Georg Mende

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Georg Mende (geb. 9. August 1847 in Fürth[1]; gest. 19. April 1916 in Dambach[2]) war ein Maurermeister und Wirt in Dambach, der dort als Letzter das Amt des Bürgermeisters inne hatte.

Leben

Er kam als einziges Kind des in Dambach heimatberechtigten Maurers Johann Georg Mende und seiner Ehefrau Katharina, geborene Floth, verwitwete Hoerndlein im Haus Nr. 111, II. Bezirk[3] zur Welt. Taufpate war Georg Korn (1810–1865), Sohn des verstorbenen Fürther Maurermeisters Johann Korn.[1]

Mende war 1878 Mitbegründer und erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Dambach. Er wurde Bürgermeister der Gemeinde Dambach, zu der auch die Orte Unter- und Oberfürberg gehörten. Unter seiner Mithilfe als Bürgermeister wurde am 22. September 1894 die Freiwillige Feuerwehr von Unterfürberg aus der Taufe gehoben. Nach der Eingemeindung von Dambach nach Fürth wurde er im Januar 1901 als neuer Distriktsvorsteher für den 24. Stadtdistrikt (Dambach mit Ober- und Unterfürberg) verpflichtet.

Um 1906 gab man seinen Stand mit Privatier an, ab 1910 als Baumschulbesitzer. Sein gartenbauliches Anwesen samt Wohnhaus übernahm der Gärtner Paul Seyschab.[4]

Gewürdigt und mit Foto versehen wurde Mende in der Jubiläumsschrift zum Festprogramm "100 Jahre Dambach und Fürberg bei Fürth" im Juli 2001, herausgegeben vom Festausschuss für die Feiern. Darin ist der schnurrbärtige Mende mit einem Foto abgebildet und ein Paar Anekdoten verdeutlichen Mendes manchmal etwas eigenwilliges Auftreten. So schaffte er sich auf Kosten der Gemeinde bei Feiern einen Zylinderhut an, vermerkte die Ausgabe nur unter "Verschiedenes". Nach der Einverleibung nach Fürth verweigerte er der Stadt die Übergabe der Gemeinderechnungen. Darüber kam es zu einem längeren Streit.

Georg Mende starb im Alter von 68 Jahren und wurde am 21. April 1916 in Zirndorf beerdigt.[2]

Familie

Georg Mende führte drei Ehen. Die erste Braut war Anna Elisabetha Stroebel (geb. 20. April 1847 in Röschenmühle), Tochter des Müllermeisters Johann Georg Ströbel und seiner Ehefrau Anna Margaretha, die er am 13. Mai 1873 in Zirndorf heiratete.[5] Aus dieser Ehe stammen drei in Dambach geborene Töchter:

  • Anna Margaretha Mende (geb. 20. Juni 1876)
  • Kunigunda Margaretha Mende (geb. 13. März 1882), sie heiratete 1903 den Nürnberger Metzgermeister Friedrich Langenfelder (1878–1908) und als Witwe 1909 den Weidenbacher Metzger Johann Georg Seitzinger
  • Eleonora Mende (geb. 4. September 1884)

Seine Ehefrau Anna Elisabetha Mende starb im Alter von 41 Jahren in Dambach am 16. August 1888.

Nun ehelichte er am 15. Januar 1889 in Zirndorf Anna Margaretha Roth (geb. 17. Februar 1859 in Unterfürberg), Tochter des Bauern und Gastwirts Konrad Roth in Unterfürberg.[6] Mit ihr hatte er acht in Dambach geborene Kinder:

  • Anna Susanna Mende (geb. 26. Januar 1890; gest. 28. November 1909), sie starb 19-jährig an einem Lungenleiden
  • Anton Mende (geb. 16. Januar 1891; gest. 4. August 1893)
  • Johanna Maria Mende (geb. 25. August 1892)
  • Johann ‚Albrecht‘ Mende (geb. 3. März 1894), studierte an der Forstakademie Eisenach, war Soldat im I. Weltkrieg im k. b. 21. Infanterie-Regiment, wurde Oberförster in Erfurt
  • Eva Margareta Mende (geb. 19. Juli 1895; gest. 25. November 1895)
  • Johann Georg Mende (geb. 29. August 1897)
  • Elisabeth Friederike Chastine Mende (geb. 26. Mai 1902)
  • Sofie Barbara Helena Mende (geb. 26. Mai 1902)

Wohl an den Folgen der Zwillingsgeburt verstarb seine zweite Ehefrau im Alter von 43 Jahren am 10. Juni 1902, am Tag der Haustaufe der Zwillinge.

Der verwitwete Georg Mende ging eine dritte Ehe ein, er verheiratete sich am 9. Oktober 1902 in Zirndorf mit der ledigen Elisabetha Henriette Schmalz (geb. 14. Februar 1864 in Hof).[7] Aus dieser Ehe entsprang eine Tochter: Margareta Katharine Mende (geb. 30. Dezember 1903 in Dambach), die 1927 in Fürth den Ingenieur Johann Weber heiratete, fortan in Berlin lebte und dort 1952 starb.

Elisabetha Henriette Mende, seine dritte Ehefrau, verstarb im Alter von 71 Jahren am 17. Oktober 1935 in Berlin-Hermsdorf, wo sie sich bei ihrer Tochter aufhielt. Beerdigt wurde sie am 20. Oktober 1935 in Zirndorf.

Adressen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 183
  2. 2,0 2,1 Kirchenbücher St. Rochus Zirndorf, Bestattungen 1910–1924, S. 165
  3. Die Adressangabe im Taufeintrag ist unvollständig, weil es im II. Bezirk die Hausnummern 111 a und 111 b gab. Beide Häuser gehörten dem Drechslermeister Johann Heinrich Schreiber; nach 1890 wurden diese mit Kirchenplatz 6 und Untere Fischerstraße 15/17 bezeichnet.
  4. Adressbuch von 1926/27
  5. Kirchenbücher St. Rochus Zirndorf, Trauungen 1858–1882, S. 271
  6. Kirchenbücher St. Rochus Zirndorf, Trauungen 1882–1905, S. 60
  7. Kirchenbücher St. Rochus Zirndorf, Trauungen 1882–1905, S. 257
  8. 8,0 8,1 nach Registereinträgen der Kirchenbücher St. Rochus Zirndorf
  9. Adressbuch von 1903
  10. Adressbücher von 1905, 1907, 1909, 1911, 1913

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