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Der dann bis 1974 als Kino genutzte Saal ist heute noch weitgehend erhalten, wurde jedoch seit 1974 stark verändert (Einbau eines Lagerraumes).  
 
Der dann bis 1974 als Kino genutzte Saal ist heute noch weitgehend erhalten, wurde jedoch seit 1974 stark verändert (Einbau eines Lagerraumes).  
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===Schicksal in der Neuen Mitte===
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==Gegenwart: Schicksal in der Neuen Mitte==
    
Im Zuge der Neubebauung für die "[[Neue Mitte I]]" sollte der Saal (nach vorherigem Abbruch) rekonstruiert werden und Platz für Gastronomie bieten.  
 
Im Zuge der Neubebauung für die "[[Neue Mitte I]]" sollte der Saal (nach vorherigem Abbruch) rekonstruiert werden und Platz für Gastronomie bieten.  
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===Zerstörung der Medaillons===
    
[[Bild:Stuckmedaillon ueber ehem.-Spiegel.jpg|thumb|Medaillons und Stuck, Zustand im Jahre 2008.]]
 
[[Bild:Stuckmedaillon ueber ehem.-Spiegel.jpg|thumb|Medaillons und Stuck, Zustand im Jahre 2008.]]
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Im Februar 2010 wurde bekannt, dass die noch im Festsaal vorhandenen, originalen Stuckmedaillons durch Unbekannte zerstört wurden. Die Zerstörungen blieben trotz gegenteiliger Ankündigungen seitens der Stadt ungeahndet. Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung hatte sogar die "Höchststrafe" gefordert, die bei Verstößen gegen das Denkmalschutz verhängt werden kann (laut Jung 250.000 Euro). Im Zentrum der Ermittlungen stand ein Mitglied der Eigentümergemeinschaft des Hotels, der vor Ort das Management leitete. Als das Verfahren nicht weiter verfolgt wurde, entstand der Verdacht, dass die Stadt das Gebäude günstiger erhalten habe (s.u.), um im Gegenzug den früheren Eingentümer ungeschoren zu lassen. Oberbügermeister Jung wies diesen Verdacht jedoch zurück.<ref>  
 
Im Februar 2010 wurde bekannt, dass die noch im Festsaal vorhandenen, originalen Stuckmedaillons durch Unbekannte zerstört wurden. Die Zerstörungen blieben trotz gegenteiliger Ankündigungen seitens der Stadt ungeahndet. Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung hatte sogar die "Höchststrafe" gefordert, die bei Verstößen gegen das Denkmalschutz verhängt werden kann (laut Jung 250.000 Euro). Im Zentrum der Ermittlungen stand ein Mitglied der Eigentümergemeinschaft des Hotels, der vor Ort das Management leitete. Als das Verfahren nicht weiter verfolgt wurde, entstand der Verdacht, dass die Stadt das Gebäude günstiger erhalten habe (s.u.), um im Gegenzug den früheren Eingentümer ungeschoren zu lassen. Oberbügermeister Jung wies diesen Verdacht jedoch zurück.<ref>  
 
''Wertvolles Kulturgut sinnlos zerstört''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 16. Juli 2010 - [http://www.fuerther-nachrichten.de/artikel.asp?art=1261754&kat=12 FN]; ''Kunstfrevel bleibt ohne Folgen''. In: Fürther Nachrichten vom 01. April 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/kunstfrevel-bleibt-ohne-folgen-1.1116346 FN]]</ref>
 
''Wertvolles Kulturgut sinnlos zerstört''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 16. Juli 2010 - [http://www.fuerther-nachrichten.de/artikel.asp?art=1261754&kat=12 FN]; ''Kunstfrevel bleibt ohne Folgen''. In: Fürther Nachrichten vom 01. April 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/kunstfrevel-bleibt-ohne-folgen-1.1116346 FN]]</ref>
   
Zum [[30. September]] [[2010]] wurde das Parkhotel geschlossen und Ende 2010 einschließlich Saal an die Stadt Fürth verkauft.
 
Zum [[30. September]] [[2010]] wurde das Parkhotel geschlossen und Ende 2010 einschließlich Saal an die Stadt Fürth verkauft.
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===Zwingende Beachtung des Denkmalschutzes für Festsaal ausgesetzt===
 
In der Ausschreibung für die [[Neue Mitte II]] wurde den Bewerbern ausdrücklich übermittelt, dass "die Beachtung des Denkmalschutzes" eine "zwingende Vorgabe" sei, womit auch der unter Denkmalschutz stehende Saal gemeint war.<ref> Bündnis 90/Die Grünen (15. März 2011): Dringlicher Antrag zur Stadtratssitzung am 16. März 2011 und entsprechender Beschluss des Stadtrates vom 16.03.2011, TOP 21.2 (einstimmig): "...bei Ziffer 4.3.4 Städtebauliche Vorgaben die Formulierung „Weitere zwingende Vorgabe ist die Beachtung des Denkmalschutzes“ beizubehalten, in der Anlage 7 zur Aufgabenbeschreibung – Zwingende Vorgaben der Stadt Fürth unter Ziffer 4.3.4 die Formulierung „Beachtung des Denkmalschutzes“ beizubehalten."; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/debatte-um-den-denkmalschutz-1.1079700 FN v. 18.03.2011]</ref> Der Investor MIB zeigte in seiner Präsentation im Juli 2011 zwar mehrere Darstellungen des Einkaufszentrums mit Festsaal, gab aber an, vom Festsaal lediglich die Außenfassade zur Moststraße erhalten zu wollen ("''MIB wiederum möchte die „wunderschöne Fassade“ zur Moststraße hin stehen lassen''")  
 
In der Ausschreibung für die [[Neue Mitte II]] wurde den Bewerbern ausdrücklich übermittelt, dass "die Beachtung des Denkmalschutzes" eine "zwingende Vorgabe" sei, womit auch der unter Denkmalschutz stehende Saal gemeint war.<ref> Bündnis 90/Die Grünen (15. März 2011): Dringlicher Antrag zur Stadtratssitzung am 16. März 2011 und entsprechender Beschluss des Stadtrates vom 16.03.2011, TOP 21.2 (einstimmig): "...bei Ziffer 4.3.4 Städtebauliche Vorgaben die Formulierung „Weitere zwingende Vorgabe ist die Beachtung des Denkmalschutzes“ beizubehalten, in der Anlage 7 zur Aufgabenbeschreibung – Zwingende Vorgaben der Stadt Fürth unter Ziffer 4.3.4 die Formulierung „Beachtung des Denkmalschutzes“ beizubehalten."; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/debatte-um-den-denkmalschutz-1.1079700 FN v. 18.03.2011]</ref> Der Investor MIB zeigte in seiner Präsentation im Juli 2011 zwar mehrere Darstellungen des Einkaufszentrums mit Festsaal, gab aber an, vom Festsaal lediglich die Außenfassade zur Moststraße erhalten zu wollen ("''MIB wiederum möchte die „wunderschöne Fassade“ zur Moststraße hin stehen lassen''")  
 
.<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/absage-an-das-ufo-1.1349677 FN v. 08.07.11]</ref> Vertreter von MIB versprachen jedoch zu prüfen, ob der Saal doch erhalten werden könne.  
 
.<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/absage-an-das-ufo-1.1349677 FN v. 08.07.11]</ref> Vertreter von MIB versprachen jedoch zu prüfen, ob der Saal doch erhalten werden könne.  
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===Bewertung durch Landesamt===
 
Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bestätigte mit einer ausführlichen Stellungnahme vom 24. November 2011 nochmals ausdrücklich die Denkmaleigenschaft des Saales. Das Landesamt für Denkmalpflege urteilte: ''"Das Fürther Festsaalgebäude steht exemplarisch für diesen Bautypus der Gründerzeit. Der einstige Glanz, Luxus und Komfort lässt sich bis heute nachvollziehen. Trotz aller Veränderungen handelt es sich bei dem Festsaalgebäude um eine der selten erhaltenen, künstlerisch anspruchsvoll in Formen der Neurenaissance gestalteten Bauten des späten 19. Jahrhunderts, der beispielhaft die Entwicklung großstädtischer Architektur veranschaulicht.  Hervorzuheben ist darüber hinaus die Tragwerkkonstruktion des Saales. Den beiden  Planern gelang es, einen stützenfreien Raum mit großer Spannweite zu schaffen. Eine Dachkonstruktion aus Stahlfachträgern überspannt den Raum,  zur Belichtung des Saales diente vor der Kinonutzung das Glasdach. Diese Konstruktionsweise war für ein Festsaalgebäude zu seiner Bauzeit sehr modern und war von Industrie- und Ausstellungsbauten abgeleitet. Obwohl die Saaldecke heute mit Spanplatten abgeschlossen ist, ist die Eisenkonstruktion mit den Glasoberlichtern von 1887/88 erhalten geblieben und stellt eines der selten erhaltenen Stahlfachwerke des späten 19. Jahrhunderts dar"''
 
Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bestätigte mit einer ausführlichen Stellungnahme vom 24. November 2011 nochmals ausdrücklich die Denkmaleigenschaft des Saales. Das Landesamt für Denkmalpflege urteilte: ''"Das Fürther Festsaalgebäude steht exemplarisch für diesen Bautypus der Gründerzeit. Der einstige Glanz, Luxus und Komfort lässt sich bis heute nachvollziehen. Trotz aller Veränderungen handelt es sich bei dem Festsaalgebäude um eine der selten erhaltenen, künstlerisch anspruchsvoll in Formen der Neurenaissance gestalteten Bauten des späten 19. Jahrhunderts, der beispielhaft die Entwicklung großstädtischer Architektur veranschaulicht.  Hervorzuheben ist darüber hinaus die Tragwerkkonstruktion des Saales. Den beiden  Planern gelang es, einen stützenfreien Raum mit großer Spannweite zu schaffen. Eine Dachkonstruktion aus Stahlfachträgern überspannt den Raum,  zur Belichtung des Saales diente vor der Kinonutzung das Glasdach. Diese Konstruktionsweise war für ein Festsaalgebäude zu seiner Bauzeit sehr modern und war von Industrie- und Ausstellungsbauten abgeleitet. Obwohl die Saaldecke heute mit Spanplatten abgeschlossen ist, ist die Eisenkonstruktion mit den Glasoberlichtern von 1887/88 erhalten geblieben und stellt eines der selten erhaltenen Stahlfachwerke des späten 19. Jahrhunderts dar"''
 
.<ref> Schreiben von Dr. Detlef Knipping, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, an die Stadt Fürth, Bauaufsicht/Denkmalpflege, vom 24.11.2011.</ref>
 
.<ref> Schreiben von Dr. Detlef Knipping, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, an die Stadt Fürth, Bauaufsicht/Denkmalpflege, vom 24.11.2011.</ref>
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===Ankündigung des Abrisses einschließlich Saal und Fassaden===
 
[[Bild:Schnitt Präsentation MIB.jpg|thumb|Aus der Präsentation des MIB-Konzeptes im Juli 2011, rechts der Festsaal als Bestandteil des Einkaufszentrums.]]
 
[[Bild:Schnitt Präsentation MIB.jpg|thumb|Aus der Präsentation des MIB-Konzeptes im Juli 2011, rechts der Festsaal als Bestandteil des Einkaufszentrums.]]
 
MIB Geschäftsführer Laule kündigte jedoch Anfang März 2012 an, dass das Parkhotel einschließlich Saal abgerissen werde<ref> [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/einkaufsschwerpunkt-mib-legt-zeitplan-vor-1.1907136 FN v. 11.03.2012]</ref>: "''Wenn — voraussichtlich nach dem Ende der Kirchweih — die Abbrucharbeiten beginnen, wird deshalb nur ein niemals in Frage gestellter Bestandteil verschont: die gut erhaltene historische Fassade an der Moststraße''"<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 FN v. 15.03.12: ''Schicksal des Hotel-Saals ist besiegelt'']</ref>, wobei aus dem FN-Artikel nicht klar hervorgeht, ob die Äußerung bezüglich der Erhaltung der Fassade von MIB Geschäftsführer Uwe Laule oder vom Verfasser (FN-Redakteur Wolfgang Händel) stammt. Uwe Laule behauptete weiterhin laut FN vom 15. März 2012, es sei im Saal „''keine denkmalwerte Substanz mehr erhalten''“, was jedoch dem Fachurteil des Landesamtes für Denkmalpflege widerspricht (siehe vorhergehenden Absatz).
 
MIB Geschäftsführer Laule kündigte jedoch Anfang März 2012 an, dass das Parkhotel einschließlich Saal abgerissen werde<ref> [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/einkaufsschwerpunkt-mib-legt-zeitplan-vor-1.1907136 FN v. 11.03.2012]</ref>: "''Wenn — voraussichtlich nach dem Ende der Kirchweih — die Abbrucharbeiten beginnen, wird deshalb nur ein niemals in Frage gestellter Bestandteil verschont: die gut erhaltene historische Fassade an der Moststraße''"<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 FN v. 15.03.12: ''Schicksal des Hotel-Saals ist besiegelt'']</ref>, wobei aus dem FN-Artikel nicht klar hervorgeht, ob die Äußerung bezüglich der Erhaltung der Fassade von MIB Geschäftsführer Uwe Laule oder vom Verfasser (FN-Redakteur Wolfgang Händel) stammt. Uwe Laule behauptete weiterhin laut FN vom 15. März 2012, es sei im Saal „''keine denkmalwerte Substanz mehr erhalten''“, was jedoch dem Fachurteil des Landesamtes für Denkmalpflege widerspricht (siehe vorhergehenden Absatz).
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MIB hatte zwar schon im Auswahlverfahren angegeben, nur die Außenfassade zur Moststraße erhalten zu wollen (laut [[Fürther Nachrichten]] vom 8. Juli 2011: ''"MIB wiederum möchte die „wunderschöne Fassade“ zur Moststraße hin stehen lassen"'')<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/absage-an-das-ufo-1.1349677 FN v. 08.07.11]</ref>, versprach aber eine nochmalige Prüfung, ob und inwieweit der Festsaal vielleicht doch erhalten werden könne.
 
MIB hatte zwar schon im Auswahlverfahren angegeben, nur die Außenfassade zur Moststraße erhalten zu wollen (laut [[Fürther Nachrichten]] vom 8. Juli 2011: ''"MIB wiederum möchte die „wunderschöne Fassade“ zur Moststraße hin stehen lassen"'')<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/absage-an-das-ufo-1.1349677 FN v. 08.07.11]</ref>, versprach aber eine nochmalige Prüfung, ob und inwieweit der Festsaal vielleicht doch erhalten werden könne.
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===Proteste gegen Abrisspläne===
 
Die Abrisspläne zum Saal führten zunächst zu einem Protest seitens Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] in Form eines Leserbriefes an die Fürther Nachrichten, in dem aber die Entscheidung zugunsten MIB unter dem Strich nicht in Frage gestellt wurde. Der Leserbrief wurde jedoch zu einem redaktionellen Artikel verwendet, in dem in erster Linie Stadtbaurat Krauße und Verteter von MIB zu Wort kamen und zudem noch behaupteten, sie seien überrascht vom Vorstoß des Stadtheimatpflegers. Stadtbaurat Krauße bezeichnete Diskussionen um den Saal und damit um die rechtlich vorgesehene Beteiligung des Denkmalschutzes bei Abrissanträgen als "Nachkarten" (später behauptete er jedoch, sich schon immer für den Saal eingesetzt zu haben, s.u.).<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 FN v. 15.03.2012]</ref>  
 
Die Abrisspläne zum Saal führten zunächst zu einem Protest seitens Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] in Form eines Leserbriefes an die Fürther Nachrichten, in dem aber die Entscheidung zugunsten MIB unter dem Strich nicht in Frage gestellt wurde. Der Leserbrief wurde jedoch zu einem redaktionellen Artikel verwendet, in dem in erster Linie Stadtbaurat Krauße und Verteter von MIB zu Wort kamen und zudem noch behaupteten, sie seien überrascht vom Vorstoß des Stadtheimatpflegers. Stadtbaurat Krauße bezeichnete Diskussionen um den Saal und damit um die rechtlich vorgesehene Beteiligung des Denkmalschutzes bei Abrissanträgen als "Nachkarten" (später behauptete er jedoch, sich schon immer für den Saal eingesetzt zu haben, s.u.).<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 FN v. 15.03.2012]</ref>  
    
Die Bürgerinitiative "Eine Bessere Mitte für Fürth" schloss sich mit einer entsprechenden Erklärung dem Protest <ref>[http://www.bessere-mitte-fuerth.de/ Erklärung vom 22.03.2012]</ref> an und verwiesen wie der Stadtheimatpfleger darauf, dass sie immer für den Erhalt des Saales eingetreten seien und von daher der Protest nicht überraschend sein könne.  
 
Die Bürgerinitiative "Eine Bessere Mitte für Fürth" schloss sich mit einer entsprechenden Erklärung dem Protest <ref>[http://www.bessere-mitte-fuerth.de/ Erklärung vom 22.03.2012]</ref> an und verwiesen wie der Stadtheimatpfleger darauf, dass sie immer für den Erhalt des Saales eingetreten seien und von daher der Protest nicht überraschend sein könne.  
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===Keine rechtlich vorgeschriebene Abwägung gemäß Denkmalrecht===
 
Im Stadtrat betonten zwar die Sprecher der großen Fraktionen, dass man sich über den Erhalt des Saales zwar freuen würde, aber keinesfalls das Projekt mit einer entsprechenden Forderung gefährden wolle. Stadtbaurat Krauße kündigte an, dass es keine rechtsstaatlich vorgesehene ergebnisoffene Abwägung geben wird, man werde sich ''"in diesem Fall auch über den zu erwartenden Widerstand des Landesamts für Denkmalpflege hinwegsetzen [...] Das habe die Stadt im Prinzip schon getan, als die Erhaltung des Saals im Rahmen der Ausschreibung nicht als zwingend erforderlich eingestuft worden sei."''  
 
Im Stadtrat betonten zwar die Sprecher der großen Fraktionen, dass man sich über den Erhalt des Saales zwar freuen würde, aber keinesfalls das Projekt mit einer entsprechenden Forderung gefährden wolle. Stadtbaurat Krauße kündigte an, dass es keine rechtsstaatlich vorgesehene ergebnisoffene Abwägung geben wird, man werde sich ''"in diesem Fall auch über den zu erwartenden Widerstand des Landesamts für Denkmalpflege hinwegsetzen [...] Das habe die Stadt im Prinzip schon getan, als die Erhaltung des Saals im Rahmen der Ausschreibung nicht als zwingend erforderlich eingestuft worden sei."''  
 
<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/keine-lobby-fur-den-festsaal-1.1958190 FN v. 29.03.2012 ]</ref> Letzters ist unrichtig, da die Ausschreibung die zwingende Beachtung des Denkmalschutzes enthielt (s.o.).
 
<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/keine-lobby-fur-den-festsaal-1.1958190 FN v. 29.03.2012 ]</ref> Letzters ist unrichtig, da die Ausschreibung die zwingende Beachtung des Denkmalschutzes enthielt (s.o.).
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Das Denkmalnetz Bayern - eine Vereinigung von 80 Initiativen im Denkmalschutz - schrieb am 31. Mai 2012 Oberbürgermeister Thomas Jung und am Folgetag MIB Geschäftsführer Dr. Alexander Schlag an und protestierten hierbei ebenfalls gegen den drohenden Abriss. Kopien der Schreiben gingen unter anderem an den Regierungspräsidenten Dr. Thomas Bauer, an Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch und an Generalkonservator Prof. Dr. Egon Greipl.<ref> Schreiben von Meike Gerchow, Sprecherin des Denkmalnetzes Bayern vom 31.05. und vom 01.06.2012.</ref>   
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===Protest des Denkmalnetzes Bayern===
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Das [http://www.denkmalnetzbayern.de/index.php/startseite Denkmalnetz Bayern] - eine Vereinigung von 80 Initiativen im Denkmalschutz - schrieb am 31. Mai 2012 Oberbürgermeister Thomas Jung und am Folgetag MIB Geschäftsführer Dr. Alexander Schlag an und protestierten hierbei ebenfalls gegen den drohenden Abriss. Kopien der Schreiben gingen unter anderem an den Regierungspräsidenten Dr. Thomas Bauer, an Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch und an Generalkonservator Prof. Dr. Egon Greipl.<ref> Schreiben von Meike Gerchow, Sprecherin des Denkmalnetzes Bayern vom 31.05. und vom 01.06.2012.</ref>   
    
In Stellungnahmen gegenüber den Fürther Nachrichten bezüglich des Schreibens des Denkmalnetzes lehnte Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung weitere Diskussionen über den Saal generell ab, Stadtbaurat Krauße behauptete überraschend, er habe ''"sich bemüht [...], den Erhalt des Saals zur Auflage für den Bauherrn zu machen"'' - von einem Engagement Kraußes für den Saal war zuvor nichts bekannt. MIB Geschäftsführer Laule äußerte: ''"Ein Erhalt des Saals hätte Auswirkungen auf die Planung der Fluchtwege, der Anlieferung und der Verkaufsflächen. Die Nutzungsmöglichkeiten wären eingeschränkt und eine Ertragsreduktion wäre zu erwarten."'' Dies ist insofern ebenfalls zweifelhaft, als in den ursprünglichen Konzepten und den entsprechend Darstellungen von MIB der Saal enthalten war. <ref> [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-der-festsaal-muss-bleiben-1.2116532 FN v. 03.06.2012.]</ref>
 
In Stellungnahmen gegenüber den Fürther Nachrichten bezüglich des Schreibens des Denkmalnetzes lehnte Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung weitere Diskussionen über den Saal generell ab, Stadtbaurat Krauße behauptete überraschend, er habe ''"sich bemüht [...], den Erhalt des Saals zur Auflage für den Bauherrn zu machen"'' - von einem Engagement Kraußes für den Saal war zuvor nichts bekannt. MIB Geschäftsführer Laule äußerte: ''"Ein Erhalt des Saals hätte Auswirkungen auf die Planung der Fluchtwege, der Anlieferung und der Verkaufsflächen. Die Nutzungsmöglichkeiten wären eingeschränkt und eine Ertragsreduktion wäre zu erwarten."'' Dies ist insofern ebenfalls zweifelhaft, als in den ursprünglichen Konzepten und den entsprechend Darstellungen von MIB der Saal enthalten war. <ref> [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-der-festsaal-muss-bleiben-1.2116532 FN v. 03.06.2012.]</ref>
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