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'''Mary S. Rosenberg''' (geb. [[7. September]] [[1900]] in [[Fürth]] als Marie Sara Rosenberg; gest. [[3. Juni]] [[1992]] in New York) war eine berühmte [[Buchhändler]]in und [[Verleger]]in in New York.
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'''Mary S. Rosenberg''' (geb. [[7. September]] [[1900]] in [[Fürth]] als Marie Sara Rosenberg; gest. [[3. Juni]] [[1992]] in New York) war eine berühmte [[Buchhändler]]in und [[Verleger]]in New York.
    
== Jugend in Fürth ==
 
== Jugend in Fürth ==
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[[1933]] war Marie Rosenberg gezwungen, den Laden im Ludwigsbahnhof aufzugeben. Die Stadt Fürth hatte zuvor die Ladenräume gekündigt und das Warenlager entschädigungslos enteignet.<ref>Wikipedia: Mary S. Rosenberg. Abgerufen am 19. November 2014, 18:45 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Mary_S._Rosenberg Wiki]</ref> Rosenberg versuchte aus ihrer Wohnung in der [[Gabelsbergerstraße]] 4 weiterhin Bücher zu verkaufen, um ihre Ausreise zu finanzieren. Zuletzt nutzte sie ihre Buchhändler-Lizenz fast ausschließlich, um noch in Deutschland verbliebene jüdische Anwälte zu beliefern. [[1938]] musste sie auch dieses Geschäft einstellen.
 
[[1933]] war Marie Rosenberg gezwungen, den Laden im Ludwigsbahnhof aufzugeben. Die Stadt Fürth hatte zuvor die Ladenräume gekündigt und das Warenlager entschädigungslos enteignet.<ref>Wikipedia: Mary S. Rosenberg. Abgerufen am 19. November 2014, 18:45 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Mary_S._Rosenberg Wiki]</ref> Rosenberg versuchte aus ihrer Wohnung in der [[Gabelsbergerstraße]] 4 weiterhin Bücher zu verkaufen, um ihre Ausreise zu finanzieren. Zuletzt nutzte sie ihre Buchhändler-Lizenz fast ausschließlich, um noch in Deutschland verbliebene jüdische Anwälte zu beliefern. [[1938]] musste sie auch dieses Geschäft einstellen.
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1938 musste sie wie alle jüdischen Einwohner zusätzlich den Zwangsvornamen "Sara" führen (für die männlichen Juden war "Israel" vorgeschrieben). Auch in den USA legte sie den zweiten Vornamen nicht ab, obwohl in den Geburtseinträgen diese nach 1945 für ungültig erklärt wurden durch Beischreibung von Berichtigungen.
    
[[1939]] gelang ihr die Ausreise in die USA (New York) über die Schweiz und England, obwohl die Deportationen längst angelaufen waren.<ref name="BerndNoack">[[Bernd Noack]]: "Keine Liebe, kein Hass - Die Buchhändlerin Mary S. Rosenberg" in "Mit Licht und Schatten gepflastert - Elf literarische Erkundungen in Fürth", Schrenk-Verlag, Gunzenhausen, S. 77 ff.</ref> Noch im Vorjahr musste sie miterleben, wie die Nationalsozialisten das [[Ludwigsbahnhof|Bahnhofsgebäude]] mit den einstigen Buchhandlungsräumen auf der heutigen [[Fürther Freiheit]] abrissen, um Platz für Aufmärsche und einen Löschwasserteich zum Gebrauch im bevorstehenden [[Zweiter Weltkrieg|Weltkrieg]] zu schaffen.
 
[[1939]] gelang ihr die Ausreise in die USA (New York) über die Schweiz und England, obwohl die Deportationen längst angelaufen waren.<ref name="BerndNoack">[[Bernd Noack]]: "Keine Liebe, kein Hass - Die Buchhändlerin Mary S. Rosenberg" in "Mit Licht und Schatten gepflastert - Elf literarische Erkundungen in Fürth", Schrenk-Verlag, Gunzenhausen, S. 77 ff.</ref> Noch im Vorjahr musste sie miterleben, wie die Nationalsozialisten das [[Ludwigsbahnhof|Bahnhofsgebäude]] mit den einstigen Buchhandlungsräumen auf der heutigen [[Fürther Freiheit]] abrissen, um Platz für Aufmärsche und einen Löschwasserteich zum Gebrauch im bevorstehenden [[Zweiter Weltkrieg|Weltkrieg]] zu schaffen.
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== Verhältnis zu Fürth ==
 
== Verhältnis zu Fürth ==
Mehrere Male war Rosenberg nach dem Krieg in ihrer einstigen Heimatstadt zu Besuch, eine persönliche, emotionale Verbindung wollte sie nie mehr aufbauen. Gefragt nach ihrem Verhältnis zu der Stadt und ihren Bürgern wird sie mit den Worten "''no love, no hate''" (keine Liebe, kein Hass) zitiert.<ref>Bernd Noack: Mary S. Rosenberg - Albert Einsteins Buchhändlerin. In: Neue Zürcher Zeitung vom 22. Dezember 2014 - [https://www.nzz.ch/feuilleton/albert-einsteins-buchhaendlerin-1.18449105 online abrufbar]</ref> "''Für mich war das eine fremde Stadt, die mich überhaupt nicht interessiert hat - abgeschrieben.''" <ref name="ElfiHartenstein">Elfi Hartenstein in "Jüdische Frauen im New Yorker Exil. 10 Begegnungen", Dortmund 1999, S. 95</ref>
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Mehrere Male war Rosenberg nach dem Krieg in ihrer einstigen Heimatstadt zu Besuch, eine persönliche, emotionale Verbindung wollte sie nie mehr aufbauen. Gefragt nach ihrem Verhältnis zu der Stadt und ihren Bürgern wird sie mit den Worten "''no love, no hate''" (keine Liebe, kein Hass) zitiert.<ref>Bernd Noack: Mary S. Rosenberg - Albert Einsteins Buchhändlerin. In: Neue Zürcher Zeitung vom 22. Dezember 2014 - [https://www.nzz.ch/feuilleton/albert-einsteins-buchhaendlerin-1.18449105 online]</ref> "''Für mich war das eine fremde Stadt, die mich überhaupt nicht interessiert hat - abgeschrieben.''" <ref name="ElfiHartenstein">Elfi Hartenstein in "Jüdische Frauen im New Yorker Exil. 10 Begegnungen", Dortmund 1999, S. 95</ref>
    
== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==
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* Bernd Noack: ''Die Buchhändlerin von Thomas Mann und Albert Einstein''. In: Fürther Nachrichten vom 23. Juni 2018 (Druckausgabe)
 
* Bernd Noack: ''Die Buchhändlerin von Thomas Mann und Albert Einstein''. In: Fürther Nachrichten vom 23. Juni 2018 (Druckausgabe)
 
* Reinhard Kalb: ''Von der Buchhändlerin im Ludwigsbahnhof zur Literatur-Queen New Yorks''. In: Fürther Nachrichten vom 29. Juni 2018 (Druckausgabe)
 
* Reinhard Kalb: ''Von der Buchhändlerin im Ludwigsbahnhof zur Literatur-Queen New Yorks''. In: Fürther Nachrichten vom 29. Juni 2018 (Druckausgabe)
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* Bernd Noack: ''Kein Hass auf die alte Heimat''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Juni 2021 (Druckausgabe)
    
==Literatur==
 
==Literatur==
* Felix Kucher: ''Sie haben mich nicht gekriegt'', Roman [über Tina Modotti und Marie Rosenberg], Picus Verlag 2021, ISBN: 978-3-7117-2104-4, 504 Seiten
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* Felix Kucher: ''[[Sie haben mich nicht gekriegt (Buch)|Sie haben mich nicht gekriegt]]'', Roman [über Tina Modotti und Marie Rosenberg], Picus Verlag 2021, ISBN: 978-3-7117-2104-4, 504 Seiten
 
* [[Bernd Noack]]: ''Keine Liebe, kein Hass. Die Buchhändlerin Mary S. Rosenberg'', in: [[Mit Licht und Schatten gepflastert (Buch)|Mit Licht und Schatten gepflastert]], Gunzenhausen, 2007, S. 77 - 84
 
* [[Bernd Noack]]: ''Keine Liebe, kein Hass. Die Buchhändlerin Mary S. Rosenberg'', in: [[Mit Licht und Schatten gepflastert (Buch)|Mit Licht und Schatten gepflastert]], Gunzenhausen, 2007, S. 77 - 84
 
* Edda Ziegler: ''Buch-Frauen - Frauen in der Geschichte des deutschen Buchhandels'', Wallstein, 2014, S. 124ff
 
* Edda Ziegler: ''Buch-Frauen - Frauen in der Geschichte des deutschen Buchhandels'', Wallstein, 2014, S. 124ff
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* Roland Jaeger: Victoria Dailey; Marion Philadelphia: "New Weimar on the Pacific : the Pazifische Presse and German exile publishing in Los Angeles 1942-48", Los Angeles, Calif. : Dailey, 2000.
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* [[wikipedia:Elfi Hartenstein|Elfi Hartenstein]]: "Jüdische Frauen im New Yorker Exil", Edition Ebersbach, Dortmund 1999, ISBN 3-931782-55-7.
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
* [[Georg Rosenberg]]
 
* [[Georg Rosenberg]]
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* [[Verlag Georg Rosenberg]]
 
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
 
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]