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== Wirken und Kritik in Fürth == | == Wirken und Kritik in Fürth == | ||
Purin, der vielen als ''ironiebegabt, zuweilen ätzend-sarkastisch'' galt<ref name="Fürther Nachrichten160909">Matthias Boll: "Ort der Aufklärung - Das Jüdische Museum in Fürth wird zehn Jahre alt", Fürther Nachrichten vom 16. September 2009</ref>, geriet mit seinem Konzept des Ortes „ständiger Auseinandersetzung“ immer wieder in heftigen Streit mit den Führungsgruppen der [[Fiorda|israelitischen Kultusgemeinden Fürths]] und [[Nürnberg]]s.<ref name="Welt">Eva-Maria Graw: ''Streit um Jüdisches Museum eskaliert''. In: Welt online, Axel Springer Deutschland GmbH, Berlin; vom 10. März 2001, aufgerufen am 25. Oktober 2025 - [http://www.welt.de/print-welt/article438765/Streit_um_Juedisches_Museum_eskaliert.html online]</ref> Wiederholt forderten sie seinen Rücktritt. Höhepunkte waren die kommentierte Vorführung des [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|nationalsozialistischen]] Propagandafilms „Jud Süß“<ref>[[Joseph Süß Oppenheimer]] - auch diffamierend Jud Süß - (geb. Februar oder März 1698 in Heidelberg; gest. 4. Februar 1738 bei Stuttgart am Galgen), war Finanzberater (Hoffaktor) des Herzogs Karl Alexander von Württemberg. Es existiert die Vermutung, dass Joseph Süß Oppenheimer auf dem [[Alter Jüdischer Friedhof|Alten Jüdischen Friedhof]] in Fürth beerdigt wurde, was aber nach heutigem Stand weder belegt noch widerlegt werden kann. 1940 wurde der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|nationalsozialistische]] Propagandafilm [[wikipedia:Jud Süß (1940)|„Jud Süß“]] gedreht, der die historischen Tatsachen im antisemitischen Sinn verändert indem Joseph Süß Oppenheimer alle antisemitischen Stereotypen wie Habgier, Feigheit, Hinterlist, sexuelle Bedrohung arischer Frauen, Ausbeuterei bis hin zur jüdischen Weltverschwörung zugeordnet wurden. Quelle: ''[https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kunst-und-kultur/film-jud-suess Der Film "Jud Süß"]''. In: LeMO, Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin, aufgerufen am 25. Oktober 2025</ref> und die satirische Ausstellung ''Feinkost Adam''© der jüdischen Künstlerin [[wikipedia:Anna Adam|Anna Adam]].<ref>''Die Begleittexte zu FEINKOST ADAM. Eine Dokumentation zur Ausstellung im jüdischen Museum Fürth''. In: haGalil.com, haGalil e.V., München; vom 9. April 2002, aufgerufen am 25. Oktober 2025 - [http://www.judentum.net/kultur/adam-2.htm online]</ref><ref>Philipp Gessler: ''Unnormal bittere Feinkost''. In: taz.de, taz Verlags u. Vertriebs GmbH, Berlin; vom 6. Juni 2002, aufgerufen am 25. Oktober 2025 - [https://taz.de/Unnormal-bittere-Feinkost/!1106377/ online]</ref><ref name="SZ" /> Diese Kontroversen überschatteten Purins Erfolge, wie den 2002 nur knapp verpassten „Europäischen Museumspreis“ und seine Vorstandsmitgliedschaft in der ''Association of European Jewish Museums'' (2001-2007). Während seiner Amtszeit vermochte sich Purin stets gegen die Gemeinden durchzusetzen und die Unabhängigkeit der konzeptionellen Darstellung zu wahren. Jedoch kommentiert er seinen Weggang 2003 mit den Worten: „Ich verlasse ein sinkendes Schiff“.<ref name="Fürther Nachrichten160909"/> | Purin, der vielen als ''ironiebegabt, zuweilen ätzend-sarkastisch'' galt<ref name="Fürther Nachrichten160909">Matthias Boll: "Ort der Aufklärung - Das Jüdische Museum in Fürth wird zehn Jahre alt", Fürther Nachrichten vom 16. September 2009</ref>, geriet mit seinem Konzept des Ortes „ständiger Auseinandersetzung“ immer wieder in heftigen Streit mit den Führungsgruppen der [[Fiorda|israelitischen Kultusgemeinden Fürths]] und [[Nürnberg]]s.<ref name="Welt">Eva-Maria Graw: ''Streit um Jüdisches Museum eskaliert''. In: Welt online, Axel Springer Deutschland GmbH, Berlin; vom 10. März 2001, aufgerufen am 25. Oktober 2025 - [http://www.welt.de/print-welt/article438765/Streit_um_Juedisches_Museum_eskaliert.html online]</ref> Wiederholt forderten sie seinen Rücktritt. Höhepunkte waren 2001 die kommentierte Vorführung des [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|nationalsozialistischen]] Propagandafilms „Jud Süß“<ref>[[Joseph Süß Oppenheimer]] - auch diffamierend Jud Süß - (geb. Februar oder März 1698 in Heidelberg; gest. 4. Februar 1738 bei Stuttgart am Galgen), war Finanzberater (Hoffaktor) des Herzogs Karl Alexander von Württemberg. Es existiert die Vermutung, dass Joseph Süß Oppenheimer auf dem [[Alter Jüdischer Friedhof|Alten Jüdischen Friedhof]] in Fürth beerdigt wurde, was aber nach heutigem Stand weder belegt noch widerlegt werden kann. 1940 wurde der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|nationalsozialistische]] Propagandafilm [[wikipedia:Jud Süß (1940)|„Jud Süß“]] gedreht, der die historischen Tatsachen im antisemitischen Sinn verändert indem Joseph Süß Oppenheimer alle antisemitischen Stereotypen wie Habgier, Feigheit, Hinterlist, sexuelle Bedrohung arischer Frauen, Ausbeuterei bis hin zur jüdischen Weltverschwörung zugeordnet wurden. Quelle: ''[https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kunst-und-kultur/film-jud-suess Der Film "Jud Süß"]''. In: LeMO, Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin, aufgerufen am 25. Oktober 2025</ref><ref>Andrea Übelhack: ''Streit in Fürth geht weiter: Darf ein Museum den Nazifilm "Jud Süß" zeigen?'' In: haGalil.com, haGalil e.V., München; vom 13. Februer 2001, aufgerufen am 25. Oktober 2025 - [https://www.hagalil.com/archiv/2001/02/jud-suess.htm online]</ref><ref>Martin Droschke: ''Polizeischutz für Propaganda''. In: taz.de, taz Verlags u. Vertriebs GmbH, Berlin; vom 27. Februar 2001, aufgerufen am 25. Oktober 2025 - [https://taz.de/Polizeischutz-fuer-Propaganda/!1185561/ online]</ref> und 2002 die satirische Ausstellung ''Feinkost Adam''© der jüdischen Künstlerin [[wikipedia:Anna Adam|Anna Adam]].<ref>''Die Begleittexte zu FEINKOST ADAM. Eine Dokumentation zur Ausstellung im jüdischen Museum Fürth''. In: haGalil.com, haGalil e.V., München; vom 9. April 2002, aufgerufen am 25. Oktober 2025 - [http://www.judentum.net/kultur/adam-2.htm online]</ref><ref>Philipp Gessler: ''Unnormal bittere Feinkost''. In: taz.de, taz Verlags u. Vertriebs GmbH, Berlin; vom 6. Juni 2002, aufgerufen am 25. Oktober 2025 - [https://taz.de/Unnormal-bittere-Feinkost/!1106377/ online]</ref><ref name="SZ" /> Diese Kontroversen überschatteten Purins Erfolge, wie den 2002 nur knapp verpassten „Europäischen Museumspreis“ und seine Vorstandsmitgliedschaft in der ''Association of European Jewish Museums'' (2001-2007). Während seiner Amtszeit vermochte sich Purin stets gegen die Gemeinden durchzusetzen und die Unabhängigkeit der konzeptionellen Darstellung zu wahren. Jedoch kommentiert er seinen Weggang 2003 mit den Worten: „Ich verlasse ein sinkendes Schiff“.<ref name="Fürther Nachrichten160909"/> | ||
In einem Interview mit der Jüdischen Allgemeinen äußerte er sich später zum Konflikt: | In einem Interview mit der Jüdischen Allgemeinen äußerte er sich später zum Konflikt: | ||
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