Isaak Hallemann: Unterschied zwischen den Versionen

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|Bild=Dr. Isaak Hallemann,.jpg
|Namenszusatz=Dr. phil.
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|Geburtsort=Drohobycz (Österreich-Ungarn)
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|Person=Clara Hallemann, geb. Mandelbaum
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Dr. phil. '''Isaak Moses Hallemann''' ("''Waisenvater von Fürth''"; geb. [[18. April]] [[1896]] in [[Drohobycz/Ukraine]]; gest. [[1942]] [[Belzec]]) war [[Pädagoge]] und seit 1929 Leiter des [[Jüdisches Waisenhaus|jüdischen Waisenhauses]] in Fürth, seine Ehefrau Clara war dort die hauswirtschaftliche Leiterin. Die Familie hatte vier Kinder.
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|Person=Ralph Hallemann
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|Person=Judith Hallemann
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|Person=Eva Esther Hallemann
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|Person=Beate Rachel Hallemann
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Dr. phil. '''Isaak Moses Hallemann''' ''„Waisenvater von Fürth“'' – (geb. [[18. April]] [[1896]] in Drohobycz (Österreich-Ungarn, heute: [[wikipedia:Drohobytsch|Drohobytsch/Ukraine]]); gest. [[1942]] [[wikipedia:Vernichtungslager Belzec|Bełżec/Generalgouvernement-Polen]]) war [[Pädagoge]] und seit 1929 Leiter des [[Israelitische Waisenanstalt|Jüdischen Waisenhauses]] in Fürth, seine Ehefrau [[Clara Hallemann|Clara]] war dort die hauswirtschaftliche Leiterin. Die Familie hatte vier Kinder.


== Leben ==
== Leben ==
40 Waisenkinder lebten [[1929]] im Haus, das in der Julienstraße, der heutigen Hallemann-Straße, Ecke Rosenstraße, lag.
Isaak Hallemann ist im damals deutschen Posen, im heutigen Polen, aufgewachsen. Nach seinem Studium und seiner Promotion in Berlin arbeitete er in Leipzig. Dort heiratete er auch die aus Würzburg stammende Lehrerin Clara Mandelbaum. 1929 zog das Paar mit seinen Kindern nach Fürth, um die Leitung des jüdischen Waisenhauses zu übernehmen. 40 Waisenkinder lebten [[1929]] im Haus, das in der Julienstraße, der heutigen Hallemann-Straße, Ecke Rosenstraße, lag.


Das Ehepaar versuchte in der NS-Zeit mit den Waisenkindern nach Israel zu emigrieren, dies wurde aber von der Verwaltung des Waisenhauses abgelehnt, da die Satzung der Waisenhaus-Stiftung dieses nicht erlaubte.
Das Ehepaar versuchte in der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NS-Zeit]] mit den Waisenkindern nach [[wikipedia:Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] (Völkerbundsmandat)<ref>Dieses zuvor osmanische Territorium wurde im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] von den Briten erobert und dann von ihnen als Völkerbundmandat 1920 bis 1948 verwaltet. Der heutige Staat Israel wurde erst 1948 gegründet.</ref> zu emigrieren, dies wurde aber von der Verwaltung des Waisenhauses abgelehnt, da die Satzung der Waisenhaus-Stiftung dieses nicht erlaubte.


Dr. phil. Isaak Hallemann wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau Klara, seinen beiden Kindern Eva Esther und Beate Rachel und 33 Kindern aus dem Waisenhaus am [[22. März]] [[1942]] nach Izbica, einem Ghetto bei Lublin in Polen, deportiert. Sie alle sind seither verschollen, niemand hat überlebt.
Dr. phil. Isaak Hallemann wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau Clara, seinen beiden Kindern Eva Esther (geb. 1927 in Leipzig; gest. 1942) und Beate Rachel (geb. 1933 in Fürth; gest. 1942) und 33 Kindern aus dem Waisenhaus am [[22. März]] [[1942]] nach [[wikipedia:Ghetto Izbica|Izbica]], einem Ghetto bei Lublin im [[wikipedia:Deutsche Besetzung Polens 1939–1945|deutsch besetzten Polen]] ([[wikipedia:Generalgouvernement|Generalgouvernement]]), deportiert. Sie alle sind seither verschollen, niemand hat überlebt.


Den Kindern Raphael und Judith Hallemann gelang die Ausreise nach Israel.
Den Kindern [[Raphael Halmon|Raphael]] (geb. 1924 in Leipzig; gest. 2015 in Isreal) und Judith Hallemann (geb. 1925 in Leipzig) gelang die Ausreise nach Israel.
 
===Hallemann und Agudas===
„Dr. Hallemann war Mitbegründer der [[Agudat Israel|Agudas Jisroel]] (Organisation torahtreuer Juden) in Deutschland und deren aktives Mitglied. Er hielt täglich Schiurim (Vorlesungen über religiöse Themen)."<ref>[[Gisela Naomi Blume]]: „Die Israelitische Waisenanstalt Fürth“ in [[Fürther Geschichtsblätter]] 3/2010, S. 69</ref> Im ''Gedenkbuch für die Karlsruher Juden'' heißt es: „Die toratreue Waisenanstalt in Fürth war ganz im Geiste des [[wikipedia:Samson Raphael Hirsch|Samson Raphael Hirsch]] geführt und hatte in orthodoxen Kreisen einen herausragenden Ruf. Der Leiter Dr. Ismar (Isaak Moshe) Hallemann war Mitbegründer der [[Agudat Israel|Agudas Jisroel]].“<ref>siehe: Stern, Adolf; hier unter Clara Katz geb. Stern, 9. Abschnitt: „Günther hatte ab 25. April 1938<sup>[22]</sup> einen Platz in der Israelitischen Waisenanstalt in der Julienstraße 2 in Fürth ...“ - [https://gedenkbuch.karlsruhe.de/namen/4223 online]</ref>
 
==Ehrungen==
* Seit November 2001 ist die Förderschule der Lebenshilfe in Fürth nach dem Ehepaar Hallemann in ''Clara-und-Dr.-Isaak-Hallemann-Schule'' benannt.
* Die [[Julienstraße]] wurde zum Gedenken an [[Isaak Hallemann]] 1982 in [[Hallemannstraße]] umbenannt.<ref>Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Lipp, 1994, S. 140</ref>
 
== Literatur ==
* Gisela Naomi Blume: ''Die israelitische Waisenanstalt Fürth''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], Ausgabe 3/10, S. 69 - 86


Heute sind nach dem Ehepaar in Fürth die Förderschule der Lebenshilfe, die Clara-und-Dr.-Isaak-Hallemann-Schule und die [[Hallemannstraße]] benannt.
== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* Reinhard Kalb: ''Vortrag über Isaak Hallemann. Seine Schützlinge waren seine Kinder''. In: Nürnberger Zeitung Nr. 20 vom 26. Januar 2010, Nürnberg plus, S. + 2 - [http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/seine-schutzlinge-waren-seine-kinder-1.635648 online abrufbar]
* Reinhard Kalb: ''Vortrag über Isaak Hallemann. Seine Schützlinge waren seine Kinder''. In: Nürnberger Zeitung Nr. 20 vom 26. Januar 2010, Nürnberg plus, S. + 2 - [http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/seine-schutzlinge-waren-seine-kinder-1.635648 online]
 
* Sabine Rempe: ''Ein Bild erinnert an heldenhaften Mut''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 4. Januar 2022
* Gisela Naomi Blume: ''Die israelitische Waisenanstalt Fürth"''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], Ausgabe 3/10 S. 69 - 86
* Johann Roch: ''Die Geschichte der Hallemanns lebt''. In: Fürther Nachrichten vom 16. Dezember 2024 (Druckausgabe) zum Besuch von Gal Gabriel, Raphael Hallemanns Tochter, bzw. Isaak Hallemanns Enkeltochter, in Fürth.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Israelitische Waisenanstalt]]
* [[Clara Hallemann]]
* [Clara und Dr. Isaak Hallemann Schule]]
* [[Hermann Deutsch]]
* [[Moses Jonas Königshöfer]]
* [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NS-Zeit]]
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
* [[Orte der Verfolgung und des Gedenkens]]
* [[Orte der Verfolgung und des Gedenkens]]
* [[Fiorda]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Clara und Dr. Isaak Hallemann Schule - [https://lebenshilfe-fuerth.de/clara-und-dr-isaak-hallemann-schule.html Lebenshilfe Fürth]
* Clara und Dr. Isaak Hallemann Schule - [https://lebenshilfe-fuerth.de/clara-und-dr-isaak-hallemann-schule.html Lebenshilfe Fürth]
* [https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ Gedenkbuch im Bundesarchiv] mit Eingabe "Hallemann": [https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de829673 Hallemann, Isaak IsaacMoses], [https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de829675  Hallemann, Klara Clara], [https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de829672 Hallemann, Ester Eva Batia], [https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de829671 Hallemann, Beate Rahel]
==Einzelnachweise==
<references />


==Bilder==
==Bilder==
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== Videos ==
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[[Kategorie:Innenstadt]]
[[Kategorie:Innenstadt]]
[[Kategorie:Fiorda]]
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