Johannes Götz

Aus FürthWiki

Person
Johannes Götz
Vorname
Johannes
Nachname
Götz
Geschlecht
männlich
Abw. Namen
Johann Gottfried Goetz
Geburtsdatum
4. Oktober 1865
Geburtsort
Fürth
Todesdatum
9. November 1934
Todesort
Potsdam
Beruf
Bildhauer, Professor
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Johannes Götz (geb. 4. Oktober 1865 in Fürth; gest. 9. November 1934 in Potsdam) war ein Fürther Bildhauer und berühmter Kunstprofessor in Berlin. Er war seit dem 7. Februar 1903 mit Emilie Auguste Götz verheiratet, geb. Schwarzkopf (geb. 12. August 1882).

Karriere

Götz kam im ehemaligen Haus Kohlenmarkt 4 (heute Standort von Kohlenmarkt 3)[1] zur Welt. Die Eltern stammten aus Fürther Handwerker- bzw. Spiegelfabrikantenfamilien. Der Vater Georg Matthäus Götz (1817–1894) war Schreinermeister und fertigte speziell Spiegelrahmen. Die Mutter Johanna Therese Caroline, geborene Höfler (1843–1925) kam ebenfalls aus einem Elternhaus aus der Spiegelbranche.

Johannes Götz besuchte nach der Realschule in Fürth die Nürnberger Kunstgewerbeschule und ab 1884 als ein Schüler von Reinhold Begas die Berliner Kunstakademie. Dort genoss er eine Ausbildung im von Kaiser Wilhelm II. geförderten Stil des Historismus. Sowohl bei der Berliner Kunstausstellung wie auch bei der Weltausstellung in Chicago, wohin er 3 Bronzefiguren schickte, erhielt er die goldene Medaille verliehen.[2] Mit seinem Werk "Die Wasserschöpferin" gewann er den Rompreis, was ihm 1892/93 eine fast zweijährige Weiterbildung in Rom ermöglichte.

Wiederholt wurde er von Kaiser Wilhelm II. mit Aufträgen bedacht und arbeitete an großen Aufträgen in Berlin, Wittenberg, Magdeburg, auf der Saalburg und in Korfu. Am 16. Juni 1904 wurde ihm von Kaiser Wilhelm anlässlich des Besuches der Saalburg bei Bad Homburg der Titel eines Professors verliehen.[3]

Götz’ kleinere Arbeiten waren vor allem Porträtbüsten und Statuetten, mit denen er seinen Stil weiterentwickelte. Viele dieser Figuren wurden in einer Berliner Gießerei vervielfältigt und fanden so weite Verbreitung.

Johannes Götz blieb zeitlebens seiner Heimatstadt Fürth verbunden, wo sich zahlreiche Werke erhalten haben, darunter 13 Grabmale für Honoratioren auf dem Städtischen Friedhof, dazu noch das Grab seiner Eltern mit der Skulptur „Der müde Wanderer“. Er selbst lebte zuletzt in Potsdam.[4] Mit 70 Jahren starb er in Potsdam an den Folgen eines Schlaganfalls.[5] Dort wurde er auch auf dem Bornstedter Friedhof beigesetzt.[4]

Werke

Der Jugendbrunnen am Helmplatz (1908)
Der müde Wanderer, Aufnahme um 1907
  • Quadriga auf dem nördlichen Säulenpavillon des Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I., Berlin, für die ihm der Kaiserliche Kronenorden 4. Klasse verliehen wurde.[6]
  • Achillesstatue vor dem Kaiserschloss auf Korfu (1909), für die ihm der Kaiserliche Kronenorden 3. Klasse verliehen wurde.[7][8]
  • Mitarbeit am Fassadenschmuck des Berliner Doms
  • Marmorgruppe "Joachim I. (Nestor)", Denkmalgruppe 19 für die Siegesallee in Berlin, im Auftrag des deutschen Kaisers
  • Imperatorfigur in Korfu
  • Hermann-von-Wissmann-Denkmal in Bad Lauterberg im Harz

in Fürth:

Für die Schaffung des Löhe-Denkmals (Standort: Kirchenplatz) verbrachte Götz ein halbes Jahr in Fürth und arbeitete in der Werkstatt des Grabstein-Steinmetzen Wilhelm Rögner. Er wohnte in der Mauerstraße 2 bei Familie Trautner im 2. Stock (Rögner wohnte dort im 1. Stock).

Literatur

  • Barbara Ohm: Petits Fürths 6. Der Bildhauer Johannes Götz und die Fürther Fabrikantenfamilie Heymann. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2006, S.43 - 47
  • Barbara Ohm: Johannes Götz. Bildhauer in Fürth und Berlin (1865 - 1934). Fürth: Jungkunz, 2008, 127 S., ISBN 978-3-9808686-2-4
  • Theodor Hampe: Götz, Johannes. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 321 - online (im Textarchiv – Internet Archive)

Siehe auch

Weblinks

  • Johannes Götz - Wikipedia
  • Liste der Figurengruppen in der Berliner Siegesallee - Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Im Taufeintrag für „Johann Gottfried Goetz“ (Kirchenbuch St. Michael, Taufen 1863–1866, S. 236) steht als elterliche Wohnadresse „Kohlenmarkt 4“; d. h. ab 1890 Kohlenmarkt 3.
  2. Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015, S. 44
  3. Käppner Chronik 1887 bis 1911, zu Juni 1904, S. 48
  4. 4,0 4,1 Artikel Johannes Götz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
  5. Fränkische Tageszeitung vom 13. November 1934
  6. Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015, S. 60
  7. Fürth 1901-1910, Käppner-Chronik, Teil 2. Hrsg: Bernd Jesussek, 2003, S. 63
  8. Konstantinos Argianas: Zwischen Philhellenismus und Orientalismus des letzten deutschen Kaisers: Wilhelm II. auf Korfu. In: Online-Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen. Freie Universität Berlin, Centrum Modernes Griechenland (CeMoG), Berlin; vom 18. Dezember 2024, aufgerufen am 23. Oktober 2025 - online

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