Johannes Götz: Unterschied zwischen den Versionen

K
(Ergänzungen)
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 25: Zeile 25:


== Karriere ==
== Karriere ==
Götz kam in der [[Obere Fischergasse 8|Oberen Fischergasse 8]] zur Welt. Die Eltern stammten aus Fürther [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]er- bzw. [[Spiegelfabriken|Spiegelfabrikantenfamilien]]. Der Vater Georg Matthäus Götz (1817–1894) war Schreinermeister und fertigte speziell Spiegelrahmen. Die Mutter Johanna Therese Caroline, geborene Höfler (1843–1925) kam ebenfalls aus einem Elternhaus aus der Spiegelbranche.
Götz kam im ehemaligen Haus Kohlenmarkt 4 (heute Standort von [[Hirschenstraße 2, Kohlenmarkt 3|Kohlenmarkt 3]])<ref>Im Taufeintrag für „Johann Gottfried Goetz“ (Kirchenbuch St. Michael, Taufen 1863–1866, S. 236) steht als elterliche Wohnadresse „Kohlenmarkt 4“; d. h. ab 1890 Kohlenmarkt 3.</ref> zur Welt. Die Eltern stammten aus Fürther [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]er- bzw. [[Spiegelfabriken|Spiegelfabrikantenfamilien]]. Der Vater Georg Matthäus Götz (1817–1894) war Schreinermeister und fertigte speziell Spiegelrahmen. Die Mutter Johanna Therese Caroline, geborene Höfler (1843–1925) kam ebenfalls aus einem Elternhaus aus der Spiegelbranche.


Johannes Götz besuchte nach der Realschule in Fürth die Nürnberger Kunstgewerbeschule und ab [[1884]] als ein Schüler von [[wikipedia:Reinhold Begas|Reinhold Begas]] die Berliner Kunstakademie. Dort genoss er eine Ausbildung im von [[wikipedia:Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Kaiser Wilhelm II.]] geförderten Stil des [[Historismus]]. Sowohl bei der Berliner Kunstausstellung wie auch bei der Weltausstellung in Chicago, wohin er 3 Bronzefiguren schickte, erhielt er die goldene Medaille verliehen.<ref>''[[Käppner-Chronik Teil 1 (Buch)|Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1]]''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015,  S. 44</ref>  
Johannes Götz besuchte nach der Realschule in Fürth die Nürnberger Kunstgewerbeschule und ab [[1884]] als ein Schüler von [[wikipedia:Reinhold Begas|Reinhold Begas]] die Berliner Kunstakademie. Dort genoss er eine Ausbildung im von [[wikipedia:Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Kaiser Wilhelm II.]] geförderten Stil des [[Historismus]]. Sowohl bei der Berliner Kunstausstellung wie auch bei der Weltausstellung in Chicago, wohin er 3 Bronzefiguren schickte, erhielt er die goldene Medaille verliehen.<ref>''[[Käppner-Chronik Teil 1 (Buch)|Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1]]''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015,  S. 44</ref>  
Mit seinem Werk "Die Wasserschöpferin" gewann er den ''Rompreis'', was ihm [[1892]]/[[1893|93]] eine fast zweijährige Weiterbildung in Rom ermöglichte.
Mit seinem Werk "Die Wasserschöpferin" gewann er den ''Rompreis'', was ihm [[1892]]/[[1893|93]] eine fast zweijährige Weiterbildung in Rom ermöglichte.


Wiederholt wurde er von Kaiser Wilhelm II. mit Aufträgen bedacht und arbeitete an großen Aufträgen in Berlin, Wittenberg, Magdeburg, auf der Saalburg und in Korfu. Am [[16. Juni]] [[1904]] wurde ihm von Kaiser Wilhelm anlässlich des Besuches der [[wikipedia:Kastell Saalburg|Saalburg]] bei Bad Homburg der Titel eines Professors verliehen.<ref>Käppner Chronik 1887 bis 1911, zu Juni 1904, S. 48</ref>
Wiederholt wurde er von Kaiser Wilhelm II. mit Aufträgen bedacht und arbeitete an großen Aufträgen in Berlin, Wittenberg, Magdeburg, auf der Saalburg und in Korfu. Am [[16. Juni]] [[1904]] wurde ihm von Kaiser Wilhelm anlässlich des Besuches der [[wikipedia:Kastell Saalburg|Saalburg]] bei Bad Homburg der Titel eines Professors verliehen.<ref>Käppner Chronik 1887 bis 1911, zu Juni 1904, S. 48</ref>


Götz’ kleinere Arbeiten waren vor allem Porträtbüsten und Statuetten, mit denen er seinen Stil weiterentwickelte. Viele dieser Figuren wurden in einer Berliner Gießerei vervielfältigt und fanden so weite Verbreitung.
Götz’ kleinere Arbeiten waren vor allem Porträtbüsten und Statuetten, mit denen er seinen Stil weiterentwickelte. Viele dieser Figuren wurden in einer Berliner Gießerei vervielfältigt und fanden so weite Verbreitung.


Johannes Götz blieb zeitlebens seiner Heimatstadt Fürth verbunden, wo sich zahlreiche Werke erhalten haben, darunter 13 Grabmale für Honoratioren auf dem [[Städtischer Friedhof|Städtischen Friedhof]], dazu noch das Grab seiner Eltern mit der Skulptur „Der müde Wanderer“. Er selbst lebte zuletzt in Potsdam.<ref name"wp">{{Quelle Wikipedia|Johannes Götz}}</ref> Mit 70 Jahren starb er in Potsdam an den Folgen eines Schlaganfalls.<ref>Fränkische Tageszeitung vom 13. November 1934</ref> Dort wurde er auch auf dem Bornstedter Friedhof beigesetzt.<ref name="wp" />
Johannes Götz blieb zeitlebens seiner Heimatstadt Fürth verbunden, wo sich zahlreiche Werke erhalten haben, darunter 13 Grabmale für Honoratioren auf dem [[Städtischer Friedhof|Städtischen Friedhof]], dazu noch das Grab seiner Eltern mit der Skulptur „Der müde Wanderer“. Er selbst lebte zuletzt in Potsdam.<ref name="wp">{{Quelle Wikipedia|Johannes Götz}}</ref> Mit 70 Jahren starb er in Potsdam an den Folgen eines Schlaganfalls.<ref>Fränkische Tageszeitung vom 13. November 1934</ref> Dort wurde er auch auf dem Bornstedter Friedhof beigesetzt.<ref name="wp" />


== Werke ==
== Werke ==
Zeile 40: Zeile 40:
[[Datei:Bildermappe 1909 (34).jpg|mini|right|Der müde Wanderer, Aufnahme um 1907]]
[[Datei:Bildermappe 1909 (34).jpg|mini|right|Der müde Wanderer, Aufnahme um 1907]]
* Quadriga auf dem nördlichen Säulenpavillon des Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I., Berlin, für die ihm der Kaiserliche Kronenorden 4. Klasse verliehen wurde.<ref>''Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015,  S. 60</ref>  
* Quadriga auf dem nördlichen Säulenpavillon des Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I., Berlin, für die ihm der Kaiserliche Kronenorden 4. Klasse verliehen wurde.<ref>''Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015,  S. 60</ref>  
* "Achilleion", Achillesstatue vor dem Kaiserschloss auf Korfu, für die ihm der Kaiserliche Kronenorden 3. Klasse verliehen wurde.<ref>''Fürth 1901-1910, Käppner-Chronik, Teil 2''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2003, S. 63</ref>
* Achillesstatue vor dem [[wikipedia:Achilleion (Korfu)|Kaiserschloss]] auf Korfu (1909), für die ihm der [[wikipedia:Königlicher Kronen-Orden (Preußen)|Kaiserliche Kronenorden 3. Klasse]] verliehen wurde.<ref>[[Käppner-Chronik Teil 2 (Buch)|''Fürth 1901-1910, Käppner-Chronik, Teil 2'']]. Hrsg: Bernd Jesussek, 2003, S. 63</ref><ref>Konstantinos Argianas: ''Zwischen Philhellenismus und Orientalismus des letzten deutschen Kaisers: Wilhelm II. auf Korfu''. In: Online-Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen. Freie Universität Berlin, Centrum Modernes Griechenland (CeMoG), Berlin; vom 18. Dezember 2024, aufgerufen am 23. Oktober 2025 - [https://comdeg.eu/essay/130698/ online]</ref>
* Mitarbeit am Fassadenschmuck des Berliner Doms
* Mitarbeit am Fassadenschmuck des Berliner Doms
* Marmorgruppe "Joachim I. (Nestor)", Denkmalgruppe 19 für die Siegesallee in Berlin, im Auftrag des deutschen Kaisers
* Marmorgruppe "Joachim I. (Nestor)", Denkmalgruppe 19 für die Siegesallee in Berlin, im Auftrag des deutschen Kaisers
Zeile 56: Zeile 56:
* Grabmonumente:
* Grabmonumente:
** „Der müde Wanderer“ für seinen Vater Georg Matthäus Götz, weißer Marmor, 1897
** „Der müde Wanderer“ für seinen Vater Georg Matthäus Götz, weißer Marmor, 1897
** Familien [[Aldinger]], Brunotte, [[Eckart]], [[Grüner]], [[Adolf Heymann]] und Frau Rosa, sowie Rosi Heymann (Tochter von [[Leopold Heymann]]) Hirsch, [[Humbser]], Neidhardt, Oßwalt, [[Friedrich Wilhelm Pfeiffer|Pfeiffer]], Schrank, Wiederer-Schwarz, Willmy und viele andere auf dem Fürther [[Hauptfriedhof]]
** Familien [[Aldinger]], Brunotte, [[Eckart]], [[Grüner]], [[Adolf Heymann]] und Frau Rosa, sowie Rosi Heymann (Tochter von [[Leopold Heymann]]) Hirsch, [[Humbser]], Neidhardt, Oßwalt, [[Friedrich Wilhelm Pfeiffer|Pfeiffer]], Schrank, Wiederer-Schwarz, Willmy und viele andere auf dem Fürther [[Städtischer Friedhof|Hauptfriedhof]]
Für die Schaffung des Löhe-Denkmals (Standort: Kirchenplatz) verbrachte Götz ein halbes Jahr in Fürth und arbeitete in der Werkstatt des Grabstein-Steinmetzen Wilhelm Rögner. Er wohnte in der Mauerstraße 2 bei Familie Trautner im 2. Stock (Rögner wohnte dort im 1. Stock).
Für die Schaffung des Löhe-Denkmals (Standort: Kirchenplatz) verbrachte Götz ein halbes Jahr in Fürth und arbeitete in der Werkstatt des Grabstein-Steinmetzen Wilhelm Rögner. Er wohnte in der Mauerstraße 2 bei Familie Trautner im 2. Stock (Rögner wohnte dort im 1. Stock).


28.616

Bearbeitungen