Stolpersteine: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. November 2025, 00:04 Uhr

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die quadratischen Tafeln aus Messing mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit manuell mittels Hammer und Schlagbuchstaben eingefügten Lettern beschriftet. Sie werden von einem angegossenen Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern getragen. Stolpersteine wurden in Deutschland wie auch in 31 weiteren europäischen Ländern verlegt. Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Der 100.000ste Gedenkstein wurde am 26. Mai 2023 in Nürnberg verlegt. Seit 2018 ist der Verein Geschichte Für Alle der lokale Ansprechpartner für die Stolpersteine in Nürnberg und würde auch in Fürth assistieren. Bis jetzt wurden 152 dieser Gedenksteine im Stadtgebiet Nürnberg verlegt.

Stolpersteine in Fürth

Im Jahre 2016 sollte ein erster Stolperstein in Fürth verlegt werden. Da kein gemeinsamer Termin mit dem Künstler Gunter Demnig gefunden werden konnte, beschloss der Ältestenrat, dass die Verlegung von Stolpersteinen in Fürth generell nicht erfolgen solle. Man wolle eigene Gedenktafeln vor den Häusern verlegen. Seitdem wurden fünf Gedenktafeln verlegt:

In der Folge beantragte die Grüne Stadtratsfraktion mehrmals, auch in Fürth Stolpersteine zu verlegen - zuletzt am 11. März 2024.[1] Der Ältestenrat entschied sich erneut gegen die Verlegung von Stolpersteinen in Fürth, u.a. mit der Begründung, dass die Vertreter der Jüdischen Gemeinde in Fürth, aber auch die ehem. Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, sich wiederholt gegen diese Form der Würdigung ausgesprochen hatten. Stattdessen würden in Fürth andere Möglichkeiten der Erinnerung geschaffen, so das Credo des Oberbürgermeisters Dr. Thomas Jung.

Im Mai 2025 wandte sich Alexander Mayer an Oberbürgermeister Thomas Jung mit dem Anliegen, diesen Beschluss zu revidieren, da nicht ausgerechnet Fürth beim weltweiten Erfolg dieses Konzeptes der Erinnerungskultur beiseite stehen sollte. Dies wurde im Ältestenrat vom 6. Oktober 2025 behandelt und dabei bekräftigt, bei der bestehenden Lösung mit Gedenkplatten anstelle von Stolpersteinen zu verbleiben.[2] Auf Antrag würden diese - wie bereits in der Vergangenheit geschehen - auf Kosten der Stadt angebracht.
Das Organisationsteam um Mayer will nun Flächen im Privatbesitz heranziehen, wofür keine Genehmigung der Stadt notwendig ist. Dies wird in München mit großem Erfolg praktiziert (inzwischen mit 345 Stolpersteinen auf privatem Grund).

Stolpersteine für Fürther außerhalb der Stadt

Stolperstein für Ort Bild
Jenny Hirschmann Hüttenbach, Haunachstraße 50
Stolperstein Jenny Hirschmann.JPG
Jakob Oberländer Erlanger Heil- und Pflegeanstalt
Stolperstein für Jakob Oberländer (Erlangen).jpg
Berthold Sturm Erlanger Heil- und Pflegeanstalt -
Elias Godlewsky Brunnenstraße 53 in Bad Wildungen
Stolperstein Elias Godlewsky, Bad Wildungen.jpg
Irma Naumburger Erlanger Heil- und Pflegeanstalt -
Luise Gabriele Böhm Hallerstraße 70, Hamburg-Rotherbaum
Stolperstein Hallerstraße 70 (Louise Gabriele Böhm) in Hamburg-Rotherbaum.JPG
James Thomas Rahn Erlanger Heil- und Pflegeanstalt
Stolperstein für James Thomas Rahn (Erlangen).jpg
Jakob Farntrog Rote-Hahnen-Gasse 7/II, Regensburg
Stolperstein Jakob Farntrog.jpg
Berthold Gutmann Erlanger Heil- und Pflegeanstalt
Stolperstein Berthold Gutmann (Erlangen) CC BY-NC-SA- Christian Michelides.jpg
Elisabeth Elsa Busse Frankreich -
Sigmunde Friedmann Stuttgart, Hohenstaufenstraße 17a
Sigmunde Friedmann Stolperstein Stuttgart.jpg
Julius Hirsch Karlsruhe, Murgstraße 7
Stolperstein Karlsruhe Julius Hirsch.jpg
Benno Strauß Essen-Bredeney, Alfredstraße 289
Benno Strauss Stolperstein.jpg
Malchen Kissinger Nürnberg, Hochstrasse 22
Malchen Kissinger Stolperstein.jpg

Lokalberichterstattung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homepage der Grünen Fürth: Möglichkeiten zur Erinnerung an jüdische Fürther*innen vor ihren ehem. Wohnhäusern, online abgerufen am 31. Oktober 2025 | 13:46 Uhr online
  2. Auskunft Presseamt der Stadt Fürth vom 31. Oktober 2025