Johann Carl Lochner: Unterschied zwischen den Versionen

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|AbweichendeNamensform=M. Johann Karl
|AbweichendeNamensform=M. Johann Karl
|Geburtsdatum=1716/03/25
|Geburtsdatum=1716/03/25
|Todesdatum=1781
|Todesdatum=1781/07/01
|Beruf=Pfarrer
|Beruf=Pfarrer
|Religion=evangelisch-lutherisch
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|Verwandtschaftsgrad=Bruder
|Verwandtschaftsgrad=Bruder
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'''Johann Carl Lochner''' (geb. [[25. März]] [[1716]], gest. [[1. Juli]] [[1780]]) war der Sohn des Pfarrers [[Karl Friedrich Lochner d. J.]] Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Daniel Friedrich studierte er in Altdorf und wurde [[1740]] Vikar, [[1750]] erster Diakon und [[1765]] - nach 15 Jahren auf der Diakonenstelle - Pfarrer in Fürth. </br>
'''Johann Carl Lochner''' (geb. [[25. März]] [[1716]], gest. [[1. Juli]] [[1781]]) war der Sohn des Pfarrers [[Karl Friedrich Lochner d. J.]] Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Daniel Friedrich studierte er in Altdorf und wurde [[1740]] Vikar, [[1750]] erster Diakon und [[1765]] - nach 15 Jahren auf der Diakonenstelle - Pfarrer in Fürth. </br>
Die 2. Diakonenstelle bekleidete zur gleichen Zeit Caplan [[Johann Sigmund Burger|Burger]], der ein beliebter Prediger war. Dieser führte im Sommer 1764 die Frühpredigten ein und setzte sich für die Verbesserung der Pfarrbücher<ref>Tauf-, Trauungs- und Sterberegister</ref> ein. Die Pfarrstelle erhielt aber Johann Carl Lochner. Die Chronik erklärt: "''Durch die Force seines Bruders <ref>richtiger müsste es heißen "seines Onkels". vgl. dazu auch die [[Lochner|Familienaufstellung Lochner]]</ref>, Consul [[Michael Lochner, Advokat|Dr. Friedrich Lochner]], welcher den Nürnberger Herren einen Prozeß gewonnen, und sich zur Gnade die Pfarr für seinen Bruder<ref>richtiger müsste es heißen "seinen Neffen". vgl. dazu auch die [[Lochner|Familienaufstellung Lochner]]</ref> und das Diaconat für seinen Sohn [[Daniel Friedrich Lochner|Daniel Lochner]] (später Pfarrer von 1785 - 1804) ausbat.''"<ref>siehe Beilage zum [[Fürther Tagblatt]] vom 14. Juli 1861</ref>
Die 2. Diakonenstelle bekleidete zur gleichen Zeit Caplan [[Johann Sigmund Burger|Burger]], der ein beliebter Prediger war. Dieser führte im Sommer 1764 die Frühpredigten ein und setzte sich für die Verbesserung der Pfarrbücher<ref>Tauf-, Trauungs- und Sterberegister</ref> ein. Die Pfarrstelle erhielt aber Johann Carl Lochner. Die Chronik erklärt: "''Durch die Force seines Bruders <ref>richtiger müsste es heißen "seines Onkels". vgl. dazu auch die [[Lochner|Familienaufstellung Lochner]]</ref>, Consul [[Michael Lochner, Advokat|Dr. Friedrich Lochner]], welcher den Nürnberger Herren einen Prozeß gewonnen, und sich zur Gnade die Pfarr für seinen Bruder<ref>richtiger müsste es heißen "seinen Neffen". vgl. dazu auch die [[Lochner|Familienaufstellung Lochner]]</ref> und das Diaconat für seinen Sohn [[Daniel Friedrich Lochner|Daniel Lochner]] (später Pfarrer von 1785 - 1804) ausbat.''"<ref>siehe Beilage zum [[Fürther Tagblatt]] vom 14. Juli 1861</ref>


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===Predigtverbot wegen nächtlicher Taufe===
===Predigtverbot wegen nächtlicher Taufe===
Als junger Caplan/Diakon hatte Johann Carl Lochner im April 1749 eine missliche Situation zu bestehen. Sein Zwillingsbruder Friedrich Lochner<ref>der spätere Pfarrer von Nennslingen</ref> wurde von seiner Geliebten, aus der reichen Familie Holzmann unerwartet außerehelich mit einem Knaben beschenkt. Die Schwester der unverhofften Mutter heiratete er dann am [[26. August]] [[1749]]<ref>Somit waren dann die beiden Paare gewissermaßen "doppelt verschwägert"</ref>. Als die ''domprobsteiliche Amme'' nachts in die Kirche kam, um den Knaben von dem Bruder - Caplan [[Johann Carl Lochner]] - taufen zu lassen, erwuchs sich daraus eine unliebsame Angelegenheit. Die heimliche Nachttaufe und das Hinzuziehen der domprobsteilichen Amme erregte das Missfallen des hohen Rates in Nürnberg. Dem Caplan wurde bis Ende August 1749 alles öffentliche Predigen verboten und der unverhoffte Vater wurde durch das Geleitsamt nach Cadolzburg gefordert und erhielt eine Turmstrafe. Möglicherweise wollten Nürnberg und Brandenburg die Aussicht bestrafen aus diesem Knaben einen domprobsteilichen Untertan zu machen<ref>Siehe Beilage [[Fürther Tagblatt]] vom 14. Juli 1861.</ref>.
Als junger Caplan/Diakon hatte Johann Carl Lochner im April 1749 eine missliche Situation zu bestehen. Sein Zwillingsbruder Friedrich Lochner<ref>der spätere Pfarrer von Nennslingen</ref> wurde von seiner Geliebten, aus der reichen Familie Holzmann unerwartet außerehelich mit einem Knaben beschenkt. Die Schwester der unverhofften Mutter heiratete er dann am [[26. August]] [[1749]]<ref>Somit waren dann die beiden Paare gewissermaßen „doppelt verschwägert“</ref>. Als die „[[Bistum Bamberg|domprobsteiliche]] Amme“ nachts in die Kirche kam, um den Knaben von dem Bruder - Caplan [[Johann Carl Lochner]] - taufen zu lassen, erwuchs sich daraus eine unliebsame Angelegenheit. Die heimliche Nachttaufe und das Hinzuziehen der „domprobsteilichen Amme“ erregte das Missfallen des hohen Rates in [[Nürnberg]]. Dem Caplan wurde bis Ende August 1749 alles öffentliche Predigen verboten und der unverhoffte Vater wurde durch das [[Geleitshaus|Geleitsamt]] nach Cadolzburg gefordert und erhielt eine Turmstrafe. Möglicherweise wollten Nürnberg und [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Brandenburg-Ansbach]] die Aussicht bestrafen aus diesem Knaben einen dompropsteilichen Untertanen zu machen<ref>Siehe Beilage [[Fürther Tagblatt]] vom 14. Juli 1861.</ref>.


===[http://www.zeno.org/Brockhaus-1837/A/Miscellaneen Miscellaneen] aus der Amtszeit J.C. Lochners===
===[http://www.zeno.org/Brockhaus-1837/A/Miscellaneen Miscellaneen] aus der Amtszeit J.C. Lochners===
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* Als am [[22. Januar]] 1775 die Frau seines Cousins, des Diakons [[Daniel Friedrich Lochner]], im Wochenbett verstarb, wurde sie mit acht Geistlichen im Priesterornat ''nächst des Hochaltares''<ref>damals noch der alte gotische Flügelaltar aus dem Jahr 1497</ref> begraben. Draufhin wollten die Frauen fast nicht mehr zum Abendmahl gehen, ''weil sie hiebei nothwendig "das Grab der Wöchnerin" zu überschreiten hatten.''<ref>siehe Beilage zum [[Fürther Tagblatt]] vom [[14. Juli]] [[1861]]</ref> <
* Als am [[22. Januar]] 1775 die Frau seines Cousins, des Diakons [[Daniel Friedrich Lochner]], im Wochenbett verstarb, wurde sie mit acht Geistlichen im Priesterornat ''nächst des Hochaltares''<ref>damals noch der alte gotische Flügelaltar aus dem Jahr 1497</ref> begraben. Draufhin wollten die Frauen fast nicht mehr zum Abendmahl gehen, ''weil sie hiebei nothwendig "das Grab der Wöchnerin" zu überschreiten hatten.''<ref>siehe Beilage zum [[Fürther Tagblatt]] vom [[14. Juli]] [[1861]]</ref> <
* Der Chronist [[Christian Gottlieb Albig]] lobte 1776 in seinen Aufzeichnungen die Frühpredigten von Diakon [[Johann Sigmund Burger|Burger]]<ref>gleichzeitiges Diakonat an [[Kirche St. Michael|St. Michael]] mit Johann Carl Lochner</ref> und des Theologen Wollhöfer. Dies genügte, um ihm eine vierwöchige Gefangenschaft im Geleitshaus auf Veranlassung Nürnbergs einzubringen. Er wurde mit der Warnung entlassen künftig nichts mehr ohne vorherige Zensur drucken zu lassen<ref>siehe Beilage zum [[Fürther Tagblatt]] vom [[14. Juli]] [[1861]]</ref>.
* Der Chronist [[Christian Gottlieb Albig]] lobte 1776 in seinen Aufzeichnungen die Frühpredigten von Diakon [[Johann Sigmund Burger|Burger]]<ref>gleichzeitiges Diakonat an [[Kirche St. Michael|St. Michael]] mit Johann Carl Lochner</ref> und des Theologen Wollhöfer. Dies genügte, um ihm eine vierwöchige Gefangenschaft im Geleitshaus auf Veranlassung Nürnbergs einzubringen. Er wurde mit der Warnung entlassen künftig nichts mehr ohne vorherige Zensur drucken zu lassen<ref>siehe Beilage zum [[Fürther Tagblatt]] vom [[14. Juli]] [[1861]]</ref>.
==Einzelnachweise==
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==Siehe auch==
==Siehe auch==
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* [[Karl Friedrich Lochner d. J.]]
* [[Karl Friedrich Lochner d. J.]]
* [[Matthäus Friedrich Lochner]]
* [[Matthäus Friedrich Lochner]]
==Einzelnachweise==
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|AMT=[[Pfarrer]] der Kirchengemeinde St. Michael Fürth|ZEIT= [[1765]] - [[1781]]
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|NACHFOLGER= [[Johann Sigmund Burger]]  
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== Bilder ==
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