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|Bauherr=Dompropst zu Bamberg
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|Gebäude besteht=Nein
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|Abbruchjahr=1945; 1982
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In dem Donationsbrief [[Konrad IV.|Konrad des Frommen]] vom [[2. Februar]] [[1303]] heißt es "''So haben wir auch gemacht und geschaffet, wo ein Domprobtey ist, daß der einen Amtmann setzen soll, der sein Pfleger sei.''"<ref>zitiert nach [[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 727</ref>
In dem Donationsbrief [[Konrad IV.|Konrad des Frommen]] vom [[2. Februar]] [[1303]] heißt es "''So haben wir auch gemacht und geschaffet, wo ein Domprobtey ist, daß der einen Amtmann setzen soll, der sein Pfleger sei.''"<ref>zitiert nach [[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 727</ref>
Als der Flecken Fürth Größenordnungen angenommen hatte, dass der bambergisch-dompropsteilichen Verwaltung  eine angemessene Präsenz vor Ort im Sinne dieser Schenkungsurkunde angeraten schien, errichtete sie an der [[Untere Frankfurter Straße|''Unteren Frankfurter Straße'']], nahe der Brücke über die Rednitz, als Dienstsitz des Amtmanns ein Amtshaus.  
Als der Flecken Fürth Größenordnungen angenommen hatte, dass der [[Bistum Bamberg|bambergisch-dompropsteilichen]] Verwaltung  eine angemessene Präsenz vor Ort im Sinne dieser Schenkungsurkunde angeraten schien, errichtete sie an der [[Untere Frankfurter Straße|''Unteren Frankfurter Straße'']], nahe der Brücke über die [[Rednitz]], als Dienstsitz des Amtmanns ein Amtshaus.  
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==Geschichte==
==Geschichte==
===Das bambergisch-dompropsteiliche Amtshaus===
===Das bambergisch-dompropsteiliche Amtshaus===
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ebenso diverse Zeitungsartikel wie: ''[[Fürther Tagblatt]]'' vom 4. April [[1934]], ''[[Fürther Anzeiger]]'' vom 18. Juli 1935</ref>
ebenso diverse Zeitungsartikel wie: ''[[Fürther Tagblatt]]'' vom 4. April [[1934]], ''[[Fürther Anzeiger]]'' vom 18. Juli 1935</ref>


Bis [[1683]] wurden die amtlichen Verhandlungen noch in diesem Haus vorgenommen.<ref>[[Fronmüllerchronik]] ebenda</ref> Offensichtlich bewirkten u. a. die Baumaßnahmen am brandenburgischen Geleitsamt<ref>In seinem Reisetagebuch von [[1791]] beschreibt Johann Michael Füssel das Geleitsamt wie folgt: "Es gehört zu demselben ein besonderes '''herrschaftliches Gebäude''' ..."; Johann Michael Füssel: ''"Unser Tagbuch: oder, Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen grossen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz"'', Band 3, Palm, 1791, S. 11 - [https://books.google.de/books?hl=de&id=JnI2AAAAMAAJ&q=Fürth#v=snippet&q=F%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref> nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]], dass auch die Bamberger einem gesteigerten Repräsentationsbedürfnis Rechnung trugen und einen Neubau ihres Amtssitzes in Fürth am oberen [[Grüner Markt|Grünen Markt]] bzw. dem Beginn der [[Bauernstraße]] seit [[1681]] erstellten. [[1683]] kam es dann zur Verlegung, das alte Amtshaus war überflüssig und wurde verkauft.
Bis [[1683]] wurden die amtlichen Verhandlungen noch in diesem Haus vorgenommen.<ref>[[Fronmüllerchronik]] ebenda</ref> Offensichtlich bewirkten u. a. die Baumaßnahmen am [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|brandenburgischen]] Geleitsamt<ref>In seinem Reisetagebuch von [[1791]] beschreibt Johann Michael Füssel das [[Geleitshaus|Geleitsamt]] wie folgt: "Es gehört zu demselben ein besonderes '''herrschaftliches Gebäude''' ..."; Johann Michael Füssel: ''"Unser Tagbuch: oder, Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen grossen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz"'', Band 3, Palm, 1791, S. 11 - [https://books.google.de/books?hl=de&id=JnI2AAAAMAAJ&q=Fürth#v=snippet&q=F%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref> nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]], dass auch die Bamberger einem gesteigerten Repräsentationsbedürfnis Rechnung trugen und einen Neubau ihres Amtssitzes in Fürth am oberen [[Grüner Markt|Grünen Markt]] bzw. dem Beginn der [[Bauernstraße]] seit [[1681]] erstellten. [[1683]] kam es dann zur Verlegung, das alte Amtshaus war überflüssig und wurde verkauft.
[[Datei:Plan Wuschel Maxbrücke untere Königstraße.jpg|mini|Maxbrücke und untere Königstraße; rot markiert das ehemalige bambergische Amtshaus]]
[[Datei:Plan Wuschel Maxbrücke untere Königstraße.jpg|mini|Maxbrücke und untere Königstraße; rot markiert das ehemalige bambergische Amtshaus]]


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::::::::* 1935 Stefan Bäuerlein, Metzgermeister  
::::::::* 1935 Stefan Bäuerlein, Metzgermeister  


Das Straßenniveau wurde in der [[untere Königstraße|unteren Königstraße]] im näheren Umfeld der Brücke - vermutlich schon mit dem Bau der [[Maxbrücke]] - angehoben. Die entsprechenden Dammarbeiten sollten wohl auch die häufigen [[Hochwasser]] zurückhalten. Der Effekt war aber, dass die Häuser (u.a. Königstraße 2, Königstraße 4, Königstraße 6) tiefer zu liegen kamen. In der Königstraße 6 musste man z.B. von der Eingangstüre aus zwei Stufen nach unten treten<ref>Dies gilt nur für das alte Gebäude "Bambergisches Amtshaus". Beim Wiederaufbau 1948/49 nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde auch der Bau Königstraße 6 angehoben.</ref>.
Das Straßenniveau wurde in der [[untere Königstraße|unteren Königstraße]] im näheren Umfeld der Brücke - vermutlich schon mit dem Bau der [[Maxbrücke]] - angehoben. Die entsprechenden Dammarbeiten sollten wohl auch die häufigen [[Hochwasser]] zurückhalten. Der Effekt war aber, dass die Häuser (u.a. Königstraße 2, Königstraße 4, Königstraße 6) tiefer zu liegen kamen. In der Königstraße 6 musste man z. B. von der Eingangstüre aus zwei Stufen nach unten treten<ref>Dies gilt nur für das alte Gebäude "Bambergisches Amtshaus". Beim Wiederaufbau 1948/49 nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde auch der Bau Königstraße 6 angehoben.</ref>.


Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Haus Königstraße 6 am [[21. Februar]] [[1945]], nachmittags 16:30 Uhr, ein Opfer der alliierten Luftangriffe. Das Haus wurde total zerstört und damit ging das alte, ehemalige bambergisch-dompröpstische Amtshaus endgültig unter.</br>
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Haus Königstraße 6 am [[21. Februar]] [[1945]], nachmittags 16:30 Uhr, ein Opfer der alliierten Luftangriffe. Das Haus wurde total zerstört und damit ging das alte, ehemalige bambergisch-dompröpstische Amtshaus endgültig unter.</br>
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Der eingerückte Neubau der Königstraße 6 kam daher auch teilweise auf den Grund der ehemaligen Wirtschaft "Schwarzer Bock" (vgl. Wunschelplan oben) in der Rednitzstraße 1 zu stehen. Der "Schwarze Bock" war dem Fliegerangriff vom [[21. Februar]] [[1945]] ebenfalls zum Opfer gefallen.</br>
Der eingerückte Neubau der Königstraße 6 kam daher auch teilweise auf den Grund der ehemaligen Wirtschaft "Schwarzer Bock" (vgl. Wunschelplan oben) in der Rednitzstraße 1 zu stehen. Der "Schwarze Bock" war dem Fliegerangriff vom [[21. Februar]] [[1945]] ebenfalls zum Opfer gefallen.</br>
[[1949]] heiratete der [[Poppenreuther Straße 149/151#Vom Badhaus zur Bäckerei|Poppenreuther Leonhard Bär]] die Metzgerstochter Gertrud Bäuerlein. Der Hobbymaler Fritz Kleemann, der ebenfalls aus [[Poppenreuth]] stammte<ref>Fritz Kleemann wohnte dann laut "Adress- und Handelsbuch der Stadt Fürth" von 1956 in der Rednitzstraße 15 und wurde als Handelsvertretung geführt</ref>, schenkte dem Brautpaar zur Hochzeit ein selbstgemaltes Bild mit dem alten "Bambergischen Amtshaus" als Reminiszenz.</br>
[[1949]] heiratete der [[Poppenreuther Straße 149, 151#Vom Badhaus zur Bäckerei|Poppenreuther Leonhard Bär]] die Metzgerstochter Gertrud Bäuerlein. Der Hobbymaler Fritz Kleemann, der ebenfalls aus [[Poppenreuth]] stammte<ref>Fritz Kleemann wohnte dann laut "Adress- und Handelsbuch der Stadt Fürth" von 1956 in der Rednitzstraße 15 und wurde als Handelsvertretung geführt</ref>, schenkte dem Brautpaar zur Hochzeit ein selbstgemaltes Bild mit dem alten "Bambergischen Amtshaus" als Reminiszenz.</br>
Der Metzgereibetrieb wurde am [[16. Februar]] [[1974]] eingestellt.<ref>Die Gewerbeabmeldung erfolgte von Gunda Bäuerlein. Der Betrieb bestand also nach der Kriegsunterbrechung wieder seit dem [[1. April]] [[1949]]. Gleichzeitig wurde auch die Filiale in der [[Albrecht-Dürer-Straße]] 2 aufgegeben.</ref> Dies mochte bereits unter dem Eindruck entstanden sein, dass die Stadt Fürth das Haus unbedingt kaufen wollte, um die Stadthalle zu bauen. Nach knapp 25 Jahren Metzgereibetrieb im Neubau nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Haus zum reinen Wohnhaus umgestaltet.
Der Metzgereibetrieb wurde am [[16. Februar]] [[1974]] eingestellt.<ref>Die Gewerbeabmeldung erfolgte von Gunda Bäuerlein. Der Betrieb bestand also nach der Kriegsunterbrechung wieder seit dem [[1. April]] [[1949]]. Gleichzeitig wurde auch die Filiale in der [[Albrecht-Dürer-Straße]] 2 aufgegeben.</ref> Dies mochte bereits unter dem Eindruck entstanden sein, dass die Stadt Fürth das Haus unbedingt kaufen wollte, um die Stadthalle zu bauen. Nach knapp 25 Jahren Metzgereibetrieb im Neubau nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Haus zum reinen Wohnhaus umgestaltet.
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==Siehe auch==
* [[Königstraße]]
* [[Königstraße 4 (ehemals)]]
* [[Königstraße 8 (ehemals)]]
==Literatur==
==Literatur==
* [[Fotografierte Fürther Stadtgeschichte (Buch)|Fotografierte Fürther Stadtgeschichte]], [[Hans Lotter]], Fürth, [[1987]], S. 20-21
* [[Fotografierte Fürther Stadtgeschichte (Buch)|Fotografierte Fürther Stadtgeschichte]], [[Hans Lotter]], Fürth, [[1987]], S. 20-21
* [[Gänsberg-Erinnerungen (Buch)|Gänsberg-Erinnerungen Band 4]], Fürth, [[Städtebilder Verlag]], [[2008]], S. 24
==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />
==Siehe auch==
* [[Königstraße 4]]
* [[Königstraße 8]]
* [[Königstraße]]


==Bilder==
==Bilder==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
{{Bilder dieses Gebäudes}}


[[Kategorie:Ehemalige Gebäude]]
[[Kategorie:Gebäude (ehemals)]]
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Altstadt]]