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[[Bild:Unterfarrnbach Mrz 2020 3.jpg|mini|Blick über Unterfarrnbach, im Vordergrund der Ortsteil Kieselbühl, im Hintergrund der Hafen.]]
 
'''Unterfarrnbach''' ist eine eingemeindete Ortschaft im Fürther Stadtwesten. Sie wird im Süden von der [[Würzburger Straße]], im Osten von der [[Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg]] und im Norden von der [[Stadelner Straße]] begrenzt. Im Westen liegt das durch den Kanal abgegrenzte [[Burgfarrnbach]].  
 
'''Unterfarrnbach''' ist eine eingemeindete Ortschaft im Fürther Stadtwesten. Sie wird im Süden von der [[Würzburger Straße]], im Osten von der [[Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg]] und im Norden von der [[Stadelner Straße]] begrenzt. Im Westen liegt das durch den Kanal abgegrenzte [[Burgfarrnbach]].  
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Nach dem verheerenden [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] siedelte sich in Unterfarrnbach um das Jahr [[1700]] eine kleine jüdische Gemeinde an. Die Juden lebten in einem eigenen kleinen Bezirk getrennt von den anderen Unterfarrnbachern, der Judenhof befand sich im Bereich der [[Unterfarrnbacher Straße]] 152 - 164. An ihren Steuerzahlungen lässt sich erkennen, dass sie vermutlich nicht sehr reich waren und sich deshalb nicht direkt in Fürth niederlassen konnten, da dort der Nachweis eines hohen Vermögens notwendig war. Auch gab es wohl kein Zusammenleben mit den anderen Bewohnern. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Unterfarrnbach keine Juden mehr. Im 18. Jahrhundert gab es zwischen Unterfarrnbach, Burgfarrnbach und Fürth immer wieder Streitigkeiten und Prozesse um Anteile an der Fürberg, dem Wald der Gemeinde Fürth. [[1777]] wurde entschieden, dass Unterfarrnbach zusammen mit [[Atzenhof]] und Burgfarrnbach ein Drittel des Waldes erhalten sollte, das sie dann auch gemeinsam verwalteten. Allerdings handelte es sich um den schlechteren Teil der Fürberg.
 
Nach dem verheerenden [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] siedelte sich in Unterfarrnbach um das Jahr [[1700]] eine kleine jüdische Gemeinde an. Die Juden lebten in einem eigenen kleinen Bezirk getrennt von den anderen Unterfarrnbachern, der Judenhof befand sich im Bereich der [[Unterfarrnbacher Straße]] 152 - 164. An ihren Steuerzahlungen lässt sich erkennen, dass sie vermutlich nicht sehr reich waren und sich deshalb nicht direkt in Fürth niederlassen konnten, da dort der Nachweis eines hohen Vermögens notwendig war. Auch gab es wohl kein Zusammenleben mit den anderen Bewohnern. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Unterfarrnbach keine Juden mehr. Im 18. Jahrhundert gab es zwischen Unterfarrnbach, Burgfarrnbach und Fürth immer wieder Streitigkeiten und Prozesse um Anteile an der Fürberg, dem Wald der Gemeinde Fürth. [[1777]] wurde entschieden, dass Unterfarrnbach zusammen mit [[Atzenhof]] und Burgfarrnbach ein Drittel des Waldes erhalten sollte, das sie dann auch gemeinsam verwalteten. Allerdings handelte es sich um den schlechteren Teil der Fürberg.
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Nach dem Übergang an Bayern im Jahr [[1806]], wurde Unterfarrnbach [[1819]] mit Atzenhof, [[Bremenstall]] und [[Stadelhof]], die alle um die [[Atzenhofer Heide]] liegen und die dieses Gebiet landwirtschaftlich nutzten, zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Es blieb ein reines Bauerndorf, war aber sehr wohlhabend, leistete sich auch eine eigene Schule und besaß fünf Gasthäuser, vier Bäckereien und zwei Spezereihandlungen.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, in: {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=148}}</ref> Die Gasthäuser und die Bäckereien mit Ausschankrecht lebten auch von vielen Ausflüglern aus der Stadt Fürth. An der Mühltalstraße 71 befand sich zudem eine Mühle mit angebundener Glasschleiferei für Brillengläser und Linsen.
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Nach dem Übergang an Bayern im Jahr [[1806]], wurde Unterfarrnbach [[1819]] mit Atzenhof, [[Bremenstall]] und [[Stadelhof]], die alle um die [[Atzenhofer Heide]] liegen und die dieses Gebiet landwirtschaftlich nutzten, zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Es blieb ein reines Bauerndorf, war aber sehr wohlhabend, leistete sich auch eine eigene Schule und besaß fünf Gasthäuser, vier Bäckereien und zwei Spezereihandlungen.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, in: {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=148}}</ref> Die Gasthäuser und die Bäckereien mit Ausschankrecht lebten auch von vielen Ausflüglern aus der Stadt Fürth. An der Mühltalstraße 71 befand sich zudem eine [[Unterfarrnbacher Mühle|Mühle]] mit angebundener Glasschleiferei für Brillengläser und Linsen.
    
Die Eingemeindung nach Fürth erfolgte am [[1. Januar]] [[1918]]. Der Hauptgrund für die Eingemeindung war der [[Flugplatz Fürth-Atzenhof|Flugplatz]], der auf der Atzenhofer Heide errichtet wurde. Der Ortsteil [[Am Kieselbühl]] jenseits der Farrnbach gehört ebenfalls zu Unterfarrnbach.  
 
Die Eingemeindung nach Fürth erfolgte am [[1. Januar]] [[1918]]. Der Hauptgrund für die Eingemeindung war der [[Flugplatz Fürth-Atzenhof|Flugplatz]], der auf der Atzenhofer Heide errichtet wurde. Der Ortsteil [[Am Kieselbühl]] jenseits der Farrnbach gehört ebenfalls zu Unterfarrnbach.