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|Nachname=Hirt
 
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|Geschlecht=männlich
 
|Geschlecht=männlich
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|AbweichendeNamensform=Johann Christian Wilhelm H.
 
|Geburtsdatum=1836/03/04
 
|Geburtsdatum=1836/03/04
 
|Geburtsort=Fürth
 
|Geburtsort=Fürth
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==Leben und Wirken==
 
==Leben und Wirken==
Er wurde im Haus Nr. 342, I. Bez. (ab 1890 [[Bäumenstraße 8]]) als Kind des Kammfabrikanten Karl W. Hirt und dessen zweite Ehefrau Barbara, geborene Frank in Fürth geboren. Am [[13. März]] wurde er von Pfarrer [[Friedrich Theodor Eduard Lehmus|Lehmus]] in der [[Kirche St. Michael]] getauft und von Pfarrer [[Friedrich Karl Seiffert|Seiffert]] [[1849]] konfirmiert.<ref name="KB-Tf"/><ref name="DW-1981">Dieter Wölfel: Johann Christian Hirt (1836 - 1897). In: Fürther Heimatblätter, 31. Jhg., 1981/Nr. 1, S. 7</ref>  
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Er wurde im Haus Nr. 342, I. Bez. (ab 1890 [[Bäumenstraße 8]]) als Kind des Kammfabrikanten Karl Wilhelm Hirt und dessen zweiter Ehefrau Barbara, geborene Frank in Fürth geboren. Am [[13. März]] wurde er von Pfarrer [[Friedrich Theodor Eduard Lehmus|Lehmus]] in der [[Kirche St. Michael]] getauft und von Pfarrer [[Friedrich Karl Seiffert|Seiffert]] [[1849]] konfirmiert.<ref name="KB-Tf"/><ref name="DW-1981">Dieter Wölfel: Johann Christian Hirt (1836 - 1897). In: Fürther Heimatblätter, 31. Jhg., 1981/Nr. 1, S. 7</ref>  
    
Schon in der Schulzeit erregte sein zeichnerisches Talent Aufmerksamkeit, und so wurde er mit einigen Auszeichnungsprämien belohnt. Auf Veranlassung des Vaters begann er eine Lehre als Kunstdrechsler bei einem nahen Verwandten. Seine Elfenbeinschnitzereien erfreuten sich großer Beliebtheit und mit einem Becher errang er auf einer Pariser Ausstellung sein erstes Ehrendiplom.<ref name="DW-1981"/> Durch diese Anerkennung ermuntert trat er [[1855]] in die Münchner Akademie der Bildenden Künste ein. Hier widmete er sich besonders der ''antiken Plastik'', erlangte weitere Medaillen [[1858]] und [[1860]] und wurde recht bald mit größeren Aufträgen bedacht.
 
Schon in der Schulzeit erregte sein zeichnerisches Talent Aufmerksamkeit, und so wurde er mit einigen Auszeichnungsprämien belohnt. Auf Veranlassung des Vaters begann er eine Lehre als Kunstdrechsler bei einem nahen Verwandten. Seine Elfenbeinschnitzereien erfreuten sich großer Beliebtheit und mit einem Becher errang er auf einer Pariser Ausstellung sein erstes Ehrendiplom.<ref name="DW-1981"/> Durch diese Anerkennung ermuntert trat er [[1855]] in die Münchner Akademie der Bildenden Künste ein. Hier widmete er sich besonders der ''antiken Plastik'', erlangte weitere Medaillen [[1858]] und [[1860]] und wurde recht bald mit größeren Aufträgen bedacht.
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==Fürther Werke==
 
==Fürther Werke==
 
Zu seinen beiden Fürther Werken gehören:  
 
Zu seinen beiden Fürther Werken gehören:  
* die Christusstatue in der [[Kirche St. Michael]], eines der wenigen Werke Hirts, das in Holz gearbeitet wurde. Zum Kirchweihfest 1883 wurde die Statue eines Kelch segnenden Christus im Altar aufgestellt. Die Kosten von 800 M wurden aus Spenden gedeckt. Die Figur war ursprünglich bronziert und wurde später vergoldet. Der bisherige Gipsabguss einer Christusfigur des Thorvaldsen-Schülers [[wikipedia:Johann Wilhelm Braun (Bildhauer)|Johann Wilhelm Braun]]<ref>siehe Artikel „Braun, Johann Wilhelm“ von August Wintterlin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 274</ref> in dem Retabel von 1830/31 wurde der Versammlungshalle des neuen [[Städtischer Friedhof|Friedhofs]] (am [[29. Dezember]] [[1881]] eingeweiht) an der Erlanger Straße gestiftet.<ref>D. Wölfel, S. 10; siehe auch: [[Kirche St. Michael]], Beschreibung der Kirche St. Michael Fürth, Innenansicht</ref>
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* die Christusstatue in der [[Kirche St. Michael]], eines der wenigen Werke Hirts, das in Holz gearbeitet wurde. Zum Kirchweihfest 1883 wurde die Statue eines Kelch segnenden Christus im Altar aufgestellt. Die Kosten von 800 M wurden aus Spenden gedeckt. Die Figur war ursprünglich bronziert und wurde später vergoldet. Der bisherige Gipsabguss einer Christusfigur des Thorvaldsen-Schülers [[wikipedia:Johann Wilhelm Braun (Bildhauer)|Johann Wilhelm Braun]]<ref>siehe Artikel „Braun, Johann Wilhelm“ von August Wintterlin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 274</ref> in dem Retabel von 1830/31 wurde der Versammlungshalle des neuen [[Städtischer Friedhof|Friedhofs]] (am [[29. Dezember]] [[1881]] eingeweiht) an der Erlanger Straße gestiftet. Nach Auskunft der Friedhofsleitung kam dieses Skulptur später ins städtische Archiv nach Burgfarrnbach, wo sie vermutlich in eine Remise verbracht wurde und bis heutigentags (Februar 2024) noch nicht wieder aufgefunden wurde!<ref>D. Wölfel, S. 10; siehe auch: [[Kirche St. Michael]], Beschreibung der Kirche St. Michael Fürth, Innenansicht</ref>
    
* das [[Kriegerdenkmal von 1870/71]] am [[Hallplatz]], eingeweiht am [[19. August]] [[1888]] und trotz Regens von der Bevölkerung mit Begeisterung aufgenommen. Ein Denkmal, das den Soldatentod für die nationale Einheit verherrlichte. Die Kunstwelt nahm daran besonders Anteil, weil Hirt mit der Darstellung seine klassizistische Linie verließ und ganz in die naturalistische Arbeitsweise einschwenkte.<ref>D. Wölfel, S. 9</ref>
 
* das [[Kriegerdenkmal von 1870/71]] am [[Hallplatz]], eingeweiht am [[19. August]] [[1888]] und trotz Regens von der Bevölkerung mit Begeisterung aufgenommen. Ein Denkmal, das den Soldatentod für die nationale Einheit verherrlichte. Die Kunstwelt nahm daran besonders Anteil, weil Hirt mit der Darstellung seine klassizistische Linie verließ und ganz in die naturalistische Arbeitsweise einschwenkte.<ref>D. Wölfel, S. 9</ref>
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* ''Hirt, Johann Christian''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 176
 
* ''Hirt, Johann Christian''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 176
 
* Dieter Wölfel: ''Johann Christian Hirt (1836 - 1897)''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1981/1, S. 7 - 16, 24
 
* Dieter Wölfel: ''Johann Christian Hirt (1836 - 1897)''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1981/1, S. 7 - 16, 24
* Dieter Wölfel: ''Johann Christian Wilhelm Hirt''. In: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL), Band 73: Heunert - Höllwarth, (2011). Berlin, Boston: De Gruyter, S. 363 - 364; abgerufen 3. Juli 2015 [http://www.degruyter.com/view/product/43719]
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* Dieter Wölfel: ''Johann Christian Wilhelm Hirt''. In: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL), Band 73: Heunert - Höllwarth, (2011). Berlin, Boston: De Gruyter, S. 363 - 364
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
 
* [[Kriegerdenkmal von 1870/71]]
 
* [[Kriegerdenkmal von 1870/71]]
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==Weblinks==
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* Holland, Hyacinth: "Hirt, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 372-373 - [https://www.deutsche-biographie.de/pnd139926283.html#adbcontent Online-Version]
    
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
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