Lothar Midas: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Lothar Midas''', לותר מידס, (geb. [[6. März]] [[1875]] in Fürth, gest. [[30. April]] [[1944]] in [[wikipedia:Ghetto Theresienstadt|Theresienstadt]]), Sohn des Adolf Midas und dessen Ehefrau Auguste, geb. Lehmann, war ein Spiegelglasfabrikant in Fürth.<ref>alle Angaben nach [https://www.geni.com/people/Lothar-Midas/6000000013517911814 Geni] zu Lothar Midas</ref> | '''Lothar Midas''', לותר מידס, (geb. [[6. März]] [[1875]] in Fürth, gest. [[30. April]] [[1944]] in [[wikipedia:Ghetto Theresienstadt|Theresienstadt]]), Sohn des Adolf Midas und dessen Ehefrau Auguste, geb. Lehmann, war ein Spiegelglasfabrikant in Fürth.<ref>alle Angaben nach [https://www.geni.com/people/Lothar-Midas/6000000013517911814 Geni] zu Lothar Midas</ref> | ||
Lothar Midas heiratete die aus Würzburg stammende Sofie, geb. Frank (geb. 4 November 1882 in Würzburg; gest. 19. Juli 1979 in Queens, USA), mit der er drei Töchter hatte: Auguste, verh. Mohr; Hildegard, verh. Dreifuss Thal und Elsbeth, verh. Gerst Weilheimer.</br> | Lothar Midas heiratete die aus Würzburg stammende Sofie, geb. Frank (geb. 4 November 1882 in Würzburg; gest. 19. Juli 1979 in Queens, USA), mit der er drei Töchter hatte: [[Auguste Mohr|Auguste]], verh. Mohr; Hildegard, verh. Dreifuss Thal und [[Elsbeth Gerst Weilheimer|Elsbeth]], verh. Gerst Weilheimer.</br> | ||
1896 war Lothar Midas in der elterlichen Fabrik ''Spiegelhandlung u. -belege, J.L. Lehmann'' als Voluntär eingestellt, während sein älterer Brüder [[Josef Max Midas|Josef Max]] bereits als Prokurist tätig war.<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1896, I. Teil S. 132, sowie II. Teil S. 129</ref> 1901 wurde er dann auch als Prokurist vermerkt<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1901, I. Teil S. 146</ref>, seine Wohnung befand sich da in der [[Maxstraße 31]] bei den Eltern, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder [[Hugo Midas|Hugo]]. Nach der Verlegung der Firma in die [[Lange Straße 53]] im Jahr 1906 war Lothar Teilhaber der Firma, gemeinsam mit seinem Vater und dem Bruder [[Josef Max Midas|Josef Max]].<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth von 1907, I. Teil, S. 181</ref> Nach dem Tod von Adolf Midas im Jahr 1925 waren die beiden Brüder Josef Max und Lothar Inhaber der Spiegelglasfirma und stellten den Juristen [[Erich Julius Midas|Erich Julius]], den Sohn von Josef Max, als Prokuristen ein.<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, I. Teil, S. 122</ref> Lothar wohnte mittlerweile in der [[Königswarter Straße 74]]. | 1896 war Lothar Midas in der elterlichen Fabrik ''Spiegelhandlung u. -belege, J.L. Lehmann'' als Voluntär eingestellt, während sein älterer Brüder [[Josef Max Midas|Josef Max]] bereits als Prokurist tätig war.<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1896, I. Teil S. 132, sowie II. Teil S. 129</ref> 1901 wurde er dann auch als Prokurist vermerkt<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1901, I. Teil S. 146</ref>, seine Wohnung befand sich da in der [[Maxstraße 31]] bei den Eltern, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder [[Hugo Midas|Hugo]]. Nach der Verlegung der Firma in die [[Lange Straße 53]] im Jahr 1906 war Lothar Teilhaber der Firma, gemeinsam mit seinem Vater und dem Bruder [[Josef Max Midas|Josef Max]].<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth von 1907, I. Teil, S. 181</ref> Nach dem Tod von Adolf Midas im Jahr 1925 waren die beiden Brüder Josef Max und Lothar Inhaber der Spiegelglasfirma und stellten den Juristen [[Erich Julius Midas|Erich Julius]], den Sohn von Josef Max, als Prokuristen ein.<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, I. Teil, S. 122</ref> Lothar wohnte mittlerweile in der [[Königswarter Straße 74]]. | ||
In der [[Reichspogromnacht in Fürth]] wurden Lothar und sein älterer Bruder - beide bereits in den sechzigern - von Nazischergen ernstlich geschlagen und gezwungen ein Dokument zu unterschreiben, dass sie | In der [[Reichspogromnacht in Fürth]] wurden Lothar und sein älterer Bruder - beide bereits in den sechzigern - von Nazischergen ernstlich geschlagen und gezwungen ein Dokument zu unterschreiben, dass sie zwang die Spiegelglasfabrik zu übereignen.<ref name="Laurel Leff">siehe Laurel Leff: „[https://www.jewishbookcouncil.org/book/buried-by-the-times-the-holocaust-and-americas-most-important-newspaper|Buried by the Times: The Holocaust and America's Most Important Newspaper]“, 2005, S. 98 ff</ref> Die Rettung der beiden Brüder Josef Max und Lothar mit ihren Frauen wurde durch den Einsatz des bereits emigrierten [[Erich Julius Midas]] in New York erreicht. Erichs Frau [[Thea Irene Nathan|Thea Irene]] geb. Nathan, war eine Cousine von Iphigenie Ochs Sulzberger<ref>siehe dazu [[wikipedia:Arthur Ochs Sulzberger|Arthur Ochs Sulzberger]] und [[wikipedia:Arthur Hays Sulzberger|Arthur Hays Sulzberger]]</ref>, deren Mann die New York Times herausgab und besaß. Jener gab eidesstattliche Erklärungen ab, für die finanziellen Belange der Flüchtlinge aufzukommen, zu denen Erich nicht in der Lage war.<ref name="Laurel Leff"/> Damit wurde die Ausreise nach London der Familienmitglieder Midas einen Monat vor Kriegsbeginn 1939 ermöglicht. Dies betraf Erichs Eltern Josef Max und Emmy Midas, geb. Hesslein. Iphigenie Ochs Sulzberger bürgte für Lothar Midas und dessen Frau Sofie, geb. Frank. Die Weiterreise von Großbritannien nach USA zog sich aufgrund von Formalitäten bis ins Jahr 1942. Für [[Hugo Midas|Hugo Midas]] und seine Frau kam das Engagement bereits zu spät. | ||
Lothar Midas starb 1964 in New York, seine Frau Sofie 1979 in Queens. | Lothar Midas starb 1964 in New York, seine Frau Sofie 1979 in Queens. | ||
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Aktuelle Version vom 29. November 2025, 11:28 Uhr
- Person
- Lothar Midas
- Vorname
- Lothar
- Nachname
- Midas
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 6. März 1875
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 10. Oktober 1964
- Todesort
- New York, USA
- Beruf
- Spiegelglasfabrikant
- Religion
- jüdisch
| Person | Verwandtschaftsgrad |
|---|---|
| Adolf Midas | Vater |
| Anna Midas | Schwester |
| Auguste, geb. Lehmann | Mutter |
| Auguste, verh. Mohr | Tochter |
| Elsbeth, verh. Gerst Weilheimer | Tochter |
| Fritz Midas | Bruder |
| Hildegard, verh. Dreifuss Thal | Tochter |
| Hugo Midas | Bruder |
| Josef Max Midas | Bruder |
| Kurt Justin Midas | Bruder |
| Olga, verh. Kassel | Schwester |
| Paula, verh. Bing | Schwester |
| Sofie, geb. Frank | Ehefrau |
Lothar Midas, לותר מידס, (geb. 6. März 1875 in Fürth, gest. 30. April 1944 in Theresienstadt), Sohn des Adolf Midas und dessen Ehefrau Auguste, geb. Lehmann, war ein Spiegelglasfabrikant in Fürth.[1]
Lothar Midas heiratete die aus Würzburg stammende Sofie, geb. Frank (geb. 4 November 1882 in Würzburg; gest. 19. Juli 1979 in Queens, USA), mit der er drei Töchter hatte: Auguste, verh. Mohr; Hildegard, verh. Dreifuss Thal und Elsbeth, verh. Gerst Weilheimer.
1896 war Lothar Midas in der elterlichen Fabrik Spiegelhandlung u. -belege, J.L. Lehmann als Voluntär eingestellt, während sein älterer Brüder Josef Max bereits als Prokurist tätig war.[2] 1901 wurde er dann auch als Prokurist vermerkt[3], seine Wohnung befand sich da in der Maxstraße 31 bei den Eltern, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Hugo. Nach der Verlegung der Firma in die Lange Straße 53 im Jahr 1906 war Lothar Teilhaber der Firma, gemeinsam mit seinem Vater und dem Bruder Josef Max.[4] Nach dem Tod von Adolf Midas im Jahr 1925 waren die beiden Brüder Josef Max und Lothar Inhaber der Spiegelglasfirma und stellten den Juristen Erich Julius, den Sohn von Josef Max, als Prokuristen ein.[5] Lothar wohnte mittlerweile in der Königswarter Straße 74.
In der Reichspogromnacht in Fürth wurden Lothar und sein älterer Bruder - beide bereits in den sechzigern - von Nazischergen ernstlich geschlagen und gezwungen ein Dokument zu unterschreiben, dass sie zwang die Spiegelglasfabrik zu übereignen.[6] Die Rettung der beiden Brüder Josef Max und Lothar mit ihren Frauen wurde durch den Einsatz des bereits emigrierten Erich Julius Midas in New York erreicht. Erichs Frau Thea Irene geb. Nathan, war eine Cousine von Iphigenie Ochs Sulzberger[7], deren Mann die New York Times herausgab und besaß. Jener gab eidesstattliche Erklärungen ab, für die finanziellen Belange der Flüchtlinge aufzukommen, zu denen Erich nicht in der Lage war.[6] Damit wurde die Ausreise nach London der Familienmitglieder Midas einen Monat vor Kriegsbeginn 1939 ermöglicht. Dies betraf Erichs Eltern Josef Max und Emmy Midas, geb. Hesslein. Iphigenie Ochs Sulzberger bürgte für Lothar Midas und dessen Frau Sofie, geb. Frank. Die Weiterreise von Großbritannien nach USA zog sich aufgrund von Formalitäten bis ins Jahr 1942. Für Hugo Midas und seine Frau kam das Engagement bereits zu spät.
Lothar Midas starb 1964 in New York, seine Frau Sofie 1979 in Queens.
Siehe auch
- Übersicht über Mitglieder der Familie Midas
- Adolf Midas
- Josef Max Midas
- Hugo Midas
- Fritz Midas
- Auguste Mohr
- Hildegard Dreyfuss Thal
- Elsbeth Gerst Weilheimer
- Lange Straße 53
- Fiorda
Einzelnachweise
- ↑ alle Angaben nach Geni zu Lothar Midas
- ↑ siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1896, I. Teil S. 132, sowie II. Teil S. 129
- ↑ siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1901, I. Teil S. 146
- ↑ siehe Adressbuch der Stadt Fürth von 1907, I. Teil, S. 181
- ↑ siehe Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, I. Teil, S. 122
- ↑ 6,0 6,1 siehe Laurel Leff: „by the Times: The Holocaust and America's Most Important Newspaper“, 2005, S. 98 ff
- ↑ siehe dazu Arthur Ochs Sulzberger und Arthur Hays Sulzberger
Bilder
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links: Lothar Midas
rechts: Josef Max Midas
Mitte: mutmaßlich Hugo Midas
Berlin, 21. ... links: Lothar Midas
rechts: Josef Max Midas
Mitte: mutmaßlich Hugo Midas
Berlin, 21. Januar 1909
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 21. Januar 1909
Lizenz: noc-nc-1.0Historische Reklamemarken der Spiegelglasfabrik J. L. Lehmann Lizenz: cc-by-sa-3.0
Historische Reklamemarken der Spiegelglasfabrik J. L. Lehmann Lizenz: cc-by-sa-3.0
