Sigmund Rosenblüth

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Sigmund Rosenblüth (geb. 24. Juli 1867 in Fürth; gest. 22. Februar 1941 in Prag) war jüdischer Kaufmann und Prokurist.

Leben[Bearbeiten]

Rosenblüth war Teilhaber der Broncefarben- und Blattmetallwaren-Fabrik Lippmann Auerbach & Co. in der Königswarterstraße 46-48, zu der auch das Metallhammerwerk in Rothenbruck in der Oberpfalz gehörte. Im Jahr 1938 ist Rosenblüth weiterhin Teilhaber der Schweizer & Co. Vermögensverwaltung, die ihren Sitz ebenfalls in der Königswarterstraße 46 hatte.

Er war zunächst mit Sara Rosenblüth, geb. Auerbach, verheiratet. Die erste Ehe wurde am 30. Dezember 1894 in Fürth geschlossen, allerdings verstarb Sara Rosenblüth am 30. September 1916 vermutlich an den Folgen eines Erysipels (bakterielle Infektion). Sie liegt auf dem neuen jüdischen Friedhof begraben.[1] Am 23. März 1923 heiratete Rosenblüth erneut. Seine zweite Ehefrau war Amalie Nussbaum (geb. 26. Juni 1893 in Niederaula). Aus der Ehe stammt der Sohn Emanuel Ernst Rosenblüth (geb. 1. Mai 1921 in Fürth). Schon ab 1911 hatte er sich ein Grundstück in der Berolzheimerstraße in der Westvorstadt gekauft und dort ein Gartenhaus errichten lassen. Später wollte er, laut einer noch vorhandenen Skizze, dieses noch um ein Haupthaus ergänzen und mit einer Allee verbinden.

Gemeinsam mit seiner 2. Ehefrau kaufte er am 23. März 1923 das Anwesen Hornschuchpromenade 25. Am 21. November 1938 wurde das Gebäude arisiert. Der sog. Käufer war kein geringerer als der stellvertretende Gauleiter Karl Holz, der für das Gebäude 5.000 RM zahlte. Nachdem der Kauf rückwirkend für ungültig erklärt wurde – bedingt durch politische Verwerfungen rund um die Thematik der sog. wilden Arisierungen in Franken – wurde das Gebäude am 8. Mai 1940 erneut "verkauft", dieses Mal für 57.100 RM. Auch dieser Verkauf entsprach einer Arisierung, da er nicht freiwillig erfolgte und das Geld auf das Sonderkonto der Gestapo Nr. 70165 eingezahlt wurde, womit die Familie Rosenblüth leer ausging. Käufer des Gebäudes war im Jahr 1940 Marie Lutz. Auch sein Grundstück in der Westvorstadt hatte er im Zuge der nationalsozialistischen Umbrüche abgeben müssen.

Rosenblüth starb im Exil im Jahr 1941 in Prag. Auf dem neuen jüdischen Friedhof ist ein Grab für ihn reserviert, allerdings ist es nicht mit ihm belegt. Das Anwesen in der Hornschuchpromenade wurde 1951 an seine 2. Ehefrau, inzwischen neu verheiratete Amalie Sedewosky in Schweden, sowie dem Sohn Ernst Rosenblüth, in London lebend, zurückerstattet.

Literatur[Bearbeiten]

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Alexandra Voigt: Gartenhaus wird zum Baudenkmal. In: Fürther Nachrichten vom 6. Oktober 2022 (Druckausgabe)

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten]