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Er kam als Sohn des aus Dinkelsbühl stammenden evangelisch-lutherischen Pfarrers Johann Georg Vetter und der Feuchtwanger Bürgermeisterstochter Christina Barbara, geborene Beck, zur Welt. Er bewarb sich [[1710]] beim Ansbacher Markgrafen um die Anfertigung von Karten und Beschreibungen aller Oberämter des [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Fürstentums Ansbach]]. Vetter wurde angenommen, zum Landfeldmesser und später zum Ingenieurleutnant ernannt. Leider verbrannten seine in zehnjähriger Arbeit fast fertiggestellten Unterlagen im Jahr 1719; die Oberamtskarten blieben jedoch erhalten.<ref>Fritz Baier: Plan der Stadt Crailsheim von Joh. Christoph Horland 1738, Beiwort zur Karte 1,9 - Erläuterungen zum Historischen Atlas von Baden-Württemberg (abgerufen am 20.05.2018) - [https://www.leo-bw.de/media/kgl_atlas/current/delivered/pdf/HABW_1_9.pdf online]</ref> | Er kam als Sohn des aus Dinkelsbühl stammenden evangelisch-lutherischen Pfarrers Johann Georg Vetter und der Feuchtwanger Bürgermeisterstochter Christina Barbara, geborene Beck, zur Welt. Er bewarb sich [[1710]] beim Ansbacher Markgrafen um die Anfertigung von Karten und Beschreibungen aller Oberämter des [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Fürstentums Ansbach]]. Vetter wurde angenommen, zum Landfeldmesser und später zum Ingenieurleutnant ernannt. Leider verbrannten seine in zehnjähriger Arbeit fast fertiggestellten Unterlagen im Jahr 1719; die Oberamtskarten blieben jedoch erhalten.<ref>Fritz Baier: Plan der Stadt Crailsheim von Joh. Christoph Horland 1738, Beiwort zur Karte 1,9 - Erläuterungen zum Historischen Atlas von Baden-Württemberg (abgerufen am 20.05.2018) - [https://www.leo-bw.de/media/kgl_atlas/current/delivered/pdf/HABW_1_9.pdf online]</ref> | ||
1723 begann er die Beschreibungen erneut, 1732 waren alle ein zweites Mal abgeschlossen und als ausführliche Darstellung des | 1723 begann er die Beschreibungen erneut, 1732 waren alle ein zweites Mal abgeschlossen und als ausführliche Darstellung des Markgraftums Brandenburg-Ansbach unter dem Titel ''"Topographie oder Beschreibung des [[Nürnberger Burggrafen|Burggrafthums Nürnberg]] Unterhalb Gebürgs"'' in vier Teilen zusammengefasst. [[1738]] wurde Vetter zum Ingenieurkapitän (Ingenieurhauptmann) befördert.<ref>Dietrich Weiß: Grundherrschaften und andere Hoheitsrechte im Bereich des markgräflichen Oberamtes Feuchtwangen im Jahr 1732, Arbeitsgemeinschaft für Heimatgeschichte im Verein für Volkskunst und Volkskunde e. V. Feuchtwangen (abgerufen am 31.05.2018) - [http://www.geschichte-feuchtwangen.de/Band4/Band4099.htm#13 online]</ref> Im Rahmen dieser Arbeiten erstellte er [[1717]] auch den ältesten [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Grundriss-Plan]] von Fürth. | ||
Johann Georg Vetter verheiratete sich als Ingenieurleutnant am 16. Mai 1724 in Ansbach mit Sophia ‚Charlotte‘ Catharina Maria Beringer.<ref>Kirchenbücher St. Johannis Ansbach, Trauungen 1706–1741, S. 112</ref> Der Sohn Johann Emanuel Vetter (geb. 22. Juni 1737 in Ansbach; gest. 26. Februar 1808 in Erlangen) war als markgräflicher Artillerie- und Ingenieuroffizier auch in Funktionen bei der Feldartillerie des Fränkischen Reichskreises aktiv und zugleich von 1769 bis 1806 öffentlicher Lehrer für Praktische Mathematik und Militärwissenschaften in Erlangen.<ref>Clemens Wachter, Astrid Ley, Josef Mayr: Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743–1960, Teil 3: Philosophische Fakultät, Naturwissenschaftliche Fakultät; Erlanger Forschungen, Sonderreihe Bd. 13, Erlangen 2009, S. 230</ref> Die Tochter Margaretha Dorothea Catharina Vetter heiratete 1751 den Ansbacher Waisenhausprediger Johann Immanuel Stierlein; ihr Sohn [[wikipedia:Johann Christoph Stierlein|Johann Christoph Stierlein]] wurde königlich preußischer Ingenieurhauptmann und namhafter Militärkartograf. | Johann Georg Vetter verheiratete sich als Ingenieurleutnant am 16. Mai 1724 in Ansbach mit Sophia ‚Charlotte‘ Catharina Maria Beringer.<ref>Kirchenbücher St. Johannis Ansbach, Trauungen 1706–1741, S. 112</ref> Der Sohn Johann Emanuel Vetter (geb. 22. Juni 1737 in Ansbach; gest. 26. Februar 1808 in Erlangen) war als markgräflicher Artillerie- und Ingenieuroffizier auch in Funktionen bei der Feldartillerie des Fränkischen Reichskreises aktiv und zugleich von 1769 bis 1806 öffentlicher Lehrer für Praktische Mathematik und Militärwissenschaften in Erlangen.<ref>Clemens Wachter, Astrid Ley, Josef Mayr: Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743–1960, Teil 3: Philosophische Fakultät, Naturwissenschaftliche Fakultät; Erlanger Forschungen, Sonderreihe Bd. 13, Erlangen 2009, S. 230</ref> Die Tochter Margaretha Dorothea Catharina Vetter heiratete 1751 den Ansbacher Waisenhausprediger Johann Immanuel Stierlein; ihr Sohn [[wikipedia:Johann Christoph Stierlein|Johann Christoph Stierlein]] wurde königlich preußischer Ingenieurhauptmann und namhafter Militärkartograf. | ||
Sein Bruder Johann Ludwig Vetter (geb. 20. Oktober 1691 in [[wikipedia:Mariäkappel|Mariäkappel]]; gest. 18. November 1759 in Ansbach) war als brandenburg-ansbachischer Ingenieurleutnant, ab 1747 gleichfalls Ingenieurhauptmann, teilweise auch mit Aufgaben im Bereich der heutigen Stadt Fürth befasst.<ref>Autor der Karte von 1747 zur Abgrenzung des Hochgerichtsbezirks der Grafen von Pückler-Limpurg (StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 318 a)</ref><ref>"Geograph. AbRiß In Rücksicht auf den zwischen beyden Hochfürstl. Häusern Brandenburg Culm- und Brandenburg Onolzbach der Landes Fürstl. Obrigkeit und Gränzen willen ... errichteten Rezeß" von 1753, StAN B 657 (siehe Wolfgang Mück: Müller und Mühlen im Zenngrund. Mfr. Studien, Bd. 24, Selbstverlag Hist. Ver. f. Mfr., Ansbach 2014 - vordere Einbandinnenseite)</ref><ref>siehe Karl Röttel: [[Grenzen und Grenzsteine des Fürther Stadtwaldes (Buch)|Grenzen und Grenzsteine des Fürther Stadtwalds]], Polygon-Verlag, 2000, S. 41</ref><ref>Großneffe von Johann Georg Vetter, ein Enkelsohn seines Bruders Johann Ludwig Vetter, war der kgl. Stadtkommissariats-Offiziant zu Ansbach, Johann 'Eduard' Wilhelm Franz Vetter (1800–1870), dem Autor des bekannten [[wikipedia:Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern|Statistischen Hand- und Adressbuchs von Mittelfranken im Königreich Bayern]].</ref> | Sein jüngerer Bruder Johann Ludwig Vetter (geb. 20. Oktober 1691 in [[wikipedia:Mariäkappel|Mariäkappel]]; gest. 18. November 1759 in Ansbach) war als brandenburg-ansbachischer Ingenieurleutnant, ab 1747 gleichfalls Ingenieurhauptmann, teilweise auch mit Aufgaben im Bereich der heutigen Stadt Fürth befasst.<ref>Autor der Karte von 1747 zur Abgrenzung des Hochgerichtsbezirks der Grafen von Pückler-Limpurg (StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 318 a)</ref><ref>"Geograph. AbRiß In Rücksicht auf den zwischen beyden Hochfürstl. Häusern Brandenburg Culm- und Brandenburg Onolzbach der Landes Fürstl. Obrigkeit und Gränzen willen ... errichteten Rezeß" von 1753, StAN B 657 (siehe Wolfgang Mück: Müller und Mühlen im Zenngrund. Mfr. Studien, Bd. 24, Selbstverlag Hist. Ver. f. Mfr., Ansbach 2014 - vordere Einbandinnenseite)</ref><ref>Jagddistriktkarte der Niederjagd in Burgfarrnbach von 1753; StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA P 5</ref><ref>siehe Karl Röttel: [[Grenzen und Grenzsteine des Fürther Stadtwaldes (Buch)|Grenzen und Grenzsteine des Fürther Stadtwalds]], Polygon-Verlag, 2000, S. 41</ref><ref>Großneffe von Johann Georg Vetter, ein Enkelsohn seines Bruders Johann Ludwig Vetter, war der kgl. Stadtkommissariats-Offiziant zu Ansbach, Johann 'Eduard' Wilhelm Franz Vetter (1800–1870), dem Autor des bekannten [[wikipedia:Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern|Statistischen Hand- und Adressbuchs von Mittelfranken im Königreich Bayern]].</ref> | ||
Später | Später war in der markgräflich brandenburg-ansbachischen Bauverwaltung eine weitere Person gleichen Familiennamens tätig: Bei Christoph Ludwig Vetter<ref>Ernennung des Ingenieurleutnants Vetter zu Ansbach zum Oberwegeinspektor mit dem Rang und Titel eines Hauptmanns (GStA PK, II. HA Generaldirektorium, Abt. 36, Fränk. Dept., VI Bestallungss., Nr. 435)</ref><ref>"Addreß-Buch für die Königlich-Preußischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth auf das Jahr 1798.", Ansbach, 1798, S. 44 - [http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1036/bsb10369993/images/index.html?id=10369993&fip=xdsydeayaxsxdsydsdassdaseayaewqeayaxdsydeayaxdsyd&no=28&seite=48 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> (geb. 21. Oktober 1739 in Ansbach), der Ingenieurleutnant, später auch Ingenieurkapitän (Beförderung 1797) und Oberwegeinspektor war, handelt es sich um den Sohn von Johann Ludwig Vetter. | ||
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