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1906 zog [[Adolf Midas]] mit der Firma ''Spiegel- und Spiegelglasfabrik J. L. Lehmann'', die er von seinem Schwiegervater in der [[Schwabacher Straße 43]] übernommen hatte, in das zuvor erworbene Grundstück in der Lange Straße 53 um. | 1906 zog [[Adolf Midas]] mit der Firma ''Spiegel- und Spiegelglasfabrik J. L. Lehmann'', die er von seinem Schwiegervater in der [[Schwabacher Straße 43]] übernommen hatte, in das zuvor erworbene Grundstück in der Lange Straße 53 um. | ||
Auf dem Gelände hatte [[Michael Schweiger]] um die Jahrhundertwende ein Werkgebäude mit Wohnhaus erstellt. Offensichtlich hatte er sich dabei aber finanziell übernommen. So zog Schweiger im Juli 1901 nach Nürnberg und gab den Geschäftsbetrieb zum 12. November 1901 auf. Daraufhin konnte Adolf Midas das Areal erwerben, um die Spiegelfabrik darauf zu etablieren. Nach seinem Tod führten die Söhne [[Josef Max Midas|Josef Max]] und [[Lothar Midas|Lothar]] das Unternehmen weiter. Ein Ende erfolgte durch die Arisierung noch kurz vor der [[Reichspogromnacht in Fürth]] 1938.<ref>siehe [https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/files/JiF/Bilder/Orte/Langestrasse.pdf Jüdisch in Fürth] zu Lange Straße</ref> Nutznießer war davon die Firma ''Büttner & Stiegler''.<ref>siehe "Wiedergutmachungs-Akten" unter Weblinks</ref> Der Kaufpreis für das gesamte Areal samt Maschinen und Werkzeuge betrug aufgrund des Arisierungsverfahrens 66, | Auf dem Gelände hatte [[Michael Schweiger]] um die Jahrhundertwende ein Werkgebäude mit Wohnhaus erstellt. Offensichtlich hatte er sich dabei aber finanziell übernommen. So zog Schweiger im Juli 1901 nach Nürnberg und gab den Geschäftsbetrieb zum 12. November 1901 auf. Daraufhin konnte Adolf Midas das Areal erwerben, um die Spiegelfabrik darauf zu etablieren. Nach seinem Tod führten die Söhne [[Josef Max Midas|Josef Max]] und [[Lothar Midas|Lothar]] das Unternehmen weiter. Ein Ende erfolgte durch die Arisierung noch kurz vor der [[Reichspogromnacht in Fürth]] 1938.<ref>siehe [https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/files/JiF/Bilder/Orte/Langestrasse.pdf Jüdisch in Fürth] zu Lange Straße</ref> Nutznießer war davon die Firma ''Büttner & Stiegler''.<ref>siehe "Wiedergutmachungs-Akten" unter Weblinks</ref> Der Kaufpreis für das gesamte Areal samt Maschinen und Werkzeuge betrug aufgrund des Arisierungsverfahrens 66.364,- RM.<ref>siehe [https://gedenken-spiegelfabrik-fuerth.org/arisierung-der-spiegelfabrik/ Arisierung der Spiegelfabrik]</ref> | ||
==Nachkriegsepoche== | ==Nachkriegsepoche== | ||
Ab dem [[23. April]] [[1947]] wurde die „Spiegelfabrik“ von Büttner & Stiegler der Militärregierung unterstellt. Nach einer längeren juristischen Auseinandersetzung | Ab dem [[23. April]] [[1947]] wurde die „Spiegelfabrik“ von Büttner & Stiegler der Militärregierung unterstellt. Nach einer längeren juristischen Auseinandersetzung kam es am [[6. Juli]] [[1950]] zu einem Rückerstattungsverfahren, das durch Vergleich mit Büttner & Stiegler abgeschlossen wurde.<ref>siehe [https://gedenken-spiegelfabrik-fuerth.org/arisierung-der-spiegelfabrik/ Arisierung der Spiegelfabrik]</ref></br> | ||
Von 1951 bis 1962 produzierte auf dem Gelände der ehemaligen Spiegelfabrik die Spielzeugwarenfirma [[Hammerer & Kühlwein]] ihre Waren. Nach deren Insolvenz existierte auf dem Grundstück im oberen Bereich an der Langen Straße eine Firma für Kfz-Fensterscheiben und Kfz-Zubehör, im unteren Bereich an der [[Dr.-Mack-Straße]] wurde ein größerer Raum für Feierlichkeiten und private Feste unterhalten, der aber nur geschlossenen Gesellschaften zur Verfügung stand.<ref>Auskunft [[Lothar Berthold]] vom 18. November 2025</ref> In der alten Schmiede der Spiegelfabrik hatte sich ein Fahrradhändler einquartiert (Velo). | Von 1951 bis 1962 produzierte auf dem Gelände der ehemaligen Spiegelfabrik die Spielzeugwarenfirma [[Hammerer & Kühlwein]] ihre Waren. Nach deren Insolvenz existierte auf dem Grundstück im oberen Bereich an der Langen Straße eine Firma für Kfz-Fensterscheiben und Kfz-Zubehör, im unteren Bereich an der [[Dr.-Mack-Straße]] wurde ein größerer Raum für Feierlichkeiten und private Feste unterhalten, der aber nur geschlossenen Gesellschaften zur Verfügung stand.<ref>Auskunft [[Lothar Berthold]] vom 18. November 2025</ref> In der alten Schmiede der Spiegelfabrik hatte sich ein Fahrradhändler einquartiert (Velo). | ||
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* [[Josef Max Midas]] | * [[Josef Max Midas]] | ||
* [[Lothar Midas]] | * [[Lothar Midas]] | ||
* [[Erich Julius Midas]] | |||
* [[Hammerer & Kühlwein]] | * [[Hammerer & Kühlwein]] | ||
* [[Spiegelfabriken]] | * [[Spiegelfabriken]] | ||
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* Spiegelfabrik Fürth GbR - [https://www.spiegelfabrik-fuerth.org/ Internetseite des Wohnprojekts] | * Spiegelfabrik Fürth GbR - [https://www.spiegelfabrik-fuerth.org/ Internetseite des Wohnprojekts] | ||
* Robert Söllner: [https://www.wahrscheinlicht.de/2017/10/22/spiegelfabrik/ Wahrscheinlicht] zur Spiegelfabrik; Abgesang mit etlichen Bildern, 2017 | * Robert Söllner: [https://www.wahrscheinlicht.de/2017/10/22/spiegelfabrik/ Wahrscheinlicht] zur Spiegelfabrik; Abgesang mit etlichen Bildern, 2017 | ||
* [https://gedenken-spiegelfabrik-fuerth.org/arisierung-der-spiegelfabrik/ „Arisierung“ der Spiegelfabrik] | |||
* [https://gedenken-spiegelfabrik-fuerth.org/idee-des-denkmals/ Erläuterungen] zu der Gedächtnisbank als Mahnmal an der ehem. Spiegelfabrik | |||
* [https://www.hlg-fuerth.de/neuestetermine/besuch-der-spiegelfabrik-klassen-9de/ Schulexkursion] zur Geschichte der ehem. Spiegelfabrik | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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