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==Leben und Wirken ==
 
==Leben und Wirken ==
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''' Erhard Christoph Bezzel''' ist [[1727]] in Behringersdorf  geboren. Er studierte an den Universitäten Altdorf und Jena, wurde Hofmeister, später Diakon an St. Egidien in Nürnberg bis ihm endlich [[1780]] die Pfarrei in Poppenreuth angetragen wurde.
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[[Datei: Salettchen 1909.jpg|thumb|left| Salettchen 1909]]
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[[Datei: Poppenreuther Pfarrgarten mit Salettchen.jpg|thumb|left| Poppenreuther Pfarrgarten mit Salettchen]]
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Bereits 1776 war er Mitglied im „Pegnesischen Blumenorden“ geworden, einer Vereinigung zur Pflege der deutschen Sprache und Literatur. Als Mitglied mit der Nummer 171 (bezogen auf die Gründung) bekam er den Ordensnamen „Noricus“ und als Emblem die lateinisch benannte Blume „Convolvulus“ (was nichts anderes als eine Ackerwinde ist). Seine Frau trat gleich mit ein und nannte sich „Noris“ mit dem Emblem der Enzianblume entianula).
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Dies war auch die Zeit, in der barocke Gartenanlagen mit kleinen Gartenhäusern entstanden. Schon zur Amtszeit [[Christoph Siegmund Löhners]], eines Vorgängers auf der Poppenreuther Pfarrstelle (1738-1772), der auch Mitglied im Pegnesischen Blumenorden war, wurde das [[Salettchen]] im Poppenreuther Pfarrhof erstellt. Was konnte für die Herzensergießungen besser angetan sein?
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Bezzels Leidenschaft gehörte aber der Historie. Er war einer jener großen „Norica“-sammler (Dinge die Stadt Nürnberg betreffend) und Heimatforscher, die um die Wende vom 18./19. Jahrhundert die Grundlagen für eine wissenschaftliche Erforschung der Geschichte Nürnbergs geschaffen haben. So veröffentlichte er mehrere Arbeiten und Aufsätze zur Geschichte Nürnbergs. Bezzel gilt als der Feingeist auf der Poppenreuther Pfarrstelle.
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===Nachlass Bezzels im British Museum London===
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Außerdem nannte Bezzel zu seiner Zeit die umfassendste Stammbuch-Sammlung sein eigen. Stammbücher sind Alben mit Einträgen von Freunden und Bekannten, die sich mit Sinnsprüchen, Zitaten, Freundschaftszeichen und Erlebnissen ver-ewigten. Kupferstiche und Illustrationen dienen heute als bildliche Quellen - schriftliche Einträge lassen sich historisch auswerten. Die Rentkammer der Stadt Nürnberg wollte schon 1801 die umfangreiche Sammlung von der Witwe Bezzels erwerben. Dazu kam es nicht. Heute befindet sich die Sammlung im Britischen Museum in London.
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Herausragend in der Stammbuch-Sammlung sind u.a. 25 eigenhändige Zeilen von Martin Luther (beglaubigt durch den Sohn Philipp Melanchthons), der Abdruck des Siegels von Reformator Ulrich Zwingli, aber auch Eintragungen von Andreas Tucher, der nach Beendigung seines Studiums 1572 Paris besuchte. Dort reiste jener hin, um den Festlichkeiten zu Ehren des Königs von Navarra beizuwohnen und wurde so Augenzeuge der berüchtigten Bartholomäusnacht (belegt durch den Eintrag: „scribebat Lutetiae Parisiorum in festo Bartholomaei 1572“).
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Als Erhard Christoph Bezzel 1801 starb, wurde er auf dem Kirchhof ''„beim Eingang des großen Kirchhofs Thor zur rechten Hand“'' (etwa dort, wo heute der Glockenstuhl steht) im Grab des früheren Pfarrers [[Gustav Georg Zeltner]] begraben.
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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