Die Tore am Schulhof 1853: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 13: | Zeile 13: | ||
Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine Hochphase der Bebauung in Fürth ein.<ref>siehe [[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]] S. 297. Fronmüller berichtet, dass die bei der Kreisregierung vorgelegten Baugesuche aus Fürth sich mit denen aus allen übrigen Städten Mittelfrankens die Waage hielten.</ref> Auch in der israelitischen Kultusgemeinde war diese Investitionsphase an etlichen Projekten spürbar. Zu nennen ist hier der Umbau und die Erweiterung der [[Altschul]], die Renovierung der [[Neuschul]], die Erbauung und Erweiterung des [[Jüdisches Krankenhaus#Neues jüdisches Hospital|Hospitals]], der Neubau des [[Jüdisches Waisenhaus#Neubau in der Julienstraße|Waisenhauses]] und auch die Gründung der [[Israelitische Bürgerschule|Israelitischen Bürgerschule]]. Darunter zählt ebenso der Abschluss des Schulhofs mit der Errichtung zweier neuer Eingangstore. | Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine Hochphase der Bebauung in Fürth ein.<ref>siehe [[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]] S. 297. Fronmüller berichtet, dass die bei der Kreisregierung vorgelegten Baugesuche aus Fürth sich mit denen aus allen übrigen Städten Mittelfrankens die Waage hielten.</ref> Auch in der israelitischen Kultusgemeinde war diese Investitionsphase an etlichen Projekten spürbar. Zu nennen ist hier der Umbau und die Erweiterung der [[Altschul]], die Renovierung der [[Neuschul]], die Erbauung und Erweiterung des [[Jüdisches Krankenhaus#Neues jüdisches Hospital|Hospitals]], der Neubau des [[Jüdisches Waisenhaus#Neubau in der Julienstraße|Waisenhauses]] und auch die Gründung der [[Israelitische Bürgerschule|Israelitischen Bürgerschule]]. Darunter zählt ebenso der Abschluss des Schulhofs mit der Errichtung zweier neuer Eingangstore. | ||
Bereits vor der Errichtung von 1853 scheinen schon solche Tore existiert zu haben. Diese Tore begrenzten den sog. [[Schulhof]] und befanden sich an der [[Königstraße]] bzw. [[Mohrenstraße]]. 1850 lag ein Gutachten vor, dass die Reparatur der Schulhoftore mit den Gewerken für Zimmerer, Maurer und Schlosser vorsah.<ref>siehe Schriftstück vom [[23. September]] [[1850]] in Akte bei CAHJP (The Central Archives for the History of the Jewish People), Gemeinde Fürth D-Fu1-510</ref> Maurermeister Hoffmann stellte eine Rechnung über Schleif- und Anstricharbeiten an den alten Toren in Höhe von 69 fl..<ref>siehe CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-510</ref></br> | Bereits vor der Errichtung von 1853 scheinen schon solche Tore existiert zu haben. Diese Tore begrenzten den sog. [[Schulhof]] und befanden sich an der [[Königstraße]] bzw. [[Mohrenstraße]]. Damit definierten sie den [[wikipedia:Eruv|Eruv]]-Bereich (עירוב) und lösten die noch von [[Daniel Lochner#Daniel Lochners Haltung zu Juden|Daniel Lochner]] bekämpften [[wikipedia:Eruv|Eruv]]-Schnüre ab. | ||
1850 lag dann ein Gutachten vor, dass die Reparatur der alten Schulhoftore mit den Gewerken für Zimmerer, Maurer und Schlosser vorsah.<ref>siehe Schriftstück vom [[23. September]] [[1850]] in Akte bei CAHJP (The Central Archives for the History of the Jewish People), Gemeinde Fürth D-Fu1-510</ref> Maurermeister Hoffmann stellte eine Rechnung über Schleif- und Anstricharbeiten an den alten Toren in Höhe von 69 fl..<ref>siehe CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-510</ref></br> | |||
Maurermeister [[Caspar Gran]] stellte am [[20. Juni]] [[1852]] einen differenzierten Kostenvoranschlag für die Reparatur an die jüdische Gemeinde, der 34 fl. 30 kr. betrug.<ref>ebenda</ref> Ein weiteres, ebenso ausführlich dargelegtes Konkurrenzangebot von Meier Hofmann lautete über 45 fl 30 <ref>ebenda</ref> | Maurermeister [[Caspar Gran]] stellte am [[20. Juni]] [[1852]] einen differenzierten Kostenvoranschlag für die Reparatur an die jüdische Gemeinde, der 34 fl. 30 kr. betrug.<ref>ebenda</ref> Ein weiteres, ebenso ausführlich dargelegtes Konkurrenzangebot von Meier Hofmann lautete über 45 fl 30 <ref>ebenda</ref> | ||
Version vom 15. Mai 2025, 14:14 Uhr
- Gebäude
- Die Tore am Schulhof 1853
- Objekt
- Eingangstore
- Denkmalstatus besteht
- Nein
- Abbruchjahr
- 1938, in der Reichspogromnacht
- Baustil
- Mauerwerk mit Holz- bzw. Schmiedeeisentoren
- Geo-Daten
- 49° 28' 44.47" N
10° 59' 12.16" E
Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine Hochphase der Bebauung in Fürth ein.[1] Auch in der israelitischen Kultusgemeinde war diese Investitionsphase an etlichen Projekten spürbar. Zu nennen ist hier der Umbau und die Erweiterung der Altschul, die Renovierung der Neuschul, die Erbauung und Erweiterung des Hospitals, der Neubau des Waisenhauses und auch die Gründung der Israelitischen Bürgerschule. Darunter zählt ebenso der Abschluss des Schulhofs mit der Errichtung zweier neuer Eingangstore.
Bereits vor der Errichtung von 1853 scheinen schon solche Tore existiert zu haben. Diese Tore begrenzten den sog. Schulhof und befanden sich an der Königstraße bzw. Mohrenstraße. Damit definierten sie den Eruv-Bereich (עירוב) und lösten die noch von Daniel Lochner bekämpften Eruv-Schnüre ab.
1850 lag dann ein Gutachten vor, dass die Reparatur der alten Schulhoftore mit den Gewerken für Zimmerer, Maurer und Schlosser vorsah.[2] Maurermeister Hoffmann stellte eine Rechnung über Schleif- und Anstricharbeiten an den alten Toren in Höhe von 69 fl..[3]
Maurermeister Caspar Gran stellte am 20. Juni 1852 einen differenzierten Kostenvoranschlag für die Reparatur an die jüdische Gemeinde, der 34 fl. 30 kr. betrug.[4] Ein weiteres, ebenso ausführlich dargelegtes Konkurrenzangebot von Meier Hofmann lautete über 45 fl 30 [5]
- Konkurrenzangebote zur Reparatur der alten Schulhoftore 1852
Siehe auch
Weblinks
- Findmittelbank, CAHJP (The Central Archives for the History of the Jewish People), Gemeinde Fürth D-Fu1-510
Einzelnachweise
- ↑ siehe Fronmüllerchronik S. 297. Fronmüller berichtet, dass die bei der Kreisregierung vorgelegten Baugesuche aus Fürth sich mit denen aus allen übrigen Städten Mittelfrankens die Waage hielten.
- ↑ siehe Schriftstück vom 23. September 1850 in Akte bei CAHJP (The Central Archives for the History of the Jewish People), Gemeinde Fürth D-Fu1-510
- ↑ siehe CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-510
- ↑ ebenda
- ↑ ebenda
Bilder
Bilder als Galerie / Tabelle anzeigen, sortieren und filtern
Endabrechnung Caspar Gran, 16. Juni 1854 Urheber: Caspar Gran
Erstellungsdatum: 16. Juni 1854
Lizenz: cc-by-sa-3.0Magistratsdekret über regierungsamtl. Genehmigung der Pläne neuer Tore am Schulhof, 13. Januar 1853 Urheber: Stadtmagistrat Fürth
Erstellungsdatum: 13. Januar 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0Vertrag zwischen Caspar Gran und israelitischer Kultusgemeinde Fürth, vertr. durch Marcus Adler, 9. ... Vertrag zwischen Caspar Gran und israelitischer Kultusgemeinde Fürth, vertr. durch Marcus Adler, 9. Januar 1853
Urheber: israelitische Kultusgemeinde
Erstellungsdatum: 9. Januar 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0Erklärung Gabriel Mühlhäuser wg. der zu hohen Kosten für die neuen Schultore Urheber: Caspar Gran
Erstellungsdatum: 18. Dezember 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Kostenanschlag C. Gran nach Planvorlage Frommel, 22. November 1852 Urheber: Caspar Gran
Erstellungsdatum: 22. November 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Situationsplan des alten Schulhoftores nach Albert Frommel,19. Juli 1852 Urheber: Albert Frommel
Erstellungsdatum: 19. Juli 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Cicular wg. Zustand Schulhoftore, 29. Juni 1852 Urheber: israelitische Kultusgemeinde Fürth
Erstellungsdatum: 29. Juni 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Mitgliedsliste des größeren Verwaltungsausschusses der Israelitischen Kultusgemeinde Urheber: israelitische Kultusgemeinde Fürth
Erstellungsdatum: 29. Juni 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Kostenvoranschlag für die Reparatur der beiden Tore am Schulhof, Caspar Gran, 20. Juni 1852 Urheber: Caspar Gran
Erstellungsdatum: 20. Juni 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Planzeichnung für neue Schulhoftore Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Planzeichnungen für neue Tore am Schulhof, Joh. Weithaas Urheber: Johann Georg Ludwig Weithaas
Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Entwurfszeichnung für neue Tore am Schulhof Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Planzeichnung für neue Tore am Schulhof, Joh. Weithaas Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Planzeichnung für neue Tore am Schulhof, 1852 Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Entwurfszeichnung für neue Tore am Schulhof, Albert Frommel, 1852 Urheber: Albert Frommel
Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Planzeichnung für die Anfertigung neuer Tore am Schulhof, 1852 Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Kostenberechnung Hoffmann, Reparatur Tore am Schulhof Urheber: Hoffmann
Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Kostenberechnung für Renovierung Schulhoftore, Hofmann Urheber: Hofmann, Maurermeister
Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Kostenvarianten Johann Weithaas für die Anfertigung neuer Tore am israelitischen Schulhof, 23. Juni ... Kostenvarianten Johann Weithaas für die Anfertigung neuer Tore am israelitischen Schulhof, 23. Juni 1852
Urheber: Weithaas
Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Aussehen der alten Schulhoftore vor 1853, nach Angebotszeichnung Albert Frommel, 1852 Urheber: israelitische Kultusgemeinde Fürth
Erstellungsdatum: 1852
Lizenz: cc-by-sa-3.0Akt zur Anfertigung neuer Tore am Schulhof (1850 - 1854) Urheber: Israelitische Kultusgemeinde
Erstellungsdatum: 1850
Lizenz: cc-by-sa-3.0
|lat=49,47846 |lon=10.98586