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Äußerst detailreich berichtete die Eisenbahnzeitung vom 16.6.1845 <ref> Eisenbahnzeitung vom 15. Juni 1845 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10049003_00209_u001/2?cq=Poppenreuth| online]</ref>. Die Leser erfuhren dabei, dass die Erdarbeiten für die Bahn durch den brachliegenden Erdaushub vom Kanal wesentlich erleichtert worden waren. Für den Bereich Poppenreuth wurde gar eine Lageskizze mit beigegeben, um die Bahntrasse mit den drei Brücken über Pegnitz, Kanal und Straße zu veranschaulichen.
 
Äußerst detailreich berichtete die Eisenbahnzeitung vom 16.6.1845 <ref> Eisenbahnzeitung vom 15. Juni 1845 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10049003_00209_u001/2?cq=Poppenreuth| online]</ref>. Die Leser erfuhren dabei, dass die Erdarbeiten für die Bahn durch den brachliegenden Erdaushub vom Kanal wesentlich erleichtert worden waren. Für den Bereich Poppenreuth wurde gar eine Lageskizze mit beigegeben, um die Bahntrasse mit den drei Brücken über Pegnitz, Kanal und Straße zu veranschaulichen.
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===Bahnhof Poppenreuth als Fürther Station===
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Die Bahnstation in Poppenreuth, die gleichzeitig in der Nähe des Kanalhafens lag, entwickelte sich als der zuständige Fürther Bahnhof, insbesondere für den Personenverkehr. Die Dooser Kreuzung war etwas entfernter und diente wohl in erster Linie zum Umladen von der Ludwigsbahn auf die Staatsbahn (Nord-Süd-Bahn).
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Mit dem Anschluss Fürths an die Trasse Würzburg – Nürnberg stellte der Handels- und Fabrikrat der Stadt Fürth an seine Majestät den bayerischen König in den Jahren 1865 und erneut 1866 den Antrag Fürth auch mit einem Kopfbahnhof an die Nord-Süd-Bahn anzuschließen. Dabei wurden die Kosten mit der Dooser Kreuzung und der Poppenreuther Bahnstation gegengerechnet. <ref>Der Fortschritt  - auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, (Fürther Abendzeitung) 6. 3. 1866
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[https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10485435_00237_u001/3?cq=Poppenreuth| online]</ref> Insbesondere wurde auf die mindestens 25000 Passagiere hingewiesen, die den Poppenreuther Bahnhof anstelle eines möglichen Fürther Haltes benutzten und damit circa 2500 fl nicht einbrachten.<br/>
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Die Fürther schienen sich sowieso mit der Poppenreuther Station nicht sonderlich anzufreunden. Es wurden Zugverspätungen moniert, die im Bahnhofsgelände nicht verkündet wurden, da anscheinend das königliche Post- und Bahnamt den Poppenreuther Halt nicht im telegraphischen Verkehr eingebunden habe. Dies wäre doch aber dringend angeraten, da „''diese Haltestelle besonders von Fürth aus sehr frequentiert''“ werde und „''das Wartlokal an betreff. Station eher dazu geschaffen zu sein scheint, vierfüßigen Bewohnern dieser Erde zum Obdach zu dienen''“ <ref> Nürnberger Anzeiger vom 21. Januar 1870 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10485278_00085_u001/3?cq=Poppenreuth| online] </ref>
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===Unglücke im Bereich der Poppenreuther Bahnstation===
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Der Poppenreuther Bahnhof bekam durch verschiedene Ungfälle im Bahnbereich bayernweite Aufmerksamkeit.
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So durch
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* einen brennenden Eilzug <ref> Augsburger Tagblatt, 29.3. 1856 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503794_00587_u001/5?cq=Poppenreuth| online]</ref>
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* eine entgleiste Güterzuglokomotive <ref> Neueste Nachrichten (München) [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10541594_00573_u001/4?cq=Poppenreuth| online]</ref>
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* den Achsbruch eines Güterzuges, der die Gleise mehrere Stunden blockierte <ref> Bamberger neueste Nachrichten, 20.03.1871 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb11040118_00317_u001/2?cq=Poppenreuth| online]</ref>
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* mehrere Suizide <ref>Der bayerische Beobachter, 24.04.1864 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10346856_00121_u001/3?cq=Poppenreuth| online]</ref> - darunter ein besonders drastischer Selbstmord <ref> Augsburger Tagblatt 2. 9. 1854 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503791_00449_u001/4?cq=Poppenreuth| online] </ref>
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* der Tod eines fünfjährigen Mädchens, das unter den Schranken durchgeschlüpft war <ref> Münchner Bote, 16.9. 1869 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10485408_00293_u001/1?cq=Poppenreuth| online ] </ref>
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Dagegen nimmt sich die ''Ehrenkränkung des Eisenbahnhaltstellers'' schon grotesk aus. Immerhin wurde diese Missetat in erster Instanz mit einem Monat Gefängnis bestraft und erst im Berufungsverfahren auf eine Woche herabgesetzt <ref> Fr,.änkischer Kurier, 9.11.1872 [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb11032314_00097_u001/3?cq=Poppenreuth| online]</ref>.
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==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
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