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Der '''Stadtjugendring Fürth''', kurz SJR Fürth, ist eine Gliederung des [https://de.wikipedia.org/wiki/Bayerischer_Jugendring Bayerischen Jugendrings K.d.ö.R.], zugleich die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände, -gemeinschaften und -initiativen in Fürth. Sein Zweck ist die Interessensvertretung von Kindern und Jugendlichen in Fürth. Seine Geschäftsstelle befindet sich in der [[Fronmüllerstraße|Fronmüllerstraße 34]] und er wird vertreten durch seine Vorsitzende [[Corinna Kruckenberg]]. Stellvertretende Vorsitzende ist [[Melanie Herzog-Gebsattel]]. [[Jochen Krüger]] ist Geschäftsführer.
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Der '''Stadtjugendring Fürth''', kurz SJR Fürth, ist eine Gliederung des [https://de.wikipedia.org/wiki/Bayerischer_Jugendring Bayerischen Jugendrings K.d.ö.R.], zugleich die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände, -gemeinschaften und -initiativen in Fürth. Sein Zweck ist die Interessensvertretung von Kindern und Jugendlichen in Fürth. Seine Geschäftsstelle befindet sich in der [[Fronmüllerstraße|Fronmüllerstraße 34]] und er wird vertreten durch seine Vorsitzende [[Corinna Arndt]]. Stellvertretende Vorsitzende ist [[Melanie Herzog-Gebsattel]]. [[Jochen Krüger]] ist Geschäftsführer.
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Die ''Vollversammlung'' ist sein wichtigstes Organ. Diese wird zwei Mal im Jahr durch die/den Vorsitzende*n einberufen. Mit Stand 2024 umfasst die Vollversammlung 56 Delegierte, die von den Mitgliedsvereinen und -verbänden entsendet werden. Der ehrenamtliche ''Vorstand'' besteht aus neun Personen.  
    
Gegründet wurde er offiziell am [[5. Dezember]] [[1947]]. Damals war der Name noch Kreisjugendring Fürth-Stadt. [[1970]] erfolgte die Umbenennung in ''Stadtjugendring Fürth''.
 
Gegründet wurde er offiziell am [[5. Dezember]] [[1947]]. Damals war der Name noch Kreisjugendring Fürth-Stadt. [[1970]] erfolgte die Umbenennung in ''Stadtjugendring Fürth''.
Die ''Vollversammlung'' ist sein wichtigstes Organ. Diese wird zwei Mal im Jahr durch die/den Vorsitzende*n einberufen. Stand 2021 umfasst die Vollversammlung 56 Delegierte, die von den Mitgliedsvereinen und -verbänden entsendet werden. Der ehrenamtliche ''Vorstand'' besteht aus neun Personen.
      
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
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[[Datei:Mitteilungsblatt-Jugendausschuss.png|mini|rechts|Zeitungsbericht zur Gründung des Jugendausschusses am 22. Mai 1946]]
 
[[Datei:Mitteilungsblatt-Jugendausschuss.png|mini|rechts|Zeitungsbericht zur Gründung des Jugendausschusses am 22. Mai 1946]]
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Am [[6. November]] [[1945]] erreicht den damaligen Oberbürgermeister ein Brief der [[US-Militärregierung|amerikanischen Militärregierung]], dass ein Jugendkomitee für den Stadtkreis Fürth innerhalb von vier Tagen zu gründen ist:
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Am [[6. November]] [[1945]] erreichte den damaligen Oberbürgermeister ein Brief der [[US-Militärregierung|amerikanischen Militärregierung]], dass ein Jugendkomitee für den Stadtkreis Fürth innerhalb von vier Tagen zu gründen ist:
    
''"1. Die Militär-Regierung wünscht, dass die Jugend organisiert wird. Dies soll auf freiwilligen Gruppen aufgebaut werden für den Zweck der Förderung auf kulturellen, religiösen und erholenden Gebieten. Im allgemeinen erstrecken sich diese Gruppen auf Jungens und Mädchen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. [...] Alle Gruppen werden darauf hinarbeiten, eine erfolgreiche Entwicklung der demokratischen Ideen möglich zu machen, die Unabhängigkeit des Denkens und Ideale des fairen Spieles, der Toleranz und Ehrlichkeit zu entwickeln. 2. Um diese Politik ausführen zu können, ist es nötig, dass besondere Jugendkomitees für den Stadt- und Landkreis Fürth gebildet werden, die die Jugendorganisationen einführen und kontrollieren. [...]"''<ref>Schreiben der US-Militärregierung an Dr. Hans Bornkessel vom 6. November 1945</ref>
 
''"1. Die Militär-Regierung wünscht, dass die Jugend organisiert wird. Dies soll auf freiwilligen Gruppen aufgebaut werden für den Zweck der Förderung auf kulturellen, religiösen und erholenden Gebieten. Im allgemeinen erstrecken sich diese Gruppen auf Jungens und Mädchen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. [...] Alle Gruppen werden darauf hinarbeiten, eine erfolgreiche Entwicklung der demokratischen Ideen möglich zu machen, die Unabhängigkeit des Denkens und Ideale des fairen Spieles, der Toleranz und Ehrlichkeit zu entwickeln. 2. Um diese Politik ausführen zu können, ist es nötig, dass besondere Jugendkomitees für den Stadt- und Landkreis Fürth gebildet werden, die die Jugendorganisationen einführen und kontrollieren. [...]"''<ref>Schreiben der US-Militärregierung an Dr. Hans Bornkessel vom 6. November 1945</ref>
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Politische Tätigkeit der Jugendgruppen war untersagt. Auch die Sportvereine mussten beim  Kreisjugendausschuss eine Lizenzierung beantragen.
 
Politische Tätigkeit der Jugendgruppen war untersagt. Auch die Sportvereine mussten beim  Kreisjugendausschuss eine Lizenzierung beantragen.
 
[[Datei:Gründung Kreisjugendausschuss am 17.9.1949.png|mini|rechts|Bericht: Gründung Kreisjugendausschuss am 17.9.1946]]
 
[[Datei:Gründung Kreisjugendausschuss am 17.9.1949.png|mini|rechts|Bericht: Gründung Kreisjugendausschuss am 17.9.1946]]
Erst nach der offiziellen Schaffung des Kreisjugendausschuss Fürth-Stadt am 2. August 1946 wurden die ersten Jugendorganisationen durch die Militär-Regierung genehmigt: die Jugendgruppe des ASV Fürth, der Rad- und Kraftfahrerverein "Solidarität" Fürth und der Turnverein Fürth 1860 e.V.. Die erste formelle Sitzung des Kreisjugendausschusses ist für den 16.9.1946 terminiert. Der 17.9.1946 wurde an die Miltärregierung als Gründungsdatum übermittelt. Der Grund für die Diskrepanz ist unbekannt.
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Erst nach der offiziellen Schaffung des Kreisjugendausschuss Fürth-Stadt am 2. August 1946 wurden die ersten Jugendorganisationen durch die Militär-Regierung genehmigt: die Jugendgruppe des ASV Fürth, der Rad- und Kraftfahrerverein "Solidarität" Fürth und der Turnverein Fürth 1860 e. V.. Die erste formelle Sitzung des Kreisjugendausschusses wurde für den 16.9.1946 terminiert. Der 17.9.1946 wurde an die Miltärregierung als Gründungsdatum übermittelt. Der Grund für die Diskrepanz ist unbekannt.
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Per Anordnung muss der Kreisjugendausschuss-Vorsitzende fortan monatlich über die Fürther Jugendorganisationen, ihre Mitgliederanzahl und Bedarfe Bericht erstatten.  
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Per Anordnung musste der Kreisjugendausschuss-Vorsitzende fortan monatlich über die Fürther Jugendorganisationen, ihre Mitgliederanzahl und Bedarfe Bericht erstatten.  
 
* Monatsbericht Oktober 1946: ''"Schwierigkeiten bereitet die Raumnot und der Mangel an Turnhallen und Sportplätzen."''
 
* Monatsbericht Oktober 1946: ''"Schwierigkeiten bereitet die Raumnot und der Mangel an Turnhallen und Sportplätzen."''
 
* Monatsbericht November 1946: ''"Erntedankfeier amerikanischer Schulkinder für 120 deutsche Kinder. Weihnachtsfeier deutscher Kinder für amerikanische Kinder ist geplant."''. Die Freigabe beschlagnahmter Sportstätten bereitet weiterhin Schwierigkeiten.
 
* Monatsbericht November 1946: ''"Erntedankfeier amerikanischer Schulkinder für 120 deutsche Kinder. Weihnachtsfeier deutscher Kinder für amerikanische Kinder ist geplant."''. Die Freigabe beschlagnahmter Sportstätten bereitet weiterhin Schwierigkeiten.
 
* Monatsbericht Dezember 1946: ''"Es mangelt an Heimen und Häusern, wo die Jugend wirklich unter sich ist. Verhandlungen über das geplante Haus der Jugend schweben immer noch."''
 
* Monatsbericht Dezember 1946: ''"Es mangelt an Heimen und Häusern, wo die Jugend wirklich unter sich ist. Verhandlungen über das geplante Haus der Jugend schweben immer noch."''
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Die Militär-Regierung sicherte früh eine materielle Unterstützung der Jugendgruppen zu. Der Kreisjugendausschuss diente hier als Schnittstelle. Jugendgruppen haben sich and diesen gewendet, wenn sie Material benötigt haben und die Militär-Regierung hat über den Ausschuss wiederum Material an bedürftige Jugendgruppen verteilen lassen.
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Die Militär-Regierung sicherte früh eine materielle Unterstützung der Jugendgruppen zu. Der Kreisjugendausschuss diente hier als Schnittstelle. Jugendgruppen haben sich an diesen gewendet, wenn sie Material benötigt haben und die Militär-Regierung hat über den Ausschuss wiederum Material an bedürftige Jugendgruppen verteilen lassen.
 
Fußballschuhe, Fußbälle, Basketbälle, aber auch Unterhosen und andere Kleidung wurden genauso verteilt, wie Wehrmachtsbestände für Zeltlager an andere Gruppen vermittelt wurden. Auch die Einrichtung der ersten Jugendheime in verlassenen Häusern wurde so vermittelt und aktiv finanziell gefördert. Die Jugend sollte somit nach dem Krieg beschäftigt werden. Ende 1946 übernahm dann der Stadtjugendamtsleiter Kaltenhäusser die Position als Vorsitzender des Kreisjugendausschusses.
 
Fußballschuhe, Fußbälle, Basketbälle, aber auch Unterhosen und andere Kleidung wurden genauso verteilt, wie Wehrmachtsbestände für Zeltlager an andere Gruppen vermittelt wurden. Auch die Einrichtung der ersten Jugendheime in verlassenen Häusern wurde so vermittelt und aktiv finanziell gefördert. Die Jugend sollte somit nach dem Krieg beschäftigt werden. Ende 1946 übernahm dann der Stadtjugendamtsleiter Kaltenhäusser die Position als Vorsitzender des Kreisjugendausschusses.
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Im Protokoll der konstituierenden Versammlung wird die Rede von Dr. Kaltenhäusser festgehalten. Im ersten Punkt der Tagesordnung verfasst er eine Verpflichtung für die neuen Mitglieder des Kreijugendring Fürth-Stadt:
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Im Protokoll der konstituierenden Versammlung wurde die Rede von Dr. Kaltenhäusser festgehalten. Im ersten Punkt der Tagesordnung verfasste er eine Verpflichtung für die neuen Mitglieder des Kreisjugendring Fürth-Stadt:
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* ''"Die heutige Jugend steht nach diesem verhängnisvollen Krieg mit seinen Folgen vor einem Nichts.''
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''"Die heutige Jugend steht nach diesem verhängnisvollen Krieg mit seinen Folgen vor einem Nichts.''
* ''Sie hält sich heute bereits als fertige Menschen. Sie ist auch in gewisser Hinsicht fertig, eben durch das vergangene System usw.''
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''Sie hält sich heute bereits als fertige Menschen. Sie ist auch in gewisser Hinsicht fertig, eben durch das vergangene System usw.''
* ''Zwei wesentliche Dinge kennt die deutsche Jugend heute noch:''
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''Zwei wesentliche Dinge kennt die deutsche Jugend heute noch:''
* ''Nicht hungern und nicht frieren und sich Lust zu verschaffen.''
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''Nicht hungern und nicht frieren und sich Lust zu verschaffen.''
* ''Die harmloseste Art ist noch das Abreagieren im Sport.''
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''Die harmloseste Art ist noch das Abreagieren im Sport.''
* ''Notwendig ist heute die Heranführung der Jugend aus dem moralischen Elend unserer Tage.''
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''Notwendig ist heute die Heranführung der Jugend aus dem moralischen Elend unserer Tage.''
* ''Die Seele, der Mensch muß erfasst werden, gemeinsame Aufgaben müssen erkannt werden.''
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''Die Seele, der Mensch muß erfasst werden, gemeinsame Aufgaben müssen erkannt werden.''
* ''Das Ergreifen dieser Aufgaben und das warmherzige Aufnehmen und Erfüllen, das ist die Verpflichtung."''
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''Das Ergreifen dieser Aufgaben und das warmherzige Aufnehmen und Erfüllen, das ist die Verpflichtung."''
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Im Februar 1948 wird endlich das alte Schießhaus dem Kreisjugendring Fürth-Stadt und den ihm angeschlossenen Gruppen übergeben. Es finden zudem gemeinsame Sammlungen für Flüchtlinge und Ausgebombte statt, an denen sich mehrere Jugendgruppen beteiligen. Aus dem Bericht für März 1948: ''"Spielplatzfrage, der Stadtrat baut seinen Spielplatz lieber mit Kohl an, als ihn der Jugend zur Verfügung zu stellen."''
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Im Februar 1948 wurde endlich das alte Schießhaus dem Kreisjugendring Fürth-Stadt und den ihm angeschlossenen Gruppen übergeben. Es fanden zudem gemeinsame Sammlungen für Flüchtlinge und Ausgebombte statt, an denen sich mehrere Jugendgruppen beteiligen. Aus dem Bericht für März 1948: ''"Spielplatzfrage, der Stadtrat baut seinen Spielplatz lieber mit Kohl an, als ihn der Jugend zur Verfügung zu stellen."''
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Im April berichtet Kaltenhäusser, dass eine amerikanische Einheit erst einen Jugendspielplatz selbst aufgebaut hat. Nach deren Auflösung haben selbige allerdings den Spielplatz komplett abgebaut und alles wieder abtransportiert. Die Raumnot für Jugendliche in Fürth ist weiterhin groß und Plätze für die Jugend fehlen. Im Sommer 1948 finden zahlreiche Zeltlager statt. Der Bericht für August zählt 873 Teilnehmende, denen über 12.974 Portionen Zusatzverpflegung ausgegeben wurde. Für den Winter wurde ein eigener Filmvorführraum im Haus der Jugend geschaffen, damit nun wöchentlich Jugendfilmstunden stattfinden können.
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Im April berichtete Kaltenhäusser, dass eine amerikanische Einheit erst einen Jugendspielplatz selbst aufgebaut hat. Nach deren Auflösung haben selbige allerdings den Spielplatz komplett abgebaut und alles wieder abtransportiert. Die Raumnot für Jugendliche in Fürth war weiterhin groß und Plätze für die Jugend fehlten. Im Sommer 1948 fanden zahlreiche Zeltlager statt. Der Bericht für August zählte 873 Teilnehmende, denen über 12.974 Portionen Zusatzverpflegung ausgegeben wurden. Für den Winter wurde ein eigener Filmvorführraum im Haus der Jugend geschaffen, damit nun wöchentlich Jugendfilmstunden stattfinden können.
    
=== 1949 - 1950 ===
 
=== 1949 - 1950 ===
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1949 wurde die damalige Stadtjugendamtsleiterin Frau Dr. Frieda Vogel auch die Vorsitzende des KJR Fürth-Stadt. Sie schreibt in einem Bericht über die Entstehung des Jugendrings in Fürth, dass nun der Lehrstellenmangel das beherrschende Thema der Jugendpflege in Fürth ist. Der KJR macht in dieser Zeit Aufklärungsarbeit über Mit- und Selbstverwaltung von Schüler*innen an Fürther Schulen und macht sich für die Schaffung eines hauptamtlichen Jugendpflegers stark.
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1949 wurde die damalige Stadtjugendamtsleiterin Frau Dr. Frieda Vogel auch die Vorsitzende des KJR Fürth-Stadt. Sie schrieb in einem Bericht über die Entstehung des Jugendrings in Fürth, dass nun der Lehrstellenmangel das beherrschende Thema der Jugendpflege in Fürth war. Der KJR veranstaltete in dieser Zeit Aufklärungsarbeit über Mit- und Selbstverwaltung von Schüler*innen an Fürther Schulen und machte sich für die Schaffung eines hauptamtlichen Jugendpflegers stark.
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Das Haus der Jugend muss wegen Baumängeln verlassen werden. Ein Ersatz fehlt und kann durch die Stadt nicht finanziert werden. Es gibt auch kein Ausweichquartier. Somit nutzt der KJR nun mehr die Jugendheime der Mitgliedsorganisationen. Die Geschäftsstelle befindet sich zu dieser Zeit im Stadtjugendamt der Stadt Fürth in der Marienstraße 4.
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Das Haus der Jugend musste wegen Baumängeln verlassen werden. Ein Ersatz fehlte und konnte durch die Stadt nicht finanziert werden. Es gab auch kein Ausweichquartier. Somit nutzte der KJR nun mehr die Jugendheime der Mitgliedsorganisationen. Die Geschäftsstelle befand sich zu dieser Zeit im Stadtjugendamt der Stadt Fürth in der Marienstraße 4.
    
=== 1951: Grünen und Blühen - Woche der Jugend ===
 
=== 1951: Grünen und Blühen - Woche der Jugend ===
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Anlässlich der Gartenschau "Grünen und Blühen" 1951 veranstaltet der Kreisjugendring Fürth-Stadt eine Woche der Jugend mit seinen Jugendorganisationen. Teile des Programms sind ein voller Erfolg. Notiert wird im Monatsbericht, dass der Oberbürgermeister eine Unterstützung und Teilnahme an diesen Veranstaltungen ablehnte.
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Anlässlich der Gartenschau "Grünen und Blühen" 1951 veranstaltete der Kreisjugendring Fürth-Stadt eine Woche der Jugend mit seinen Jugendorganisationen. Teile des Programms waren ein voller Erfolg. Notiert wurde im Monatsbericht, dass der Oberbürgermeister eine Unterstützung und Teilnahme an diesen Veranstaltungen ablehnte.
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In diesem Jahr findet auch der erste Jugendleiternachwuchslehrgang statt, der eine qualitativ ansprechende Betreuung von Kindern und Jugendlichen durch qualifizierte Jugendleiter sicher stellen soll. Die Jugendarbeit professionalisiert sich schnell. Es nehmen 38 Personen teil, davon 16 Mädchen.
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In diesem Jahr fand auch der erste Jugendleiternachwuchslehrgang statt, der eine qualitativ ansprechende Betreuung von Kindern und Jugendlichen durch qualifizierte Jugendleiter sicher stellen soll. Die Jugendarbeit professionalisierte sich schnell. Es nahmen 38 Personen teil, davon 16 Mädchen.
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Die Stadt stellt erstmalig dem KJR 3000.-- DM zur Verfügung, um damit die Jugendorganisationen finanziell zu unterstützen. Ein wichtiger Schritt zur Sicherung und Förderung der Jugendverbandsarbeit bis heute.
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Die Stadt stellte erstmalig dem KJR 3000.-- DM zur Verfügung, um damit die Jugendorganisationen finanziell zu unterstützen. Ein wichtiger Schritt zur Sicherung und Förderung der Jugendverbandsarbeit bis heute.
    
=== 1954: Der KJR wird "eigenständig" ===
 
=== 1954: Der KJR wird "eigenständig" ===
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Die bisherige Vorsitzende und Stadtjugendamtsleiterin Frau Dr. Frieda Vogel gibt ihr Amt freiwllig ab, um damit dem KJR eine Wahl des/der Vorsitzenden aus den eigenen Reihen zu ermöglichen. Damit wird der KJR aus der Amtsvormundschaft entlassen und wählt künftig nur noch Vorsitzende aus den Delegierten der Jugendverbände und -vereine. Neuer Vorsitzender wird Leonard Grünsteidel (CVJM).
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Die bisherige Vorsitzende und Stadtjugendamtsleiterin Frau Dr. Frieda Vogel gab ihr Amt freiwllig ab, um damit dem KJR eine Wahl des/der Vorsitzenden aus den eigenen Reihen zu ermöglichen. Damit wurde der KJR aus der Amtsvormundschaft entlassen und wählte künftig nur noch Vorsitzende aus den Delegierten der Jugendverbände und -vereine. Neuer Vorsitzender wurde Leonard Grünsteidel (CVJM).
    
=== 1958: Einweihung des neuen Jugendhaus am Lindenhain ===
 
=== 1958: Einweihung des neuen Jugendhaus am Lindenhain ===
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Anfang Juni wird das neue Jugendhaus am Lindenhain eröffnet. Dort findet sich in der Pegnitzstraße 8 künftig die Geschäftsstelle des Kreisjugendrings sowie 5 Gruppenräume, die von den Jugendverbänden genutzt werden können. Eine Jugendwoche vom 23. - 28. September 1958 lädt auch die Öffentlichkeit zur Besichtigung der Räumlichkeiten ein. Zahlreiche Jugendgruppen bieten ein bunter Programm und stellen ihre Arbeit vor. Andere Teile des Jugendhauses werden durch das Stadtjugendamt als "Haus der offenen Tür" für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren betrieben.
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Anfang Juni wurde das neue Jugendhaus am Lindenhain eröffnet. Dort befanden sich in der Pegnitzstraße 8 künftig die Geschäftsstelle des Kreisjugendrings sowie 5 Gruppenräume, die von den Jugendverbänden genutzt werden konnten. Eine Jugendwoche vom 23. - 28. September 1958 lud auch die Öffentlichkeit zur Besichtigung der Räumlichkeiten ein. Zahlreiche Jugendgruppen boten ein buntes Programm und stellten ihre Arbeit vor. Andere Teile des Jugendhauses wurden durch das Stadtjugendamt als "Haus der offenen Tür" für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren betrieben.
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In einer Sitzung des Jugendwohlfahrtsausschusses skizzierte Dr. Frieda Vogel, Vorsitzende des Heimrats, die ersten 7 Monate der Einrichtung. Nachdem zunächst der Zustrom von täglich 300-400 Jugendlichen so groß war, dass die zustände unerträglich wurden, musste das Jugendhaus Ende Dezember '58 vorübergehend abends schließen. Leider konnte damals keine zweite Fachrkraft zur Entlastung der Heimleitung gefunden werden, immerhin aber eine Hilfskraft zur Bewältigung der Aufsichtsarbeit. Für eine pädagogische Betreuung fehlte dem Heimleiter aber schlicht die Zeit, um die innere Leere und Einsamkeit vieler Jugendliche zu beheben, die sich gerne nach außen hin ein anmaßendes Benehmen zulegen zu verstehen. Nach sieben Monaten waren es nun nur noch 60 bis 80 Jugendliche täglich (die Altersgrenze lag bei 18 Jahren), blieben dennoch viele Probleme in der Art der Betreuung ungelöst. Etliche auswärtige Besucher zog das Jugendhaus seiner Zeit an. Etwa Stadträte größerer Städte (etwa auch aus Karlsruhe), die sich über die damals moderne und praktische Einrichtung sehr lobend aussprachen und interessiert an den Erfahrungen der Stadt Fürth mit dem Heim waren. Das Heim wurde als Pioniertat der Stadt Fürth hervorgehoben.
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Die Rämulichkeiten für die organisierten Jugendgruppen des Kreisjugendrings waren zu diesem Zeitpunkt zu etwa 60% belegt, wobei es aber noch mehr Interesse zur Nutzung gab.
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In der gleichen Sitzung wurde auch das erste Mal ein Zuschuss für internationale Jugendarbeit des Kreisjugendrings bzw. seiner Mitgliedsverbände nach kontroverser Debatte genemigt.<ref>Zeitungsartikel aus den Fürther Nachrichten 1959 (Datum unbekannt, Autorenkürzel: g. a.). </ref>
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Jugendhaus Lindenhain 1959-1.png|Jugendhaus Lindenhain 1959.
 
Jugendhaus Lindenhain 1959-1.png|Jugendhaus Lindenhain 1959.
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Jugendhaus Lindenhain-KJR Jahresbericht 1961.png|Jugendhaus Lindenhain auf KJR Jahresbericht 1961.
 
Jugendhaus Lindenhain-KJR Jahresbericht 1961.png|Jugendhaus Lindenhain auf KJR Jahresbericht 1961.
 
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=== 1959: Uwe Lichtenberg wird ehrenamtlicher Geschäftsführer ===
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Im Laufe des Jahres wurde deutlich, dass die Bearbeitung der Zuschussanträge und ganz grundsätzlich die Bearbeitung des Alltags-Geschäfts inklusive Kommunikation mit der Stadtverwaltung alleine durch den ehrenamtlichen Vorstand und die Unterstützung von Jugendfürsorger Otto Hasselbacher nicht mehr zu stämmen war. So konnte Uwe Lichtenberg, der spätere Oberbürgermeister der Stadt Fürth, als ehrenamtlicher Geschäftsführer gewonnen werden.
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=== 1960 - 1970 ===
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Das Jahrzehnt startete für die Fürther Jugendverbandsarbeit mit der Herausforderung, nur schwerlich neue Mitglieder für die Gruppen gewinnen zu können. Der damalige Vorsitzende Leonhard Grünsteidel konnte wenigstens in der Jahreshauptversammlung von Seiten des Kreisjugendringes mit besseren Voraussetungen zur Unterstützung der Jugendverbände aufwarten. Die Unterstützung durch den Geschäftsführer Lichtenberg und die Räumlichkeiten im Jugendhaus Lindenhain inklusive der neuen Geschäftsstelle boten den Jugendverbänden rund um den Kreisjugendring gute Bedingungen in Fürth. Zu diesem Zeitpunkt waren 51 Gruppierungen mit 13.069 Mitgliedern im Kreisjugendring organisiert. Damals konnte zudem vermeldet werden, dass noch keine rechtsradikalen Jugendgruppen in Fürth aufgetaucht sind. Aufgrund der bundesweiten Organisation von etwa 25.000 Jugendlichen in solchen Verbänden appelierte Grünsteidel an alle Jugendleiter, wachsam zu sein und den KJR in Kenntnis zu setzen, sollte man derartige Beobachtungen in Fürth machen. Politische Jugendbildung solle fortgesetzt und ausgebaut werden, um über die Vergangenheit aufzuklären und präventiv zu wirken.<ref>Zeitungsartikel aus der Fränkischen Tagespost am 30.03.1960, Seite 7 (Autorenkürzel: zk)</ref>
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1960 wurde vom KJR eine aufsehen erregende Sternwanderung nach Cadolzburg organisiert. 300 bis 400 Jugendliche schlossen sich damals der Aktion mit Landknechtstrommeln, bunten Wimpeln, farbigen Trachten per Fuß, Rad, Auto oder Zug an und versammelten sich dann am Bahnhofsvorplatz in Cadolzburg um anschließend zum Waldsportfest zu marschieren. Gemeinsames Musizieren und Aufführungen von einzelnen Jugendgruppen stellten ein zweistündiges Programm.<ref>Zeitungsartikel aus der Nordbayerischen Zeitung am 27.09.1960, Seite 12</ref>
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Bereits 1961 wurde die Jahreshauptversammlung auf die Probe gestellt, wie sie mit einer rechtsgerichteten Jugendgruppe in Fürth umgeht. Die "Deutsche Freischar" hatte einen Mitgliedsantrag gestellt udn ein Sprecher derselben versuchte die Gesinnung der Gruppierung auf der versammlung zu verteidigen. Vorsitzender Grünsteidel bremste damals die hitzige Debatte, um darauf zu verweisen, dass der KJR zunächst weitere Informationen zu der Gruppe einholen werde, sowie deren Schrifttum prüfen werde, bevor über eine Aufnahme entschieden werden sollte. Letztlich wurde diese Jugendgruppe nicht zugelassen. In diesem Jahr gehörten dem KJR 15 Sportgruppen, 12 konfessionelle, vier Pfadfinder-, vier Wandervereins-, drei landmannschaftliche, zwei Gewerkschaftsjugendgruppen und zehn andere Gruppen verschiedener Zielsetzung an.<ref>Zeitungsartikel aus den Fürther Nachrichten 1961 (Datum unbekannt)</ref>
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In einer Jugendschau präsentierte der Kreisjugendring 1962 im Jugendhaus Lindenhain die Vielfalt der Jugendverbandsarbeit der Öffentlichkeits. Insbesondere kritische und skeptische Erwachsene sollten damit einen Einblick in die Arbeit der Jugendgruppen bekommen.
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Screenshot 2022-01-10 161419.png|Sternwanderung des KJR nach Cadolzburg.
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Jugendschau-1.jpg|Jugendschau im Jugendhaus Lindenhain 1962
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Jugendschau-2.jpg|Jugendschau im Jugendhaus Lindenhain 1962
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Jugendschau-3.jpg|Jugendschau im Jugendhaus Lindenhain 1962
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Flyer BTW 1969-Bild.png|Flyer-Frontseite zur Bundestagswahl 1969.
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Bei der Vollversammlung 1968 wird der bisherige Geschäftsführer Uwe Lichtenberg zum 1. Vorsitzenden gewählt.
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Am 4. Mai 1970 beschließt die Vollversammlung auf Antrag der Vorstandschaft, dass der "Kreisjugendring Fürth-Stadt" in "Stadtjugendring Fürth" umbenannt wird. Dies wurde zuvor durch den Landesjugendring angeregt.
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=== 1970: Fürther Aktionskomitee "Wählen mit 18" ===
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Am 24. Mai 1970 hatten die bayerischen Bürger beim Volksentscheid die Möglichkeit, für die Herabsetzung des Wahlalters auf 18 zu stimmen. Um dieses Anliegen zu unterstützen, haben sich im April 1970 der Stadtjugendring Fürth, Junge Union Fürth, Deutscher Gewerkschaftsbund Fürth, AG. Junger Sozialdemokraten Fürth, Deutsche Jungdemokraten, Deutsche Angestellten Gewerkschaft Fürth zum Aktionskomitee "Wählen mit 18" zusammengetan. So wurde für den 4. Mai in das Jugendhaus Lindenhain zu einem öffentlichen Hearing mit MdL Haase (SPD), MdL Leicht (CSU) und Herrn Letz, stellv. Landesvorsitzender der FDP eingeladen. Bei drei Informationsständen an der Fürther Freiheit, bzw. der Billinganlage sowie mit einem Autokorso durch die Stadt inklusive Lautsprecherbeschallung für 3 Stunden sowie großflächigen Werbeanzeigen in den Fürther Nachrichten mit Zitaten von Fürther Prominenten konnten sehr viele Wähler*innen erreicht werden.
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So begrüßte damals auch Oberbügermeister Kurt Scherzer die Aktivitäten des Aktionskomitees, der einen Ruf der Jugend zur Mitarbeit und Verantwortung sah. Georg Endres, Vorsitzender des DGB Fürth, Stadtpfarrer Bogner, Fred Hoffmann, damaliger Fußballtrainer der Spielvereinigung Fürth, Liesl Kießling, Trägerin der goldenen Bürgermedaille, Stadtpfarrer Remigius Hümmer, Diplom Psychologe Dr. Ernst Griesbach, Senator Jean Mandel und Dr. med. Hahn, Chefarzt im Stadtkrankenhaus solidarisierten sich damals mit dem Aktionskomitee und unterstützten die Absenkung des Wahlalters auf 18 Jahre auch in den lokalen Nachrichten.<ref>Zeitungsartikel in den Fürther Nachrichten am 13. Mai 1970</ref>
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Autokorso mit Lautsprecherwerbung zum Volksentscheid 1970.jpg|Autokorso mit Lautsprechern zum Volksentscheid 1970.
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Autokorso zum Volksentscheid 1970.jpg|Autokorso zum Volksentscheid 1970.
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Informationsstand zum Volksentscheid 1970.jpg|Informationsstand zum Volksentscheid auf der Fürther Freiheit.
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Flyer des Aktionskomitee zum Volksentscheid 1970.jpg|Flyer des Aktionskomitee zum Volksentscheid 1970.
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Flyer des BJR zum Volksentscheid-Vorderseite.jpg|Flyer-Vorderseite des BJR zum Volksentscheid 1970.
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Flyer des BJR zum Volksentscheid 1970-Rückseite.jpg|Flyer-Rückseite des BR zum Volksentscheid 1970.
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Zeitungswerbung in den Fürther Nachrichten zum Volksentscheid 1970.jpg|Zeitungswerbung des Aktionskomitee in den Fürther Nachrichten am 21.05.1970.
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=== 1970 - 1980 ===
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In diesem Zeitraum wurde vom Stadtjugendring der intensive Internationale Jugendaustausch weiter gepflegt. Die Städtepartnerschaft zu Paisley wurde jährlich mit Austauschfahrten gestaltet, zudem gab es Fahrten nach Jugoslawien, die CSSR, Südtirol und Frankreich, Polen, Rumänien, Ungarn und England. Jugendleiter*innen-Schulungen gehörten nun ebenfalls zum Jahresprogramm, wie zusätzliche Wanderlehrgänge und weitere Aus- und Fortbildungen für Jugendleiter*innen. Durch die Mitarbeit und den Idealismus vieler Ehrenamtlichen konnte der Betrieb der Räumlichkeiten im Lindenhain, sowie die Veranstaltungsfülle gestämmt werden. 1972 beendete Uwe Lichtenberg sein 14-jähriges Engagement beim Stadtjugendring. Sein politisches Engagement setzte er als Fraktionsvorsitzender und später als Oberbürgermeister fort.
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1978 feierte der Stadtjugendring am 23. und 24. Juni rund um das Jugendhaus Lindenhain ein "Fest der Jugend", bei dem zahlreiche Mitgliedsgruppen ein buntes Programm anboten.
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Im Jahr darauf wird der erste "Tag des Kindes" am 1.7.1979 mit dem Jugendamt der Stadt auf der Fürther Freiheit veranstaltet.
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Tag des Kindes 1979.jpg|Plakat für den Tag des Kindes 1979
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=== 1980 - 1990 ===
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Unter dem Vorsitzenden Fritz Hoyer etablierte sich in diesen Jahren der "Tag des Kindes" auf der Fürther Freiheit. Zur Eröffnung der Stadthalle 1982 wurde auch für die jüngere Zielgruppe eine Jugendveranstaltung durch den Stadtjugendring veranstaltet, um auch diesen den neuen Veranstaltungshotspot der Stadt nahe zu bringen.
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Zur Kommunalwahl 1984, bei der auch der ehemalige Vorsitzende Uwe Lichtenberg antrat, veranstaltete der Stadtjugendring eine Diskussion mit allen OB-Kandidaten im Jugendhaus Lindenhain, um jugendrelevanten Fragen eine Veranstaltung zu widmen.
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1984 startete der Stadtjugendring eine Kooperation mit dem BLSV in Fürth: das Spielfest wird mit vielen Sportvereinen und Jugendvereinen organisiert. Es traf den Nerv der "Trimm-Dich"-Zeit und fand auf den Pegnitzwiesen am Lindenhain statt. Unter dem Motto "Spiel Mit" fand etwa auch eine Heißluftballonfahrt statt. Zuvor gab es eine Parade durch die Fürther Innenstadt mit zahlreichen Aktiven, Kindern und Jugendlichen.
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Jugendwoche -Flyer1.png|Flyer-Vorderseite zur Jugendwoche 1958.
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Kinderfest 1980.jpg|Kinderfest auf Fürther Freiheit 1982
Jugendwoche - Flyer2.png|Flyer-Rückseite zur Jugendwoche 1958.
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Kinderfest 1980 (2).jpg|Kinderfest auf Fürther Freiheit 1982
Grußwort Jugendwoche Grünsteidel.png|Grußwort von Herrn Grünsteidel, Vorsitzender des KJR.
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Flyer zur Jugendveranstaltung in der Stadthalle 1982.jpg|Flyer zur Jugendveranstaltung in der Stadthalle 1982
Grußwort Jugendwoche Bornkessel.png|Grußwort von OB Bornkessel.
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OB-Diskussion 1984.jpg|Flyer zur OB-Diskussion 1984
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Spielfest 1984.jpg|Heißluftaktion zum Spielfest 1984
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Spielfest 1985-Heißluftballon über St. Michael.jpg|Heißluftballon bei Spielfest 1984
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Spielfest 1985.jpg|Flyer zum Spielfest 1985
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Flussreinigungsaktion 1990.jpg|Flussreinigungsaktion in Rednitz 1990
 
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=== 1991: Erster Weltkindertag in Fürth ===
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Am 20. September 1991 veranstaltete der Stadtjugendring gemeinsam mit der Abteilung Jugendarbeit und anderen Initiativen den ersten Weltkindertag in Fürth. Initiiert hatte das das Spielmobil der Stadt Fürth. Damit beteiligte sich Fürth an der bundesweit organisierten Weltkindertagsaktion des Deutschen Kinderhilfwerks an. Dabei sollten die Kinderrechte in den Mittelpunkt gestellt werden udn diese als Fest gefeiert werden. Einige Jugendverbände beteiligten sich ebenso an der Aktion. Es fand zunächst ein Demonstrationszug mit vielen Kindern statt, die so für ihre Rechte protestierten, mehr Platz in der Stadt etc. Ziel des Umzugs war das Kulturforum Schlachthof, wo ein bunts Kinderfest mit Musik und zahlreichen Angeboten auf die Kinder wartete. Der Weltkindertag als Fürther-Fest wurde 2005 erst wieder aufgegriffen und dann als Weltkindertag-Fürth bekannt.
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=== 1990 - 2000 ===
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[[Datei:LOGO Stadtjugendring 2001.png|mini|rechts|Logo des SJR bis 2004]]
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1992 wurde von der Sparkasse Fürth dem Stadtjugendring ein Geschirrmobil gestiftet. Dieses war bis 2020 in der ganzen Region im Einsatz. Durch den Verleih des Anhängers, bei Bedarf mit Geschirr, konnte damit früh auf großen Festen in der Region auf Einweggeschirr verzichtet werden und der Stadtjugendring einen erheblichen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten. Vom Verleih des Geschirrmobils konnte derweilen kein wirklicher Profit gemacht werden, da die ohnehin sehr günstigen Konditionen, die regelmäßig erforderlichen Reparaturmaßnahmen dieser experimentellen Vorrichtung gerade mal decken konnten.
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Manfred Kißkalt (ehem. Vorsitzender des SJR) und Jutta Küppers (ehem. Stadtjugendpflegerin) entwickelten zur Entwicklung der Kalbsiedlung und der US-Kaserne gemeinsam ein Konzept zur Erschließung dieses Gebiets für die Jugendarbeit. So konnte 1998 das Kinder- und Jugendzentrum Alpha1 in den verlassenen Flachbau eines Kindergartens der Amerikaner ziehen. Zuvor wurde der Innenausbau hauptsächlich ehrenamtlich durch Mitglieder der Jugendverbände im Jugendring geschultert. Die Geschäftsstelle zog ebenso in das Gebäude. Dies war auch dem sanierungsbedürftigen Zustand des Jugendhaus Lindenhain geschuldet. Der vierspurige Ausbau der Nordspange sorgte zudem für einen Abriss und Neubau zum heutigen Kinder- und Jugendhaus Catch Up.
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Mit dem Kinder- und Jugendzentrum Alpha1 wurde der Stadtjugendring fortan selbst verantwortlich für eine Jugendeinrichtung. Das Jugendamt half dabei bei der Einarbeitung in diese Aufgabe. Zudem wurde schon nach einem halben Jahr eine dritte Sozialpädagogische Fachkraft eingestellt, da der Bedarf dringend gegeben war. Das Jugendzentrum hatte in seinen ersten Jahren mit gewaltbereiten Jugendlichen und Sachbeschädigung, sowie Unruhen rund um die Einrichtung zu kämpfen. Umso eindringlicher wurde dies für die Bedeutung der Jugendeinrichtung an dieser Stelle verstanden und daher bereits für 1999 Geld von der Stadt zur Verfügung gestellt, um auch einen Medienraum und eine Werkstatt einrichten zu können. Das pädagogische Angebot konnte entsprechend ausgebaut werden.
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[[Datei:Alpha1 1997 ElementarySchool.jpg|mini|Verwildertes Kindergarden-Gebäude 1997 vor dem Umbau zum Alpha1]]
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=== 2000: Stadtteilfest Kalbsiedlung ===
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Der Stadtteil Kalbsiedlung entstand mit dem Abzug der amerikanischen Streikräfte. Seit Mitte der neunziger Jahre wuchs langsam die Sozialstruktur, bis 2000 bestehend aus 60% Eigentumswohnungen, 20% Mietwohnungen und 20% Sozialwohnungen. Der Stadtteil wurde im Rahmen der Stadtplanung vorwiegend für junge Familien konzipiert, so dass ein hoher Anteil von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren das Wohngebiet prägten. Die Infrastruktur an Einkaufsmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen, wie dem Kinder- und Jugendzentrum Alpha1 entstand erst zwischen 1998-2000. Daher hatten ehrenamtlich engagierte Bewohner des neuen Stadtteils in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring Fürth, sowie mit Vertretern der Fürther Jugendverbände und verschiedenen Institutionen der Kinder- und Jugendarbeit sich zusammen getan, um ein Stadtteilfest zu veranstalten. Die Anwohner der Kalbsiedlung sollten damit die Möglichkeit bekommen, sich besser kennenzulernen, sich mit dem Stadtteil stärker zu identifizieren und zusammen zu wachsen. Das erste Stadtteilfest fand so am 1. Juli 2000 auf dem Gelände der damaligen John-F.-Kennedy High School rund ums Kinder- und Jugendzentrum Alpha1 statt. Um möglichst alle Altersgruppen anzusprechen wurde ein buntes Programm organisiert: gestartet hat das Fest mit einem ökumenischen Gottesdienst, dann gab es ein vielfältiges Bühnenprogramm mit abschließend der Hilmans Blues Band. Über den Tag verteilt gab es Sportangebote, Kinderprogramm, das Spielmobil, und einen Biergarten für das leibliche Wohl vor der rießeigen Bühne auf dem Allwetter-Sportplatz der Schule. Das Fest wurde 2001 wiederholt.
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Stadtteilfest 2000 Plakat.jpg|Plakat zum Stadtteilfest Kalbsiedlung 2000
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Stadtteilfest 2000 Bühne.jpg|Bühne beim Stadtteilfest, Hilmans Bluesband
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Stadtteilfest 2000 Feuerwehr.jpg|Die Feuerwehr beim Stadtteilfest
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=== 2005: Weltkindertag-Fürth im Südstadtpark ===
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[[Datei:Logo sjr.png|mini|rechts|Logo des Stadtjugendring Fürth 2004 bis 2018]]
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Gemeinsam mit dem Spielmobil der Stadt Fürth, sowie dem Netzwerk kinderfreundliche Stadt e. V. wurde 2005 die Idee von 1991 wieder aufgegriffen. Nachdem in vielen anderen Städten bundesweit bereits derartige Feste gefeiert wurden, sollte nun auch in Fürth regelmäßig dieser Tag begangen werden. Dazu wurde dieses Mal der Südstadtpark, der 2004 eröffnet wurde, als Veranstaltungsort gewählt. Mit Unterstützung der Stadt Fürth konnte so gleichzeitig der Gedanke der Stadtteilfeste aus den Jahren zuvor für ein jüngeres Zielpublikum fortgesetzt werden. Es beteiligten sich im ersten Jahr bereits zahlreiche Kinder- und Jugendeinrichtungen der Stadt Fürth, sowie Jugendverbände, und weitere Initiativen und Gruppierungen zur Förderung der Kinder und Jugend.
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WKT2005-Plakat.jpg|Plakat für den Weltkindertag 2005
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WKT2005-Flyer.jpg|Programm-Flyer zum Weltkindertag 2005
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== Vorsitzende ==
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{| class="wikitable"
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|+ Chronik der Vorsitzenden
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! Zeitraum !! Name !! Verband
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| 1946 || Albert Schorer  || Stadtjugendamt / Schulrat
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| 1946-1949 || Dr. Anton Kaltenhäusser || Ratsassessor
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| 1949-1954 || Dr. Frieda Vogel || Jugendamtsleiterin
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| 1954-1963 || Leonhard Grünsteidel || Evangelische Jugend, CVJM
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| 1963-1965 || Fritz Vasold || AW-Jugend
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| 1965-1967 || Manfred Vestner || Sportjugend
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| 1967-1969 || Helmut Jordan || Jugend-Rotkreuz
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| 1969-1972 || Uwe Lichtenberg || Stadtrat
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| 1972-1987 || Fritz Hoyer || Evangelische Jugend
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| 1987-1997 || Manfred Kißkalt || Sportjugend
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| 1997-2002 || Jürgen Buchta || Katholische Jugend
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| 2002-2012 || Jutta Pscherer || Verein Christlicher Pfadfinder
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| 2012-2016 || Jan Wagner || Evangelische Jugend
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| seit 2016 || Corinna Arndt || Sportjugend
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|}
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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== Bilder ==
 
== Bilder ==
 
{{Bilder dieser Einrichtung}}
 
{{Bilder dieser Einrichtung}}
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Logo KJR Fürth-Stadt 1963.png|Logo des KJR Fürth-Stadt 1963
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Jugend will Demokraten.png|Aufruf zur Wahl von Demokraten zur Wahl 1969.
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Jugend will Demokraten -Text.png|Aufruf zur Wahl von Demokraten zur Wahl 1969.
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[[Kategorie:Kindheit in Fürth]]
 
[[Kategorie:Kindheit in Fürth]]
 
[[Kategorie:Stadtverwaltung]]
 
[[Kategorie:Stadtverwaltung]]
 
[[Kategorie:Ämter und Aufgaben]]
 
[[Kategorie:Ämter und Aufgaben]]
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