Königstraße 58 (ehemals)

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V.l.n.r. Königstraße 60, 58, 56, 54, 50 (mit Bewuchs).jpg
v.l.n.r. Königstraße 62, 58, 56, 54, 50 (mit Bewuchs)
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Dem Gebäude mit der Bezeichnung Königstraße 58 wurde ab 1792 die Nummer 300 zugeordnet, ab 1827 die Nummer 33, I. Bez., seit 1860 dann die Nummer 29 und seit 1890 schließlich die Nummer Königstraße 58. Im Zuge der Flächensanierung des Gänsbergs wurde das Gebäude gänzlich abgerissen und durch einen kompletten Neubau aus den 1970er Jahren ersetzt.

Ursprünglich soll die Königstraße 52, 54, 56, 60, 62 sowie Mohrenstraße 14, 16, 18, 20 und 22 ein gemeinsames Besitztum gebildet haben.[1]


Geschichte[2] [3][Bearbeiten]

Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Standort Königstraße 58 ist rot markiert
  • Vor 1600: Grundbesitz von Königsstraße 58 ist vermutlich im Zusammenhang mit Königsstraße 52, 54, 56, 60, 62 und Mohrenstraße 14, 16, 18, 20 und 22 zu sehen. Sämtliche Häuser dürften einst den Baumgärtnerischen Besitz gebildet haben, der dann an die Familie Tucher kam[4]. Alle Gebäude wurden durch den bekannten Rezeß von 1717 der Domprobstei Bamberg zugesprochen und lassen sich gut als ein Gesamtgebilde denken. Die Zertrümmerung wird mit den Jahren 1598 und 1603 einsetzen[5]
  • 1587: Cuntz und Magdalena Schmaus
  • 1589: Merten und Ursula Höffler
  • 1595: Ursula Höffler heiratet Endres Röll in 2. Ehe
  • 1651: nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg kauft der Schwarzbüttner[6] Georg Kienlein die öde Brandstatt um 54 fl.[7]
  • 1707: Hannß Kroders (Broders?), "nürnbergischer Tucherischer Hintersaß und Würth zur guldenen Rosen in Fürth concedieret, einen Stadel (in einem Schriftstück heißt es eine Stallung) in seiner Hoffraith bauen zu laßen."[8]
  • 1733: Hans Kroder
  • 1733: Georg Mathias Bald; "Hannß Brodner (oben Kroders) nun Bald besizt ein Preuhauß zur Roßen genant zwischen Martin Angerer und Simon Lazari Häusern gelegen und hinter diesen beeden liegen dann die übrigen fünf Häußer: Mathias Bauckher, Christian Flieger, Hannß Conrad Siebenkäß, Peter Lotter, Georg Bürckhmann aneinander."[9]
  • 1794: Peter Konrad Bald als Sohn; "Das Besitztum war ein von Tucher’sches Afterzinnslehen und in einer Recognition der Reichsadelig von Tucher’schen Eigenherrschafft vom 6. May 1794" näher aufgezeichnet.[10]
  • 1799: Peter Konrad Bald
  • 1800: Josef Martin Bald als Bruder
  • 1819: Johann Martin Bald, Weinwirt[11]
  • 1837: Konrad und Marg. Barb. Pillipp
  • 1846: Konrad Pillipp/Phillipp, Melber und Wirth
  • 1852: Joh. Gg. Lämmermann, fahrender Bote[12]
Anzeige Sächsinger, Fürther Tagblatt, 7.1.1876
  • 1860: Joh. Gg. Sächsinger, Wirt[13]
  • 1867: Johann Georg Sächsinger, Wirth
  • 1872: Friedrich Karl Gaum, Hutmachermeister
  • 1880: Joh. Michael Lämmermann, Nürnberger fahrender Bote
  • 1890: Joh. Peter Benz, Rosolifabrikant
  • 1900: dessen Witwe Maria Magdalena Benz
  • 1910: Christof Klein
  • 1926/27: Chr. Klein, Rosoliefabrikant und Ausschank von Spirituosen
  • 1931: Chr. Klein, Rosoliefabrikant und Ausschank von Spirituosen
  • 1961: Berta Klein und Erben
  • 1972: Artur Vogel

Frühere Adressen[Bearbeiten]

  • ab 1792 Hausnummer 300
  • ab 1827 Hausnummer 33, I. Bez.
  • ab 1860 Königstraße 29
  • ab 1890 Königstraße 58

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. siehe dazu Gottlieb Wunschel in der Häuserchronik "Alt-Fürth" zu Königstraße 58
  2. Angaben bis 1723 nach Hans-Otto Schmitz: Die Tucher in Fürth und ihre Hintersassen - Ortsentwicklung seit dem Ende des 16. Jahrhunderts, 2. Teil in: "Fürther Geschichtsblätter", 3/21
  3. alle Angaben zu Königstraße 58 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 und den Fürther Adressbüchern von 1799, 1819, 1846, 1850, 1860, 1867, 1880, 1890, 1901, 1931, 1961 und 1972
  4. Hans-Otto Schmitz beschreibt den Häuserblock als Lehen der Prauneck/Eyb, das dann an die Tucher ging. Siehe Hans-Otto Schmitz: Die Tucher in Fürth und ihre Hintersassen - Ortsentwicklung seit dem Ende des 16. Jahrhunderts, 2. Teil in: "Fürther Geschichtsblätter", 2/21 und 3/21
  5. Schmitz "Die Tucher in Fürth", 2. Teil, 3/21, Seite 98
  6. Schwarzbüttner gehören zum holzverarbeitenden Gewerbe und stellen Kufen und Eimer her. Andere termini: Küfer, Böttcher, Schäffler, Fassbinder
  7. Schmitz zitiert aus Bauernkaufbuch (BKB), Band 3, Seite 113R
  8. Wunschel zitiert aus Akt 930, Nr. 33
  9. Wunschel zitiert aus Salbuch 1723, Seite 169
  10. Wunschel beruft sich auf Abschrift im Akt des Stadtarchivs Fürth Nr. 5 Beilage 68 Fach 119: "Die Wirtschaftswohnung, welche sich in dem Hause Nr. 300, das an der Frankfurther Straße und eine goldene Rose im Schilde führt, enthält nebst der Brandweinbrennerei folgende Piecen:
    A) Parterre
    1) die Wohn- und Wirthsstube,
    2) dann zwei an die Stube nebeneinander stoßende Kammern,
    3) die Küche,
    4) das Brandweinbrennerei Gewölbe,
    5) zwei Keller und
    6) 1 Tennenkammer
    B) In der 2. Etage
    7) 1 Kammern, in welcher 4 Gastbetten sich befinden.
    Ferner gehört dazu 1 Stadel, in welchen sich 2 Stallungen befinden, in welche jede 6 Pferde gestellt werden koennen, dann 3 über den Stallungen sich befindliche Heu- und Getraidtboeden, dann 1 andere Stallung, welche sich in einem Nebengebäude befindet,
    1 Kegelbahn nebst Garten.
    Die Bierbrauerei, welche sich in einem Anbau befindet, enthält 2 große Gewölbe, wird aber gegenwärtig nicht betrieben, und der Melbersladen befindet sich der Wirthsstuben gegenüber, wird jedoch gegenwärtig auch nicht betrieben."
  11. siehe auch Königstraße 62 (ehemals)
  12. Mit versiegelten Briefen gab es offensichtlich Unstimmigkeiten; vgl. Fürther Tagblatt vom 18.04.1846; vertrauenserweckender erschien Lämmermann aber als wandelndes Fundbüro, Fürther Tagblatt vom 15.05.1860
  13. Gastwirt Sächsinger trat u. a. als Vermieter - vgl. Fürther Tagblatt vom 13.02.1875 und auch als Dichter - vgl. Fürther Tagblatt vom 13.06.1876 - in Erscheinung

Bilder[Bearbeiten]