Zennwald-Depot: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. November 2025, 15:25 Uhr
Das 8,5 Hektar große ehemalige Zennwald-Depot lag im Waldgebiet Zennholz, nordwestlich von Burgfarrnbach. Das Areal ist über die Straße Zum Zennholz erreichbar.
Militärische Nutzung
Das Munitionsamt des Heeres ließ dort 1935/36 ein Munitionslager erbauen. Während des Zweiten Weltkrieges lagerten dort Munitionsvorräte der Wehrmacht in 14 Bunkern; in dieser Zeit wurde das Depot einmal bombardiert. Nach der Kapitulation am 19. April 1945 und dem Einzug der US-Amerikaner in Fürth wurde das Gelände zunächst zivil genutzt. 1957 - nach Aufgabe des beschlagnahmten Geländes in der Dynamit-Nobel AG - richtete sich die U.S. Army dort wieder ein Munitionslager ein.[1]
Am 9. September 1974 gab es laut Fürther Nachrichten im Zennwald-Depot Katastrophenalarm. Ein mit giftigen Chemikalien gefüllter Großbehälter war undicht geworden, sodass ätzende Dämpfe freigesetzt wurden, die 3 Menschen im Gelände verletzten. Zum Schutz der Anwohner war ein Großaufgebot von US-Soldaten, Polizei und Feuerwehr angerückt. Da schon immer gemunkelt wurde, dass hier Atomwaffen gelagert würden kam das Gerücht auf, dass hier eine radioaktive Giftwolke über Fürth ausgetreten sei. Nach späterer Auskunft der US-Behörden sollen es nur Dämpfe von „Batteriesäure“ gewesen sein, aber es handelte sich wohl um ausgetretenen (giftigen) Raketentreibstoff der in Herzogenaurach stationierten Pershing-1-Raketen.
Das Gerücht, dass in dem Munitionsdepot auch Nuklearwaffen lagerten, lässt sich durch offizielle Quellen nicht bestätigen. Ebenfalls spricht die nur einfach ausgeführte Umzäunung des Lagers gegen einen Standort für Sondermunition.
1991 verließ die US-Armee das Gelände; das Zennwald-Depot war somit das erste von den US-Amerikanern geräumte Gebäude in Fürth.[1]
Rekultivierung
Das Bundesvermögensamt schenkte 1994 der Stadt die Fläche, welche im Gegenzug den Abbruch der 14 Munitionsbunker finanzierte. Die Bunkeranlagen wurden im Frühjahr 1995 mit Hilfe des THW gesprengt und entsorgt.[2]
Durch die Unterstützung verschiedener Geldgeber konnte 1997 mit der Aufforstung des Areals begonnen werden. Heute befinden sich dort, neben dem aufgeforsteten Wald, eine Streuobstwiese, ein Tümpel und Bienenstöcke des Imkervereins Burgfarrnbach.
Literatur
- 10 Jahre Konversion: Der Fürther Weg, Stadt Fürth, 2005
- Bernd Jesussek: Die Amerikaner in Fürth 1945 - 1995, Ausstellungskatalog, 2018, 59 S.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
Bilder
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An einem Baum im Depot haben sich wohl etliche GIs verewigt (Foto von 1999). Urheber: Benutzer:Eingeb1
Erstellungsdatum: 2. Oktober 1999
Lizenz: cc-by-sa-3.0Zennwald-Depot, Aug. 1990 Urheber: Benutzer:Eingeb1
Erstellungsdatum: 1. August 1993
Lizenz: cc-by-sa-3.0Der Zaun um das Zennwald-Depot, Aug. 1993. Urheber: Benutzer:Eingeb1
Erstellungsdatum: 1. August 1993
Lizenz: cc-by-sa-3.0Das Eingangstor im August 1993. Urheber: Benutzer:Eingeb1
Erstellungsdatum: 1. August 1993
Lizenz: cc-by-sa-3.0Fürther Schülerzeitung Die Pennalen Bericht über das ehem. U.S. Army Zennwald-Depot mit ... Fürther Schülerzeitung Die Pennalen Bericht über das ehem. U.S. Army Zennwald-Depot mit Reizgasunfall 1974 und die Panzersperren unter der Vacher Kanalbrücke Lohgraben von 1990
Urheber: Pennalen Schülerzeitung
Erstellungsdatum: 1990
Lizenz: copyrightNach Bürgerprotesten versammelt sich eine Stadtrats-Delegation mit Bürgermeister Heinrich Stranka ... Nach Bürgerprotesten versammelt sich eine Stadtrats-Delegation mit Bürgermeister Heinrich Stranka (3. v. l.) vor dem verschlossenen Eingangstor des Zennwald-Depots (1964).
Urheber: Fritz Wolkenstörfer
Erstellungsdatum: 4. März 1964
Lizenz: copyrightEin Bunker im Zennwald-Depot 1953, offenbar vor der Nutzung durch die US-Army. Urheber: Fritz Wolkenstörfer
Erstellungsdatum: 5. Februar 1953
Lizenz: Bildlizenz-Stadtarchiv
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