Hornschuchpromenade 8: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

Keine Bearbeitungszusammenfassung
K (Textersetzung - „Hornschuchpromenade 6 / Nürnberger Straße 50“ durch „Hornschuchpromenade 6, Nürnberger Straße 50“)
 
(12 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 4: Zeile 4:
|Hausnummer=8
|Hausnummer=8
|Objekt=Mietshaus
|Objekt=Mietshaus
|Akten-Nr=D-5-63-000-473
|AktenNr=D-5-63-000-473
|Teil des Ensembles=Hornschuchpromenade/Königswarterstraße
|TeilDesEnsembles=Hornschuchpromenade/Königswarterstraße
|Baujahr=1896
|Baujahr=1896
|Baustil=Neubarock
|Baustil=Neubarock
Zeile 11: Zeile 11:
|lat=49.469788
|lat=49.469788
|lon=10.99893
|lon=10.99893
|Gebäude besteht=Ja
|Ehemals=Nein
|Denkmalstatus besteht=Ja
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
}}
}}
Dreigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit sehr reich gegliederter Sandsteinfassade mit Ädikulaportal, mittiger Eisenbalkon-Erker-Gruppe und Zwerchgiebel, [[Neubarock]], von [[Fritz Walter]], [[1896]]/[[1897]]; bauliche Gruppe mit [[Hornschuchpromenade 6 / Nürnberger Straße 50|Hornschuchpromenade 6]] / [[Hornschuchpromenade 7|7]]; Teil des Ensembles [[Hornschuchpromenade]]/[[Königswarterstraße]].
Dreigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit sehr reich gegliederter Sandsteinfassade mit Ädikulaportal, mittiger Eisenbalkon-Erker-Gruppe und Zwerchgiebel, [[Neubarock]], von [[Fritz Walter]], [[1896]]/[[1897]]; bauliche Gruppe mit [[Hornschuchpromenade 6, Nürnberger Straße 50|Hornschuchpromenade 6]] / [[Hornschuchpromenade 7|7]]; Teil des Ensembles [[Hornschuchpromenade]]/[[Königswarterstraße]].


Der ehem. Eigentümer des Gebäudes beantragte Mitte der 1970er Jahre den Abbruch des Hauses um an dieser Stelle nach den Plänen eines Fürther Architekten ein Hochhaus zu errichten. Lediglich das 1973 erlassene Denkmalschutzgesetz, aber auch die Bauauflagen in Hinblick auf Traufhöhen und Baufluchtmöglichkeiten verhinderten den Abriss des Bestandsgebäudes, so dass es heute noch erhalten ist.<ref>Interview mit dem ehem. Baureferenten Wolfgang Schneider, 2021</ref>
== Bedeutung ==
Das Kellergeschoss ist ziemlich hoch gelegen. Hier wohnte der Hausmeister, während im Erdgeschoss die Büros untergebracht waren. Es ist aus grob behauenen Sandsteinquadern gemauert. Der reiche Fassadenschmuck, der Balkon, der Erker und die Fensterverzierungen beginnen im ersten Obergeschoss. Es war die ''belle étage'', die schönste Wohnung, in der der Hausbesitzer selbst lebte. Unter dem Dach wohnten die Dienstboten, die für die großen Wohnungen von mehr als 200 Quadratmetern unbedingt notwendig waren. Besonders auffällig an diesem Haus sind die schmiedeeisernen Balkongitter mit den Vasenmotiven, der Erker und das prächtige, reichgeschmückte Portal. Der viereckige Erker ist im ersten Stock mit einem dreieckigen, im zweiten Stock mit einem halbrunden Giebel geschmückt, im dritten Stock ist er vieleckig gestaltet und endet dann in einem Giebel auf dem Dach.
 
Es ist ein Beispiel für die Bauten der Fürther Oberschicht des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die Fabrikanten, Großhändler und Bankiers, die in der Hornschuchpromenade, wie auch auf der anderen Seite in der Königswarterstraße, rechts und links der alten [[Ludwigseisenbahn]], bauten und lebten. Viele davon waren Juden. Die Nummer 8 gehörte dem jüdischen Kommerzienrat Bechmann. Viele barocke Formen hat der Architekt verwandt, um ein überaus aufwendiges Haus zu erbauen. Die Pracht dieser Häuser entspricht dem Repräsentationsbedürfnis und Geltungsstreben der reich gewordenen Bürger.<ref>Textauszug aus dem Sparkassenkalender 1995</ref>
 
In diesem Haus fand am 27. August 1946 die erste Sitzung der [[Kammer Fürth Land|Spruchkammer Fürth-Land]] statt.<ref>Ulrich Grimm: Roßtal 1945/46 – Aus einer mittelfränkischen Landgemeinde in schweren Zeiten; Markt Roßtal 2007, S. 139</ref>
 
Der ehem. Eigentümer des Gebäudes beantragte Mitte der 1970er Jahre den Abbruch des Hauses, um an dieser Stelle nach den Plänen eines Fürther Architekten ein Hochhaus zu errichten. Lediglich das 1973 erlassene Denkmalschutzgesetz, aber auch die Bauauflagen in Hinblick auf Traufhöhen und Baufluchtmöglichkeiten verhinderten den Abriss des Bestandsgebäudes, sodass es heute noch erhalten ist.<ref>Interview mit dem ehem. Baureferenten Wolfgang Schneider, 2021</ref>
<br clear=all>
<br clear=all>



Aktuelle Version vom 3. September 2025, 11:27 Uhr

Hornschuchpromenade 8.jpg
Hornschuchpromenade 8
Die Karte wird geladen …
Die folgende Koordinate wurde nicht erkannt: Geocoding failed.
Gebäude
Hornschuchpromenade 8
Straße / Hausnummer
Hornschuchpromenade 8
Postleitzahl
90762
Objekt
Mietshaus
Teil des Ensembles
Ensemble Hornschuchpromenade/Königswarterstraße
Baujahr
1896
Denkmalstatus besteht
Ja
Akten-Nr.
D-5-63-000-473 (1)
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth
Ehemals (abgerissen)
Nein
Baustil
Neubarock
Architekt
Fritz Walter
Geo-Daten
49° 28' 11.33" N
10° 59' 55.93" E
 semantisches Browsen   Sem. Browsen / Abfrage
Personen, die hier wohnen bzw. gewohnt haben:
 semantisches Browsen   Sem. Browsen / Abfrage

Dreigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit sehr reich gegliederter Sandsteinfassade mit Ädikulaportal, mittiger Eisenbalkon-Erker-Gruppe und Zwerchgiebel, Neubarock, von Fritz Walter, 1896/1897; bauliche Gruppe mit Hornschuchpromenade 6 / 7; Teil des Ensembles Hornschuchpromenade/Königswarterstraße.

Bedeutung

Das Kellergeschoss ist ziemlich hoch gelegen. Hier wohnte der Hausmeister, während im Erdgeschoss die Büros untergebracht waren. Es ist aus grob behauenen Sandsteinquadern gemauert. Der reiche Fassadenschmuck, der Balkon, der Erker und die Fensterverzierungen beginnen im ersten Obergeschoss. Es war die belle étage, die schönste Wohnung, in der der Hausbesitzer selbst lebte. Unter dem Dach wohnten die Dienstboten, die für die großen Wohnungen von mehr als 200 Quadratmetern unbedingt notwendig waren. Besonders auffällig an diesem Haus sind die schmiedeeisernen Balkongitter mit den Vasenmotiven, der Erker und das prächtige, reichgeschmückte Portal. Der viereckige Erker ist im ersten Stock mit einem dreieckigen, im zweiten Stock mit einem halbrunden Giebel geschmückt, im dritten Stock ist er vieleckig gestaltet und endet dann in einem Giebel auf dem Dach.

Es ist ein Beispiel für die Bauten der Fürther Oberschicht des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die Fabrikanten, Großhändler und Bankiers, die in der Hornschuchpromenade, wie auch auf der anderen Seite in der Königswarterstraße, rechts und links der alten Ludwigseisenbahn, bauten und lebten. Viele davon waren Juden. Die Nummer 8 gehörte dem jüdischen Kommerzienrat Bechmann. Viele barocke Formen hat der Architekt verwandt, um ein überaus aufwendiges Haus zu erbauen. Die Pracht dieser Häuser entspricht dem Repräsentationsbedürfnis und Geltungsstreben der reich gewordenen Bürger.[1]

In diesem Haus fand am 27. August 1946 die erste Sitzung der Spruchkammer Fürth-Land statt.[2]

Der ehem. Eigentümer des Gebäudes beantragte Mitte der 1970er Jahre den Abbruch des Hauses, um an dieser Stelle nach den Plänen eines Fürther Architekten ein Hochhaus zu errichten. Lediglich das 1973 erlassene Denkmalschutzgesetz, aber auch die Bauauflagen in Hinblick auf Traufhöhen und Baufluchtmöglichkeiten verhinderten den Abriss des Bestandsgebäudes, sodass es heute noch erhalten ist.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Textauszug aus dem Sparkassenkalender 1995
  2. Ulrich Grimm: Roßtal 1945/46 – Aus einer mittelfränkischen Landgemeinde in schweren Zeiten; Markt Roßtal 2007, S. 139
  3. Interview mit dem ehem. Baureferenten Wolfgang Schneider, 2021

Bilder

Bilder als Galerie / Tabelle anzeigen, sortieren und filtern