. April]] [[1934]]
 
: Beschluss [[26. April]] [[1934]]
: Den Antrag zur Verleihung der Ehrebürgerschaft stellte der NS-Stadtrat [[Andreas Landmann]], und nicht wie vermutet der OB [[Franz Jakob]].<ref>Dieter Schenk: Hitlers Mann in Danzig. Albert Forster und die NS-Verbrechen in Danzig-Westpreußen. Verlag J.H.W. Deitz Nachfolger GmbH, Bonn, 2000, S. 47 ff.</ref> [[Albert Forster]] wurde die Urkunde feierlich am [[28. Oktober]] [[1934]] im [[Stadttheater]] überreicht. Im Anschluss hielt Forster bei einer Massenkundgebung vor dem [[Rathaus]] eine Ansprache. Anlässlich des 40. Geburtstages Forsters im Juli [[1942]] besuchten der Bürgermeister Dr. [[Karl Häupler|Häupler]] und der berufsmäßige [[Stadtrat]] Dr. Wagner ihn im Gau Danzig, dessen Gauleiter er bereits seit [[1930]] war. Forster gab den beiden Angereisten seine Ehrenbürgerurkunde von [[1934]] wieder zurück mit dem Wunsch, dass diese anders zu gestalten sei. Nach Auffassung Forsters und maßgebenden Urteilen war die Ehrenbürgerurkunde nicht besonders gut gelungen. Die Stadt beauftragte in der Folge den akademischen Maler und Kunstschreiner Hans Hemmeter aus München. Es wurde ein Urkundenschränkchen mit Intarsien (Wappen der Stadt und fränkisches Wappen) gefertigt. Darin enthalten - nunmehr auf einer Silberplatte - der Text der Urkunde von [[1934]]. Aufgrund der Arbeitsüberlastung des Künstlers dauerte die Anfertigung jedoch bis Januar [[1944]], so dass die neue Urkunde am [[26. Januar]] [[1944]] in Danzig übergeben werden konnte. Die Kosten für die neue Urkunde beliefen sich auf 4.750 Reichsmark (~ ca. 18.000 Euro).
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: Den Antrag zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft stellte der NS-Stadtrat [[Andreas Landmann]], und nicht wie vermutet OB [[Franz Jakob]].<ref>Dieter Schenk: Hitlers Mann in Danzig. Albert Forster und die NS-Verbrechen in Danzig-Westpreußen. Verlag J.H.W. Deitz Nachfolger GmbH, Bonn, 2000, S. 47 ff.</ref> [[Albert Forster]] wurde die Urkunde feierlich am [[28. Oktober]] [[1934]] im [[Stadttheater]] überreicht. Im Anschluss hielt Forster bei einer Massenkundgebung vor dem [[Rathaus]] eine Ansprache. Anlässlich des 40. Geburtstages Forsters im Juli [[1942]] besuchten der Bürgermeister Dr. [[Karl Häupler|Häupler]] und der berufsmäßige [[Stadtrat]] Dr. Wagner ihn im Gau Danzig, dessen Gauleiter er bereits seit [[1930]] war. Forster gab den beiden Angereisten seine Ehrenbürgerurkunde von [[1934]] wieder zurück mit dem Wunsch, dass diese anders zu gestalten sei. Nach Auffassung Forsters und maßgebenden Urteilen war die Ehrenbürgerurkunde nicht besonders gut gelungen. Die Stadt beauftragte in der Folge den akademischen Maler und Kunstschreiner Hans Hemmeter aus München. Es wurde ein Urkundenschränkchen mit Intarsien (Wappen der Stadt und fränkisches Wappen) gefertigt. Darin enthalten - nunmehr auf einer Silberplatte - der Text der Urkunde von [[1934]]. Aufgrund der Arbeitsüberlastung des Künstlers dauerte die Anfertigung jedoch bis Januar [[1944]], so dass die neue Urkunde am [[26. Januar]] [[1944]] in Danzig übergeben werden konnte. Die Kosten für die neue Urkunde beliefen sich auf 4.750 Reichsmark (~ ca. 18.000 Euro).
 
* [[Heinrich Hoffmann]]
 
* [[Heinrich Hoffmann]]
 
: Beschluss [[13. September]] [[1941]]  
 
: Beschluss [[13. September]] [[1941]]  
: Auch [[Heinrich Hoffmann]] erhielt [[1941]] den Ehrenbürgerbrief der Stadt Fürth, ebenfalls in einer Kassette und auch nicht auf Papier, sondern auf einer vergoldeten Silberplatte in getriebener Schrift. Die Kosten beliefen sich auf 2.250 Reichsmark (~ ca. 8.500 Euro). Nach Fürth kam er persönlich nicht, da sein Verhältnis zur Stadt nicht sonderlich innig war. Hoffmann selbst lebte nur bis zu seinem dritten Lebensjahr in der [[Nürnberger Straße 89]]. Auch sein Geburtshaus [[Nürnberger Straße 38]] existierte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. An dieser Stelle steht ein [[1889]] erbautes dreistöckiges Wohnhaus Ecke [[Nürnberger Straße]]/[[Luisenstraße]], in dem sich die ehemalige Luisenapotheke befand. Die Übergabe der Kassette erfolgte in Berlin, Hoffmann selbst war unabkömmlich als Reichsbildberichterstatter und Leib-Fotograf Adolf Hitlers.  
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: Auch [[Heinrich Hoffmann]] erhielt [[1941]] den Ehrenbürgerbrief der Stadt Fürth, ebenfalls in einer Kassette und auch nicht auf Papier, sondern auf einer vergoldeten Silberplatte in getriebener Schrift. Die Kosten beliefen sich auf 2.250 Reichsmark (~ ca. 8.500 Euro). Nach Fürth kam er persönlich nicht, da sein Verhältnis zur Stadt nicht sonderlich innig war. Hoffmann selbst lebte nur bis zu seinem dritten Lebensjahr in der [[Nürnberger Straße 89]]. Auch sein Geburtshaus [[Nürnberger Straße 38]] existierte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. An dieser Stelle steht ein [[1889]] erbautes dreistöckiges Wohnhaus Ecke [[Nürnberger Straße]]/[[Luisenstraße]], in dem sich die ehemalige Luisenapotheke befand. Die Übergabe der Kassette erfolgte in Berlin, Hoffmann selbst war unabkömmlich als Reichsbildberichterstatter und Leib-Fotograf [[Adolf Hitler]]s.  
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Die Ehrenbürgerverleihung erfolgt in der Regel auf Lebenszeit. Für Kriegsverbrecher hat eine Direktive des Alliierten Kontrollrats am [[12. Oktober]] [[1946]] in Deutschland den Verlust des Ehrenbürgerrechts festgelegt, was mangels gerichtlicher Verurteilung nicht bei allen Kriegsverbrechern Anwendung finden konnte, da viele NS-Kriegsverbrecher entweder im Krieg gefallen waren bzw. sich einem gerichtlichen Verfahren durch Selbstmord entzogen und somit nicht verurteilt werden konnten, so z. B. Adolf Hitler oder Joseph Goebbels.  
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Die Ehrenbürgerverleihung erfolgt in der Regel auf Lebenszeit. Für Kriegsverbrecher hat eine Direktive des Alliierten Kontrollrats am [[12. Oktober]] [[1946]] in Deutschland den Verlust des Ehrenbürgerrechts festgelegt, was mangels gerichtlicher Verurteilung nicht bei allen Kriegsverbrechern Anwendung finden konnte, da viele NS-Kriegsverbrecher entweder im Krieg gefallen waren bzw. sich einem gerichtlichen Verfahren durch Selbstmord entzogen und somit nicht verurteilt werden konnten, so z. B. [[Adolf Hitler]] oder Joseph Goebbels.  
    
In Fürth wurde bereits unmittelbar nach Kriegsende reagiert. Der am [[20. April]] [[1945]] durch die Militärregierung eingesetzte kommissarische [[Oberbürgermeister]] [[Adolf Schwiening]] erließ bereits am [[20. Mai]] [[1945]] mit sofortiger Wirkung die Aberkennung aller Ehrenbürgerwürden, die in der NS-Zeit von [[1933]] bis [[1941]] verliehen wurden.<ref>Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung „Ehrenbürger-Ernennungen“ und Stadtratsakten</ref> Damit hatte die Stadt Fürth rascher reagiert als die meisten anderen deutschen Städte und als es die Vorgaben der Direktive des Alliierten Kontrollrates verlangten.
 
In Fürth wurde bereits unmittelbar nach Kriegsende reagiert. Der am [[20. April]] [[1945]] durch die Militärregierung eingesetzte kommissarische [[Oberbürgermeister]] [[Adolf Schwiening]] erließ bereits am [[20. Mai]] [[1945]] mit sofortiger Wirkung die Aberkennung aller Ehrenbürgerwürden, die in der NS-Zeit von [[1933]] bis [[1941]] verliehen wurden.<ref>Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung „Ehrenbürger-Ernennungen“ und Stadtratsakten</ref> Damit hatte die Stadt Fürth rascher reagiert als die meisten anderen deutschen Städte und als es die Vorgaben der Direktive des Alliierten Kontrollrates verlangten.
Das Thema der Aberkennung der den Nazigrößen verliehenen Ehrungen beschäftigte [[1989]] die Presse. Die [[Fürther Nachrichten]] brachten vermutlich anlässlich des 100. Geburtstags Adolf Hitlers am [[20. April]] [[1989]] den Artikel „''Braune Ehrenbürger getilgt. Die Stadt hatte sofort nach dem Krieg reagiert. Jetzt Platz der Opfer im Gespräch''". Andere Städte folgten dem Beispiel und erklärten symbolisch erneut die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft, so z. B. Köln oder Gelsenkirchen. Systematisch kamen die Listen der Ehrenbürger in den meisten deutschen Städten erst durch die Wende im November [[1989]] auf den Prüfstand. Hier wurden, zunächst mit dem Fokus, die ehemaligen kommunistischen Machthaber in den Städten der neuen Bundesländer zu streichen, die Listen der Ehrenbürger durchforstet, bis man mit Verwunderung feststellte, dass in vielen deutschen Städten zum Teil immer noch NS-Größen Ehrenbürger waren bzw. nach [[1945]] keine bewusste Aberkennung erfolgte.  
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Das Thema der Aberkennung der den Nazigrößen verliehenen Ehrungen beschäftigte [[1989]] die Presse. Die [[Fürther Nachrichten]] brachten vermutlich anlässlich des 100. Geburtstags [[Adolf Hitler]]s am [[20. April]] [[1989]] den Artikel „''Braune Ehrenbürger getilgt. Die Stadt hatte sofort nach dem Krieg reagiert. Jetzt Platz der Opfer im Gespräch''". Andere Städte folgten dem Beispiel und erklärten symbolisch erneut die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft, so z. B. Köln oder Gelsenkirchen. Systematisch kamen die Listen der Ehrenbürger in den meisten deutschen Städten erst durch die Wende im November [[1989]] auf den Prüfstand. Hier wurden, zunächst mit dem Fokus, die ehemaligen kommunistischen Machthaber in den Städten der neuen Bundesländer zu streichen, die Listen der Ehrenbürger durchforstet, bis man mit Verwunderung feststellte, dass in vielen deutschen Städten zum Teil immer noch NS-Größen Ehrenbürger waren bzw. nach [[1945]] keine bewusste Aberkennung erfolgte.  
    
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