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[[Bild:Flutbrücke.jpg|thumb|left|Die Flutbrücke vom [[Wiesengrund]] aus gesehen]]
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Die '''Flutbrücke''' ist eine Straßenbrücke im Fürther Stadtteil [[Billinganlage]], die ihren Namen seit [[1913]] trägt.  
 
Die '''Flutbrücke''' ist eine Straßenbrücke im Fürther Stadtteil [[Billinganlage]], die ihren Namen seit [[1913]] trägt.  
 
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:''Am 25. Februar [[1828]] wollte der regierende Herzog von Nassau, in einer Chaise mit sechs Pferden von Würzburg kommend, auf der Landstraße das Rednitztal passiren, welches stark überschwemmt war. Es waren viele Fuhrwerke auf beiden Seiten der Straße aufgestellt, welche auf die Abnahme des Wassers harrten. Der Herzog, auf die Gefahr aufmerksam gemacht, ließ sich in einem Kahn übersetzen und die Chaise leer durchfahren. Das mit sechs Pferden bespannte Fuhrwerk wurde jedoch von der starken Strömung fortgerissen. Dem auf dem vorderen Pferde befindlichen Postillon gelang es, dieselben frei zu machen und glücklich herauszukommen; der zweite Postillon aber fiel unter die umgestürzte Chaise und die von der Strömung fortgetriebenen Pferde. Mehrere Personen [...] sprangen in die Fluth und retteten Chaise, Postillon und Pferde. Der Herzog theilte Geld unter dieselben aus [...]. Sodann richtete er eine eindringliche Eingabe, worin er auf die Gefährlichkeit dieser Passage aufmerksam machte, an die bayerische Staatsregierung''.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 246</ref>
 
:''Am 25. Februar [[1828]] wollte der regierende Herzog von Nassau, in einer Chaise mit sechs Pferden von Würzburg kommend, auf der Landstraße das Rednitztal passiren, welches stark überschwemmt war. Es waren viele Fuhrwerke auf beiden Seiten der Straße aufgestellt, welche auf die Abnahme des Wassers harrten. Der Herzog, auf die Gefahr aufmerksam gemacht, ließ sich in einem Kahn übersetzen und die Chaise leer durchfahren. Das mit sechs Pferden bespannte Fuhrwerk wurde jedoch von der starken Strömung fortgerissen. Dem auf dem vorderen Pferde befindlichen Postillon gelang es, dieselben frei zu machen und glücklich herauszukommen; der zweite Postillon aber fiel unter die umgestürzte Chaise und die von der Strömung fortgetriebenen Pferde. Mehrere Personen [...] sprangen in die Fluth und retteten Chaise, Postillon und Pferde. Der Herzog theilte Geld unter dieselben aus [...]. Sodann richtete er eine eindringliche Eingabe, worin er auf die Gefährlichkeit dieser Passage aufmerksam machte, an die bayerische Staatsregierung''.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 246</ref>
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Daraufhin wurden eine Notbrücke und verschiedene Provisorien gebaut und wieder zerstört, bis endlich [[1848]] an der Stelle der heutigen Flutbrücke mit der Errichtung eines festen Bauwerks begonnen wurde. Die Staatsregierung ließ den über 40.000 Gulden teuren Bau durch Arbeitslose errichten. Im Jahre [[1850]] wurde die "Dammdurchstich-Brücke" eröffnet.  
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Daraufhin wurden hier, immerhin war es die bayerische Staatsstraße Nr. 102, eine Notbrücke und verschiedene Provisorien gebaut und wieder zerstört, bis endlich [[1848]] anstelle des alten Dammes, an der Stelle der heutigen Flutbrücke, mit der Errichtung eines unterströmbaren, festen Bauwerks begonnen wurde. Die Staatsregierung ließ unter der Leitung des kgl. Bauinspektors [[Albert Frommel|Frommel]] den über 40.000 Gulden teuren Bau durch Arbeitslose errichten. Im Jahre [[1850]] wurde die "Dammdurchstich-Brücke" eröffnet.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 238 - [https://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10999671_00244.html?zoom=0.6500000000000001 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
[[Datei:Foerstermühle 1 fw.jpg|thumb|right|Die Flutbrücke im Bau]]
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[[Datei:Foerstermühle 1 fw.jpg|mini|right|Die Flutbrücke im Bau]]
 
Bereits [[1886]] wies die Brücke irreparable Schäden auf und musste einem Neubau an gleicher Stelle weichen, der Ende Dezember 1886 fertiggestellt wurde. [[1913]] erhielt die Flutbrücke, die im Volksmund schon länger so genannt wurde, offiziell ihren Namen.
 
Bereits [[1886]] wies die Brücke irreparable Schäden auf und musste einem Neubau an gleicher Stelle weichen, der Ende Dezember 1886 fertiggestellt wurde. [[1913]] erhielt die Flutbrücke, die im Volksmund schon länger so genannt wurde, offiziell ihren Namen.
Die ursprüngliche Breite von 8,4 m genügte bis [[1927]], dann kamen noch 2 m dazu, indem man die Gehsteige an zusätzlichen Eisenträgern außen anhängte. Dem wachsenden Verkehr wurde auch dadurch Rechnung getragen, dass in der Brückenmitte zwei Straßenbahngleise verlegt wurden. Die Flutbrücke entging den Sprengkommandos des Jahres [[1945]], war aber durch Bomben beschädigt. Es war bereits abzusehen, dass ihre Breite wiederum nicht ausreichen würde und so fügte man zwischen [[1948]] und [[1949]] nochmals etwa 6 m an. Man verbreiterte dazu die Pfeiler und verstärkte das gesamte Bauwerk für insgesamt etwa 675.000 DM. Als Würzburger Straße und Billinganlage [[1966]] umgestaltet wurden, schrägte man die Abbiegespur zur Vacher Straße ab. Weitere elf Jahre später waren Ausbesserungsarbeiten notwendig und [[1990]] zeigte sich, dass die Geländer der "angeklebten" Gehwege nicht mehr tragfähig waren und gesperrt werden mussten. Zusätzlich hatte sich das gesamte Bauwerk um bis zu 10 cm gesenkt. Ein Neubau war erforderlich.
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Die ursprüngliche Breite von 8,4 m genügte bis [[1927]], dann kamen noch 2 m dazu, indem man die Gehsteige an zusätzlichen Eisenträgern außen anhängte. Dem wachsenden Verkehr wurde auch dadurch Rechnung getragen, dass in der Brückenmitte zwei Straßenbahngleise verlegt wurden. Die Flutbrücke entging den Sprengkommandos des Jahres [[1945]], war aber durch Bomben beschädigt. Es war bereits abzusehen, dass ihre Breite wiederum nicht ausreichen würde und so fügte man zwischen [[1948]] und [[1949]] nochmals etwa 6 m an. Man verbreiterte dazu die Pfeiler und verstärkte das gesamte Bauwerk für insgesamt etwa 675.000 DM. Als Würzburger Straße und Billinganlage [[1966]] umgestaltet wurden, schrägte man die Abbiegespur zur Vacher Straße ab. Weitere elf Jahre später waren Ausbesserungsarbeiten notwendig und [[1990]] zeigte sich, dass die Geländer der "angeklebten" Gehwege nicht mehr tragfähig waren und gesperrt werden mussten. Zusätzlich hatte sich das gesamte Bauwerk um bis zu 10 cm gesenkt. Ein Neubau war erforderlich. Der Abriss erfolgte im August 2003, eine hölzerne Behelfsbrücke für die Bauzeit wurde daneben im Wiesengrund errichtet.  
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Am [[13. September]] [[2004]] wurde der 3,8 Millionen Euro teure Neubau dem Verkehr übergeben. Die neue Flutbrücke ruht auf vier statt sieben Pfeilern. Sie ist etwa 8,5 Meter breiter als ihre Vorgängerin und bietet dadurch Raum für Abbiegespuren in die [[Cadolzburger Straße]] und in die [[Königstraße|Untere Königstraße]]. Zudem schafft sie mehr Komfort durch Fuß- und Radwege.
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Am [[13. September]] [[2004]] wurde der 3,0 Millionen Euro teure Neubau dem Verkehr übergeben. OB [[Thomas Jung]] und Baureferent [[Joachim Krauße]] eröffneten die neue Flutbrücke, die täglich von 45&nbsp;000 Fahrzeugen befahren wird. Die alte Brücke war diesen Belastungen nicht mehr gewachsen und wurde zu einem Sicherheitsrisiko. Die neue Flutbrücke ruht auf vier statt sieben Pfeilern.
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Mit einer Breite von 20 Metern und fünf Fahrspuren übertrifft sie die alte Brücke, die nur ca. 12 Meter Breite hatte. Sie ist etwa 8,5 Meter breiter als ihre Vorgängerin und bietet dadurch Raum für Abbiegespuren in die [[Cadolzburger Straße]] und in die [[Königstraße|Untere Königstraße]]. Zudem schafft sie mehr Komfort durch Fuß- und Radwege. Von einem „Jahrhundertbauwerk“ schwärmte OB Thomas Jung.<ref>Fürther Nachrichten vom 14. September 2004 (Druckausgabe)</ref>
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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* [[Friedrich Marx]]: [[Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart (Buch)|''Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart'']], 1887, Abschnitt V., Nr. 19 Verschiedenes: Die Brücken, a) Über die Rednitz, S. 289 - 291
 
* [[Bernd Jesussek|Bernd Jesussek]]: [[Brückenstadt Fürth (Buch)|Brückenstadt Fürth]]
 
* [[Bernd Jesussek|Bernd Jesussek]]: [[Brückenstadt Fürth (Buch)|Brückenstadt Fürth]]
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==Lokalberichterstattung==
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* ''Nachtschicht für 35 harte Männer – Unter grellem Flutlicht wurden 12&nbsp;000 Kubikmeter Beton an der Flutbrücke verbaut''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 5. Juli 2004 (Druckausgabe).
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* Martin Möller: ''Autos rollen demnächst über neue Flutbrücke – Nach eineinhalb Jahren Bauzeit nimmt die Neukonstruktion ihre Arbeit auf – Neue Decke für Würzburger Straße''. In: Fürther Nachrichten vom 27. August  2004 (Druckausgabe)
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* ''Bahn frei auf der neuen Flutbrücke – Gestern wurde das drei Millionen teure Bauwerk für den Verkehr freigegeben''. In: Fürther Nachrichten vom 14. September 2004 (Druckausgabe)
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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==Bilder==
 
==Bilder==
 
{{Bilder dieses Gebäudes}}
 
{{Bilder dieses Gebäudes}}
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[[Kategorie:Billinganlage]]